Evangelische Frauenarbeit Nordfriesland startet mit spannendem Programm in das erste Halbjahr 2025

Die Evangelische Frauenarbeit Nordfriesland des Kirchenkreises Nordfriesland startet mit einem spannenden Programm in das erste Halbjahr 2025. „In diesem Jahr möchte ich den Schwerpunkt auf das Thema Verbunden-sein legen. Verbunden mit mir, der Natur, meinen Mitmenschen, der Gesellschaft, dem Älterwerden, meinem Körper, der Stille“, erklärt Claudia Hansen, Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit Nordfriesland. Einsamkeit, Isolation und Gereiztheit seien Kennzeichen unserer Zeit. „Höchste Zeit, sich wieder einzulassen und mit sich und seiner Umgebung in Verbindung zu treten. Sich verbunden fühlen macht stark“, so Claudia Hansen weiter.

Im Programm warten deshalb zahlreiche Veranstaltungen zu Themen wie Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Gelassenheit. Am Samstag, 8. Februar zum Beispiel lädt die Evangelische Frauenarbeit gemeinsam mit der Kirchengemeinde Viöl ab 10 Uhr zu einem Achtsamkeitsspaziergang ein, Startpunkt ist das Lorenz-Jensen-Haus am Markt 1 in Viöl. „An einigen Stationen praktizieren wir Achtsamkeits-Übungen, es geht ums Innehalten, Runterfahren, Bewusst – Sein und Sich spüren. Wir nutzen die Winterzeit, weil es weniger Außenreize durch die Natur gibt und wir leichter bei uns bleiben können und uns aufs Innere konzentrieren“, beschreibt die Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit die Intention des Spaziergangs.

Eine weitere Veranstaltung ist der Workshop „Die blaue Perle der Gelassenheit“ mit der Kalligrafin Antje Glashagen-Stuck vom 12. bis 13. April im Christian-Jensen Kolleg. Ziel ist es, an diesen Tagen der Gelassenheit, der Weite und der Leichtigkeit mit geistlichen Anregungen und kalligrafischen Übungen nachzuspüren, während die Gruppe mit Buchstaben und Formen auf Basis der eigenen Handschrift zu experimentieren. 

Weitere Highlights des ersten Halbjahres sind der Online-Vortag über „Antifeminismus – was ist das und was bedeutet das für uns Frauen?“ von Mareike Stürenberg von der Amadeu Antonio Stiftung am 4. Februar von 19 – 21 Uhr, die Veranstaltung „Geschichten am Kamin“ am 10. März ab 19 Uhr im Kaminzimmer des Christian-Jensen-Kollegs, auf der Claudia Hansen und Pastorin Heike Braren Märchen und Bibelgeschichten erzählen, und der Workshop-Tag „(M)ein Bild vom Älterwerden“ am Samstag, dem 28. April von 10 – 17 Uhr im Christian-Jensen-Kolleg. Claudia Hansen und Pastorin Anke Fasse, Leiterin des Christian-Jensen-Kollegs, möchten mit Ihnen auf Erkundungsreise gehen, was ihre Vorstellung, ihr Bild, ihre Vision von einem guten Älterwerden ist.  

Das gesamte Programm finden Sie >>hier<<. . Zu den Veranstaltungen anmelden können Sie sich unter: sekretariat@erw-breklum.de oder 04671-6029920. Hier erhalten Sie auch weitere Inforamationen.  

Fotohinweis: 

Foto: Claudia Hansen, Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit, Bildrechte: Kirchenkreis Nordfriesland. 

Saskia Louwers wird neue Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Südtondern.

Der Aufsichtsrat des Diakonischen Werkes (DW) Südtondern überträgt gemeinsam mit dem Kirchenkreis Nordfriesland als alleiniger Gesellschafter ab 1. April 2025 Saskia Louwers die Aufgaben der Geschäftsführung im Diakonischen Werk Südtondern. Sie übernimmt damit die Geschäfte von Volker Schümann, der am 30. April in den Ruhestand gehen wird. Die gebürtige Hamburgerin war bisher als Verwaltungsdirektorin der Deutschen Rentenversicherung Nord verantwortlich für die Kinder- und Jugendreha-Kliniken auf Amrum und Sylt. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit. Saskia Louwers verfügt über große Erfahrung in der Leitung sozialer Einrichtungen und als Führungskraft. Eigenschaften, die die Mitarbeitenden des Diakonischen Werkes Südtondern brauchen, um ihre wichtige Arbeit in Nordfriesland unter optimalen Bedingungen leisten zu können“, erklärt Pröpstin Inken Wöhlbrand, Vorsitzende des Aufsichtsrates des DW Südtondern. 

Saskia Louwers hat sich sehr bewusst für ihre neue Position entschieden: „Das Diakonische Werk Südtondern leistet eine wichtige Arbeit für viele Menschen in unserer Region. Menschen, die es in unserer Gesellschaft oft sehr schwer haben und leicht übersehen werden“. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Diakonischen Werkes die besten Arbeitsbedingungen zu schaffen, damit sie diese Menschen auf ihrem Weg begleiten und unterstützen können, sei eine sehr sinnvolle und erfüllende Aufgabe, in die sie gerne ihre ganze Kraft stecken möchte. „Ich wünsche mir, den Mitarbeitenden und den Partnern des DW Südtondern Vertrauen, Sicherheit und Zuversicht geben zu können“, erklärt Saskia Louwers weiter. 

Gemeinsam mit Jens Grehm, dem Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Husum, wird Saskia Louwers nach ihrerEinarbeitungszeit außerdem die nächsten Schritte zur Zusammenlegung der beiden Diakonischen Werke planen und umsetzen. Im Diakonischen Werk Südtondern arbeiten zurzeit rund 130, im Diakonischen Werk Husum rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Werke unterhalten jeweils Einrichtungen in Husum, Bredstedt, Tönning, Niebüll und Leck sowie auf Amrum, Föhr, Sylt und vielen anderen Orten und bieten dort in Kooperation mit dem Kreis Nordfriesland und den Ämtern und Kommunen unter anderem sozialräumliche Kinder- und Jugendhilfe, Suchtberatung, Präventionsarbeit, Familien- und Lebensberatung, Migrationsberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung sowie Gewaltprävention an. Alleiniger Gesellschafter beider Werke ist der Kirchenkreis Nordfriesland. 

Die Diakonischen Werke Husum und Südtondern werden zusammengeführt

Beschluss des Kirchenkreisrates des Kirchenkreises Nordfriesland sichert die Zukunftsfähigkeit der Diakonischen Arbeit in Nordfriesland.

Der Kirchenkreisrat des Kirchenkreises Nordfriesland, alleiniger Gesellschafter der beiden Diakonischen Werke in Husum und Südtondern, hat entschieden, die beiden Diakonischen Werke zusammenzuführen. Noch in diesem Jahr werden die Besetzungen der Kontrollorgane beider Werke, die Gesellschafterversammlung und die Aufsichtsräte, zu harmonisieren, um ihren Aufgaben im Sinne beider Werke gut nachkommen zu können. Die Geschäftsführung des Diakonischen Werkes Südtondern, die Volker Schümann bis zum 30. April dieses Jahres innehat, wird neu besetzt. „Ziel dieses Schrittes ist es, die beiden Diakonischen Werke, die eine wichtige Arbeit für die Menschen in Nordfriesland leisten, für die Zukunft sicher und robust aufzustellen“, erklären Pröpstin Inken Wöhlbrand und Prof. Dr. Stefan Krüger, Aufsichtsratsvorsitzende des DW Südtondern beziehungsweise des DW Husum, gemeinsam. 

Der Kirchenkreisrat hat die Aufsichtsräte der beiden Diakonischen Werke nun gebeten, die Geschäftsführer mit der Prüfung notwendiger Prozesse für eine Zusammenführung beider Werke zu beauftragen. Die Ausgestaltung ist noch offen und soll in Absprache mit den Führungskräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Abteilungseiterinnen und Abteilungsleiter wissen am besten, was sie für eine gute Zusammenarbeit brauchen und wie eine Zusammenführung beider Werke gut gelingen kann. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, sie in einem solchen Prozess von Anfang an mitzunehmen“, erklärt Jens Grehm, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Husum. Volker Schümann, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Südtondern ergänzt: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonischen Werke leisten in unseren Einrichtungen eine wichtige und zum Teil auch schwierige Arbeit. Unsere Aufgabe war und ist es, ihnen dafür die besten Bedingungen zu schaffen“. 

Beiden Geschäftsführern und dem Kirchenkreis Nordfriesland als alleiniger Gesellschafter ist es wichtig zu betonen, dass nicht überhastet, sondern in Ruhe überlegt wird, wie die nächsten Schritte aussehen. Die Arbeit in beiden Diakonischen Werke wird während des gesamten Prozesses in gewohnter Weise weitergehen. 

„Im Herzen bin ich immer Pastor geblieben“

Bischöfin Nora Steen führt am 12. Januar Propst Mathias Lenz in der St. Willehad-Kirche in Leck in sein Amt ein. 

In einem feierlichen Gottesdienst am 12. Januar um 14 Uhr führt Bischöfin Nora Steen Mathias Lenz in der St. Willehad-Kirche in Leck in sein Amt als Propst der Propstei Nord des Kirchenkreises Nordfriesland ein. Er war im Juli von den Synodalen des Kirchenkreises Nordfriesland gewählt worden. Vor seiner Wahl war Propst Mathias Lenz Leiter des theologischen Dezernats und des Personaldezernats im Kirchenamt der Nordkirche. Im Kirchenkreis Nordfriesland freut er sich nun sehr auf die Zusammenarbeit mit allen, die für die Kirche aktiv oder an der Kirche interessiert sind. „In meinem neuen Amt kommen meine beiden Leidenschaften zusammen – die Leidenschaft für den Dienst der Verkündigung und die Leidenschaft für Leitung und Gestaltung unserer Kirche“, erklärt Mathias Lenz. 

Mathias Lenz ist in Kronshagen, einem Vorort von Kiel, aufgewachsen und hat dort seine ersten Schritte im Glauben gemacht. Nach der Schule hat er in Kiel und Heidelberg Theologie studiert, war in Hamburg-Langenhorn Vikar und hat dann 15 Jahre als Pastor gearbeitet – zunächst ein Jahr zuständig für Religionsunterricht an zwei Kieler Gymnasien und dann als Gemeindepastor in den Kieler Stadtteilen Russee, Hasseldieksdamm und Hammer. „Das waren unvergessliche Jahre. Ich denke an Gottesdienste, in denen eine dichte geistliche Atmo­sphäre entstanden ist, und ich wusste kaum, wie. Ich denke an Konfirmandenunterricht mit Fuß­ball­einlagen. Bewegende Trauerfeiern stehen mir vor Augen, fröhliche Taufen am Strand, Einschulungsgottesdienste, Feste – ein ganzes, pralles Gemeindeleben eben“, erinnert sich Mathias Lenz. 

In dieser Zeit sei ihm die Kirche ans Herz gewachsen, er habe aber auch immer wieder gespürt, dass es Entwicklungen gab und gibt, die zu gravierenden Veränderungen führen. „Um besser zu verstehen, was da läuft, habe ich angefangen, auf landeskirchlicher Ebene zu arbeiten. Dabei habe ich viel gelernt und auch viele tolle und engagierte Menschen kennengelernt“, beschreibt er. Sein Ziel sei es immer gewesen, Entscheidungen auf den Weg zu bringen, die dem kirchlichen Leben in den Gemeinden und Einrichtungen dienen und dem Evangelium möglichst nicht im Weg stehen. Mathias Lenz: „Bei alledem bin ich aber im Herzen Pastor geblieben. Deshalb ist das Amt als Propst für mich so erfüllend und deshalb freue ich mich sehr auf die Aufgaben und die Menschen in Nordfriesland“. 

Anfang 2024 hatten sich zwei Kandidatinnen und ein Kandidat um die pröpstlichen Ämter in den Propsteien Süd und Nord beworben. Beide Stellen mussten auf Grund des Ruhestandes von Jürgen Jessen-Thiesen und Annegret Wegner-Braun neu besetzt werden. Auf der Synode am 6. Juli war neben Mathias Lenz Inken Wöhlbrand in das Amt der Pröpstin der Propstei Süd des Kirchenkreises Nordfriesland gewählt worden. Die ehemalige Leiterin des Zentrums des Lutherischen Weltbundes in der Lutherstadt Wittenberg hat ihr Amt im September 2024 übernommen. 

Großzügige Unterstützung für ein Bildungsprojekt des EKJB

Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) des Kirchenkreises Nordfriesland freut sich am Jahresende über eine großzügige Spende. Mit 5000 Euro unterstützten die Böttcher Stiftung aus Hamburg und der Rotary Club Husum ein Bildungsangebot für Jugendliche zu den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit am Beispiel der E-Mobilität. Zwei Jahre lang stellt das EKJB jungen Menschen ein E-Auto zur Verfügung und verknüpft das Fahren mit einem Bildungsangebot, in dem die jungen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ihr Mobilitätsverhalten zu reflektieren. „Junge Menschen haben ein sensibles Gespür für ihre Umwelt und Umgebung. Immer mehr Jugendliche sind deshalb bereit, sich für die Umwelt einzusetzen und auch ihren eigenen Lebensstil zu hinterfragen“, erklärt Jürgen Jessen-Thiesen, Vorsitzender des Fördervereins und Präsident des Rotary Clubs Husum.In dem vorliegenden Projekt gehe es darum, die Wahrnehmung der Jugendlichen konstruktiv aufzunehmen und die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel in die Lebenswelt der Jugendlichen zu transportieren. Bildungsarbeit, die perfekt zum Rotary Club Husum passt.

Genauso wie zur Böttcher Stiftung. Auch hier hat Bildungsarbeit in den Bereichen Ökologie, Umweltschutz und Tier- und Artenschutz oberste Priorität. „Wir unterstützen dieses Projekt gerne, weil es Bildungsarbeit und Umweltschutz auf eine gute Art verbindet“, erklärt der Vorsitzende der Böttcher Stiftung, Rechtsanwalt Sven Bethune. Die Böttcher-Stiftung, 1980 von dem Ehepaar Böttcher zur Unterstützung der Wissenschaft und Bildung gegründet, unterstützt unter anderem auch das Gymnasium Hermann-Tast-Schule in Husum und die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg.

Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) ist einer der größten Träger der außerschulischen Bildungsarbeit im Kreis Nordfriesland. Das EKJB ist Mitglied im Kreisjugendring, bildet regelmäßig ehrenamtliche Jugendliche in Jugendgruppenleiterkursen aus und führt im gesamten Kreisgebiet Bildungsveranstaltungen und Freizeitmaßnahmen für Kinder und Jugendliche durch. Mit drei hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeitenden und zahlreichen ehrenamtliche Mitarbeitenden sind ausreichend pädagogische Kompetenzen im EKJB vorhanden. „Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung und hoffen damit, die Themen Klimawandel und nachhaltiger Lebensstil bei unseren Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verankern. Denn sie sind die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer und Konsumentinnen und Konsumenten von morgen“, so Susanne Kunsmann, Leiterin des Evangelischen Kinder- und Jugendbüros. 

Feierlicher Abschied von Pröpstin Annegret Wegner-Braun

In einem feierlichen Gottesdienst mit Bischöfin Nora Steen verabschiedet der Kirchenkreis Nordfriesland am 15. Dezember um 14 Uhr in der St. Willehad-Kirche in Leck die Pröpstin Annegret Wegner-Braun. Anteil an dem Gottesdienst hatten eine ganze Reihe von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dem Nachmittag eine sehr persönliche und fröhliche Note gaben.

Während des anschließenden Empfangs in der Nordsee Akademie in Leck sprachen ihr die Pastorinnen und Pastoren, Mitarbeitende und die Führungskräfte der Verwaltung und der Werke, denen sie vorstand, noch einmal ihren großen Dank und Respekt für die geleistete Arbeit aus. Gekrönt wurde der Nachmittag noch mit teils lustigen, teils ergreifenden Gesangsdarbietungen, die Annegret Wegner-Braun teils zu Tränen rührten. Und sie versprach, nach einer Erholungspause gerne wieder einmal in Nordfriesland zu Besuch zu kommen.

Der Kirchenkreis Nordfriesland verabschiedete die ehemalige Geschäftsführerin des DW Südtondern 

Der Kirchenkreis Nordfriesland hat am 9. Dezember 2024 die ehemalige Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Südtondern Nicole Saballus mit einem Gottesdienst und einem anschließenden Empfang im Gemeindehaus der Christuskirche in Niebüll verabschiedet. Mit dabei waren Kolleginnen und Kollegen aus dem Diakonischen Werk Südtondern, Mitglieder des Aufsichtsrates und die Pröpstin Annegret Wegner-Braun. Den Gottesdienst leitete Pastor Christian Winter. „Wir möchten uns noch einmal ausdrücklich für ihre geleistete Arbeit im Diakonischen Werk bedanken und wünschen ihnen für ihren weiteren beruflichen Weg alles Gute“, betonte die Pröpstin in ihrer anschließenden Ansprache.

Hervorgehoben wurde an diesem Mittag vor allem das Engagement der ehemaligen Geschäftsführerin Nicole Saballus in der Flüchtlingshilfe. „Sie haben während ihrer Zeit in Südtondern ermöglicht, dass Menschen, die vor Verfolgung und Krieg aus ihrer Heimat fliehen mussten, eine Bleibe und teilweise auch eine Aufgabe gefunden haben. Das war und ist nicht selbstverständlich und verdient unsere Anerkennung“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Brigitte Reuther. Nicole Saballus selbst bedankte sich ihrerseits bei ihren versammelten Kolleginnen und Kollegen, ohne die ihre Arbeit im Diakonischen Werk nicht möglich gewesen wäre.

Im Diakonischen Werk Südtondern arbeiten zurzeit 128 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Diakonische Werk unterhält Einrichtungen in Niebüll und Leck sowie auf Amrum, Föhr und Sylt und bietet dort in Kooperation mit dem Kreis und den Ämtern und Kommunen vor allem sozialräumliche Jugendhilfe, Suchtberatung, Präventionsarbeit, Familien- und Lebensberatung, Migrationsberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung sowie Gewaltprävention an. Das Diakonische Werk Südtondern ist in der Trägerschaft des Kirchenkreises Nordfriesland. Derzeit wird es von Volker Schümann, ehemaliger Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Husum, geleitet. Für die Nachfolge der Geschäftsführung des DW Südtondern liegen bereits zahlreiche Bewerbungen vor. Eine Entscheidung wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres fallen.

Foto: v.li.: Birgitte Reuther, stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Nicole Saballaus, Pröpstin Annegret Wegner-Braun

„Mit den unterschiedlichsten Menschen im Gespräch zu sein, das war eine meiner Lieblingsaufgaben“. 

Nun ist es so weit: In einem feierlichen Gottesdienst mit Bischöfin Nora Steen verabschiedet der Kirchenkreis Nordfriesland am 15. Dezember um 14 Uhr in der St. Willehad-Kirche in Leck die Pröpstin Annegret Wegner-Braun. Sechs Jahre lang hat die gebürtige Südholsteinerin die Propstei Nord des Kirchenkreises geleitet. „Sechs Jahre, in denen eine Menge geschehen ist und in denen ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen, Pastorinnen und Pastoren und unseren vielen Ehrenamtlichen versucht habe, eine Menge zu bewegen“, fasst Pröpstin Annegret Wegner-Braun diese Zeit zusammen. 

Sie wollte sichtbar sein

Besonders wichtig war es ihr von Beginn an, für die Gemeinden des Kirchenkreises, die Werke und die Verwaltung sichtbar zu sein. Wann immer möglich reiste sie deshalb durch den nördlichen Teil Nordfrieslands, fuhr auf die Halligen und Inseln, besuchte Kirchengemeinderäte, übernahm Vertretungsgottesdienste, Einführungen, Verabschiedungen und verlieh an verdiente Gemeindemitglieder das Ansgarkreuz. Kaum einmal waren ihr die Wege im nördlichsten Kirchenkreis zu weit, kaum ein Tag zu lang. „Jeden dieser Besuche habe ich mit Freude in Erinnerung. Mit den unterschiedlichsten Menschen im Gespräch zu sein, das war eine meiner Lieblingsaufgaben“, so Annegret Wegner-Braun weiter.

Die Corona-Pandemie, die knapp zwei Jahre nach ihrem Amtseintritt für ein Kontaktverbot und große Einschränkungen in der kirchlichen Arbeit sorgte, erschwerte diese Art von Begegnungen allerdings sehr. Dennoch haben alle, die mit ihr gearbeitet haben, diesen Wunsch nach Kontakt gespürt und genossen. Ihr Stellvertreter und Gemeindepastor Peter Schuchardt drückt es so aus: „Sie hat eine offene Herzlichkeit, die gut tut. Es war ein Vergnügen, mit ihr zu sprechen“. Sie habe sich nie gescheut, die Führung zu übernehmen und auch einmal schwere Entscheidungen zu treffen, und habe Kirche immer von der Gemeinde aus gedacht. 

Eine Stimme für Vielfalt und Gerechtigkeit

Synodenpräses Prof. Dr. Stefan Krüger hebt hervor, Pröpstin Annegret Wegner-Braun habe in ihrer Arbeit Akzente gesetzt, die weit über den Kirchenkreis hinaus wahrgenommen worden seien. „Ich war immer beeindruckt von ihrem unermüdlichen Engagement und ihrer menschlichen Wärme. Was ihr wichtig war, hat sie klar benannt und zum Beispiel den Themen Gerechtigkeit und Kooperation eine weithin vernehmbare Stimme verliehen“, erklärt er. 

Auf einem Gebiet hat sie den Kirchenkreis innerhalb der Nordkirche besonders bekannt gemacht: dem Klimaschutz. Unter ihrer Leitung hat sich der Kirchenkreis sehr früh professionalisiert, ein Klimaschutzkonzept entwickelt und sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2031 klimaneutral zu sein. „Wir haben einen Klimamanager eingesetzt, der in engem Austausch mit den Kirchengemeinden, Gemeinden, Unternehmen und der Nordkirche steht und nach guten Lösungen sucht, um zum Beispiel unsere Gebäude zu sanieren und nach regenerativen Energien zu suchen“, erklärt die Pröpstin. Klimamanager Oke Dethlefsen wiederum erzählt begeistert von der Unterstützung durch seine Dienstvorgesetzte Annegret Wegner-Braun: „Dank ihres Engagements haben wir die beste Datenlage über unsere Energiebilanz in der gesamten Landeskirche und können basierend darauf Zukunftsprojekte planen“. 

Kinder waren ihr ein Herzensthema

Ein weiteres Herzensthema war der zweifachen Mutter das Evangelische Kita-Werk des Kirchenkreises Nordfriesland. Über 3000 Kinder werden in den insgesamt 43 Einrichtungen des Kita-Werkes und der Kirchengemeinden von rund 780 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. „Das Engagement im Bereich kindlicher Früherziehung genießt in unserem Kirchenkreis hohe Priorität. Wir wollen den Kindern in unseren Einrichtungen einen guten Raum zum Leben und Wachsen bieten – und ich sehe jeden Tag, das uns das gut gelingt“, erklärt die Pröpstin. Eng zusammengearbeitet hat sie dabei mit dem Leiter des Evangelischen Kita-Werkes, Christian Kohnke. „Sie hat sich eingemischt und Dinge vorangetrieben. Das war ein absoluter Gewinn für unsere Kitas, für unser Werk und für mich“, schwärmt er. Besonders sichtbar wurde das im Sommer dieses Jahres. Auf ihre Initiative hin bearbeiteten alle Einrichtungen des Evangelischen Kita-Werkes die Themen Kinderrechte, Demokratie und Vielfalt und machten sie am Weltkindertag überall in Nordfriesland durch kleine und große Aktionen sichtbar. 

In den vergangenen zwei Jahren initiierte sie neben allen diesen Projekten auch noch einen großen Organisationsentwicklungsprozess, der die Verwaltung des Kirchenkreises für zukünftige Herausforderungen sicher aufstellen soll. Denn allein durch die Überführung der Kirchengemeindehaushalte ins kaufmännische Rechnungswesen wachsen die Aufgaben ständig. „Zusätzlich zum laufenden Geschäft kommen zudem neue Anforderungen von kommunaler oder staatlicher oder landeskirchlicher Seite hinzu. Da mussten wir einmal genau hinschauen und neue Strukturen aufbauen“, erklärt Pröpstin Annegret Wegner-Braun. Kirstin Gabriel, Leiterin der Verwaltung des Kirchenkreises Nordfriesland, die den Prozess mit ihr gemeinsam geleitet hat, betont, wie gut die Verwaltung dank des Einsatzes der Pröpstin mittlerweile aufgestellt sei und lobt die vertrauensvolle Zusammenarbeit: „Sie behält alles im Blick, ist immer um einen Konsens bemüht und verfügt außerdem über eine gute Prise Humor“. 

„Ich war gerne Pröpstin.“

Ihren Ruhestand verbringt Annegret Wegner-Braun nun zusammen mit ihrem Mann an der Ostküste Schleswig-Holsteins, wo sie eine lange Zeit als Gemeindepastorin gewirkt hat. Sicher sei jedoch, dass sie immer wieder mal an die Westküste und auf die Inseln zurückkehren werden, um Urlaub zu machen und Menschen zu treffen, die sie in ihr Herz geschlossen hätten. „Ich war gerne Pröpstin in Nordfriesland und habe diese Funktion als ein erfüllendes Amt empfunden“, erklärte sie in ihrer letzten Rede auf der November-Synode des Kirchenkreises. Wie sehr die Mitglieder des Kirchenkreises ihre Leitung geschätzt haben, zeigten die Synodalen ihr anschließend mit stehendem Applaus. 

„So wie du bist … angesehen“ – unser Jahresthema 2025

Die Anforderungen an ein Jahresthema sind groß: Es soll Stimmungen sowie Entwicklungen erkennen und aufnehmen und den Kirchenkreis und seine kirchlichen Einrichtungen im Umgang damit inspirieren. Deshalb treffen sich jedes Jahr Vertreterinnen und Vertreter aus allen Bereichen mehrere Monate im Voraus und diskutieren, schlagen vor, verwerfen und diskutieren weiter. So war es auch in diesem Jahr. Bis sich ein Satz „herausschält“. Diesmal war es: „So wie du bist … angesehen“, unser Jahresthema 2025.

„In einer Zeit, in der schnell generalisiert, schnell alles über einen Kamm geschert wird, ist es wichtig, genau hinzusehen. Um zum Beispiel Vorurteile abzubauen, muss ich den Einzelnen und seine Geschichte ansehen, erst dann erkenne ich den ganzen Menschen“, fasst Pastorin Inke Thomsen-Krüger als Mitglied der Arbeitsgruppe die Diskussionen zusammen. Die Kirche habe aufgrund ihres Menschenbildes die besondere Funktion, Menschen anzusehen und ins Blickfeld zu rücken. Dabei seien sie als Gottes Geschöpfe per se angesehen, also geachtet und geliebt. „Dass auch diejenigen geliebt sind, deren Ansichten uns nicht gefallen, sorgt für Spannungen. Wie man ihnen begegnen kann, wird eine wichtige Aufgabe bleiben“, so Inke Thomsen-Krüger weiter. 

Die Arbeitsgemeinschaft Jahresthema erkennt in der Weite des Themas eine Vielfalt an Möglichkeiten, das Menschsein in den Focus zu rücken. In den jeweiligen kirchlichen Arbeitsfeldern können unterschiedliche Fragestellungen bearbeitet werden, zum Beispiel Alter, Krankheiten, Beeinträchtigungen und Fluchterfahrungen. Zum Beginn des neuen Kirchenjahres wird der Kirchenkreis ein Paket mit Anregungen und Texten schnüren und zur Verfügung stellen. Eine Aktion steht schon fest: Der „Gesprächsrahmen“. Eine Installation (siehe Foto) aus Bilderrahmen, die wie eine Hütte aufgebaut Menschen Platz bietet, um sich anzusehen und miteinander zu reden. In einem angemessenen Rahmen nach festen Regeln. Ziel ist es, den „Gesprächsrahmen“ 2025 durch den Kirchenkreis wandern zu lassen. 

Eine Glocke für die Ewigkeit: Glockenweihe in der Kirchengemeinde Süderlügum-Humptrup

Der Kirchenkreis Nordfriesland und die Kirchengemeinde Süderlügum-Humptrup freuen sich am ersten Advent auf ein ganz besonderes Ereignis: Die Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland Annegret Wegner-Braun weiht am 1. Dezember um 10:30 Uhr in einem feierlichen Gottesdienst, der musikalisch vom Posaunenchor der Gemeinde, unter der Leitung von Jörg Eggers begleitet wird, in der Marien-Kirche in Süderlügum eine neu gegossene Bronzeglocke ein. Ein paar Tage vorher, am 27. November wird sie von der Dorf- und Kirchengemeinde in einer gemeinsamen Aktion von der Friedhofskapelle zum Glockenturm rüber geholt und dort von einer Fachfirma montiert. Die Glocke wiegt 1150 kg und wurde im Spätsommer bei der hessischen Glocken- und Kunstgießerei Rincker, eine der ältesten bestehenden Glockengießereien Deutschlands, aus Bronze gegossen und graviert. „Diese neue Glocke nun in unserem Geläut zu haben, ist ein großes Glück, es war auch ein diskussionsreicher Prozess, bis es so weit war“, erzählt Pastor Matthias Corves. 

Initiiert hat das ganze Projekt Hans Herbert Hansen. Der 86jährige gebürtige Süderlügumer fühlt sich sein ganzes Leben schon eng verbunden mit der Gemeinde und seiner Kirche im Dorf. Der gebürtige Nordfriese war lange Mitglied im Kirchengemeinderat und hat über Jahrzehnte den Posaunenchor der Gemeinde geleitet. Bis zu seiner Rente arbeitete er als selbstständiger Tischler am Ort. Den Glockenturm mit neuen Glocken zu erweitern war sein Herzenswunsch. „Wenn die Glocken läuten, war das von Klein auf Musik in meinen Ohren“, erzählt er. Über Jahrhunderte haben im hölzernen Glockenturm von Süderlügum zwei Glocken geläutet. „Das wollten meine Frau und ich ändern. Sie sagte zu mir: Tu das, solange Du es noch hören kannst“, erinnert sich Hans Herbert Hansen.

Vor acht Jahren stiftete das Ehepaar Hans Herbert und Irmtraut Hansen deshalb der Kirchengemeinde schon einmal eine Glocke. Sie war kleiner, etwa ein Drittell so groß und ergänzte das Geläut mit einem hellen Ton. „Schon das war eine große Freude für die Gemeinde“, erzählt Pastor Matthias Corves. Damit wollte es das Ehepaar aber nicht bewenden lassen. Eine vierte passende Glocke, größer und tiefer im Klang, sollte dazu kommen. 

Aber bevor dieses große Projekt Wirklichkeit werden konnte, galt es, noch einige Klippen zu umschiffen. Unter anderem musste geklärt werden, ob der bald 240 Jahre alte Glockenstapel noch eine weitere Glocke dieser Größe überhaupt tragen kann. Ein extra angefertigtes Schwingungsgutachten gab dafür grünes Licht. Nachdem auch das Landesamt für Denkmalpflege und das Baudezernat der Landeskirche in Kiel ihre Zustimmung erteilt hatten, machte sich die Kirchengemeinde auf die Suche nach weiteren Sponsoren. Denn eine Glocke dieser Größe hat einen stolzen Preis: rund 50 000 Euro. 

Diesen Sponsor fand die Kirchengemeinde Süderlügum schließlich in Hamburg. Jürgen Paulsen, Architekt im Ruhestand, hatte über die Matthias-Claudius-Gesellschaft in Hamburg im letzten Jahr den Kontakt zur Kirchengemeinde Süderlügum-Humptrup bekommen. Ebenso hatte er sich bereits in zwei Projekten in der Marien-Kirche engagiert, in der im 17. und 18. Jahrhundert die Vorfahren des berühmten Dichters Matthias Claudius als Pastoren tätig gewesen waren. Als Jürgen Paulsen von dem geplanten Projekt einer vierten Glocke hörte, war er sofort mit Begeisterung dabei und beteiligte sich mit einer erheblichen Summe. 

So waren es vor allem Hans Herbert Hansen und Jürgen Paulsen, die den Löwenanteil an den Kosten für die neue Glocke spendeten.  Als die Finanzierung stand, ging es in enger Zusammenarbeit mit dem Glockensachverständigen des Kirchenkreises Nordfriesland, Volker Scheibe, weiter mit der Planung und Umsetzung. In diesem Jahr konnte die Glocke dann endlich angefertigt werden. 

Mittlerweile ist die neue Glocke in Süderlügum angekommen. Am 27. November wurde sie von Freiwilligen aus der Dorfgemeinde, dem Bürgermeister Stefan Sendler, Mitgliedern des Kirchengemeinderates, Pastor Matthias Corves und Mitgliedern der Kirchengemeinde zum Kirchturm gezogen und von einer Fachfirma aufgehängt. Das erste Mal läuten wird sie dann am 1. Advent nach der Glockenweihe durch Pröpstin Annegret Wegner-Braun. 

Mehr dazu auch im Schleswig-Holstein Magazin des NDR >>hier<<.