Trauer um Bruno Spießwinkel

Der Kirchenkreis Nordfriesland trauert mit den Angehörigen um Bruno Spießwinkel. Spießwinkel war 20 Jahre lang Pastor im ehemaligen Kirchenkreis Husum-Bredstedt, zunächst in Hattstedt, dann in Langenhorn. Er starb am 1. Januar diesen Jahres 94jährig nach einem bewegten und erfüllten Leben.

In einem Interview für Bibel TV erzählt Bruno Spießwinkel 2011 aus seinem Leben. Er sei damals aus Überzeugung Soldat geworden, sagt er unumwunden, er habe seinem Land dienen wollen. Aber als dann der Krieg verloren war, fühlte er sich betrogen und ganz und gar verloren. Eigentlich hatte er Kunstmaler werden wollen, aber spürte dann doch, dass das nicht der richtige Weg sei. Die Großeltern, bei denen er aufgewachsen war, rieten ihm zur Theologie, weil das ein „Brotstudium“ sei, Karl Barths Kommentar zum Römerbrief gehörte zu den ersten theologischen Büchern, die er begeistert las.

Aber der Weg ins Pfarramt war damit noch lange nicht geebnet. Er sei erst auf dem „23. Bildungsweg“ zum Pastor geworden, erzählt Spießwinkel. Ein sehr deutliches Bekehrungserlebnis, die unbarmherzige Auseinandersetzung mit eigener Schuld und die Erfahrung von Gnade und Erlösung prägten seinen Lebensweg, der ihn zunächst zum ganz normalen Arbeiter in einer Spielwarenfabrik machte, während er privat seinen Glauben vertiefte und aktiver Christ wurde.

1952 begann er eine Ausbildung im Missionshaus Breklum als Gemeindehelfer, daran schloss sich die Ausbildung zum Religionslehrer für Berufsschulen an, und zum Ende der Ausbildung wurde er als Missionssekretär nach Indien berufen. Nach seiner Rückkehr entschied er sich für die Ausbildung zum Pastor.

„Was Jesus aus meinem Leben gemacht hat, ist einfach fantastisch“, so Bruno Spießwinkel im Interview. Nie habe er geglaubt, einmal nach Indien reisen zu können, nie habe er gedacht, dass er einmal Pastor werden könne. Er blieb dem Land lebenslänglich tief verbunden. Bruno Spießwinkel ist vielen in Erinnerung als charismatischer Christ und engagierter Seelsorger. „Dankbar erinnern wir uns an sein Handeln und Wirken, die getragen waren von einem großen Gottvertrauen“, heißt es im Nachruf von Pröpstin Annegret Wegner-Braun. „Wir vertrauen ihn der Liebe Gottes an. Unsere Fürbitte gilt seinen Kindern und Enkelkindern.“