Husum – Ein lange Zeit der Vakanz ist zu Ende: Husum-Rödemis hat wieder eine Pastorin. Am Wochenende begrüßte die Gemeinde Gesche Schaar als neue Seelsorgerin im Albert-Schweitzer-Haus. Mitarbeitende, Verwandte, Weggefährten und Kollegen hießen die Theologin willkommen, das Gotteshaus war bis auf den letzten Platz besetzt. Gesegnet von Propst Jürgen Jessen-Thiesen startet sie nun nach vielen Jahren Studium und Ausbildung als Pastorin im Probedienst.
Mut zu Neuem
„Sie kennen und können traditionelle Gottesdienste, aber Sie haben auch Lust, neue Formen auszuprobieren und neue Lieder zu singen“, sagte der Propst in seiner Ansprache. Die Liebe zum Gottesdienst und die Freude an Neuem wurde an diesem Tag deutlich: Organistin Oksana Ginder intonierte am Klavier eine funkige Version des Chorals „Bewahre uns Gott“, Gesche Schaar ersetzte mutig die alten Stücke der Liturgie durch moderne Musik, und die Gemeinde – unter ihnen auch Gäste der anderen Husumer Konfessionen – sang kräftig mit. In ihrer Studienzeit habe die 33-Jährige zwei Gospelchöre geleitet, erzählte der Propst, Musik werde auch am neuen Wirkungsort eine wichtige Rolle spielen.
Back to the roots
Geboren ist Gesche Schaar übrigens in Husum. Aufgewachsen in einem Pfarrhaus in Kiel hat sie dort auch studiert und ihr 1. Theologisches Examen absolviert. Zum Vikariat kehrte sie zurück zu den Wurzeln und lernte in der Friedenskirchengemeinde Husum bei Pastor Andreas Raabe das pastorale Handwerk. Zum 1. Juni nahm sie ihren Dienst in der Kirchengemeinde Rödemis auf, und im Begrüßungsgottesdienst wurde deutlich, dass sie schnell guten Kontakt aufgebaut hatte. „Sie haben Lust auf Menschen, sie mögen auf Menschen zugehen und mit ihnen Kirche gestalten“, so der Propst. „Dir glaubt man das Gottvertrauen“, sagte Kirchengemeinderats-Vorsitzender Henning Möller. „Du bist sympathisch und authentisch. Du glaubst an das Gute im Menschen.“
Lange Vakanz gut überbrückt
Die Kirchengemeinde Rödemis war fast ein Jahr lang vakant, nachdem das Ehepaar Tobias und Wiebke Drömann nach Mürwik gewechselt waren. In dieser Zeit hatte Pastor Wolfgang Lange mit einer 50-Prozent-Vertretungsstelle die pastorale Versorgung der Gemeinde übernommen, der KGR unter dem Vorsitz von Henning Möller übernahm viele Aufgaben. „Wir freuen uns darauf, mit dir neue Schritte zu wagen“, so Henning Möller.