Propst Mathias Lenz: „Nordfriesland ist bunt und Blaumachen ist keine Alternative!“

Propst Mathias Lenz sprach am 8. Februar auf der Demonstration für Demokratie und Vielfalt inLeck, hier seine Rede im Wortlaut:

„Liebe Leute, Nordfriesland ist bunt und bleibt bunt. Deutschland ist bunt und bleibt bunt. Und Blaumachen ist keine Alternative für Deutschland! Es ist gut und es ist wichtig, dass so viele von Euch heute hier sind. Und so viele an vielen anderen Orten bei uns in Schleswig-Holstein und in der gesamten Republik.

Es ist gut und wichtig, weil wir ein Zeichen setzen gegen diejenigen, die uns weismachen wollen, eine Mehrheit in diesem Land wolle eine Politik der Ausgrenzung, der Vorurteile und der Hassparolen. Eine solche Politik der Ausgrenzung steht nicht auf dem Boden unseres Grundgesetzes.

Nur zur Erinnerung:  Der erste Artikel des Grundgesetzes lautet:  „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Die Würde jedes Menschen!  Nicht nur der deutschen Menschen, sondern jedes Menschen, ob er aus Syrien kommt oder Afghanistan, aus dem Irak, aus dem Sudan oder aus Somalia. Und ich will auch daran erinnern, warum dies der erste Artikel unseres Grundgesetzes ist.  Weil wir in der national-sozialis-tischen Gewaltherrschaft erlebt haben,  was passiert, wenn völkisches Denken und Demokratieverachtung an die Macht kommen. Was passiert, wenn rechtsextre-mistisches Gedankengut die Politik bestimmt. Und die nationalsozialistische Ideologie war eine rechts-extremistische Ideologie – da kann eine Frau Weidel so viel Unsinn reden, wie sie will.

Wenn die Würde eines jedes Mensch in einer Gesellschaft, in einem Staat in Frage gestellt oder eingeschränkt wird,dann endet das in einer Katastrophe. Und noch etwas dürfen wir nicht vergessen: Die Not und Verzweiflung der Menschen, die als Geflüchtete in unser Land kommen und in unserem Land leben. Denjenigen, die jetzt die Grenzen dicht machen wollen, sage ich: Denkt doch an die Bilder der Trümmerland­schaften in den Städten Syriens! Denkt an die hungernden Kinder in den Bürger­kriegsgebieten im Sudan und den Dürregebieten Somalias! Denkt an die Unterdrückung von Frauen und Mädchen in Afghanistan!

Die meisten Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen, waren in ihren Herkunftsländern an Leib und Leben bedroht und suchen Schutz für sich und ihre Familien. Es ist schäbig, daraus ein Bedrohungsszenario für die Sicherheit in Deutschland zu machen. Und ja, es gibt große Herausforderungen, die im Zusammenhang mit Geflüchte-ten in unserem Land stehen. Und es gibt schreckliche Ereignisse, die Einzelne, die zu uns gekommen sind, zu verantworten haben. Die Trauer und der Schmerz derer, die davon betroffen sind, gehen mir ans Herz und machen mich wütend. Aber daraus Vorurteile zu machen und alle Geflüchteten unter Generalverdacht zu stellen, ist verantwortungslos. Wir brauchen eine kluge Migrationspolitik und keine Migrationspolemik.

Und zum Schluss: Als Christ und als Propst des Kirchenkreises Nordfriesland sage ich: Rassismus, Intoleranz und Demokratie­feind­lichkeit sind mit unserem christlichen Glauben und mit unseren christlichen Werten nicht vereinbar. Dieser Haltung wollen hier in Nordfriesland gerade jetzt Stimme und Gesicht geben. Der Gott der biblischen Tradition, der uns auch mit Juden und Muslimen verbindet, hat ein besonderes Auge auf alle Menschen, die bedroht und auf der Flucht sind. An dieser Parteilichkeit Gottes kommen wir als Christinnen und Christen nicht vorbei.

Nordfriesland ist bunt und bleibt bunt.Deutschland ist bunt und bleibt bunt. Blaumachen ist keine Alternative! Und das ist gut so.

Vielen Dank.“

Kurz vor der Bundestagswahl: der Kirchenkreis Nordfriesland zeigt klare Haltung

Kurz vor der Bundestagswahl am 23. Februar machen die Kirchengemeinden, Einrichtungen und Dienste und Werke des Kirchenkreises Nordfriesland auf Demonstrationen, in Veranstaltungen und in Workshops deutlich: Wir stehen ein für Demokratie und Vielfalt. „Rassismus, Intoleranz und Demokratiefeindlichkeit sind mit christlichen Werten nicht vereinbar. Uns ist es wichtig, dieser Haltung hier in Nordfriesland gerade jetzt Stimme und Gesicht zu verleihen“, erklärt Mathias Lenz, Propst des Kirchenkreises Nordfriesland. 

Deshalb wird Propst Mathias Lenz am Samstag, 8. Februar, auf der Demonstration „Nordfriesland ist bunt“ auf dem Marktplatz in Leck ab 14 Uhr einen Redebeitrag leisten. Eine Woche später, am Samstag, 15. Februar, werden seine Kollegin, Pröpstin Inken Wöhlbrand, der Ökumene-Referent Karsten Wolff und weitere Vertreterinnen und Vertreter des Kirchenkreises Nordfriesland an der Veranstaltung „Fünf vor zwölf – Stunde der Demokratie“ in Husum teilnehmen. Karsten Wolff, Pastor Leif Mennrich, Referent für Christliches Profil, und Friedemann Magaard, Pastor der Kirchengemeinde St. Marien in Husum, bieten darüber hinaus am 17. und 18. Februar Workshops für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren des Kirchenkreises unter dem Motto: „Aktiv gegen „hate speech“ – schlagfertig argumentieren, gelassen bleiben“ an.  

In eine ähnliche Richtung zielt die Ausbildungsreihe für „Demokratie-Coaches“, an der der Kirchenkreis Nordfriesland und das Evangelische Kinder- und Jugendbüro des Kirchenkreises zusammen mit dem Christian Jensen Kolleg, der Evangelischen Akademie der Nordkirche und anderen Kirchenkreisen Schleswig-Holsteins beteiligt sind. In mehreren Modulen werden ab Juni interessierte Haupt- und Ehrenamtliche in Schleswig-Holstein in ihren Kompetenzen gestärkt, um in ihren jeweiligen regionalen Zusammenhängen auf ganz verschiedenen Ebenen Demokratieförderung umzusetzen. „Demokratie ist nicht selbstverständlich, das wird in diesen Zeiten immer deutlicher. Sie braucht Menschen, die für sie eintreten und sie fördern, in ihrer Nachbarschaft, an ihrem Arbeitsplatz, in ihrem Ehrenamt. Menschen für diesen Einsatz zu stärken, entspricht unserem christlichen Menschenbild“, sagt Inken Wöhlbrand, als Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland unter anderem verantwortlich für die Dienste und Werke des Kirchenkreises Nordfriesland. Nähere Informationen zur Ausbildungsreihe hält das Christian Jensen Kolleg bereit. 

Mit all diesen Veranstaltungen unterstützen der Kirchenkreis Nordfriesland, seine Gemeinden, seine Einrichtungen und seine Dienste und Werke die Haltung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Nordkirche. Überall in Deutschland zeigen derzeit ihre Vertreterinnen und Vertreter Gesicht und Haltung für Demokratie und Vielfalt. Mehr Informationen, Statements und Hinweise auf Veranstaltungen in ganz Deutschland sind auf den Webseiten der Evangelischen Kirche Deutschland unter www.ekd.de und der Nordkirche unter www.nordkirche.de zu finden. 

Ein Jahr ForuM-Studie: Tagung der Nordkirche im Christian-Jensen-Kolleg 

Der Kirchenkreis Nordfriesland, die Evangelische Akademie der Nordkirche, das Christian Jensen Kolleg, die Stabsstelle Prävention der Nordkirche und die offene Kirche St. Nikolai Kiel laden am 14. und 15. Februar zur Tagung „Ein Jahr ForuM-Studie: Kulturwandel im Fokus. Praktisch und theologisch weiterdenken“ in das Christian Jensen Kolleg nach Breklum ein. Anlass ist der Jahrestag der Studie des von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beauftragten Forschungsverbund zu sexualisierter Gewalt in den evangelischen Landeskirchen und der Diakonie in Deutschland. Von Freitag bis Samstag diskutieren hochrangige Referentinnen und Referenten, darunter Prof. Dr. Reiner Anselm, Leiter des Lehrstuhls für systemische Theologe und Ethik an der Universität München, Amina Shah, Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sexualforschung am UKE Hamburg, sowie Nancy Janz, Sprecherin der Betroffenenvertretung des Beteiligungsforums in der EKD, unter anderem die Fragen, welche Richtung ein Kulturwandel jetzt einschlagen muss und welche Bedingungen er zum Gelingen braucht. 

Die Ergebnisse der Studie machten deutlich, dass sexualisierte Gewalt in der Kirche alle angehe, erklärt Mathias Lenz, Propst des Kirchenkreises Nordfriesland. „Das Leid, das den Betroffenen in unseren Räumen zugefügt wurde, beschäftigt mich sehr, beschäftigt uns alle sehr. Wir müssen alles dafür tun, dass unsere Räume Schutzräume sind und bleiben“, so Mathias Lenz weiter. 2018 hatte die Nordkirche deshalb alle kirchlichen Trägerschaften durch das Präventionsgesetz verpflichtet, Risikoanalysen für ihre Einrichtungen durchzuführen und verbindliche Schutzkonzepte zu erstellen. Der Kirchenkreis Nordfriesland treibt diesen Prozess mit dem Präventionsbeauftragten Oliver Nitsch seit 2020 voran und bietet auch seinen Trägern und Kirchengemeinden aktive Unterstützung bei der Umsetzung an.

Den Stand seiner Arbeit fasst Oliver Nitsch selbst so zusammen: „Wir haben viele Schritte in die richtige Richtung unternommen, stellen eine unabhängige Meldebeauftragte, haben das Instrument der Beratungsstäbe als geordnete Intervention auf Vorkommnisse installiert und eine von allen Gremien verabschiedete Präventionsleitlinie und ein Schutzkonzept erarbeitet“. Damit sei die Arbeit aber keinesfalls getan, vielmehr gehe es nun darum, Betroffene stärker zu beteiligen und die Aufarbeitung von Fällen voranzutreiben. „Eine große Herausforderung, vor der wir stehen, da jeder Fall sehr individuell ist“, so Oliver Nitsch weiter. Deshalb stehe er in engem und ständigem Austausch mit der Stabsstelle Prävention der Landeskirche und anderen Kirchenkreisen. „Wichtig ist zu verstehen, dass das Thema nicht abgeschlossen ist, sondern wir ständig lernen und uns als Organisation weiterentwickeln“, betont der ausgebildete Diplompädagoge und Sexualberater. 

Die Tagung der Nordkirche will versuchen, genau dort anzusetzen und im gemeinsamen Diskurs zu lernen und weiterzudenken. Alle Informationen zur Tagung finden Sie auf der Webseite der Evangelischen Akademie der Nordkirche unter www.akademie-nordkirche.de

Evangelische Frauenarbeit Nordfriesland startet mit spannendem Programm in das erste Halbjahr 2025

Die Evangelische Frauenarbeit Nordfriesland des Kirchenkreises Nordfriesland startet mit einem spannenden Programm in das erste Halbjahr 2025. „In diesem Jahr möchte ich den Schwerpunkt auf das Thema Verbunden-sein legen. Verbunden mit mir, der Natur, meinen Mitmenschen, der Gesellschaft, dem Älterwerden, meinem Körper, der Stille“, erklärt Claudia Hansen, Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit Nordfriesland. Einsamkeit, Isolation und Gereiztheit seien Kennzeichen unserer Zeit. „Höchste Zeit, sich wieder einzulassen und mit sich und seiner Umgebung in Verbindung zu treten. Sich verbunden fühlen macht stark“, so Claudia Hansen weiter.

Im Programm warten deshalb zahlreiche Veranstaltungen zu Themen wie Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Gelassenheit. Am Samstag, 8. Februar zum Beispiel lädt die Evangelische Frauenarbeit gemeinsam mit der Kirchengemeinde Viöl ab 10 Uhr zu einem Achtsamkeitsspaziergang ein, Startpunkt ist das Lorenz-Jensen-Haus am Markt 1 in Viöl. „An einigen Stationen praktizieren wir Achtsamkeits-Übungen, es geht ums Innehalten, Runterfahren, Bewusst – Sein und Sich spüren. Wir nutzen die Winterzeit, weil es weniger Außenreize durch die Natur gibt und wir leichter bei uns bleiben können und uns aufs Innere konzentrieren“, beschreibt die Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit die Intention des Spaziergangs.

Eine weitere Veranstaltung ist der Workshop „Die blaue Perle der Gelassenheit“ mit der Kalligrafin Antje Glashagen-Stuck vom 12. bis 13. April im Christian-Jensen Kolleg. Ziel ist es, an diesen Tagen der Gelassenheit, der Weite und der Leichtigkeit mit geistlichen Anregungen und kalligrafischen Übungen nachzuspüren, während die Gruppe mit Buchstaben und Formen auf Basis der eigenen Handschrift zu experimentieren. 

Weitere Highlights des ersten Halbjahres sind der Online-Vortag über „Antifeminismus – was ist das und was bedeutet das für uns Frauen?“ von Mareike Stürenberg von der Amadeu Antonio Stiftung am 4. Februar von 19 – 21 Uhr, die Veranstaltung „Geschichten am Kamin“ am 10. März ab 19 Uhr im Kaminzimmer des Christian-Jensen-Kollegs, auf der Claudia Hansen und Pastorin Heike Braren Märchen und Bibelgeschichten erzählen, und der Workshop-Tag „(M)ein Bild vom Älterwerden“ am Samstag, dem 28. April von 10 – 17 Uhr im Christian-Jensen-Kolleg. Claudia Hansen und Pastorin Anke Fasse, Leiterin des Christian-Jensen-Kollegs, möchten mit Ihnen auf Erkundungsreise gehen, was ihre Vorstellung, ihr Bild, ihre Vision von einem guten Älterwerden ist.  

Das gesamte Programm finden Sie >>hier<<. . Zu den Veranstaltungen anmelden können Sie sich unter: sekretariat@erw-breklum.de oder 04671-6029920. Hier erhalten Sie auch weitere Inforamationen.  

Fotohinweis: 

Foto: Claudia Hansen, Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit, Bildrechte: Kirchenkreis Nordfriesland. 

Saskia Louwers wird neue Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Südtondern.

Der Aufsichtsrat des Diakonischen Werkes (DW) Südtondern überträgt gemeinsam mit dem Kirchenkreis Nordfriesland als alleiniger Gesellschafter ab 1. April 2025 Saskia Louwers die Aufgaben der Geschäftsführung im Diakonischen Werk Südtondern. Sie übernimmt damit die Geschäfte von Volker Schümann, der am 30. April in den Ruhestand gehen wird. Die gebürtige Hamburgerin war bisher als Verwaltungsdirektorin der Deutschen Rentenversicherung Nord verantwortlich für die Kinder- und Jugendreha-Kliniken auf Amrum und Sylt. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit. Saskia Louwers verfügt über große Erfahrung in der Leitung sozialer Einrichtungen und als Führungskraft. Eigenschaften, die die Mitarbeitenden des Diakonischen Werkes Südtondern brauchen, um ihre wichtige Arbeit in Nordfriesland unter optimalen Bedingungen leisten zu können“, erklärt Pröpstin Inken Wöhlbrand, Vorsitzende des Aufsichtsrates des DW Südtondern. 

Saskia Louwers hat sich sehr bewusst für ihre neue Position entschieden: „Das Diakonische Werk Südtondern leistet eine wichtige Arbeit für viele Menschen in unserer Region. Menschen, die es in unserer Gesellschaft oft sehr schwer haben und leicht übersehen werden“. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Diakonischen Werkes die besten Arbeitsbedingungen zu schaffen, damit sie diese Menschen auf ihrem Weg begleiten und unterstützen können, sei eine sehr sinnvolle und erfüllende Aufgabe, in die sie gerne ihre ganze Kraft stecken möchte. „Ich wünsche mir, den Mitarbeitenden und den Partnern des DW Südtondern Vertrauen, Sicherheit und Zuversicht geben zu können“, erklärt Saskia Louwers weiter. 

Gemeinsam mit Jens Grehm, dem Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Husum, wird Saskia Louwers nach ihrerEinarbeitungszeit außerdem die nächsten Schritte zur Zusammenlegung der beiden Diakonischen Werke planen und umsetzen. Im Diakonischen Werk Südtondern arbeiten zurzeit rund 130, im Diakonischen Werk Husum rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Werke unterhalten jeweils Einrichtungen in Husum, Bredstedt, Tönning, Niebüll und Leck sowie auf Amrum, Föhr, Sylt und vielen anderen Orten und bieten dort in Kooperation mit dem Kreis Nordfriesland und den Ämtern und Kommunen unter anderem sozialräumliche Kinder- und Jugendhilfe, Suchtberatung, Präventionsarbeit, Familien- und Lebensberatung, Migrationsberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung sowie Gewaltprävention an. Alleiniger Gesellschafter beider Werke ist der Kirchenkreis Nordfriesland. 

Die Diakonischen Werke Husum und Südtondern werden zusammengeführt

Beschluss des Kirchenkreisrates des Kirchenkreises Nordfriesland sichert die Zukunftsfähigkeit der Diakonischen Arbeit in Nordfriesland.

Der Kirchenkreisrat des Kirchenkreises Nordfriesland, alleiniger Gesellschafter der beiden Diakonischen Werke in Husum und Südtondern, hat entschieden, die beiden Diakonischen Werke zusammenzuführen. Noch in diesem Jahr werden die Besetzungen der Kontrollorgane beider Werke, die Gesellschafterversammlung und die Aufsichtsräte, zu harmonisieren, um ihren Aufgaben im Sinne beider Werke gut nachkommen zu können. Die Geschäftsführung des Diakonischen Werkes Südtondern, die Volker Schümann bis zum 30. April dieses Jahres innehat, wird neu besetzt. „Ziel dieses Schrittes ist es, die beiden Diakonischen Werke, die eine wichtige Arbeit für die Menschen in Nordfriesland leisten, für die Zukunft sicher und robust aufzustellen“, erklären Pröpstin Inken Wöhlbrand und Prof. Dr. Stefan Krüger, Aufsichtsratsvorsitzende des DW Südtondern beziehungsweise des DW Husum, gemeinsam. 

Der Kirchenkreisrat hat die Aufsichtsräte der beiden Diakonischen Werke nun gebeten, die Geschäftsführer mit der Prüfung notwendiger Prozesse für eine Zusammenführung beider Werke zu beauftragen. Die Ausgestaltung ist noch offen und soll in Absprache mit den Führungskräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Abteilungseiterinnen und Abteilungsleiter wissen am besten, was sie für eine gute Zusammenarbeit brauchen und wie eine Zusammenführung beider Werke gut gelingen kann. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, sie in einem solchen Prozess von Anfang an mitzunehmen“, erklärt Jens Grehm, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Husum. Volker Schümann, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Südtondern ergänzt: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonischen Werke leisten in unseren Einrichtungen eine wichtige und zum Teil auch schwierige Arbeit. Unsere Aufgabe war und ist es, ihnen dafür die besten Bedingungen zu schaffen“. 

Beiden Geschäftsführern und dem Kirchenkreis Nordfriesland als alleiniger Gesellschafter ist es wichtig zu betonen, dass nicht überhastet, sondern in Ruhe überlegt wird, wie die nächsten Schritte aussehen. Die Arbeit in beiden Diakonischen Werke wird während des gesamten Prozesses in gewohnter Weise weitergehen. 

„Im Herzen bin ich immer Pastor geblieben“

Bischöfin Nora Steen führt am 12. Januar Propst Mathias Lenz in der St. Willehad-Kirche in Leck in sein Amt ein. 

In einem feierlichen Gottesdienst am 12. Januar um 14 Uhr führt Bischöfin Nora Steen Mathias Lenz in der St. Willehad-Kirche in Leck in sein Amt als Propst der Propstei Nord des Kirchenkreises Nordfriesland ein. Er war im Juli von den Synodalen des Kirchenkreises Nordfriesland gewählt worden. Vor seiner Wahl war Propst Mathias Lenz Leiter des theologischen Dezernats und des Personaldezernats im Kirchenamt der Nordkirche. Im Kirchenkreis Nordfriesland freut er sich nun sehr auf die Zusammenarbeit mit allen, die für die Kirche aktiv oder an der Kirche interessiert sind. „In meinem neuen Amt kommen meine beiden Leidenschaften zusammen – die Leidenschaft für den Dienst der Verkündigung und die Leidenschaft für Leitung und Gestaltung unserer Kirche“, erklärt Mathias Lenz. 

Mathias Lenz ist in Kronshagen, einem Vorort von Kiel, aufgewachsen und hat dort seine ersten Schritte im Glauben gemacht. Nach der Schule hat er in Kiel und Heidelberg Theologie studiert, war in Hamburg-Langenhorn Vikar und hat dann 15 Jahre als Pastor gearbeitet – zunächst ein Jahr zuständig für Religionsunterricht an zwei Kieler Gymnasien und dann als Gemeindepastor in den Kieler Stadtteilen Russee, Hasseldieksdamm und Hammer. „Das waren unvergessliche Jahre. Ich denke an Gottesdienste, in denen eine dichte geistliche Atmo­sphäre entstanden ist, und ich wusste kaum, wie. Ich denke an Konfirmandenunterricht mit Fuß­ball­einlagen. Bewegende Trauerfeiern stehen mir vor Augen, fröhliche Taufen am Strand, Einschulungsgottesdienste, Feste – ein ganzes, pralles Gemeindeleben eben“, erinnert sich Mathias Lenz. 

In dieser Zeit sei ihm die Kirche ans Herz gewachsen, er habe aber auch immer wieder gespürt, dass es Entwicklungen gab und gibt, die zu gravierenden Veränderungen führen. „Um besser zu verstehen, was da läuft, habe ich angefangen, auf landeskirchlicher Ebene zu arbeiten. Dabei habe ich viel gelernt und auch viele tolle und engagierte Menschen kennengelernt“, beschreibt er. Sein Ziel sei es immer gewesen, Entscheidungen auf den Weg zu bringen, die dem kirchlichen Leben in den Gemeinden und Einrichtungen dienen und dem Evangelium möglichst nicht im Weg stehen. Mathias Lenz: „Bei alledem bin ich aber im Herzen Pastor geblieben. Deshalb ist das Amt als Propst für mich so erfüllend und deshalb freue ich mich sehr auf die Aufgaben und die Menschen in Nordfriesland“. 

Anfang 2024 hatten sich zwei Kandidatinnen und ein Kandidat um die pröpstlichen Ämter in den Propsteien Süd und Nord beworben. Beide Stellen mussten auf Grund des Ruhestandes von Jürgen Jessen-Thiesen und Annegret Wegner-Braun neu besetzt werden. Auf der Synode am 6. Juli war neben Mathias Lenz Inken Wöhlbrand in das Amt der Pröpstin der Propstei Süd des Kirchenkreises Nordfriesland gewählt worden. Die ehemalige Leiterin des Zentrums des Lutherischen Weltbundes in der Lutherstadt Wittenberg hat ihr Amt im September 2024 übernommen. 

Großzügige Unterstützung für ein Bildungsprojekt des EKJB

Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) des Kirchenkreises Nordfriesland freut sich am Jahresende über eine großzügige Spende. Mit 5000 Euro unterstützten die Böttcher Stiftung aus Hamburg und der Rotary Club Husum ein Bildungsangebot für Jugendliche zu den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit am Beispiel der E-Mobilität. Zwei Jahre lang stellt das EKJB jungen Menschen ein E-Auto zur Verfügung und verknüpft das Fahren mit einem Bildungsangebot, in dem die jungen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ihr Mobilitätsverhalten zu reflektieren. „Junge Menschen haben ein sensibles Gespür für ihre Umwelt und Umgebung. Immer mehr Jugendliche sind deshalb bereit, sich für die Umwelt einzusetzen und auch ihren eigenen Lebensstil zu hinterfragen“, erklärt Jürgen Jessen-Thiesen, Vorsitzender des Fördervereins und Präsident des Rotary Clubs Husum.In dem vorliegenden Projekt gehe es darum, die Wahrnehmung der Jugendlichen konstruktiv aufzunehmen und die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel in die Lebenswelt der Jugendlichen zu transportieren. Bildungsarbeit, die perfekt zum Rotary Club Husum passt.

Genauso wie zur Böttcher Stiftung. Auch hier hat Bildungsarbeit in den Bereichen Ökologie, Umweltschutz und Tier- und Artenschutz oberste Priorität. „Wir unterstützen dieses Projekt gerne, weil es Bildungsarbeit und Umweltschutz auf eine gute Art verbindet“, erklärt der Vorsitzende der Böttcher Stiftung, Rechtsanwalt Sven Bethune. Die Böttcher-Stiftung, 1980 von dem Ehepaar Böttcher zur Unterstützung der Wissenschaft und Bildung gegründet, unterstützt unter anderem auch das Gymnasium Hermann-Tast-Schule in Husum und die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg.

Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) ist einer der größten Träger der außerschulischen Bildungsarbeit im Kreis Nordfriesland. Das EKJB ist Mitglied im Kreisjugendring, bildet regelmäßig ehrenamtliche Jugendliche in Jugendgruppenleiterkursen aus und führt im gesamten Kreisgebiet Bildungsveranstaltungen und Freizeitmaßnahmen für Kinder und Jugendliche durch. Mit drei hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeitenden und zahlreichen ehrenamtliche Mitarbeitenden sind ausreichend pädagogische Kompetenzen im EKJB vorhanden. „Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung und hoffen damit, die Themen Klimawandel und nachhaltiger Lebensstil bei unseren Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verankern. Denn sie sind die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer und Konsumentinnen und Konsumenten von morgen“, so Susanne Kunsmann, Leiterin des Evangelischen Kinder- und Jugendbüros. 

Feierlicher Abschied von Pröpstin Annegret Wegner-Braun

In einem feierlichen Gottesdienst mit Bischöfin Nora Steen verabschiedet der Kirchenkreis Nordfriesland am 15. Dezember um 14 Uhr in der St. Willehad-Kirche in Leck die Pröpstin Annegret Wegner-Braun. Anteil an dem Gottesdienst hatten eine ganze Reihe von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dem Nachmittag eine sehr persönliche und fröhliche Note gaben.

Während des anschließenden Empfangs in der Nordsee Akademie in Leck sprachen ihr die Pastorinnen und Pastoren, Mitarbeitende und die Führungskräfte der Verwaltung und der Werke, denen sie vorstand, noch einmal ihren großen Dank und Respekt für die geleistete Arbeit aus. Gekrönt wurde der Nachmittag noch mit teils lustigen, teils ergreifenden Gesangsdarbietungen, die Annegret Wegner-Braun teils zu Tränen rührten. Und sie versprach, nach einer Erholungspause gerne wieder einmal in Nordfriesland zu Besuch zu kommen.

Der Kirchenkreis Nordfriesland verabschiedete die ehemalige Geschäftsführerin des DW Südtondern 

Der Kirchenkreis Nordfriesland hat am 9. Dezember 2024 die ehemalige Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Südtondern Nicole Saballus mit einem Gottesdienst und einem anschließenden Empfang im Gemeindehaus der Christuskirche in Niebüll verabschiedet. Mit dabei waren Kolleginnen und Kollegen aus dem Diakonischen Werk Südtondern, Mitglieder des Aufsichtsrates und die Pröpstin Annegret Wegner-Braun. Den Gottesdienst leitete Pastor Christian Winter. „Wir möchten uns noch einmal ausdrücklich für ihre geleistete Arbeit im Diakonischen Werk bedanken und wünschen ihnen für ihren weiteren beruflichen Weg alles Gute“, betonte die Pröpstin in ihrer anschließenden Ansprache.

Hervorgehoben wurde an diesem Mittag vor allem das Engagement der ehemaligen Geschäftsführerin Nicole Saballus in der Flüchtlingshilfe. „Sie haben während ihrer Zeit in Südtondern ermöglicht, dass Menschen, die vor Verfolgung und Krieg aus ihrer Heimat fliehen mussten, eine Bleibe und teilweise auch eine Aufgabe gefunden haben. Das war und ist nicht selbstverständlich und verdient unsere Anerkennung“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Brigitte Reuther. Nicole Saballus selbst bedankte sich ihrerseits bei ihren versammelten Kolleginnen und Kollegen, ohne die ihre Arbeit im Diakonischen Werk nicht möglich gewesen wäre.

Im Diakonischen Werk Südtondern arbeiten zurzeit 128 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Diakonische Werk unterhält Einrichtungen in Niebüll und Leck sowie auf Amrum, Föhr und Sylt und bietet dort in Kooperation mit dem Kreis und den Ämtern und Kommunen vor allem sozialräumliche Jugendhilfe, Suchtberatung, Präventionsarbeit, Familien- und Lebensberatung, Migrationsberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung sowie Gewaltprävention an. Das Diakonische Werk Südtondern ist in der Trägerschaft des Kirchenkreises Nordfriesland. Derzeit wird es von Volker Schümann, ehemaliger Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Husum, geleitet. Für die Nachfolge der Geschäftsführung des DW Südtondern liegen bereits zahlreiche Bewerbungen vor. Eine Entscheidung wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres fallen.

Foto: v.li.: Birgitte Reuther, stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Nicole Saballaus, Pröpstin Annegret Wegner-Braun