Sommerkirche Welt: Eine Liebesklärung an Eiderstedt

Welt – Sie war offenbar mit Sehnsucht erwartet worden, die Eröffnung der Sommerkirche Welt: Weit vor der Zeit strömten Besucher aus nah und fern, Gäste und Einheimische zu dem kleinen Gotteshaus, das nunmehr seit 42 Jahren für diese Reihe von Kulturveranstaltungen genutzt wird. Den Anfang machte Ralf Meister, Bischof der Hannoverschen Landeskirche, und als solcher weltweit unterwegs – getauft aber in Vollerwiek.

Eine Liebeserklärung an Eiderstedt
Sein Vortrag war eine Art biografisch-theologische Liebeserklärung an Eiderstedt. „Mein Lebensweg ist nicht der Rede wert“, gestand er eingangs, „er ist nicht besser und nicht besonderer als Ihrer.“ Aber es sei ein Leben, das immer wieder nach Vollerwiek zurückkehre. Geboren und aufgewachsen in Hamburg verbrachte er die Ferien oft bei den Großeltern in Vollerwiek. Inzwischen leben seine Eltern hier – und so ist es nicht verwunderlich, dass auch Ralf Meister immer mal wieder auf Eiderstedt zu treffen ist.

Mit Worten bebildert
„Der Anfang liegt immer im Meer“, so Ralf Meister. Er rekurrierte auf verschieden Schöpfungsmythen und auch auf die Evolutions-Theorie, nach der das Leben aus dem Meer erwuchs. Die Weite des Meere, die scheinbare Unendlichkeit des Himmels, die Schönheit eines Sonnenuntergangs – das alles lasse Menschen die eigene Begrenztheit, die eigene Zeitlichkeit erfassen und nach Gott fragen. Das Meer, die Liebe und der Tod – wie aus einem Füllhorn strömten lyrische Texte in seinen Vortrag und bebilderten diesen gleichsam mit Worten.

Kulturkirche seit 1977
Gut 50 Menschen hatten sich in dem Gotteshaus versammelt, dass in den 1970er-Jahren zehn Jahre lang geschlossen gewesen war. Die Idee einer Kulturkirche machte es möglich, das Gebäude gut und anders als bisher zu nutzen. Seitdem finden in den Sommermonaten Veranstaltungsreihen statt. Zu den Organisatoren der Vergangenheit gehörten zum Beispiel Henning Röhl und Dirk Römmer.

Programmdownload
Inzwischen zeichnen die Pastoren Inke Thomsen-Krüger und Ralf-Thomas Knippenberg für die Reihe verantwortlich. Sie moderierten fröhlich und souverän und stellten das Programm der nächsten Wochen vor. Das Trio Barock, bestehend aus Gunnar Sundebo (Cembalo), Friedemann Magaard (Cello) und Joanna Klug (Violine) rahmten die Veranstaltung. Das Programm der Sommerkirche können Sie hier downloaden.