Ministerbesuch in Niebüll

Niebüll – Große Aufregung in der Evangelischen Kita Nordlicht in Niebüll: der Schleswig-Holsteinische Familienminister Heiner Garg hatte sich angemeldet. Er wollte sich vor Ort informieren und einen unverstellten Einblick in die Situation von Kindertagesstätten bekommen, über die er im Landeshaus berät und entscheidet. 480 Millionen Euro stellt die neue Landesregierung bereit. Sie richtig und gut anzulegen, ist eine herausfordernde Aufgabe.

Mit den Kindern auf Augenhöhe
Und so ließ der Minister sich von Thekla Stoffel, Leiterin der Montessori-Einrichtung, zunächst einmal durch das Haus führen. Er zeigte sich begeistert von der liebevollen und kindgerechten Einrichtung und besonders von den schönen Außenanlagen. Wo Kinder neugierig auf ihn zukamen, nahm er Kontakt auf, ging in die Knie, stellte sich vor. „Ich bin Heiner“, sagte er, „und du?“ Aber dann ließ er die Lütten auch wieder ziehen. „Ich halte dich hier vom Spielen ab“, sagte er, „viel Spaß noch.“

Das pädagogische Personal wird knapp
Die Situation der Kindergärten zu verbessern, ist erklärtes Ziel der Landesregierung, erklärte Heiner Garg im anschließenden Gespräch. „Elternbeiträge deckeln, Kommunen entlasten und Qualität stärken sind die drei zentralen Ziele der umfassenden Kitareform, die wir auf den Weg gebracht haben.“ Mit dabei waren Markus Potten vom Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein, Christian Kohnke, Geschäftsführer des Kitawerks Nordfriesland und Bernd Neumann, stellvertretender Bürger der Stadt Niebüll. Ein zentrales Thema, das die Fachleute dem Minister mit auf den Weg gaben, war die drohende Personalknappheit in den Kitas: Die Bezahlung ist zu schlecht, die gesellschaftliche Anerkennung fehlt nach wie vor, es ist kein wirklich attraktiver Job, der zudem höchst anspruchsvoll ist durch den rechtlich verbrieften Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag. Und Heiner Garg hörte zu, diskutierte Ideen und zeigte ehrliches Interesse daran, die Zukunft der Kindertagesstätten und das hohe Niveau zu sichern.

Best Practice in Niebüll
Der Minister konnte sich davon überzeugen, dass auch in dieser Kita Kommune und Kirche gut zusammenarbeiten und die gesetzlichen Vorgaben miteinander umsetzen. „Wir sparen nicht an den Kitas“, erklärte Bernd Neumann. „Hier wuselt die Zukunft herum.“ Und Christian Kohnke erklärte. „Wir freuen uns über den Besuch des Ministers in einer unserer 31 Evangelischen Kindertageseinrichtungen und sein Interesse an der konkreten Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben hier bei uns in der Praxis.“