Niebüll – Sie sei kompetent und kreativ, sie packe Dinge an und habe in den vergangenen fünf Jahren Hervorragendes für das Diakonische Werk (DW) Südtondern geleistet: In den höchsten Töne lobte Jürgen Jessen-Thiesen, Propst des Kirchenkreises Nordfriesland und Vorsitzender des Aufsichtsrats des DW, Nicole Saballus, die neue und alte Geschäftsführerin der gGmbH. Turnusmäßig stand sie erneut zur Wahl. „Wir haben sie mit Freuden wieder berufen“, so der Propst.
Soziale Arbeit für alle
Der Aufgaben sind umfangreich: Sie ist verantwortlich für den ganzen Bereich des ehemaligen Südtondern. Dazu gehören die Inseln und Halligen, Leck und Niebüll sowie die Dörfer und Kommunen nördlich der Soholmer Au. Mit ihren 120 Mitarbeitenden organisiert die 49-Jährige ein umfangreiches Betreuungs- und Beratungsangebot für die Menschen, die hier leben und in unterschiedlichsten Situationen Unterstützung suchen. Ein großer und fröhlicher Bereich ist die Familienbildungsstätte in Niebüll. Aber die stilleren Bereiche wie die Jugend- und die Wohnungslosenhilfe, der Dienst an Arbeitslosen und SGBII-Empfängern, die Sucht- und Lebensberatung sind der Volkswirtin genauso wichtig. Täterberatung gehört dazu – ein sensibles Feld, Schulsozialberatung – ein wachsender Bereich, die Arbeit mit jungen Migranten – sehr schnell und sehr kompetent konnte das DW auf die neuen Anforderung durch die vielen Geflüchteten reagieren. Das DW hat frühe Hilfen im Angebot, damit Probleme rechtzeitig erkannt und angegangen werden können.
Hilfe zur Selbsthilfe
„Die Vielfalt unseres Angebots ist der große Vorteil“, sagte Nicole Saballus im Pressegespräch. Ihr ist es wichtig, dass im DW die unterschiedlichen Kompetenzen zusammenkommen, die Vernetzung – auch mit anderen Sozialhilfeträgern – ist sehr gut. So kann professionell und individuell geholfen werden. Niedrigschwellige Hilfe für alle Lebenssituationen, darum geht es Nicole Saballus und ihren Mitarbeitenden. „Wir haben einen umfassenden Blick auf die Systeme“, erklärte sie, „Kern der Hilfestellung ist die Hilfe zur Selbsthilfe.“
Vertrauen ist gewachsen
„Wir sind gute Partner für die öffentliche Hand“, sagte Jürgen Jessen-Thiesen. Da sei viel Vertrauen gewachsen in den vergangenen fünf Jahren. Und Nicole Saballus konnte das bestätigen: „Wir sind auf einem guten Weg, ein moderner Dienstleister zu werden“, sagte sie. Dabei gehe es nicht um Gewinnoptimierung, sondern um den Dienst am Menschen und am Gemeinwohl. „Hier wird nicht nur Einzelnen geholfen“, betonte der Propst, „dies ist ein Dienst an der Gesellschaft.“
Das Diakonische Werk ist ein unabhängiges Tochterunternehmen des Kirchenkreises Nordfriesland, das sich über Drittmittel finanziert und kostendeckend arbeitet. Die Geschäftsführung wird vom Aufsichtsrat für jeweils fünf Jahre gewählt.
Geschäftsführung mit Herz und Verstand
Und die nächsten fünf Jahre? Gibt es da Pläne? „Nein“, sagten Jürgen Jessen-Thiesen und Nicole Saballus übereinstimmend. Wichtig ist Flexibilität und die Orientierung am Bedarf der Menschen. Da mache es wenig Sinn, sich eigene Ziele zu setzen. Und dennoch: „Mir liegen die Alleinerziehenden so am Herzen“, so Saballus. „Immer noch sind Kinder ein Armutsrisiko, das kann doch nicht sein.“ Das Recht auf Teilhabe für alle Kinder und die steigende Zahl von Rentnerinnen, die an der Armutsgrenze leben: Es gibt noch so viel zu tun, und Nicole Saballus ist zum Anpacken bereit.