Zentrale Gedenkveranstaltung in der KZ Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund zum Volkstrauertag

Am Volkstrauertag, 17. November, erinnerte die KZ Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund in einer zentralen Veranstaltung der Ermordung von 300 Häftlingen vor 80 Jahren. An dieser Veranstaltungen nahmen, neben den Angehörigen der Opfer aus dem Ort Putten in den Niederlanden, auch Honoratioren aus den Niederlanden, der Bürgermeister und Gemeindemitglieder aus Ladelund , Ministerpräsident Daniel Günther und Pröpstin Annegret Wegner-Braun teil. Die Predigt im Gottesdienst hielt Bischöfin Nora Steen. Sie wies noch einmal eindringlich darauf hin, wie wichtig das Erinnern gerade heute ist. Gemeinsam legten dann Daniel Günther, der Landrat des Kreises Nordfriesland, Florian Lorenzen, Honoratioren aus Ladelund und dem niederländischen Ort Putten, die Bischöfin und die Pröpstin Kränze an den Gräbern der Opfer ab. Anschließend führte Dr. Katja Happe durch die Ausstellung in der Gedenkstätte und schilderte die wichtigsten Daten und Fakten. Beim anschließenden Mittagessen im Kirchspielkrug sprachen der Ministerpräsident Daniel Günther, Annegret Wegner-Braun, Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland und die Bürgermeister von Putten und Ladelund, Henk Lambooij und Lutz Martensen, jeweils Grußworte. 

Seit dem 1. November ist auf dem ehemaligen Lagergelände, heute eine Ackerfläche, zudem eine eindrucksvolle Licht- und Audioinstallation zu sehen. Die Umrisse der Baracken werden mit 300 Holzpfählen dargestellt, die mit phosphoreszierender Farbe bestrichen sind. Diese werden über sechs Wochen hinweg bis zum 16. Dezember jede Nacht in blaues Licht getaucht und machen den Ort des Geschehens wieder sichtbar. Eine Audio-Collage mit Biografien der Opfer in zwölf Sprachen gibt ihnen außerdem eine Stimme. „Für jeden der Pfähle konnten wir einen Paten finden, der sich mit einer Spende am Zustandekommen des Projekts beteiligt hat, Container wurden organisiert, Kontakte in allen möglichen Ländern zum Einlesen der Biografien aktiviert und dann ging es ans Streichen und das Aufstellen der Pfähle“, erzählt Dr. Katja Happe, Leiterin der KZ Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund.

Das Konzept für die Licht-Installation stammt von den Lichtkünstlern Kystlys aus Marl. Sie haben eine Dokumentation ihrer Arbeit in Ladelund ins Internet gestellt, sie ist unter folgendem Link abrufbar: https://kystlys.eu/licht-installation-zur-erinnerung-an-die-opfer-des-kz-ladelund/. Zur Eröffnung der Installation am 1. November mit dem Posaunenchor und einer anrührenden Andacht von Pastor Martin Rühe waren fast 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum ehemaligen Lagergelände gekommen. Ohne den unermüdlichen Einsatz von vielen Helferinnen und Helfern wäre das alles nicht möglich gewesen. „Dafür möchte ich mich bei Ihnen, aber auch bei unseren Sponsoren herzlich bedanken, darunter die Sparkassenstiftung, die Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein und die Dieter-Alpheo-Müller Stiftung“, so Dr. Katja Happe weiter. 

Das Konzentrationslager in der Gemeinde Ladelund bestand vom 1. November bis 16. Dezember 1944. Die SS ließ hier über 2000 Häftlinge aus zwölf Nationen zwischen Humptrup und Ladelund Panzerabwehrgräben ausheben. Niemand im Dorf konnte die Qualen der zur Arbeit getriebenen, hungernden Menschen übersehen. Innerhalb von sechs Wochen starben hier 300 Häftlinge. Sie wurden auf dem Dorffriedhof bestattet.

Der Margarethe-Böhme-Jugendkulturpreis 2024 geht an Jorge Sendler aus Süderlügum

Der 21-jährige gebürtige Süderlügumer Jorge Sendler wurde für seine Verdienste im Bereich der Kirchenmusik mit dem Margarethe-Böhme-Jugendkulturpreis 2024 ausgezeichnet. Vorgeschlagen hatte ihn das Evangelische Kinder- und Jugendbüro des Kirchenkreises Nordfriesland. In seiner Begründung hob der Kreis hervor, der Organist und Kirchenmusiker gehöre schon jetzt als junger Mensch zu den herausragenden Köpfen der nordfriesischen Kulturszene. Der 2003 in Süderlügum Geborene zeigte schon früh sein musikalisches Talent. Schon als Kind setzte sich an die Orgel in der Kirche und spielte nach Gehör Melodien und konnte nach kürzester Zeit bereits den Weihnachtsgottesdienst in der Süderlügumer Kirche – ohne Notenkenntnisse – begleiten. Nach erstem, kurzem Orgelunterricht erkannte und förderte der jetzige Organist der Kirchengemeinde Süderlügum-Humptrup, Jochen Seeger, das junge Talent. 

2019 stellte die Kirchengemeinde Emmelsbüll-Neugalmsbüll den damals 15-jährigen als regulären Organisten an ihrer St. Gallus-Kirche an. Wenig später erhielt Jorge Sendler die Zulassung zur weiteren Ausbildung an der Kirchenmusikschule in Løgumkloster, Dänemark, die er neben dem Gymnasium und der Tätigkeit als Gemeindeorganist 2022 mit der D-Prüfung erfolgreich abschließen konnte. Zusätzlich unterrichtete er in dieser Zeit schon eigene Orgelschüler im Alter von 14 bis 50.

Als Organist und seit 2023 auch Vorstandsmitglied setzt sich Jorge Sendler für ein breitgefächertes Musikangebot der Kirchengemeinde ein und hat seitdem ein buntes und dichtes Konzertprogramm auf die Beine gestellt, fast alles in eigener Regie und Verantwortlichkeit. Diese Tätigkeit als Organist hat er bis 30.06.2024 weitergeführt, obwohl er 2023 ein Angebot als Organist an der deutlich größeren Kirche in Breklum angenommen hat und nach Bredstedt gezogen ist. Nach dem Abitur im letzten Jahr hat er von September 2023 bis August 2024 zudem ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Stiftung Nordfriesland in Husum absolviert. 

Gemeinde St. Nikolai auf Föhr verabschiedet nach 54 Jahren ihren Organisten Martin Bruchwitz

54 Jahre und drei Monate hat er die Kirchenmusik und damit das kulturelle Leben der Kirchengemeinde St. Nikolai auf Föhr geprägt, nun hat sich Martin Bruchwitz mit 83 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. 1970 war er nach dem Studium der Kirchenmusik in Lübeck und einem Lehramtsstudium in Flensburg als junger Lehrer auf die Insel gekommen. 

Sein Plan war es nicht unbedingt, dort zu bleiben. Doch dann baute er neben seiner Lehrtätigkeit den Kirchenchor auf, übernahm die Leitung des Männergesangvereins „Concordia“ und lernte seine Frau Angelika kennen. Mit ihr hat er drei Kinder und fand ein Zuhause auf der Insel. Ihnen beiden – Angelika Bruchwitz gründete die Flötenmusikensembles – ist es gelungen, die Kirchengemeinde St. Nikolai zu einem kulturellen Zentrum der Insel zu machen und Schule und Kirche eng miteinander zu verbinden. 

In seiner Predigt im festlichen Abschiedsgottesdienst dankte Pastor Lars Olaf Aue Martin Bruchwitz im Namen aller Gemeindeglieder herzliche für seinen unermüdlichen Einsatz, sein künstlerisches Schaffen und die großartigen Konzerte, oft gemeinsam mit Thomas Dahl, Kantor der St. Petri Gemeinde in Hamburg, die Gemeindemitglieder und Besucherinnen und Besucher gleichermaßen erfreut haben. 

Auf dem Foto von links nach rechts: Martin Bruchwitz, Thomas Dahl, Lars Olaf Aue.

Wechsel in der Geschäftsführung des Diakonischen Werkes Husum

Sonja Wenzel

Der „Kapitän“ geht von Bord. Volker Schümann, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Husum seit mehr als 31 Jahren, übergibt das Steuer an seinen Nachfolger Jens Grehm. „Die Weichen wurden schon vor längerer Zeit gestellt und ich kann nun selbstbestimmt alle Aufgaben in jüngere Hände legen“, so Schümann, der im April 66 Jahre alt geworden ist. 

„Die finale Entscheidung, dass die Geschäftsführung erst im Oktober dieses Jahres neu besetzt werden sollte, fiel kurz vor Ende des Jahres 2023. Es war für mich aber keine Last, gewissermaßen ‚bis zum letzten Tag‘ durchzuarbeiten, sondern ich hatte die Kraft dazu und bin mit Lust, Spaß und Freude bei der Sache gewesen. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Volker Schümann. Ein besonderer Dank gebührt den Mitgliedern des Aufsichtsrats des Diakonischen Werks Husum, allen voran Professor Dr. Stefan Krüger: „Dieses Gremium hat schwer gearbeitet und die Entscheidung mit Sorgfalt, hohem Verantwortungsbewusstsein und Augenmaß gefällt. Zusätzlich zu den alltäglichen Aufgaben wurde im Vorfeld viel geleistet, auch, um den Menschen in der Region in aller Offenheit mitzuteilen, was hier geschieht.“

Jens Grehm hat die Dienstgeschäfte offiziell seit dem 1. Oktober 2024 übernommen. Der 33-Jährige kommt ursprünglich von der Halbinsel Eiderstedt. Er absolvierte das Abitur in Sankt Peter-Ording und schloss eine Bankausbildung bei der VR Bank Westküste an, studierte berufsbegleitend und arbeitete bei verschiedenen Volksbanken in der Region in verantwortlichen Positionen. Er habe sich im Laufe der Zeit jedoch eine bessere direkte Verbindung zu den Menschen gewünscht, die bei seiner Banktätigkeit immer schwerer darzustellen sei. So habe der zweifache Familienvater überlegt, welche Richtung seine berufliche Karriere nehmen könnte und sei in dieser Phase auf eine Stellenanzeige in der örtlichen Presse gestoßen, die die Nachfolge in der Geschäftsführung des Diakonischen Werks Husum suchte. „Ich hatte bei der Vorstellung sofort das Gefühl, dass es passen könnte und dass hier die Mitmenschlichkeit im Vordergrund steht“, erklärt Jens Grehm. Besonders schätzt er an seiner neuen Wirkungsstätte den kultivierten Umgangston, die Wertschätzung, die jeder Person entgegengebracht wird und die Kommunikation auf Augenhöhe. Im Moment ist er noch dabei, die Mitarbeitenden aus Verwaltung, Politik und Unternehmen kennenzulernen. Dies lasse er „in Ruhe“ angehen. 

Jens Grehm habe einen „Sprung ins kalte Wasser“ machen müssen, denn eine „strukturierte Einarbeitung“ sei nach Volker Schümanns Worten „nur bedingt möglich gewesen“. Zunächst sei es aber wichtig, komplexe Zusammenhänge zu verinnerlichen. „Mein Nachfolger hat die Gabe, unaufgeregt, klar und strategisch zu arbeiten.“ So ganz in den Ruhestand verabschiedet Herr Schümann sich allerdings noch nicht, denn er hat übergangsweise die Geschäftsführung im Diakonischen Werk Südtondern übernommen, bis dort die Nachfolge geregelt ist.

Wiedereröffnung der St. Laurentius-Kirche in Kating mit festlichem Gottesdienst

Am kommenden Sonntag, den 20.10 um 14 Uhr feiert die Kirchengemeinde Tönning-Kating-Kotzenbüll gemeinsam mit Pröpstin Inken Wöhlbrand in einem festlichen Gottesdienst die Wiedereröffnung der St. Laurentius-Kirche in Kating. Anderthalb Jahre wurde die Kirche im Rahmen des Sanierungsprojektes Eiderstedter Kirchen saniert, unter anderem waren das Dachgebälk und die Stützfüße für den Glockenstuhl ausgetauscht worden. Neben dem Kirchengebäude erstrahlen auch die restaurierte Altarleuchten in neuem Glanz. „Unser Dank dafür gilt dem Verein „Eiderstedter Kirchen e.V.“, der diese Restaurierung durch Spenden ermöglicht hat“, erklärt Pastor Alexander Böhm.

Im Rahmen des Festgottesdienstes wird auch der neue Küster der Kirchengemeinde Tönning-Kating-Kotzenbüll, Georg Nissen, offiziell eingeführt. Er ist schon seit Ende Mai 2022 im Amt, wollte aber als Katinger auf die Wiedereröffnung „seiner“ Kirche warten. Georg Nisse ist seit Ende 2022 zudem zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderates. 

Musikalisch begleitet wird der Gottesdienst von der Kantorei der Kirchengemeinde Tönning-Kating-Kotzenbüll, dem Witzworter Posaunenchor und einem Streichorchester unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Christian Hoffmann. Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Kirchengemeinde zu Kaffee und Kuchen in den Kirchspielkrug ein. 

Die Katinger Kirche ist die zweite Kirche der Kirchengemeinde Tönning-Kating-Kotzenbüll, die im Rahmen des Sanierungsprojektes Eiderstedter Kirchen saniert wurde. 

Evangelische Kindertagesstätte Viöl erhält das Gütesiegel Buchkita 

Die Evangelische Kindertagesstätte in Viöl wird mit dem Gütesiegel Buchkita des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. unter der Schirmherrschaft des Kinderbuchautors Paul Maar ausgezeichnet. Ausgezeichnet werden Kindergärten und Kindertagesstätten in ganz Deutschland, die sich in besonderer Weise um die frühkindliche Leseförderung bemühen. Die Verleihung des Gütesiegels findet am 18. Oktober im Rahmen der Frankfurter Buchmesse statt. „Wir freuen uns sehr über die Anerkennung unserer Arbeit. Die Lese- und Sprachförderung ist schon lange einer unserer Schwerpunkte“, erklärt Barbara Clasen, stellvertretende Leiterin der Evangelischen Kindertagesstätte in Viöl. 

Ausschlaggebend für die Entscheidung der unabhängigen Fachjury war vor allem das überzeugende Programm der zweitgrößten Kindertagesstätte im Evangelischen Kindertagesstättenwerk des Kirchenkreises Nordfriesland. So sind eine Bücherecke und das ständige Angebot des Vorlesens für die 43 Mitarbeitenden selbstverständlich. Darüber hinaus gibt es eine zusätzliche Fachkraft im Landesprogramm Sprachkita, einen Vorlesetag im Monat, an dem ganz explizit die Eltern oder Großeltern der Kinder eingebunden werden, und eine enge Kooperation mit dem Bücherbus in Viöl. Zudem wird in der Kita seit Jahrzehnten neben Deutsch auch Plattdeutsch als Sprache gepflegt. „Wir legen sehr viel Wert darauf, auch die Familien miteinzubinden. Denn Sprachförderung beginnt zu Hause“, so Barbara Clasen weiter. In der Evangelischen Kindertagesstätte in Viöl werden derzeit 236 Kinder zwischen einem Jahr bis 14 Jahren betreut. 

Das Gütesiegel Buchkita wird 2024 zum sechsten Mal verliehen. Deutschlandweit erhalten es 61 Einrichtungen, das Siegel ist drei Jahre gültig. Weitere Förderer sind die Verlagsgruppe Beltz, der Carlsen Verlag, die Buchhandlung Eulenspiegel (Hochheim am Main), der Moritz Verlag, die Verlagsgruppe Oetinger, die Taunus Sparkasse, Thienemann-Esslinger, die Irmgard-Clausen-Stiftung, die S. Fischer Verlag GmbH – Fischer-Sauerländer, die Loewe Verlag GmbH sowie die Magellan GmbH & Co.KG. Das Gütesiegel wurde 2019 von der Interessengruppe Leseförderung des Börsenvereins und der Kommission Kinder- und Jugendbibliotheken des Deutschen Bibliotheksverbands initiiert.

Gemeinden in Nordfriesland und Tansania wollen gemeinsam Klimaschutz umsetzen

Von Claudia Ebeling

Dürre, Überschwemmungen oder Hitze: Die Klimakrise macht vor Grenzen nicht Halt. Die Auswirkungen sind zwar vor Ort jeweils unterschiedlich, doch ohne Anstrengungen für mehr Klimaschutz hat unser Planet keine Zukunft.

Diese Erkenntnis führt die im Projekt Klimapartnerschaften verbundenen Gemeinden aus der Nordkirche und aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania zusammen. Unter der Federführung des Ökumenewerks der Nordkirche ist diese Partnerschaft initiiert worden. 

Insgesamt sind je acht Gemeinden und eine Hochschule beteiligt. Sie entwickeln nun ihre eigenen Klimaschutzpläne, erhalten fachliche Unterstützung und motivieren sich gegenseitig. Denn: Der Austausch über die konkreten Auswirkungen des Klimawandels bei den Partnern vor Ort sorgt für mehr Verbindlichkeit und Mut, Maßnahmen auch umzusetzen. Mehr Informationen >>hier<<.

Partner aus Nordfriesland:

Gemeinde Hooge und Langeneß – Nansio-Gemeinde in Ukerewe

  • Die Nansio-Gemeinde liegt auf einer Insel im Victoria-See und ist nur mit der Fähre erreichbar. Sie hat rund 270 Mitglieder. Erwartet werden vier Mitglieder der Gemeinde, unter anderen Pastor Samwel Majule.
  • Die Gemeinden Hooge und Langeneß liegen auf Halligen in der Nordsee. Die Halligen sind vom steigenden Meeresspiegel bedroht. Der Kirchenkreis Nordfriesland hat beschlossen, bis 2031 treibhausgasneutral zu sein. Unter anderem die Gemeinde Hooge hat sich auf den Weg zur „Ökofairen Gemeinde“ gemacht.

Gemeinde Husum – Kanaani Gemeinde

  • Die Kanaani Gemeinde liegt nahe des Victoria-Sees und in der Nähe der Kleinstadt Mwanza. Sie hat knapp 500 Mitglieder. Erwartet werden drei Mitglieder, unter ihnen Pastor Yohana Mwang’ombe.
  • Die Gemeinde Husum ist ebenfalls in einer Kleinstadt gelegen. Die Gemeinde ist bereits als ökofair zertifiziert und in der Zivilgesellschaft vor Ort durch zahlreiche Aktivitäten vernetzt.

Abschied von Musikdirektor Christoph Jensen in St. Peter-Ording

Von Pastor Michael Goltz

Am 1. April 1983 trat ein damals noch sehr junger Christoph Jensen seinen Dienst in der Kirchengemeinde St. Peter-Ording an. Geplant waren zunächst nur wenige Jahre. Mittlerweile ist eine ganze Ära daraus geworden. Würde man die vielen hundert Konzerte, Gottesdienste, Trauungen oder Chorproben mit Kindern und Erwachsenen zusammenzählen, würde der Platz hier nicht reichen.

Das besondere ist aber weder die Zahl noch das Niveau seiner Musik, sondern die Seele dahinter. Denn egal, welche Musik Christoph Jensen macht – ob mit Profimusikern von anspruchsvollen Komponisten oder Gemeindegesang mit Kindern – er ist mit ganzem Herzen dabei. Kirchenmusik ist für ihn genauso Verkündigung wie eine Predigt.

Sein Einsatz geht weit über die Musik hinaus, er hat viele Jahre im Kirchenvorstand mitgewirkt, sich um Bauprojekte gekümmert, den Förderverein Kirchenmusik künstlerisch geleitet und vieles mehr. Auch war er in den letzten Jahren so eine Art Gedächtnis der Gemeinde, einfach weil er schon seit 41 Jahren dabei ist und einiges und einige hat kommen und wieder gehen sehen.

Für seine Verdienste und sein Engagement wurde er 2006 von der Landeskirche zum Kirchenmusikdirektor ernannt.

Die Kirchengemeinde SPOT wird ohne Christoph Jensen eine andere sein. Danke für 41 Jahre Einsatz.

Am 12. Oktober wird es ein letztes gemeinsames Chor- und Orchesterkonzert geben. Die offizielle Verabschiedung mit anschließendem Empfang wird am Reformationstag, 31. Oktober um 10 Uhr stattfinden. Ebenfalls im Oktober beginnt dann auch schon die Amtszeit der neuen Kirchenmusikerin, Sachiko Messtorff, so dass es einen nahtlosen Übergang gibt.

Der Abschiedsgottesdienst mit Empfang findet am 31. Oktober, 10 Uhr in der Kirche St. Peter statt.

Das Ev. Kinder- und Jugendbüro lud zur Filmvorführung über das Grauen von Auschwitz 

Über 40 junge Menschen und interessierte Erwachsene waren in dieser Woche der Einladung aus dem Evangelischen Kinder- und Jugendbüro des Kirchenkreises Nordfriesland (EKJB) gefolgt, sich den Kinofilm „Zone of Interest“ in Ecks Kino in Niebüll anzuschauen. Der mit zwei Oscars ausgezeichnete Film von Jonathan Glazer mit Sandra Hüller und Christian Friedel als Ehepaar Hedwig und Rudolf Höß ist die wahre Geschichte des Lagerkommandanten von Auschwitz und seiner Familie. Rudolf Höß lebte mit seiner Frau und seinen fünf Kindern in einer Villa mit großem Garten und Swimmingpool direkt am Zaun des Konzentrationslagers. 

Der Film ist eine herausfordernde Schilderung der Banalität des Bösen, die den Alltag zwischen Büro und Gartenarbeit, Schulbesuchen und Abendessen mit einer grausamen Nüchternheit schildert, während hinter dem Zaun die Schreie und das Wehklagen der Gefangenen zu hören und in der Nacht die Feuer der Verbrennungsöfen zu sehen sind. „Nach dem Film war eine große Betroffenheit bei den Zuschauerinnen und Zuschauern zu spüren, aber es wurde auch deutlich, dass viele junge Menschen einige Zusammenhänge im Film nicht verstanden haben und oft nicht viel über die Verbrechen der Nationalsozialisten wissen“, berichtet Susanne Kunsmann, Leiterin des EKJB. Das zeige, wie wichtig diese Art von Aufklärung sei. „Wir bleiben da auf jeden Fall dran“, so Susanne Kunsmann weiter. 

Das EKJB dankt Ecks Kino in Niebüll für die unkomplizierte Zusammenarbeit, sowie dem Kreisjugendring, der dieses Projekt mit Fördermittel unterstützt hat, sowie der Initiative „Nordfriesland ist bunt“, die als Kooperationspartner mitgearbeitet hat. 

Chronikgruppe aus Olderup rettet frühneuzeitlichen Grabstein

Die Gemeinde Hattstedt-Olderup ist seit Ende September um eine Attraktion reicher: ein denkmalgeschützter Grabstein aus dem 17. Jahrhundert ziert nach aufwendiger, mehrmonatiger Renovierung die Außenwand der Dorfkirche in Olderup. Einst markierte er das Grab des Bauernvogtes Thomes Hansen, der 33 Jahre die Geschicke des Kirchspiels Olderup-Arlewatt geleitet hat und laut Totenregister am 5. Mai 1681 beerdigt wurde.

Von der Existenz des Steines erfahren hatte die „Chronikgruppe“ Olderup, Karen Wilms, Elisabeth Koop, Grita Nissen und der verstorbene Klaus Petersen, vor einigen Jahren. „Wir beschäftigen uns schon eine ganze Weile intensiv mit historischem Material und vor allem der Chronik des Gemeindepastors Christian Marquardt von der Wehl, geschrieben Anfang des 20. Jahrhunderts“, berichtet Karen Wilms. In dieser Chronik stieß die Chronikgruppe, maßgeblich das Kirchengemeinderatsmitglied Karen Wilms, auf einen Absatz über zwei Grabsteine aus dem 17. Jahrhundert, die in der Vorhalle der Dorfkirche als Bodenplatten eingelassen seien. „Allerdings waren diese Grabsteine nach dem Brand der Kirche 1937 vom Kirchboden verschwunden“, so Karen Wilms weiter. 

Über ihren Verbleib wiederum fand Karen Wilms Informationen in einer Abschrift der Chronik des Lehrers Claus Bannick. Hier war in einem handschriftlichen Zusatz vermerkt worden, dass der eine Grabstein nach dem Brand aus den Trümmern gerettet und „Am Wall“ in Olderup abgelegt worden war. Dort fand die Gruppe um Karen Wilms dann auch tatsächlich diesen Grabstein. Der andere war schon vor dem Brand sehr stark beschädigt und konnte wohl nicht mehr gerettet werden. 

Unter Einbindung des Landesarchivs für Denkmalschutz Schleswig-Holstein wurde Roman Timme, Steinmetz aus Hattstedt mit der Restaurierung beauftragt. Dank großer Spenden der Gemeinde Olderup, der Gemeinde Arlewatt, der WA Süderbusch und privater Spender, vor allem der Mitglieder der Chronikgruppe, wurde der Grabstein dann aufwendig restauriert und auf einen extra gefertigten Sockel an der Außenwand der Kirche gestellt. Karen Wilms ist froh und auch ein wenig stolz über diese Gemeinschaftsleistung in Olderup: „Wir haben es geschafft, durch die intensive Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit einen solchen Kulturschatz aus unserer Umgebung zu erhalten und für Besucherinnen und Besucher unserer Kirche sichtbar zu machen. Das ist mehr, als wir alle jemals erwartet haben“.