Nordfriesland – Zum 1. November hat der Kirchenkreis einen Klimaschutzmanager: Matthias Marx hat seinen Dienst angetreten und sein Büro in der Bauabteilung bezogen. Im März 2019 hatte die Synode die Einrichtung dieser Stelle beschlossen und damit einmal mehr deutlich gemacht, wie sehr ihr der Klimaschutz und die Bewahrung der Schöpfung am Herzen liegen.
Er erforschte Flüssigkunststoffe in Kosmetik
„Umwelt war schon immer ein Thema für mich“, sagt Matthias Marx im Gespräch. Er ist passionierter Wanderer und seit vielen Jahren im Deutschen Alpenverein engagiert. So kam es auch, dass er nach dem Abitur ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) bei der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt in Hamburg begann. Und in dieser Zeit reifte der Entschluss, sich professionell damit auseinanderzusetzen. Er begann, in Lüneburg Umweltwissenschaften zu studieren, und als er von den Studien-Inhalten erzählt, wird deutlich, dass der 27-Jährige hochqualifiziert und perfekt für diese Aufgabe geeignet ist: Neben den Naturwissenschaften gehörte zum Studienumfang auch Umwelt-Kommunikation, -Recht, -Planung,- Management, -Ethik und Nachhaltigkeit. Er lernte Grundlagen der Industrietechnik, der Ökologie und der Umweltchemie kennen. Seinen Master machte er schließlich in Marine- und Umweltwissenschaften in Oldenburg. Und auch wenn es nicht zu seinen ersten Aufgaben gehört, ist das für den Kirchenkreis sehr spannend: Marx befasste sich mit der Erforschung von Mikroplastik insbesondere von Flüssigkunstoffen in Kosmetik-Produkten. Auch das Evangelische Kinder- und Jugendbüro sowie das Frauenwerk sind ja an diesem Thema dran, bieten Workshops und Informationsveranstaltungen dazu an. Sie werden in Matthias Marx einen hochkompetenten Ansprechpartner haben. Kontakt hat es auch schon zur Ökumenischen Arbeitsstelle gegeben, die sich engagiert für den Klimaschutz im Kirchenkreis einsetzt.
„Eigentlich sollte Klimaschutz selbstverständlich sein“
In den ersten drei Jahren wird die Stelle noch von den Aktiv-Regionen gefördert. Im Rahmen dieser Förderung wird Matthias Marx vier bis fünf konkrete Projekte koordinieren und umsetzen. Dabei kann es sich um ökofaire Beschaffung, um Mobilität oder um Gebäudemanagement drehen. Mit letzterem wird er eh zu tun haben: Das bereits vor Jahren begonnene Energie-Controlling muss aktualisiert und ausgewertet werden, nur so kann Marx die Gemeinden beraten und Empfehlungen aussprechen. „Eigentlich sollte Klimaschutz so selbstverständlich, dass man nicht extra jemanden dafür einstellen müsste“, sagt er.
Im Moment ist er noch viel unterwegs. Er muss die anderen Player aus diesem Bereich kennenlernen, muss sich vernetzen und herausfinden, was es wo schon gibt.