Breklum – Die Perlen des Glaubens erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Dabei geht es um ein Armband mit verschiedenfarbigen Perlen, die jeweils eine andere Bedeutung haben. Teils werden sie ähnlich dem katholischen Rosenkranz zum persönlichen Gebet genutzt. Ebenso wichtig ist aber der haptische und sehr persönliche Zugang zur Spiritualität, den sie erlauben. In Breklum ist jetzt auf Initiative der Evangelischen Frauenarbeit im Kirchenkreis Nordfriesland ein „Perlen des Glaubens Garten“ entstanden.
„Ich suchte nach einer Möglichkeit, die Perlen des Glaubens mit der Natur zu verbinden“, erzählt Claudia Hansen, die seit 2019 Multiplikatorin für das Perlenarmband ist und auf unterschiedlichste Weise mit ihm arbeitet. So entstand im Team die Idee des Gartens. 100 Quadratmeter sind es geworden, ein schöner Platz im Garten der Sinne, den das Christian Jensen Kolleg gerade entstehen lässt. Die Frauen haben ihn in zehn Felder aufgeteilt, die wie Tortenstücke in der Mitte zusammentreffen. Und jedes Feld steht für eine andere Perle und begleitet die Gäste mit Suchfragen. So fragt zum Beispiel die sandfarbene Wüstenperle: „Wann bin ich durch die Wüste gegangen? Kann ich Alleinsein aushalten? Was brauche ich zum Leben?“
Die Perle der Gelassenheit ist blau. Hier steht schon eine blaue Hortensie, andere Blaublüher werden hinzukommen. Bei der weißen Taufperle steht schon eine kleine Vogeltränke, die Steinkünstler Wilfrid Christiansen aus Husum hergestellt hat. Bei der goldenen Gottesperle darf es bunt und lebendig zugehen, da haben alle ihren Platz. Für jeden Abschnitt gibt es einen anderen Weg und einen anderen Zugang. Der Garten wächst weiter und wird sich verändern, das darf so sein und das soll so sein. Das Team der Evangelischen Frauenarbeit freut sich auf die Ideen und die Gespräche, die der „Perlen des Glaubens Garten“ möglich macht.
„Das ist das Perlenarmband in groß: erlebbar und haptisch“, freut sich Birgit Langholz, die viel Arbeit und Liebe in den Garten steckt. Und schon jetzt, als Besucherinnen ihre Blumenspenden vorbeibrachten, gab es interessante Debatten, ob die Wüstenperle nun eine Oase brauche oder die Perle der Nacht ein Licht. „Manchmal ist der Garten auch ein bisschen konfrontativ“, sagt Claudia Hansen nachdenklich. „Er führt an die ganz großen Themen wie Leben und Tod, Einsamkeit und Stille, Liebe und Gott heran. Und immer geht es darum, wie ich persönlich damit umgehe.“