Der Juni gehört den Frauen: Frauensommerkirche in Husum

Der Juni 2024 gehört in diesem Jahr den Frauen. Zumindest in der Frauensommerkirche, die die evangelische Frauenarbeit Nordfriesland in Kooperation mit der Kirchengemeinde Husum veranstaltet. Ob ein Gottesdienst unter freiem Himmel, Workshops zur Spiritualität oder ein Picknick im Garten – den ganzen Monat hindurch bieten die Pastorinnen Heike Braren und Katja Kretschmar, Lilo Lenhard, Renate Conrad, Claudia Hansen, Leiterin der Frauenarbeit des Kirchenkreises Nordfriesland und Dorle Hansen (auf dem Foto nicht zu sehen) Aktivitäten von und für Frauen an. 

„Einen ganzen Monat lang wollen wir gemeinsam mit anderen Frauen nachdenken, diskutieren, Netzwerken und feiern. Wir freuen uns schon alle sehr darauf, erklärt Claudia Hansen, Leiterin der Frauenarbeit des Kirchenkreises Nordfriesland. Hauptveranstaltungsort sind die Kirche, das Gemeindehaus und der Gemeindegarten der Versöhnungskirche in Husum. Eingeladen sind aber natürlich alle interessierten Frauen aus dem gesamten Kirchenkreis. Die Teilnahme ist kostenlos, die Veranstalterinnen bitten lediglich, sich unter sekretariat@erw-breklum.de anzumelden. Das gesamte Programm finden Sie >>hier<<.

Machen Sie mit: Rest-Cent-Aktion des Kirchenkreises Nordfriesland

Der Kirchenkreis Nordfriesland lädt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, die Cent-Beträge ihres Gehaltes unkompliziert und ohne bürokratischen Aufwand der Klima-Kollekte, einem CO2-Kompensations-Fond christlicher Kirchen, zu spenden. Seit Jahren investiert die Klima-Kollekte diese Ausgleichszahlungen in Projekte in Ländern des Globalen Südens. Dabei arbeitet sie nach dem besonders anspruchsvollen „Gold Standard for the Global Goals“ (GS4GG), der sicherstellt, dass die unterstützten Projekte aussagekräftigen Standards entsprechen und abgesicherte Effekte erzielen. „Unsere Spenden fließen seit ungefähr vier Jahren in die Klima-Kollekte, weil wir überzeugt davon sind, dass alle Beiträge transparent und sinnvoll verwendet werden“, erklärt auch Oke Dethlefsen, Klimamanager des Kirchenkreises Nordfriesland. 

Anfang Mai dieses Jahres konnte der Kirchenkreis Nordfriesland dank der Spenden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder 687,80 Euro an die Klima-Kollekte überweisen, insgesamt sind seit 2020 fast 1000 Euro durch ihre Cent-Beträge zusammengekommen. „Wir alle können also mit ganz wenig Aufwand einiges bewirken. Ich als Klimamanager würde mich deshalb freuen, wenn noch mehr mitmachen. Denn Klima geht uns alle an“, appelliert Oke Dethlefsen. Sich zu beteiligen, ist ganz einfach: rufen Sie die entsprechende Einverständniserklärung >>hier<< ab und schicken sie diese ausgefüllt an die Verwaltung des Kirchenkreises zurück. Weitere Informationen zur Klima-Kollekte finden Sie >>hier<<.

Begrüßungsgottesdienst für Malte Thiel am 9. Mai in Viöl 

Malte Thiel nimmt in diesen Tagen als jüngster Pastor des Kirchenkreises Nordfriesland seinen Dienst auf. Offiziell wird der 29jährige seiner Kirchengemeinde Viöl am 9. Mai um 11 Uhr von der stellvertretenden Pröpstin Inke Thomsen-Krüger in einem feierlichen Gottesdienst in der St. Christophorus-Kirche vorgestellt. Um die Anliegen seiner Gemeinde an der Arlau, zu der sieben Kommunen mit insgesamt 16 Dörfern gehören, wird er sich gemeinsam mit der Pastorin Dr. Christine Weide kümmern. „Ich freue mich riesig darauf, meine neuen Aufgaben und alle Gemeindemitglieder kennenzulernen“, erklärt der gebürtige Schleswig-Holsteiner, der punktgenau zum Dienstantritt mit seiner Frau aus Elmshorn in den nördlichen Kirchenkreis gezogen ist. Das Paar wird in wenigen Monaten auch Eltern. 

Feuer gefangen für eine mögliche Aufgabe in der Kirche hat Malte Thiel auf einer Konfirmandenfreizeit. „Eigentlich hatte ich gar keine Lust darauf, mir irgendetwas über Kirche oder Religion erzählen zu lassen, aber am Ende wollte ich gar nicht mehr weg“, erinnert er sich. Und so blieb Malte Thiel weiter aktiv in seiner Kirchengemeinde und begleitete später als sogenannter „Teamer“ selbst kirchliche Jugendfreizeiten. Nach dem Abitur fiel ihm die Wahl des Studienfaches dann nicht schwer. „Ich habe mich gleich für das Studium der Theologie in Kiel entschieden und es nicht einen Tag bereut“, so der junge Pastor weiter. 

Der 29ährige wurde am vergangenen Wochenende von der Bischöfin des Sprengels Schleswig und Holstein, Nora Steen, zusammen mit 15 weiteren Theologinnen und Theologen im St. Petri Dom zu Schleswig in einem festlichen Gottesdienst ordiniert. Mehr dazu finden Sie >>hier<<.

Letzte Dienstfahrt für Propst Jessen-Thiesen

Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Marienkirche in Husum und einem anschließenden Empfang in der Hermann Tast Schule in Husum verabschiedete sich der Kirchenkreis Nordfriesland von seinem Propst Jürgen Jessen-Thiesen. Bevor er sein Amtskreuz in die Hände der Sprengelbischöfin Nora Steen legte, predigte Propst Jürgen Jessen-Thiesen ein letztes Mal als Amtsträger zu dem Text aus dem 2. Korintherbrief Absatz 4, Verse 6 und 7: „Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben. Wir haben diesen Schatz aber in irdenen Gefäßen“. Dabei wurde er in seiner Ansprache sehr persönlich: „Ich bin in letzter Zeit einige Male gefragt worden, wie es sich anfühlt, aus dem Dienst zu scheiden und wie die Zeit so war. Gut war es. Weil ich mit Menschen zu tun hatte und weil ich den hellen Schein in ihrem Herzen gesehen habe. Für manche Ohren mag das anmaßend klingen, wenn ich das so sage. Aber ich muss es sagen, weil es stimmt und weil es schön ist, den hellen Schein in dem anderen wahrzunehmen – unverzichtbar für meinen Dienst“. 

Gut war seine Dienstzeit aber offenbar nicht nur für ihn, sondern auch für alle, die mit ihm zusammenarbeiten durften. So bedankte sich der Landrat des Kreises Nordfriesland, Florian Lorenzen, in seinem Grußwort am Ende des Gottesdienstes ausdrücklich für die Unterstützung des Kirchenkreises und damit des Propstes Jessen-Thiesen bei so wichtigen Themen wie der Eingliederungshilfe junger Erwachsener, der Jugendhilfe, der Armutsbekämpfung und der Integration von Geflüchteten und betonte: „Ich habe immer bewundert, wie sehr für Dich immer der Mensch im Mittelpunkt Deiner Arbeit stand“. 

Und die Lobeshymnen gingen beim anschließenden Empfang, zu dem Jürgen Jessen-Thiesen gemeinsam mit seiner Frau Jutta und Bischöfin Nora Steen in einer Fahrradrikscha fuhr, weiter. Viele Weggefährtinnen und -gefährten bedankten sich in der Aula der Hermann Tast Schule für eine inspirierende, angenehme und immer konstruktive Zusammenarbeit. Einhelliger Tenor: Mit Jürgen Jessen-Thiesen gehe eine Ära im Kirchenkreis Nordfriesland zu Ende. Seine Nachfolge wird nun in einem Wahlvorbereitungsausschuss vorbereitet. 

„Gemeinsam sind wir stärker als allein“ 

15 Jahre lang prägte Propst Jürgen Jessen-Thiesen den Kirchenkreis Nordfriesland

Offen, innovativ, geduldig, wohlwollend, wertschätzend, freundlich, aufrichtig, klug, strukturiert, konstruktiv – langjährige Weggefährtinnen und -gefährten geraten regelrecht ins Schwärmen auf die Frage, welche Eigenschaften sie an Propst Jürgen Jessen-Thiesen besonders schätzen. „Eine seiner Stärken ist das große Interesse an einem offenen Meinungsaustausch. Stichhaltige Argumente lässt er dann auch in seine Entscheidungen einfließen. Das führt zu guten Ergebnissen und zu einem wertschätzenden Umgang“, beschreibt Heike Büge, seit fünf Jahren seine Assistentin und enge Mitarbeiterin. Trotz seines vollen Terminkalenders habe er immer ein offenes Ohr für Sorgen und Themen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und vermittle ihnen das Gefühl, alle Zeit der Welt für sie zu haben. 

Nach 15 Jahren Dienstzeit verabschiedet sich der Kirchenkreis Nordfriesland am 28. April in tiefer Dankbarkeit von Propst Jürgen Jessen-Thiesen. In einem feierlichen Gottesdienst in der St. Marien-Kirche in Husum entpflichtet ihn zunächst Bischöfin Nora Steen, anschließend findet ein großer Empfang in der Hermann-Tast-Schule statt. Die Anzahl der Gäste ist groß. Denn Propst Jürgen Jessen-Thiesen war die treibende Kraft hinter zahlreichen Projekten, die den Kirchenkreis im hohen Norden geprägt haben. Unter anderem etablierte er das Evangelische Regionalzentrum Westküste, unter dessen Dach sich die Kinder- und Jugendarbeit, die Frauenarbeit, die ökumenische und diakonische Bildungsarbeit, die Arbeitsstelle „Integration von Geflüchteten“, die Urlauberseelsorge, die Öffentlichkeitsarbeit, das Fördermittelmanagement und das Fundraising versammeln. Er gründete das Friedhofswerk, das viele Gemeinden entlastet hat und in enger Kooperation mit den Kommunen die Friedhöfe auf zukunftsfähige Beine stellt. Und er engagierte sich in besonderem Maße für die Sanierung der denkmalgeschützten Kirchen auf Eiderstedt. 

„Unsere Kirchen sind regionale Kulturschätze. In ihnen finden nicht nur Gottesdienste und Konzerte statt, sondern sie bieten auch unserem sozialen und kulturellen Leben Raum. Hier geht es um das Menschliche und um das Göttliche, um die Hoffnung und das Vertrauen, um Trauer und Glück. Ohne unsere Kirchen würden nicht nur die Dörfer, sondern auch unser Leben die Mitte verlieren“, erklärt Propst Jürgen Jessen-Thiesen sein Interesse. Professor Dr. Stefan Krüger, Präses der Synode des Kirchenkreises, würdigt seinen Einsatz für den Erhalt der Kirchenlandschaft Eiderstedt ausdrücklich: „Sein Engagement ging weit über das hinaus, was das Amt erfordert hätte. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass diese Schätze auch für nachfolgende Generationen erhalten bleiben.“

Wichtig war Propst Jürgen Jessen-Thiesen zudem die Unterstützung der Diakonischen Werke in Husum und Südtondern, der Pflegediakonie Nordfriesland, der Diakonie auf Eiderstedt und in Riddorf und der Husumer Horizonte. „Diakonie ist Kirche. Sie ist ein Wesensmerkmal und eine Lebensäußerung, ohne die Diakonie wäre die Kirche ein Torso“, erklärt Propst Jürgen Jessen-Thiesen. Wie eng Diakonie und Kirche im Selbstverständnis des Kirchenkreises Nordfriesland mittlerweile zusammengehören, zeigt unter anderem das Projekt „Friedenskirche“ in Husum. Die Friedenskirche ist die erste Kirche in Nordfriesland in der Hand eines Diakonischen Werkes, in ihren Räumen ist Platz für praktische Diakonische Arbeit und Gottesdienste.

„Dieses diakonische Kirchenbild hat uns verbunden und ist mitverantwortlich für die sensationelle Entwicklung der Diakonie in Nordfriesland“, antwortet Volker Schümann, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes in Husum, deshalb sofort auf die Frage nach Propst Jürgen Jessen-Thiesen. Und so wie die Diakonie in die Kirche hinwirke, so wirke die Kirche auch in die Diakonie, fährt er fort. Es sei ihnen beiden ein Anliegen gewesen, Diakonische Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die eher wenig Berührungspunkte mit der Kirche hätten, in der Kirche ein Zuhause anzubieten. „Wir hatten eine großartige, vertrauensvolle und strukturierte Zusammenarbeit, aus der viel Gutes hervorgegangen ist – und für die ich dankbar bin“, fasst es Volker Schümann zusammen. 

Wie weit das Engagement des Propstes ausgestrahlt hat, zeigen auch die sehr persönlichen Abschiedsworte der amtierenden EKD-Ratsvorsitzenden und Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, die ihn schon lange auf seinem Weg begleitet: „15 Jahre hat Jürgen Jessen-Thiesen sein Propstamt klug und kompetent ausgefüllt und ist zweifelsohne ein Glück für unsere Nordkirche.“ Seine freundliche, aufrichtige und empathische Art mache jede Zusammenarbeit leicht und konstruktiv, seine Strukturiertheit in der Sache fördere zielgerichtetes und lösungsorientiertes Arbeiten, so die Bischöfin. „Zupackend und weitsichtig hat er schon in den Kirchenkreisen Dithmarschen und Rendsburg sowie in der ehemaligen Nordelbischen Kirche Reformen vorangebracht, die in schwierigen Zeiten stabilisiert haben. Im Kirchenkreis Nordfriesland hat er sich überdies für eine diakonische Kirche sehr engagiert. Dabei hat er sein Leitungsamt immer zur Förderung und Stärkung seiner Mitarbeitenden genutzt. Ich möchte mich für viele Jahre wunderbarer Weggemeinschaft bedanken und wünsche ihm von Herzen alles Gute und viel Segen für sein neues Lebenskapitel.“

Fragt man Propst Jürgen Jessen-Thiesen selbst nach der Bilanz seiner Arbeit, formuliert er es so: „Ich durfte mit Menschen zusammenarbeiten, die sich mit aller Kraft für andere Menschen und damit für unsere Gesellschaft einsetzen, das habe ich immer als sehr erfüllend und Sinn stiftend empfunden.“ Der Grundsatz seiner Amtszeit, seines Führungsstils und damit seiner gesamten Arbeit lautete: „gemeinsam sind wir stärker als allein“. Es sei für ihn selbstverständlich gewesen, seine Projekte in enger Absprache und mit Unterstützung vieler Kolleginnen und Kollegen umzusetzen. 

Die zukünftigen Herausforderungen für den Kirchenkreis Nordfriesland liegen für Propst Jürgen Jessen-Thiesen auf der Hand: „Weiter an der Seite der Menschen stehen, Mut und Segen zusprechen und zum Zusammenhalt in der Gesellschaft beitragen. Sich gemeinsam für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung einsetzen und unsere Demokratie vor dem Rechtspopulismus schützen sind die großen Themen, auf die wir in den kommenden Jahrzehnten auch in unserer Arbeit in Nordfriesland kluge Antworten finden müssen.“ Das Auswahlverfahren für seine Nachfolge ist bereits angelaufen, ab Mai wird die stellvertretende Pröpstin Inke Thomsen-Krüger aus Oldenswort seine Vakanz-Vertretung übernehmen. 

Begegnung der Kulturen in Niebüll

Jugendaustausch mit Tansania im evangelischen Kinder- und Jugendbüro vom 28.03.bis 14.04.2024

„Was brauche ich, um glücklich zu sein?“ Dieser Frage spürten in der Osterzeit acht Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Süden Tansanias gemeinsam mit Jugendlichen aus Nordfriesland nach. Knapp drei Wochen waren sie Gäste des internationalen Jugendaustausches des evangelischen Kinder- und Jugendbüros im Kirchenkreises Nordfriesland. Damit blieb ihnen nicht nur Zeit, sich mögliche Antworten auf diese Frage zu überlegen, sondern auch Land und Leute im hohen Norden kennenzulernen. 

Auf die Besucherinnen und Besucher aus einer tansanischen Partnergemeinde wartete ein umfangreiches Programm. Sie erlebten Osterbräuche in nordfriesischen Gastfamilien, wanderten durch Landschaften und kleinen Orte der Westküste und besichtigten Hamburg. „Bei allen diesen Begegnungen war und ist uns immer wichtig, dass wir Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrnehmen, ohne zu bewerten“, erklärt Susanne Kunsmann, Leiterin des evangelischen Kinder- und Jugendbüros.

Und das Staunen ist groß, wenn die afrikanischen Gäste in warme Jacken gehüllt das erste Mal Ostereier am Deich suchen oder zusammen mit ihren neuen nordfriesischen Freunden am Osterfeuer stehen. „Genau dieses Staunen mit- und übereinander macht den Weg frei für Fragen und ist damit ein großer Schritt in Richtung Kennenlernen“, weiß Susanne Kunsmann. Sie hatte den Austausch nach einem dreimonatigen Aufenthalt in Tansania 2009 ins Leben gerufen. Seitdem treffen sich dank ihrer Organisation Jugendgruppen aus Ostafrika und Nordfriesland regelmäßig. Innerhalb von drei Jahren finden Besuch und Gegenbesuch statt, im dritten Jahr werden die nächsten Gruppen organisiert.  

Mittlerweile hat sich der internationale Austausch zu einer festen Institution an der Westküste etabliert. Bewerben können sich Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren beim evangelischen Kinder- und Jugendbüro in Niebüll, das Interesse ist seit Jahren groß. „Es ist immer wieder faszinierend, wie sehr die Jugendlichen und jungen Erwachsenen von diesem Kennenlernen profitieren. Es öffnet sie für neue Kulturen und führt ihnen vor Augen, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, in unserer Welt zu leben“, so Susanne Kunsmann weiter. Unterstützt wird der Austausch von den Teilnehmenden selbst und durch Spenden und Fördergelder. Der nächste Austausch startet voraussichtlich 2026. 

Foto: Leon Hansen und Wilson Mwakandawile lernen sich auf dem Austausch mehr und mehr kennen. Foto von Susanne Kunsmann

Neue Synode wählt ihr Präsidium

Professor Dr. Stefan Krüger ist neuer Präses der Kirchenkreissynode Nordfriesland. Er und seine beiden Stellvertreterinnen, Pastorin Dr. Christine Weide und Heinke Mahrt, wurden einstimmig von den 69 Delegierten der neuen Synode des Kirchenkreises gewählt. „Ein solches Ergebnis ist alles andere als selbstverständlich in diesen Zeiten und gibt uns Rückenwind für den Start in eine neue Legislaturperiode“, freut sich Dr. Stefan Krüger, Professor für Tiergesundheit an der Fachhochschule in Kiel.

In seiner Rede zu seiner Kandidatur gab er den Delegierten einen Ausblick, wie er die Synode zukünftig gestalten würde: „Ich möchte eine Kultur der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts fördern, in der jede Stimme und jede Meinung gehört wird und konstruktiv diskutiert werden kann“. Es gelte, auf die komplexen Fragen unserer Zeit überzeugende Antworten zu finden und nicht sprachlos zu sein. Professor Dr. Stefan Krüger wirkte schon in der vergangenen Legislatur als stellvertretender Leiter des Kirchenrates in der Synode. Seine neu gewählten Stellvertreterinnen waren ebenfalls schon vorher aktiv, Heinke Mahrt als ehrenamtliches Mitglied des Kirchenkreisrates und als Vertreterin des Kirchenkreises in der Landessynode der Nordkirche.

Die Wahlen des Präsidiums, des Kirchenkreisrates und der synodalen Ausschüsse standen im Mittelpunkt der konstituierenden Sitzung der 3. Synode des Kirchenkreises Nordfriesland am vergangenen Wochenende. Die Gewählten werden gemeinsam mit den Delegierten, mehrheitlich Ehrenamtliche, in den kommenden sechs Jahren die Geschicke des Kirchenkreises lenken, über Haushalts- und Stellenpläne entscheiden und inhaltliche Akzente setzen.

Das neugewählte Präsidium des Kirchenkreises Nordfriesland, v. li. nach re.: Heinke Mahrt (2. Vize-Präses), Prof. Dr. Stefan Krüger (Präses), Pastorin Dr. Christine Weide (1. Vize-Präses)

Prävention gegen Missbrauch

Sexualisierte Gewalt in unserer Kirche geht uns alle an. Das haben die Ergebnisse der Studie des Forschungsverbund „ForuM – Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland“, die am 25. Januar präsentiert worden sind, noch einmal unterstrichen. „Das Leid, das Betroffenen in unserer Kirche, in unseren Räumen angetan worden ist, macht mich sprachlos und unendlich traurig. Gemeinsam müssen wir dafür Sorge tragen, dass alle unsere Räume zu Schutzräumen werden und es auch bleiben“, erklärt Pröpstin Annegret Wegner-Braun, verantwortlich für die Verfahren zu sexualisierter Gewalt im Kirchenkreis Nordfriesland.

Schon 2018 hat deshalb die Nordkirche alle kirchlichen Trägerschaften durch das Präventionsgesetz verpflichtet, Risikoanalysen für ihre Einrichtungen durchzuführen und verbindliche Schutzkonzepte zu erstellen. Der Kirchenkreis Nordfriesland begleitet und unterstützt seine Träger dabei aktiv. „Sexualisierter Gewalt treten wir in unseren Einrichtungen und Trägerschaften energisch entgegen. Es existieren bei uns klare Verantwortlichkeiten und für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine explizite Meldepflicht“, so Pröpstin Annegret Wegner-Braun weiter.

Im Kirchenkreis gibt es dazu auch einen Handlungsplan, in dem präzise abgebildet ist, was bei Anhaltspunkten oder einer Kenntnis über sexualisierte Gewalt zu tun ist. „Zunächst ist unsere Meldebeauftragte, Pastorin Katrin Hansen zu informieren, die wiederum den Fall der Verfahrensleitung unseres Kirchenkreises meldet. Innerhalb von 48 Stunden muss dann gemeinsam mit der Leitung der jeweiligen Einrichtung beziehungsweise Gemeinden eine Ersteinschätzung getroffen werden“, berichtet Oliver Nitsch, Präventionsbeauftragter des Kirchenkreises. Von dieser Ersteinschätzung hängen die weiteren Schritte ab.  

Der Kirchenkreis hat zudem Leitlinien für die Risikoanalyse und das Schutzkonzept für seine Einrichtungen und Gemeinden erarbeitet. Wichtige Bausteine sind unter anderem eine präzise Risikoanalyse, die Festschreibung und Kommunikation der Präventionsverantwortung, Sensibilisierung und Fortbildung von haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden und die Festlegung zu Führungszeugnissen aller Mitarbeitenden. Oliver Nitsch: „Diese Schritte dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir alle aufmerksamer werden müssen. Sexualisierte Gewalt ist eine Kulturfrage in unserer Gesellschaft und damit auch in unserer Kirche. Wir brauchen einen Kulturwandel, um ihr entschlossen entgegen zu treten“. Weitere Informationen und den Handlungsplan finden Sie unter www.kirche-nf.de, die Ergebnisse der ForuM-Studie unter www.forum-studie.de.

Menschen, die sexuelle Übergriffe oder Grenzverletzungen erlebt oder davon erfahren haben, können sich wenden an:

Die Meldebeauftragte des Kirchenkreises Nordfriesland, Pastorin Katrin Hansen, Tel: 0151/74233940, meldebeauftragte@kirche-nf.de.

UNA Unabhängige Ansprechstelle: montags von 9–11 Uhr und mittwochs von 15–17 Uhr unter 0800 – 0220099 (kostenfrei) oder una@wendepunkt-ev.de

Ein Ansgarkreuz für Lilo Lenhard

Wann das eigentlich genau angefangen hat, kann kaum mehr jemand sagen. Lilo Lenhard rechnet nach: 40 Jahre sind es bestimmt, die sie sich ehrenamtlich in der Kirchengemeinde engagiert. Und wie viel es in Stunden nun wirklich exakt ist, vermag auch niemand zu ermessen: Sie singt in zwei Chören, engagiert sich im Kirchengemeinderat, übernimmt Küsterdienste, leitet das Wort zur Woche, deckt Tische, kocht Kaffee, kauft ein, hilft bei der Kinderkirche, organisiert das Frauenfrühstück und ist natürlich beim Gemeindefest unverzichtbar. Sie ist einfach da, wo sie gebraucht wird. Und sie tut es nie mürrisch oder auf Anerkennung bedacht, sondern steckt alle mit ihrer Fröhlichkeit, ihrer Zuversicht aus dem Glauben und der Musikalität ihres Herzens an. Dankbar überreichte ihr am vergangenen Sonntag Propst Jürgen Jessen-Thiesen das Ansgarkreuz der Nordkirche als Anerkennung für ihren vielfältigen Dienst.

Mit der Versöhnungskirche fing alles an – das war vor vielen Jahren, als noch niemand an eine Fusion der Husumer Kirchengemeinden dachte. In der Versöhnungskirche fand darum auch der feierliche Gottesdienst statt, den Kreiskantor Kai Krakenberg gemeinsam mit der Stadtkantorei musikalisch begleitete. Die Predigt hielt Pastorin Katja Kretschmar. „Du gehört zur Versöhnungskirche wie das Inventar“, sagte sie lachend. Aber mehr noch: Lilo Lenhard bringt sich nun unter den veränderten Umständen nach der Fusion ebenso in die anderen Kirchen ein, ist mit den anderen PastorInnen der Kirchengemeinde ebenso vertraut und hat erheblich zum Zusammenwachsen der Gemeinden beigetragen. „Du bringst die ganze Kirchengemeinde zum Leuchten“, so Katja Kretschmar.

Gottesdienst zur Einführung von Nora Steen als Bischofin im Sprengel Schleswig und Holstein. Foto: Tim Riediger / Nordkirche

Gruß von Bischöfin Steen an die Kirchengemeinden im Sprengel Schleswig und Holstein

Liebe Geschwister,

als neue Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein grüße ich Sie sehr herzlich aus Schleswig. 

Mein Einführungsgottesdienst am 5. November hat mir viel Rückenwind und Segensstärkung für meine neue Tätigkeit als Bischöfin gegeben. So viele Menschen waren in den Schleswiger Dom gekommen und zeigten mir: Wir alle sind gemeinsam Kirche, so verschieden wir auch sind. 

Deshalb möchte ich Ihnen etwas von der Stärkung, die ich bei meiner Einführung erleben durfte, weitergeben. Der von mir ausgeteilte Segen Gottes – er gilt auch Ihnen! Bleiben Sie behütet und hoffnungsvoll in diesen aufwühlenden Zeiten. Gott lässt uns nicht allein. Sie nicht und mich nicht. 

Gottesdienst zur Einführung von Nora Steen als Bischofin im Sprengel Schleswig und Holstein. Foto: Tim Riediger / Nordkirche

In meiner Predigt stand ein Satz aus Jesu Bergpredigt im Mittelpunkt: 

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“. Mt 6, 33 

Die grausamen Kriege, der leider wieder wachsende Hass gegen Jüdinnen und Juden in unserem Land, die Katastrophen im Zusammenhang mit dem Klima, dieses und mehr besorgt, besetzt und ängstigt viele von uns. 

Hier hinein spricht Jesu Wort. Nicht um unsere Ängste klein zu reden, sondern um uns zu erinnern: Gott ist da, sein Reich ist mitten unter Euch. Verstrickt euch also nicht im Vordergründigen, so mächtig es auch zu sein scheint. Sondern richtet euer Augenmerk auf ihn und schenkt ihm Vertrauen, dass er es gut meint mit euch und der Welt und dass das große Schalom, dieser umfassende Friede, die Gerechtigkeit, die alle Menschen ins Recht setzt, möglich ist und bleibt. 

Gerade jetzt in der Advents- und Weihnachtszeit wird das noch einmal ganz deutlich. Zum Kind in der Krippe kommen die unterschiedlichsten Menschen. Es schafft zwischen ihnen eine Verbindung, die etwas von dem großen Frieden, dem Schalom, aufleuchten lässt. Nehmen wir dieses Leuchten mit in unsere Häuser und Herzen, um es weiterzugeben an die, die es noch nötiger haben als wir. 

Seien Sie behütet und gesegnet, 

Ihre

Bischöfin Nora Steen