Präzisionsarbeit in luftiger Höhe

Präzisionsarbeit leisteten die Handwerker, als an der Tönninger St.-Laurentiuskirche Wetterhahn und Kugel herabgenommen wurden. In luftiger Höhe von fast 70 Metern galt es, den Hebehaken des Krans genau in die Mitte des Gerüsts zu versenken, wo schon Mitarbeitende bereitstanden, um die kostbaren Schätze gut zu verzurren. Große Überraschung dann bei den vielen Schaulustigen: Was von unten wie Gold ausgesehen hatte, erwies sich als gelber Lack. Nur an wenigen Stellen schimmerte die ursprüngliche Vergoldung durch. Erwartungsgemäß befand sich in der Kugel auch eine Kartusche mit Zeitungen aus dem Jahr 1961, dazu ein paar Münzen. Leider war Wasser eingedrungen, so dass ein Vorgängerdokument fast vollständig zerstört wurde.

Große Risse im Mauerwerk deuteten schon lange darauf hin, dass der Turm sich bewegt und nicht mehr sicher steht. Außen zersetzten sich die Fugen, und die Mauersteine drohten auf die Besucher herabzufallen. Das Kirchendach aus englischem Schiefer löste sich vom Dachstuhl, so dass einzelne, messerscharfe Schieferplatten bei Sturm auf den Marktplatz flogen. Die Turmhaube musste abgenommen werden, weil das tragende Gebälk marode ist. Die St. Laurentius-Kirche Tönning gehört wegen der Dringlichkeit der Maßnahmen zu den ersten Gotteshäusern, die im Rahmen des Sanierungsprogramms Eiderstedter Kirchenlandschaft saniert werden.

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