Begegnung der Kulturen in Niebüll

Jugendaustausch mit Tansania im evangelischen Kinder- und Jugendbüro vom 28.03.bis 14.04.2024

„Was brauche ich, um glücklich zu sein?“ Dieser Frage spürten in der Osterzeit acht Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Süden Tansanias gemeinsam mit Jugendlichen aus Nordfriesland nach. Knapp drei Wochen waren sie Gäste des internationalen Jugendaustausches des evangelischen Kinder- und Jugendbüros im Kirchenkreises Nordfriesland. Damit blieb ihnen nicht nur Zeit, sich mögliche Antworten auf diese Frage zu überlegen, sondern auch Land und Leute im hohen Norden kennenzulernen. 

Auf die Besucherinnen und Besucher aus einer tansanischen Partnergemeinde wartete ein umfangreiches Programm. Sie erlebten Osterbräuche in nordfriesischen Gastfamilien, wanderten durch Landschaften und kleinen Orte der Westküste und besichtigten Hamburg. „Bei allen diesen Begegnungen war und ist uns immer wichtig, dass wir Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrnehmen, ohne zu bewerten“, erklärt Susanne Kunsmann, Leiterin des evangelischen Kinder- und Jugendbüros.

Und das Staunen ist groß, wenn die afrikanischen Gäste in warme Jacken gehüllt das erste Mal Ostereier am Deich suchen oder zusammen mit ihren neuen nordfriesischen Freunden am Osterfeuer stehen. „Genau dieses Staunen mit- und übereinander macht den Weg frei für Fragen und ist damit ein großer Schritt in Richtung Kennenlernen“, weiß Susanne Kunsmann. Sie hatte den Austausch nach einem dreimonatigen Aufenthalt in Tansania 2009 ins Leben gerufen. Seitdem treffen sich dank ihrer Organisation Jugendgruppen aus Ostafrika und Nordfriesland regelmäßig. Innerhalb von drei Jahren finden Besuch und Gegenbesuch statt, im dritten Jahr werden die nächsten Gruppen organisiert.  

Mittlerweile hat sich der internationale Austausch zu einer festen Institution an der Westküste etabliert. Bewerben können sich Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren beim evangelischen Kinder- und Jugendbüro in Niebüll, das Interesse ist seit Jahren groß. „Es ist immer wieder faszinierend, wie sehr die Jugendlichen und jungen Erwachsenen von diesem Kennenlernen profitieren. Es öffnet sie für neue Kulturen und führt ihnen vor Augen, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, in unserer Welt zu leben“, so Susanne Kunsmann weiter. Unterstützt wird der Austausch von den Teilnehmenden selbst und durch Spenden und Fördergelder. Der nächste Austausch startet voraussichtlich 2026. 

Foto: Leon Hansen und Wilson Mwakandawile lernen sich auf dem Austausch mehr und mehr kennen. Foto von Susanne Kunsmann