Christoph von Stritzky geht in den Ruhestand

Husum – Die Kirche ist einerseits ein großes Unternehmen, andererseits aber auch ein soziales Gefüge von Menschen, die sich ehren-, haupt- und nebenamtlich für die Sache des Glaubens begeistern und engagieren. Die Strukturen sind straff, aber die Hierarchien sind flach. Das bedeutet: Alle dürfen mitreden, mitentscheiden und mitgestalten. Das klingt gut und ist es auch. Aber es ist manchmal auch kompliziert. Schwierige Prozesse zu begleiten, in Krisen zu unterstützen, Teamarbeit zu stärken und dabei die Entwicklung der Organisation als Ganzer im Blick zu behalten, ist Aufgabe von Personal- und Organisationsentwicklung (POE). Einer der ersten in dieser Fachdisziplin ist Christoph von Stritzky. Nach 27 Jahren POE im Kirchenkreis Nordfriesland wurde er nun in den Ruhestand verabschiedet.

Dabei begleiteten ihn Freunde und Weggefährten, so zum Beispiel Dr. Kay-Ulrich Bronk, der mit von Stritzky im ehemaligen Kirchenkreis Südtondern und bei der Fusion der Kirchenkreise eng zusammenarbeitete, und Friedemann Magaard, der elf Jahre lang als Leiter des Christian Jensen Kollegs das von Bronk und von Stritzky auf den Weg gebrachte Format „Mitarbeiter qualifiziert führen“ (MQF) weiterentwickelte und mit von Stritzky durchführte. Gekommen waren auch Vertreter der Gesellschaft für Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung (GfGO) auf Nordkirchenebene, deren Vorsitzender von Stritzky zehn Jahre lang war, sowie der Gesellschaft für Gemeindeberatung/Organsiationsentwicklung (GBOE) der Evangelischen Kirche in Deutschland. Pröpstin Annegret Wegner-Braun sprach ihn feierlich von seinen Pflichten frei und segnete ihn.

Christoph von Stritzky begleitete in seiner Dienstzeit zahlreiche Einzelpersonen, Gruppen, Teams und Gremien Nordfrieslands in deren Entwicklungsprozessen. Zuletzt lag ein Schwerpunkt auf der  Konfliktberatung und Organisationsentwicklung in den Kindertagesstätten. Die Jahresfortbildung MQF, an der bisher mehr als 350 Menschen teilnahmen entwickelte sich zu einem Format, dass im ganzen Bereich der Nordkirche Anerkennung und Nachfrage fand und sogar vom  Partnerkirchenkreis Santa Katarina in Brasilien übernommen wurde.

Als Pastorin eingeführt: Katja Kretschmar

Husum – Es ist ein langer Weg, bis eine Pastorin, ein Pastor endlich fest angestellt ist: Da ist das Studium mit mindestens zehn Semestern, dann das Vikariat und schließlich die Probezeit, die bei Kirchens dreieinhalb Jahre dauert. Für Katja Kretschmar war der Weg noch ein bisschen länger: Vom Dienstantritt in Husum bis zu ihrer feierlichen Einführung gestern in der Versöhnungskirche dauerte es fast fünf Jahre. Drei Mal war das Fest wegen Corona verschoben worden, um so schöner und fröhlicher wurde es dann aber schlussendlich. Zahlreiche Menschen waren gekommen, die ihre Pastorin schätzen und gern haben, viele von ihnen blieben, um anschließend im Pastoratsgarten beim Gemeindefest noch ein wenig zusammenzubleiben.

Dies sei ein Tag, der für 1000 andere stehe, sagte Propst Jürgen Jessen-Thiesen in seiner Ansprache. Er erinnerte an den Beginn ihrer Dienstzeit, da war gerade das Reformationsjubiliäum groß gefeiert worden, und das war wie ein Auftakt für die kommenden Jahre gewesen. Seitdem habe sich viel geändert: Die Kirchengemeinde Husum entstand und Katja Kretschmar wurde Teil eines gut funktionierenden Pfarrteams. Im Zusammenhang mit der Pandemie entstanden digitale Formate, und die Pastorin entwickelte einen digitalen Adventskalender. Besonders am Herzen liegen ihr die Konfirmanden der Rungholtschule und die Andachten in den Husumer Werkstätten. Kinder- und Familienarbeit gehört zu ihren Schwerpunkten. Für den Valentinstag etablierte sie einen Gottesdienst in der Versöhnungskirche für Verliebte. „Wir freuen uns, dass Sie da sind“, sagte der Propst. „Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie, dass Sie sich weiterhin in Husum wohlfühlen.“ Der Chor Cantabile begleitete den Gottesdienst musikalisch, die Orgel spielte Dr. Jan Christoph Hadenfeld, ein Schwager der Pastorin.

Bei strahlendem Sonnenschein ging das Fest draußen weiter. Bürgervorsteher Martin Kindle ließ es sich nicht nehmen, der Pastorin die Glückwünsche der Stadt zu überbringen, und auch der Gemischte Chor Husum brachte ein Ständchen. Viele Kinder tobten in der Hüpfburg und mit den Riesenbällen, die das Evangelische Kinder- und Jugendbüro zur Verfügung gestellt hatte. Ehrenamtliche hatten Kuchen gebacken und sorgten dafür, dass alles reibungslos lief. „Das war ganz großartig, weil auch ganz viele Hände mitgeholfen haben“, schrieb Katja Kretschmar am Abend bei Facebook. „Vielen Dank dafür!“

Soll ich dir das mal zeigen?

Endlich wieder auf Fahrt gehen! Endlich wieder in Zelten schlafen, am Feuer sitzen und singen mit vielen anderen Pfadfinderinnen und Pfadfindern! – Voller Freude und Dankbarkeit trafen sich mehr als 230 junge Leute aus acht nordfriesischen Stämmen zum Pfingstlager am Ratzeburger See, das schon lange Tradition in der Nordkirche hat, aber wegen Corona zwei Mal hintereinander ausgefallen war. So erlebten viele das große Treffen zum ersten Mal, und so mancher Handgriff musste neu gelernt werden. Dabei half jede jedem, oft eingeleitet mit der Frage: „Soll ich dir das mal zeigen?“

Insgesamt trafen sich in Ratzeburg rund 1100 junge Menschen aus über 75 evangelischen Pfadfinderstämmen der Nordkirche. Sie feierten Gottesdienst, bastelten, werkelten und veranstalteten kleine Wettkämpfe. So viele unterschiedliche Menschen verbunden in einem Geist – das Pfingstwunder auf pfadfinderisch. „Allzeit bereit!“ ist das Motto der Pfadfinder – und so blieben viele bis zum Pfingstmontag und halfen bei den Jubiläumsfeierlichkeiten der Nordkirche, die sich vor zehn Jahren gegründet hatte.

Frischer Wind zu Pfingsten

Ein ordentlich frischer Wind wehte am Pfingstmontag in Dagebüll am Deichtorplatz. Das schreckte aber die sturmerprobten Nordfriesen nicht ab: 125 Menschen besuchten den Open-Air-Gottesdienst der Region IV, der zugleich Abschlussgottesdienst der Visitationswoche mit Pröpstin Annegret Wegner-Braun war.

„Die Visitation ist Ausdruck der Gemeinschaft und der Einheit der Kirche in der Gesamtheit
ihrer Lebensäußerungen“, heißt es im Visitationsgesetz der Nordkirche. „Sie soll helfen, den Auftrag der Kirche in Gottesdienst, Sakramentsverwaltung, Amtshandlungen, Seelsorge und Unterweisung zu erfüllen.“ – In diesem Sinne war die Pröpstin in der Region unterwegs, zu der die Kirchengemeinden Langeneß, Oland und Gröde, Dagebüll und Fahretoft, Enge, Stedesand, Risum-Lindholm, Leck, Ladelund und Karlum gehören. Sie traf sich mit den Mitarbeitenden und besuchte Kindergärten, nahm am Konfirmandenunterricht teil und begegnete vielen Bürgermeistern und Kirchengemeinderäten. „Ich habe die Liebe gespürt, mit der Sie sich für Ihre Gemeinden und den Glauben engagieren“, sagte sie in ihrer Predigt, die sich um Mose und die Berufung der 70 Ältesten drehte. „Keiner kann alles, und keiner kann alles alleine“, sagte sie und wies auf die Kirchenwahl am 1. Advent und die Möglichkeit, sich im Kirchengemeinderat zu engagieren, hin.

Ein großer Posaunenchor aus mehreren Gemeinden unterstützte den Gesang, auch wenn der Wind immer mal wieder die Notenblätter von den Ständern blies. Zahlreiche Ehrenamtliche gestalteten den Gottesdienst mit.

Digitale Kunst in St. Magnus Tating

Die großen Fenster sind mit schwarzen Tüchern verhängt. Im Gang ein weißes Segel, auf dem bunte Farben flackern. Am Altar bewegen sich Bilder, helle Flügel und ein überdimensionales Auge, das wachsam nach unten blickt. Monitore in der Apsis zeigen grellbunte Szenen, in den Fenstern des ehemaligen Beichstuhls dreht sich Dreidimensionales, im Gewölbebogen wandeln sich Bilder von Heiligen ineinander – es ist eine besondere Ausstellung, die im Rahmen von „Kunst in der Kirche“ in diesem Jahr in St. Magnus in Tating zu sehen ist. Sie zeigt digitale Kunst, und das ist Kunst in Bewegung.

„Wir wollen ein bisschen provozieren und zwei Welten zusammenbringen“, erklärt Kuratorin Kasia Kohl im Interview mit dem NDR. Sie hat die Ausstellung organisiert und dafür ganz unterschiedliche Künstler und Kunstwerke gewinnen können. Der Kontrast könnte größer nicht sein: Die altehrwürdige St.-Magnus-Kirche, die seit 1104 fest in Tating gegründet ist, und für Tradition und Beständigkeit steht, füllt sich mit Bildmaterial des 21. Jahrhunderts, das den beständigen Wandel repräsentiert. Der Betrachter kann sich dem kaum entziehen, wird mit hineingenommen, verharrt im Schauen und versteht im Erleben.

Das ist durchaus provokant. „Was ist Wahrheit“, fragte dann auch Michael Goltz in seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst. Und dabei ging es auch um die Frage, was denn erlaubt ist in einer Kirche. „Es gibt nicht die eine, unumstößliche Wahrheit“, sagte der Pastor, „und ich freue mich, wenn wir ins Gespräch kommen.“ Und auch Kasia Kohl betont: „Wir freuen uns sehr, wenn da Kommunikation entsteht.“

Die Ausstellung ist noch bis Oktober 2022 zu sehen, die Kirche ist geöffnet von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Mehr Info unter www.kirche-spot.de

Foto: Sonja Wenzel

Die erste mobile Tafel Deutschlands wird eingeweiht

Ein lauter Klingelton ertönt – fasst so wie die Pausenklingel der „Penne“ in früheren Zeiten. Mit diesem weithin hörbaren Signal zeigt die mobile Tafel des Diakonischen Werks Husum (DW) bei ihren Überlandfahrten künftig an, dass sie an ihrer Ausgabestelle angekommen ist. Damit noch nicht genug: Mit diesem wie ein „Tante-Emma-Laden“ vollständig ausgerüsteten Fahrzeug hat das DW gewissermaßen Pionierarbeit geleistet und die erste mobile Tafel Deutschlands eingerichtet. Dieses besondere Ereignis ließ sich auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther nicht entgehen: Er ist gleichzeitig Schirmherr der Tafelstiftung Schleswig-Holstein und Hamburg und schickte den „rollenden Versorger“ im Rahmen einer kleinen Feierstunde auf den Weg in eine gute Zukunft zum Wohle jener Bevölkerungsteile, die selbst mit einem knappen Haushaltsetat nicht über die Runden kommen und die zudem nur schwierig die stationären Tafeln in Husum, Bredstedt und Tönning erreichen können.

Sankt Marien-Pastor Friedemann Magaard bezog sich in einer kurzen Andacht auf die sieben Werke der Barmherzigkeit im Matthäus-Evangelium, Kapitel 25. „Es besteht eine starke Nähe zwischen Kirche und Tafel“, fuhr er fort. Diese gehe bei dem mobilen Projekt noch weiter. Die Tafeln seien ein Instrument zum Dienst am Frieden.

Die Idee zur Installierung einer mobilen Tafel habe im letzten Jahr Form angenommen, führte DW-Geschäftsführer Volker Schümann aus. „Wenn die Menschen nicht zu uns kommen können, kommen wir eben zu ihnen“, sagte er. Er dankte der Geschäftsbereichsleiterin Adelheit Marcinczyk sowie Tafelchef Charly Häuber für „den Mut und Elan, diese Idee in die Tat umzusetzen“, darüber hinaus allen Unterstützenden, namentlich den Unternehmen, Kirchengemeinden, Serviceclubs und weiteren Einrichtungen, ganz besonders jedoch den rund 60 bis 90 ehrenamtlich Helfenden. Landrat Florian Lorenzen zeigte sich schwer beeindruckt von den Tafeln: Dort werde „Großartiges“ geleistet, gerade vor dem Hintergrund der letzten zwei schwierigen Jahre. Er dankte allen, die sich engagieren.

Die Tafelarbeit sei von „unschätzbarem Wert“, so Ministerpräsident Daniel Günther. „Die mobile Tafel ist eine Idee, die Nachahmer finden wird, denn es gibt viele ländliche Regionen in Deutschland.“ Er dankte den Ehrenamtlichen, die sich unermüdlich und in besonderer Weise für Menschen in Not einsetzen: „Seien Sie stolz darauf, dass Sie diese Arbeit verrichten.“

„Wir erreichen an unseren drei Standorten leider nicht alle potenziellen Kunden“, erklärte Charly Häuber. Mit der mobilen Tafel sei das für viele jetzt einfacher geworden. Er machte dem Ministerpräsidenten – sicherlich mit einem zwinkernden Auge, aber vor einem ernsten Hintergrund – eine Rechnung auf: „Es sind aus dem Sondervermögen dem Land Schleswig-Holstein 400 Millionen Euro für die Unterstützung von Geflüchteten bewilligt worden. Die Tafeln bitten nur um ein Prozent dieser Summe. Umgerechnet auf 35.000 Geflüchtete würde dies 114,29 Euro im Jahr ausmachen, beziehungsweise 2,20 Euro für jede geflüchtete Person in Schleswig-Holstein wöchentlich. Schon dieser Betrag würde uns enorm helfen, unsere Kunden zu versorgen.“ Es sind rund 1.300 Menschen, die die Tafeln in Husum, Bredstedt und Tönning betreuen. Die Anzahl der Kunden nimmt in letzter Zeit eklatant zu und beträgt – nicht zuletzt durch die Flüchtlinge aus der Ukraine – zwischen zehn und 20 Prozent.

Freilich könne an dieser Stelle keine Zusage auf pekuniäre Zuwendung gemacht werden, konterte der Ministerpräsident humorvoll. Gleichwohl werde er den Wunsch nach Unterstützung mit nach Kiel nehmen, wo die entsprechenden Gremien darüber diskutieren werden. 

Gesponsert wurde die mobile Tafel von: Tafelstiftung Schleswig-Holstein, DEHOGA Verband Husum, Kurt Jans in Tönning, Rotary Club Eiderstedt, VR Bank Westküste, Lions Clubs Husum und Uthlande, Haardock Husum, Rotary Club Husum, DRK Ohrstedt, Nospa, Karl Raudzus, Emil Frey, Ladies Circle Husum, Husums Brauhaus, Lidl Pfandspende.

In Viöl ist die mobile Tafel dienstags um 11 Uhr auf dem Dörpslatz, in Friedrichstadt dienstags um 13 Uhr auf dem Parkplatz am Großen Garten, in Garding donnerstags um 11 Uhr und in Sankt Peter ebenfalls donnerstags um 13 Uhr am Gemeindesaal und Kirchenbüro in der Ohlsdorfer Straße 19 (Sankt Peter Dorf).

Text und Foto: Sonja Wenzel

Ralf Pehmöller

Doppelter Abschied

Fast auf den Tag genau nach der Einführung von Pastor Ralf Pehmöller in der Kirchengemeinde Hattstedt/Olderup vor drei Jahren verabschiedeten ihn die Menschen aus dem Kirchspiel. Unter Ralf Pehmöllers Mitwirken vollzogen die ehemals zwei Kirchengemeinden zu Beginn des Jahres den Zusammenschluss, wie Kollege Pastor Jörn Jebsen erzählte. Auf seinem beruflichen Weg sammelte Ralf Pehmöller vielfältige Erfahrungen, die er auf konstruktive Weise auch in die Gespräche mit kommunalen Vertretern und Vertreterinnen einfließen ließ. Das merkten diese auch ausdrücklich in einem Grußwort an. Aber auch, dass Ralf Pehmöller schwierigen Themen und Aufgaben nicht auswich, konnten die Besuchenden hören. So auch in seiner Predigt. Ausgehend vom Abschied Jese stellte er sich der Frage wie schwierige Situationen Menschen im Leben wachsen lassen können. Beispiele aus dem Gemeindealltag ließen erkennen, wie auch der Gemeindepastor in Momenten von Tod und Leid manchmal nach Worten ringt. „Ein typischer Pehmöller“ wie der Olderuper Bürgermeister Thomas Carstensen anmerkte. In seiner sachlichen und beharrlichen Art zeigte sich Ralf Pehmöller auch in seinem zweiten Aufgabenbereich über sechs Jahre als Referent der Pröpste im Kirchenkreis. Im Namen von Pröpstin Annegret Wegner-Braun wies Propst Jürgen Jessen-Thiesen darauf hin, wie förderlich die Zusammenarbeit gewesen ist. Daher verabschiede man ihn nur ungern, ist aber dankbar, dass er im Krichenkreis bleibe und in Ostenfeld als Gemeindepastor seine neue Aufgabe übernomen habe..

Sven Rehbein (mi.) mit Propst Jürgen Jessen-Thiesen (re.) und Ralf Pehmöller (li.)

Geht nicht nur zur Kirche, seid Kirche!

Mit diesem Satz beendete Pastor Sven Rehbein seine Predigt zum Abschied aus der Kirchengemeinde Ostenfeld. Kirche heute stand im Mittelpunkt seiner Gedanken. Kirche ist überall dort, wo sich Menschen zusammen finden, gemeinsam auf der Suche nach Gott sind und ihn feiern. Wenn Menschen einander helfen und beistehen ohne Ansehen der Person, wird Kirche sichtbar und erfahrbar. Hoffnungsvoll geht er davon aus, dass sich Jesu Ankündigung vom Reich Gottes, auch in dem wirklich wird, wenn Menschen heute Kirche leben. Daran hat Sven Rehbein fünf Jahren in Ostenfeld vielfältig mitgewirkt. Zusammen mit den Menschen probierte er einiges aus, um in den Gottesdiensten die biblische Botschaft mit dem Leben zu verbinden. Wenn es sein musste, stieg er auch auf die Leiter, um für Karfreitag den Altar zu verhüllen. Propst Jürgen Jessen-Thiesen erinnerte daran, wie Sven Rehbein durch sein seelsorgerliches Wirken den Menschen im Kirchspiel zum Segen geworden ist. So fiel manches Grußwort denn sehr persönlich aus. In seinem Schlusswort ließ Sven Rehbein den Blick noch einmal über die vergangenen fünf Jahre schweifen und stellte heraus, wie wichtig es ihm war, gerade auch für die jungen Menschen ein offenes Ohr zu haben. Ob und wie die Menschen seine letzten Predigtworte nun mit Leben füllen, wird sich zeigen. Gesegnet und mit guten Wünschen versehen, wirkt Sven Rehbein nun an einem anderen Ort mit, Kirche lebendig werden zu lassen.

Wilfried Christian und Claudia Hansen, Foto: Ev. Frauenarbeit Nordfriesland

Ein Fingerlabyrinth für den Perlen des Glaubens Garten

Letztes Jahr im März war es noch ein Acker – jetzt gibt es auf 3000 Quadratmetern einen Garten der Sinne und darin auf 100 Quadratmetern den Perlen des Glaubens Garten. Die Evangelische Frauenarbeit, unter der Leitung von Claudia Hansen, hat hier zehn Abschnitte zu den Themen der Perlen des Glaubens geschaffen. Wege und Beschilderungen wurden gebaut und Pflanzen gesetzt. Im Gartenjahr 2022 möchte die Gartengruppe einen neuen Fokus setzen. An mehr Punkten im Garten sollen Erfahrungen durch Berührungen möglich werden. Den Start hat das neue Fingerlabyrinth gemacht. Erschaffen von Wilfried Christiansen aus Husum, gebaut aus Jura Kalkstein aus dem Altmühltal. „Wir danken der Stiftung Gertrud, die uns die Finanzierung ermöglicht hat und all den fleißigen Helferinnen, die zum Gelingen des Gartens beitragen“, lobte Claudia Hansen bei der Einweihung. Das Fingerlabyrinth steht im Bereich der Perle der Stille und symbolisiert den Weg nach innen. Wer Interesse hat, in der Gartengruppe mitzuwirken, kann sich an Claudia Hansen unter: c.hansen@erw-breklum.de wenden.

Foto: Ev. Frauenarbeit Nordfriesland

Kornelia Klawonn-Domin (re.) und Nicole Saballus mit Staffelstab

Kornelia Klawonn-Domin in den Ruhestand verabschiedet

Vielen Menschen begegnete Kornelia Klawonn-Domin in 15 Jahren als Leiterin der Familienbildungstätte im Diakonischen Werk Südtondern. Nun ist sie mit einem Gottesdienst von Propst Jürgen Jessen-Thiesen und zahlreichen Wegbegleiter*innen in den Ruhestand verabschiedet worden. Die Christus-Kirche in Niebüll war mit mit zahlreichen Utensilien aus der Arbeit der Einrichtung geschmückt. Die Gegenstände und warmherzige Worte verdeutlichten, wie sehr Kornelia Klawonn-Domin den Menschen zugewandt war, ihnen auf Augenhöhe begegnete und Nächstenliebe in Achtung und Respekt vor- und miteinander lebte. Symbolisch übergab sie den Staffelstab eines bestellten Hauses an Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Südtondern Nicole Saballus. In einem Interview erinnerte Nicole Saballus an einen Vortrag zu Beginn der Dienstzeit von Kornelia Klawonn-Domin „Mut zur Veränderung – Sich auf neue Pfade trauen“. Immer mit dem Blick auf die Familien und Mitarbeitenden gab es in den vielen Jahren zahlreiche Veränderungen, um die gesellschaftlichen Herausforderungen in die Arbeit zu integrieren. Mit Blick auf die Zukunft sieht es Kornelia Klawonn-Domin als eine wichtige Aufgabe an, Menschen soziale Kontakte zu ermöglichen. Den Mut zur Veränderung, um sich auf neue Pfade zu trauen, werden nun andere aufbringen und die Arbeit weiterentwickeln.

Foto: Diakonisches Werk Südtondern