Husum – „Kleinod“ ist vielleicht nicht die richtige Bezeichnung für die neue Beckerath-Orgel in der Christuskirche. Schließlich ist sie ein großes Instrument mit 560 Pfeifen und elf Registern. Und doch ist diese Orgel etwas ganz Besonderes und Einzigartiges hier im Norden. Sie verdient es, gespielt, gehört und bewundert zu werden. Darum veröffentlichen Kirchengemeinde, Kreiskantor Kai Krakenberg und die Firma Rudolf von Beckerath aus Hamburg nun eine CD, die sie im Rahmen der Husumer Sommerkonzerte am 8. Juli vorstellen.
Ein Alleinstellungsmerkmal im Norden
„Es ist ein Instrument, das hierzulande seinesgleichen sucht“, erklärt Kai Krakenberg. Die Beckerath-Orgel wurde 2012 fertiggestellt und ist inspiriert durch die sogenannten „Salonorgeln“ des französischen Orgelbauers Aristide Cavaillé-Colls (1811-1899). Sie ist speziell auf den relativ kleinen Kirchraum der Christuskirche zugeschnitten.
Die Klangfarben der verschiedenen Register entsprechen dem französisch-romantischen Ideal des 19. Jahrhunderts. Sie inspirierten Kai Krakenberg zu einer aufwändigen Recherche: Welches waren die Komponisten, die in dieser Zeit für solche Orgeln geschrieben haben? Welche Klangvorstellungen haben sie bewogen? „Das war eine spannende Herausforderung“, sagt der Organist.
CD-Einspielung mit feiner Laissez-Faire-Virtuosität
Entstanden ist eine CD mit 14 Stücken weitgehend unbekannter Künstler aus dem 19. und 20. Jahrhundert wie Theodor Dubois oder Joseph Bonnet. Auch bekanntere Namen wie Charles-Marie Widor oder Louis Vierne sind darunter. Alle Kompositionen eint eine gewisse „Laissez-faire-Virtuosität“, eine Leichtigkeit bei hohem künstlerischem Anspruch, eine Freude am Klang und an technischer Perfektion. „Ich habe vor einem Jahr noch nicht gewusst, dass es diese Werke gibt“, so Krakenberg. „Sie sind so ausgewählt, dass sie diesen Raum und dieses Instrument perfekt abbilden.“
Live-Präsentation der CD in der Christuskirche
Im Rahmen der Husumer Sommerkonzerte wird Kai Krakenberg alle diese Stücke live auf der Beckerath-Orgel in der Christuskirche spielen. Dann ist auch zum ersten Mal die CD käuflich zu erwerben, bevor sie in den Handel geht. Aufgenommen wurde sie übrigens erst im März diesen Jahres, Kirchengemeinde, Orgelbau-Firma und Kai Krakenberg finanzierten die Produktion gemeinsam. „Wir waren sofort begeistert von der Idee“, sagt Patricia Schmidt-Knäbel, stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats.
Konzert am 8. Juli, 18 Uhr
Das Konzert beginnt am Sonntag, 8. Juli, um 18 Uhr. Die Christuskirche liegt etwas verborgen auf dem Ostfriedhof zwischen Schleswiger und Flensburger Chaussee. Parkplätze gibt es ausreichend an der Flensburger Chaussee gegenüber von Husum Bad, von dort sind es etwa 200 Meter auf dem Hauptweg bis zum Gotteshaus. Der Eintritt beträgt zehn Euro, im Anschluss gibt es noch ein Glas Sekt oder O-Saft.