Pastorin mit Schwalbe

Dagebüll-Fahretoft – Ganz oben im Norden des Kirchenkreises, da weht immer ein frischer Wind. Und nicht nur draußen, nun auch in der Kirche: Susanne Schildt ist da. Sie wird die beiden Kirchengemeinden Dagebüll und Fahretoft als Pastorin betreuen. Und sie hat richtig Lust dazu und freut sich auf Menschen und Begegnungen.

Geboren ist die 60-Jährige in Hamburg, dann wuchs sie in Schleswig, Elmshorn und Kiel auf. In Kiel und Tübingen studierte sie Theologie, in Schönberg absolvierte sie ihr Vikariat. Und ihre Anleiterin war, man mag dem Zufall kaum glauben, ihre jetzige Pröpstin Annegret Wegner-Braun. Ihr beruflicher Weg führte sie über Esgrus nach Eggebek, zuletzt tat sie Dienst in Kröpelin bei Kühlungsborn. In Dagebüll und Fahretoft hat sie schon ein bisschen die Fühler ausgestreckt, hat schon mal im Pflegeheim vorbeigeschaut, hat Gespräche mit dem Kirchengemeinderat, der Sekretärin und auch ihrer Vorgängerin Antje Iser-Asmussen geführt. Ihre Konfis sind „fünf nette Menschen“, drei von ihnen sind sogar bei den Pfadfindern aktiv. Das passt gut: Susanne Schild hat selber viele Jahre Pfadfinderarbeit gemacht, und so konnte sie mit den jungen Menschen die alten Lieder schmettern und sie dabei auf der Gitarre begleiten.

Ein besonderes Hobby ist das Motorradfahren. Dabei ist sie eigentlich eine „Spätberufene“: Sie machte erst vor zehn Jahren den Führerschein. Aber seitdem ist sie mit Leib und Seele dabei, steht bei Bikers Helpline als Seelsorgerin bereit, organisiert Ausfahrten mit Andacht und Gebet. Ihr Motorrad ist eine Yamaha MT07, aber der Hingucker ist ihre himmelblaue Schwalbe, ein Kultmopped aus der DDR. Ehemann Wolfgang teilt die Motorradliebe, aber auch die Liebe zur Musik. Die drei erwachsenen Kinder des Ehepaars leben in Schleswig-Holstein, und es wird gut sein, so die Pastorin, jetzt wieder näher bei dem Enkelkind zu sein und es aufwachsen zu sehen.

Susanne Schildt freut sich auf die Gemeindearbeit, aber sie freut sich auch darauf, andere Gemeinden kennenzulernen. Sie hat eine 50-Prozent-Stelle in Dagebüll und Fahretoft, mit der anderen Hälfte ihrer Dienstzeit wird sie Vertretungsdienste versehen und die Notfallseelsorge verantworten.

Hohe Ehrung für Hans-Ludolf Schulz

Wie ein Lauffeuer hatte sich in Koldenbüttel die Nachricht verbreitet: Hans-Ludolf Schulz sollte eine besondere Ehrung zuteil werden. Entsprechend gut besucht war denn auch der Festgottesdienst in der ehrwürdigen St. Leonhardt-Kirche. In dessen Rahmen, nahm die stellvertretende Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland-Süd, Inke Thomsen-Krüger, die höchste Auszeichnung, die in der Nordkirche möglich ist, vor, nämlich die Verleihung des Ansgarkreuzes an den 73-jährigen. Der war seit 35 Jahren im Kirchengemeinderat aktiv und seit zehn Jahren Vorsitzender. Zudem wurde er nach über drei Jahrzehnten in den ehrenamtlichen Ruhestand entlassen. „Ich bin sehr dankbar für die Auszeichnung. Aber ohne meine Frau Bärbel und die Mitstreiter im Kirchengemeinderat hätte ich auch nichts ausrichten können. Es war eine schöne Arbeit“, sagte der Geehrte bescheiden. Er werde nun mehr Zeit für seine Ehefrau und die Familie, zwei Kinder und zwei Enkelkinder, haben.

„Man hat mich damals gefragt, ob ich nicht Lust hätte, im Kirchenvorstand mitzuarbeiten. Ich war Berufssoldat und hatte auch genug Zeit. Mit 53 Jahren konnte ich dann in Rente gehen. Zwischenzeitlich hatte ich so viel Spaß und fand meine Erfüllung, so dass ich mich mit kurzer Unterbrechung immer wieder aufstellen ließ“, berichtet Schulz. Seit 1979 wohnt der gebürtige Marner in Koldenbüttel. Besonders habe er auf die Erhaltung der Bausubstanz der Kirche und des Pastorates geachtet und Sanierungsprojekte begleitet. Zeitweise habe er den Friedhof verwaltet. Seit zehn Jahren fehle der Gemeinde ein Pastor. Nachdem der letzte von sieben, die er erlebt habe, pensioniert worden sei, werde die Gemeinde von den Seelsorgern aus Friedrichstadt und Schwabstedt betreut. Eine Nachbesetzung ist nicht erfolgt. Seither sei er als Vorsitzender vor Ort gefragt. Er versuche so weit als möglich, sich um alle Belange zu kümmern.

In ihrer Laudatio hatte die stellvertretende Pröpstin herausgestellt, dass die vom Kirchengemeinderat beschriebene Fülle von Aufgaben, die Schulz in der gesamten Amtszeit erfüllt habe und viel Ausdauer erforderte, sehr vielseitig waren. „Sie haben sich um alles gekümmert, haben Kontakte zu den Vereinen und Verbänden oder der politischen Gemeinde gesucht“, so Thomsen-Krüger. Besonders habe sie berührt, dass er gemeinsam mit seiner Frau Bärbel, die seit elf Jahren als Gemeindesekretärin für die Kirchengemeinde tätig ist, jederzeit rund um die Uhr im eigenen Haus für alle Gemeindeglieder ein offenes Ohr gehabt habe und damit für mancherlei Sorgen. Seine Wohnung sei Anlaufstelle für das seit 2012 durch die Pensionierung des letzten Seelsorgers Hans-Jochen Vetter verwaiste Pastorat geworden. Das verdiene großen Respekt und erfülle die im christlichen Glauben verankerte Willkommens-Tradition, belegt durch viele biblische Geschichten. „Nehmen Sie die Ehrung als persönlichen Dank für Ihre Arbeit, die Sie im Sinne Christi sehr ernst nahmen, an. Sie möge Ermutigung sein für alle, die in der freiwilligen kirchlichen Arbeit tätig sind“, so Thomsen-Krüger.

Pastor Christoph Sassenhagen aus Friedrichstadt verabschiedete auch die Mitglieder des ausgeschiedenen Kirchengemeinderates und führte das neue Gremium in ihre Aufgaben ein. Er würdigte ebenfalls die Arbeit des ausgezeichneten Kirchenmannes mit den Worten: „Du warst mir in den vergangenen Jahren meiner Tätigkeit in Koldenbüttel eine große Stütze und viel mehr als nur ein Vorsitzender.“ Das Ansgarkreuz stellt das Dankzeichen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland dar. Erstmals wurde es gestiftet am 11. Juli 1994. Die Verleihung an Gemeindeglieder geschieht im Gedenken an Ansgar von Bremen, der im neunten Jahrhundert als Erzbischof von Hamburg-Bremen in Norddeutschland und Skandinavien wirkte und als „Apostel des Nordens“ galt. Das Ansgarkreuz nebst Urkunde wird an Gemeindeglieder verliehen, die durch persönlichen Einsatz in der kirchlichen Arbeit sowie durch Eintreten für den christlichen Glauben in der Öffentlichkeit hervorgetreten sind.

Text und Bild: Udo Rahn, vielen Dank!

Ansgarkreuz für Norbert Meyer-Hartmann

Norbert Meyer-Hartmann ist ein echter Netzwerker. Er selbst könne eigentlich gar nicht viel, sagt er von sich, aber er wisse meist, wen er fragen könne. Und diese Gabe stellt er seit vielen Jahren in den Dienst der Kirchengemeinde List. Seit 2008 ist er Mitglied des Kirchengemeinderats und seit vielen Jahren stellvertretender Vorsitzender. Er macht Dinge möglich, die eigentlich niemand für möglich gehalten hätte. In Anerkennung seiner ehrenamtlichen Dienste verlieh ihm Pröpstin Annegret Wegner-Braun das Ansgarkreuz der Nordkirche.

Zwei Projekte hob sie dabei besonders hervor: Das neue Urnengemeinschaftsfeld und das Toilettenhäuschen auf dem Friedhof. Das Urnengemeinschaftsfeld ist ein für Meyer-Hartmann typisches Kooperationsprojekt. Der Bürgermeister hatte die Idee, die alten Buhnen, die gerade auf dem Weststrand der Insel gezogen wurden, dafür zu verwenden. Und so entstand eine Anlage, die nicht nur optisch schön ist und sich gut in den Dünenfriedhof fügt, sondern auch die Historie der Insel und ihren maritimen Charakter aufgreift. Für das zweite Projekt brauchte Meyer-Hartmann viel Geduld und Diplomatie. „Welch ein zähes Ringen darum, dass es aufgestellt werden durfte“, so die Pröpstin. „Ihrer Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass es heute dasteht und dankbar angenommen wird.“

Der 71-Jährige ist geborener Lister und war viele Jahre in der Standortverwaltung der Bundeswehr auf List tätig. Seit Jahren nimmt er das Sportabzeichen ab, war früher selbst erfolgreicher Sportler. Er kennt auf Sylt „Hans und Franz“, ist bekannt und beliebt, und weil er sich selbst für nichts zu schade ist, finden sich immer schnell Menschen, die ihn unterstützen, wenn er darum bittet. „Ob in der Kirchengemeinde, bei der Pflege des Bibelgartens, bei Aufräumarbeiten auf dem Friedhof oder bei Sperrmüllaktionen: Norbert ist immer einer der ersten, die dabei sind“, heißt es in der Begründung des Kirchengemeinderats. Und die Pröpstin hob die positive und dankbare Lebenseinstellung des Geehrten hervor, die immer wieder Menschen in seine Nähe ziehe. „Sie sind ein echtes Geschenk für die Kirchengemeinde“, sagte sie.

Foto: Manfred Kapp

Erste ökofaire Verwaltung der Nordkirche

Breklum – Ein Anfang ist gemacht: Noch vor dem Weihnachtsfest wurde die Kirchenkreis-Verwaltung in Breklum als erste ökofaire Verwaltung der Nordkirche ausgezeichnet. Vorangegangen war eine intensive Dokumentation, die Frank Lutterloh erstellt hat. Büromöbel, Beschaffung, Mobilität und Energieversorgung wurden dabei auf den Prüfstand gestellt, und es wurden Pflöcke eingeschlagen für eine nachhaltige Zukunft.

„Damit sind Sie sehr weit vorne“, lobte Thorsten Nolte vom Diakonischen Werk Schleswig-Holstein. Anhang einer Matrix ging er mit den Beteiligten die Punkte durch, die schon abgehakt werden konnten und fragte nach, wo es noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Für die erste Auszeichnung müssen dabei 30 Prozent erfüllt werden – die Kirchenkreis-Verwaltung liegt mit knapp 50 Prozent deutlich darüber. Einiges war leicht zu erfüllen: Kaffee und Tee gibt es schon längst aus Fairem Handel, Mehrweggeschirr ist für alle selbstverständlich und durch die enge Zusammenarbeit dem Gemeinwohlzertifiziertem Christian Jensen Kolleg (CJK) als Catherer ist die nachhaltige Bewirtung bei größeren Anlässen gewährleistet. Schwieriger war es bei den Büromöbeln, erzählt Abteilungsleiterin Frauke Groth. Es galt, einen Anbieter zu finden, der die Kriterien erfüllt, in der Branche ist das Thema noch kaum angekommen. Aber auch das ist gelungen: Neuanschaffungen tragen jetzt das Siegel des Blauen Engels.

Bei Putzmitteln und Hygiene-Artikeln ist noch Luft nach oben. Das liegt vor allem daran, dass noch sehr reichlich Vorräte da sind. In prophetischer Voraussicht wurde noch vor der Corona-Hamsterei so viel Toilettenpapier angeschafft, dass es noch für Jahre reichen wird. „Aber man muss ja auch noch Ziele haben“, lacht Frauke Groth. In zwei Jahren steht die Rezertifizierung an, da wird man schon etwas weiter sein. Ihr ist es besonders wichtig, den Kirchenshop voranzubringen. Denn dort werden die Artikel schon vorab geprüft, Kirchenleute können da ohne Bedenken einkaufen, das spart letztlich auch eigene Recherchen. Auch am Thema Mobilität bleibt sie dran: Bis jetzt sind zwei von vier Fahrzeugen Elektro-Mobile, aber ihr schwebt Wasserstoff als Antriebsform der Zukunft vor. Da will sie dran bleiben und die Entwicklung gut im Auge behalten.

Für die Auszeichnung „Ökofaire Einrichtung“ werden Kriterien aus zehn verschiedenen Bereichen abgefragt. Unter ökofair wird dabei die konsequente Berücksichtigung ökologischer und sozialer Auswirkungen wirtschaftlichen Handelns verstanden. Zahlreiche Kirchengemeinden und mehrere Einrichtungen sind bereits zertifiziert.

Weihnachten wird wunderbar

Nach zwei Corona-Wintern dürfen wir in diesem Jahr wieder von Herzen feiern. Das Angebot ist riesig: Draußen und drinnen, für Große und Kleine, musikalisch und voller Poesie. Hier finden Sie unsere Gottesdienste zu den Festtagen, geordnet nach den Einzugsbereichen unserer Zeitung. Fragen Sie im Zweifel gerne bei Ihrer Kirchengemeinde nach. Wir wünschen Ihnen gesegnete Weihnachten!

Trauer um Pastor Hajo Stark

Der Kirchenkreis Nordfriesland trauert um Pastor Hajo Stark. Er starb am 5. Dezember im Alter von 75 Jahren. Von 1978 bis 2011 war er Pastor der Versöhnungskirchengemeinde Husum.

Für Hajo Stark hatte die Seelsorge und die Nähe zu den Gemeindegliedern immer einen hohen Stellenwert. „Ich wollte den mir anvertrauten Menschen ein guter Lebensbegleiter sein“, sagte er bei seiner Verabschiedung aus dem Pfarrdienst. Über die Gemeindearbeit hinaus hatte er sich in der Nordelbischen- sowie in der Kirchenkreis-Synode engagiert. Den jungen Menschen der Rungholt-Schule gab er in ihren vertrauten Räumen Konfirmandenunterricht, eine Zeitlang war als Kirchenkreis-Jugendpastor in besonderer Weise für die Jugendarbeit der Kirche mitverantwortlich, die Menschen mit Behinderungen aus den angrenzenden Husumer Werkstätten waren ihm wertgeschätzte und liebe Gemeindeglieder. Viele Jahre hatte Stark den Vorsitz des Finanzausschusses inne.

Der Kirchenkreis nimmt Abschied mit Trauer und mit Dankbarkeit. Gott lasse ihn schauen, was er geglaubt hat.

Trauer um Pastor Philipp Busch

Der Kirchenkreis Nordfriesland trauert um Pastor Philipp Busch. Philipp Busch war seit 2013 Pastor in St. Johannis in Nieblum auf Föhr. Er diente seiner Gemeinde und dem Evangelium mit Hingabe und mit seiner außergewöhnlichen Begabung am Wort.

Er war „Segensucher – Familienmensch – Pastor“, so schreibt es die Familie über die Traueranzeige. Die Suche nach Segen prägte seinen Social-Media-Auftritt, den er sehr aktiv pflegte. Unter dem Hashtag #jedertageinSegen“ sammelte er kleine, besondere Tagesmomente und gab damit vielen Menschen Trost und Halt. Gemeinsam mit seiner Frau Kirsten etablierte er in der Corona-Zeit und darüber hinaus den „Sonntagsgruß“ in den Sozialen Medien und erreichte damit Menschen weit über Föhr hinaus. Sie sei seine „liebste Kollegin“, sagte er einmal im Interview. Wann immer es möglich war, hielt das Paar die Sonntagspredigten im Dialog. Zwei Mal trat er im Predigt-Slam auf und berührte mit zarter Poesie und theologischem Tiefgang. Mit seiner Krebserkrankung ging er sehr offen und zugleich voller Zuversicht um.

Der Kirchenkreis verliert mit Philipp Busch einen engagierten Pastor und zugewandten Seelsorger. Gott lasse ihn schauen, was er geglaubt hat.

Weihnachtslieder einmal anders

Husum/Schobüll – „Bilder der Weihnacht“, so überschreibt Clemens Bittlinger, Pfarrer und Musiker, seine Lieder und Texte zu den biblischen Figuren, die an der Krippe stehen. Der Engel kommt zu Wort, Maria natürlich, aber auch Herodes und die Hirten, und sogar ein Schaf darf seine Stimme erheben. In Husum-Rödemis und Schobüll wurde diese Musik zum dritten Advent aufgeführt. Dafür taten sich die beiden Chöre unter Leitung von Gesche Schaar und Silke Raap zusammen.

Es war ein stimmungsvoller Abend im Albert-Schweitzer-Haus, die Sängerinnen und Sänger trugen zu dunkler Kleidung ein rotes Tuch oder eine rote Fliege, Silke Raap spielte Gitarre, Oksana Ginder begleitete am Klavier und Maike Mewes-Wagner verzauberte an der Alt-Flöte. Clemens Bittlinger schreibt Popularmusik vom Feinsten: Gut mitsingbare Stücke, die inhaltlich tragfähig sind. Texte und Lieder warfen einen neuen Blick auf die altbekannte Geschichte, holten sie in die Gegenwart und bewahrten doch ihren weihnachtlichen Charme. Gesche Schaar führte souverän durch das Konzert, wich auch mal spontan vom Konzept ab und nahm so die Gemeinde, die zahlreich erschienen war, in das Projekt hinein – dabei folgte ihr der Chor sicher und fröhlich. Jörn Schaar, Landeskorrespondent beim Deutschlandfunk, las Texte auf dem Off, und die kleine Jonna erhob ihre Stimme für die Kinder der Welt.

Heute Abend (11. Dezember) wird das Konzert um 18 Uhr im Kirchlein am Meer in Schobüll wiederholt. „Es ist übrigens nicht verboten, auch zwei Mal zum kommen“, lud Silke Raap ein. Die Kollekte spendeten die Chöre für die Bahnhofsmission Husum.

Ein Ansgarkreuz für Karin Charbon

Leck –  „Alles, was Charbon heißt, zu mir!“ – das ist das Motto, das Karin Charbon in den vielen Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in der Kirchengemeinde Leck fröhlich geprägt hat. Das waren 26 Jahre im Kirchengemeinderat, zwölf Jahre in der Initiative Lichtblick, das war ihr Einsatz im Flötenkreis, im Martin-Luther-Bläserkreis, in der Kantorei und im Frauenkreis Achtrup und nicht zuletzt ihr Engagement bei der Verteilung des Gemeindebriefes „Schön bunt“. Für all das wurde ihr am 2. Advent von Pröpstin Annegret Wegner-Braun das Ansgarkreuz der Nordkirche verliehen.

„Sie sind eine, die ihr Gotteslob in der Musik äußert“, so die Pröpstin. Und das war auch während des Gottesdienstes zu hören und zu sehen: Der Martin-Luther-Bläserkreis unter Leitung von Dieter Charbon spielte weihnachtliche Musik modern aufbereitet und mittendrin die zu Ehrende, konzentriert bei der Sache und sichtlich bewegt von den guten Worten. Zahlreiche Freizeiten organisierte das Paar, was die Pröpstin scherzhaft als „Travel und Tuten“ bezeichnete. „Die Kirchengemeinde ist sehr dankbar, Sie in Ihrer Mitte zu wissen.“

Das bestätigte auch Peter Janke, Pastor der Kirchengemeinde, mit einem Blumenstrauß. „Die Bläser*innen des Martin-Luther-Bläserkreises schließen sich dem Dank der Nordkirche an Karin Charon an“, hieß es auf dem Beiblatt zum Gottesdienst.  Für Karin Charbon ist die Auszeichnung mit dem Ansgarkreuz eine große Ehre, und an Aufhören denkt sie noch lange nicht. „Solange ich kann, mache ich weiter, werde ich meine Freizeit in das Ehrenamt geben“, sagt Karin Charbon im Gemeindebrief. „Kirche war mir immer ein Anliegen. Und ich möchte jüngere Menschen motivieren, die dafür sorgen, dass Kirche weiter lebt – abwechslungsreich und modern.“

Kirche erstrahlt in neuem Glanz

Breklum – Große Freude in der Kirchengemeinde Breklum: Am zweiten Advent kehrten Taufbecken, Kerze und Antependium nach neun Monaten Bauzeit in die Kirche zurück. Jetzt ist wirklich alles schick und heil, die Sorge um das Gotteshaus lastet nicht mehr auf den Schultern der Verantwortlichen. Dankbarkeit gab es auf allen Seiten: für gute, handwerkliche Arbeit, für die Bewahrung vor Unfall und Gefahr, für gute Zusammenarbeit und für Förder-, Stiftungs- und Spendengelder, die das große Projekt möglich gemacht hatten.

Angefangen hat es vor neun Jahren: Bei Sturm fielen Schindeln vom Dach und wurden zu lebensbedrohlichen Geschossen für die Friedhofsbesucher. Das konnte so nicht bleiben. In Zusammenarbeit mit Kirchenkreisarchitekt Thorsten Domnick wurde ein Konzept erstellt, was alles nötig wäre, um das Gotteshaus sicher in die Zukunft zu bringen. Es wurden Gelder vom Bund und vom Land generiert, der Kirchenkreis half und der Kirchbauverein wurde aktiv. Gleichzeitig wurden die Marcussen-Orgel und der Innenraum saniert, so dass jetzt wirklich alles schier ist. Thorsten Domnick dankte allen Handwerkern persönlich im Rahmen des Gottesdienstes, Bundestagsmitglied Astrid Damerau (CDU), die sich persönlich für die Förderungen eingesetzt hatte, war ebenfalls gekommen und sprach ein kurzes Grußwort. Bürgermeister Claus Lass betonte die Bedeutung der Kirche für die Identität der Gemeinde. Und Carsten Thoroe vom Kirchbauverein erklärte das neue Beleuchtungskonzept, das möglich wurde, weil so viele sich finanziell engagiert hatten. Die Predigt hielt Pröpstin Annegret Wegner-Braun, den Gottesdienst leitete Pastor Simon Frömming.

Einmal mehr zeigte sich die Kirchengemeinde Breklum in ihrer ganzen Fülle: mit hochwertiger Orgelmusik von Jürgen Henschen, ehrenamtlicher Beteiligung bei Lesungen und Gebeten, der Posaunenchor begrüßte die Gemeinde beim Eingang – und die Kirche erstrahlte dazu in neuem Glanz.