Ökumenische Arbeitsstelle
Ökumene verortet sich im großen Zusammenhang von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Daher ist sie, wie Bischof Desmond Tutu gesagt hat, „no optional extra“, worauf die Kirchen gegebenenfalls auch verzichten können, sondern ein wesentlicher Bestandteil des je eigenen Kircheseins.
Ökumene hat viel mit der Gestaltung von Beziehungen zu tun: Im Dialog und im Zusammenleben mit Menschen aus anderen Traditionen, Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen gewinnt die „Eine Welt“ Gestalt. Dieser weltumspannenden Gemeinschaft in ihrer Vielfältigkeit mit Respekt, Neugier, Liebe und Solidarität zu begegnen und in ihr Impulse zu setzen ist zentrale Aufgabe der Ökumenischen Arbeitsstelle.
Ziele
Die Ökumenische Arbeitsstelle verfolgt zwei große Ziele:
1. Gestaltung der Partnerschaftsarbeit der Kirchengemeinden und des Kirchenkreises
2. Entwicklungspolitische Bildungsarbeit – u.a. in Kirchengemeinden, Schulen und der Zivilgesellschaft
Beide Ziele sind eng miteinander verbunden: Erst wenn wir bei unseren Partnerbesuchen die Lebenssituation der Menschen verstehen, können wir uns wirklich austauschen und voneinander lernen. Die Fähigkeit, sich in Menschen aus einem anderen Kulturkreis hineinzudenken, wird nicht ausschließlich auf Seminaren gelernt, sondern ist ein permanenter Einübungsprozess: Sie entwickelt sich auch im Bauch und nicht nur im Kopf. Menschen dafür zu begeistern, diesen Weg zu gehen, eigene Denk- und Verhaltensmuster zu hinterfragen und sich auf das „Fremde“ einzulassen ist ein wichtiger Baustein der Partnerschaftsarbeit. Entwicklungspolitische Bildungsarbeit ist ein Schritt auf diesem Weg.
Darüber hinaus erhält sie ihren Wert aber auch durch die Erkenntnis, dass wir alle in der „Einen Welt“ leben: Unsere eigenen Entscheidungen als Bürger*innen und Verbraucher*innen haben einen Einfluss auf die Lebenssituation im Globalen Süden. Unser Fleischkonsum und Mobilitätsverhalten haben ebenso weltweite Auswirkungen wie z.B. unsere Bereitschaft, Menschen aus anderen Kulturen bei uns willkommen zu heißen. Wenn wir uns für diesen Lernprozess öffnen, dann mögen wir Abstriche an unserem bisherigen Lebensstil machen müssen, aber spirituell können wir nur gewinnen: „Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden?“ (Markus 8, Vers 36)
Maßnahmen
· Unterstützung der Partnerschaftsarbeit von Gemeinden und des Kirchenkreises durch inhaltliche Begleitung und Kommunikation mit den Süd-Partnern, sowie Beratung bei Antragsstellung, Finanzverwaltung und Dokumentation
· Weiterqualifizierung Ehrenamtlicher in Partnerschaftsarbeit, Interkultureller Öffnung, Projektmanagement und Bildungsarbeit
· Durchführung von Bildungsveranstaltungen zu den Themen Ökumene, Weltverantwortung, Globalisierung und Gerechtigkeit – u.a. auch in Kooperation mit dem Christian Jensen Kolleg Breklum und dem Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche
· Initiierung und Begleitung von thematischen Kampagnen und Aktionen
· Erstellung von Unterrichtsmaterialen für den Konfirmanden- und Schulunterricht, sowie für Kinder- und Jugendgruppen
· Unterstützung der Weltläden bei der Konzeption und Durchführung von Bildungsveranstaltungen und Kampagnen
· Unterstützung von PastorInnen bei der Gestaltung von Gottesdiensten zu ökumenischen Themen
· Vernetzung zur Nutzung von Synergieeffekten und Erweiterung der Zielgruppen innerhalb der Nordkirche und mit zivilgesellschaftlichen Akteuren
· Einbindung neuer Akteure, wie Geflüchteter und jugendlicher Freiwilliger
Karsten Wolff
Ökumenebeauftragter