Digitale Mahlfeier zu Pfingsten

Das Abendmahl hat einen hohen Stellenwert in der evangelischen Kirche: In Brot und Kelch ist Christus gegenwärtig und den Gläubigen in besonderer Weise nah. Ein digitales Abendmahl ist eine Mahlfeier in besonderer Form: Es findet in den Häusern statt, die Gemeinschaft entsteht per Zoom, und die Teilnehmen reichen symbolisch Brot und Kelch von Kachel zu Kachel.

„Wir haben mit dieser Form gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Pastor Friedemann Magaard aus Husum, der die Feier gemeinsam mit Pastorin Inke Raabe vorbereitet. Wichtig ist beiden, dass die Teilnehmenden sich Zuhause Zeit dafür nehmen. Sie sind eingeladen, ihr Heim oder ihren Arbeitsplatz gottesdienstlich fein zu machen und Brot und Wein bereitzustellen. Das Miteinander ist in der digitalen Form besonders wichtig: Eine Predigt wie gewohnt gibt es nicht, sondern sie entsteht im Gedankenaustausch der Teilnehmenden.   

„Das digitale Abendmahl ist mehr als ein Ersatz für die Mahlfeiern, die im Moment wegen der Pandemie nicht stattfinden dürfen“, sagt Inke Raabe. „Weil wir einander am Bildschirm ansehen, weil jeder und jede Verantwortung übernimmt, entsteht eine Gemeinschaft, die ebenso intensiv ist wie die in den Gotteshäusern.“ Der digitale Gottesdienst beginnt am Sonnabend (22.) um 19 Uhr. Für die Teilnahme brauchen Interessierte einen Computer oder ein Smartphone/Tablet mit Internetverbindung. Der Link zur Teilnahme und vorbereitende Hinweise werden nach der Anmeldung per Email an info@kirche-husum.de versandt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldungen sind bis Freitag (21.) möglich.

Himmlische Grüße

„Himmlische Grüße“ – so heißt das Projekt, das das Evangelisches Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) in Zusammenarbeit mit nordfriesischen Kirchengemeinden auf den Weg gebracht hat: In kleinen Gruppen zogen Mitarbeitende, Ehrenamtliche und PastorInnen zu Pflegeheimen und Wohneinrichtungen, brachten ein kleines Ständchen und vor allem: Himmlische Grüße – eine Botschaft, einen Segen, ein Wort der Hoffnung und ein Licht in das Corona-Dunkel.

In Bredstedt war Pastor Peter Schuchardt mit den Ehrenamtlichen Milena Lüddens, Joschua Lehmann und Levke Schuchardt unterwegs. „Musik kann uns fröhlich machen“, sagte er und stimmte mit seinen jungen Leuten das Lied „Geh aus, mein Herz“ an. Die kleine Tournee stünde im Zusammenhang mit dem Frankfurter Kirchentag, der ja leider nicht in Präsenz stattfinden könne, erklärte er. „Schaut hin“ ist das Motto, und das habe man zum Anlass genommen, Menschen anzusehen, sie zu besuchen und ihnen eine kleine Freude zu machen. Alle vier trugen die hellblauen T-Shirts, die für den Kirchentag den Helferinnen und Helfern zugedacht waren, und sie brachten auf diese Weise auch Grüße aus Frankfurt in das Haus Freienwill und andere Einrichtungen.

Insgesamt waren es 14 Stationen, die Anna Ihme vom EKJB zusammen mit den OrtspastorInnen organisiert hatte. Bäckerei Meyer hatte 1300 Kekse in Herzform gebacken. „Gott ist mit seinen Engeln an deiner Seite“, stand auf den kleinen Tütchen. „Himmlische Grüße sendet deine Kirche in Nordfriesland.“

Gottesdienst als Autokino

„Kirche in der Nachbarschaft“ heißt die Aktion der Kirchengemeinde Breklum: Bis zum Herbst gibt es jeweils am Freitag um 17 Uhr irgendwo in der Kirchengemeinde eine Andacht unter freiem Himmel. Dieses Mal war das Projekt im Christian Jensen Kolleg (CJK) zu Gast. Und das öffnete seinen großen Parkplatz, um mit der Kirchengemeinde einen feinen Gottesdienst zu feiern, bei dem die Besucherinnen und Besucher in ihren Autos blieben. „So halten wir Abstand und sind doch zusammen“, sagte Pastorin Nora Steen, theologische Leitung des CJK, bei ihrer Begrüßung. Gemeinsam mit Simon Frömming, dem Pastor der Kirchengemeinde Breklum, leitete sie den „Auto-Kino-Gottesdienst“.

Gut 60 Menschen hatten sich versammelt, Pfadfinder halfen bei der Organisation und verteilten Liederzettel, der Posaunenchor sorgte für die Musik. Unter den Teilnehmenden waren auch sicher einige, die sich ein bisschen nostalgisch an die großen Zeiten des Auto-Kinos erinnerten, als Romantik noch einen anderen Stellenwert hatte als im digitalen Zeitalter. „So was wird einem ja nicht immer geboten“, sagte eine alte Dame verschmitzt. Etwas so aufregendes ließ sich selbst die Katze der Steens nicht entgehen. „Wir können ihr einfach nicht abgewöhnen, immer da aufzukreuzen, wo was los ist“, kommentierte Nora Steen auf Facebook. Das Tier setzte sich mit seinen weichen Pfoten auf ein Autodach und beargwöhnte in katzentypischer Weise kritisch das Geschehen.

Aber dann feierte die Gemeinde einen festlichen Gottesdienst. Den Psalm sprachen Männer und Frauen im Wechsel, und unter den Blechdächern krochen im Wechsel dunkle und helle Stimmen hervor. Auch die Predigt hielten Nora Steen und Simon Frömming im Wechsel, es ging – passend zum bevorstehenden Sonntag Rogate – um das Beten. Weil der Muttertag in diesem Jahr auf den Sonntag Rogate fällt, gabs zum Abschied noch für jede ein Blümchen, und die Evangelische Frauenarbeit verteilte auf dem Parkplatz ihre Gutscheinheftchen mit der Einladung, einander Gutes zu tun.

Pilgern an der Nordsee

Ich bin dann mal weg! Ein neues Pilgerangebot lädt dazu sein, den Alltag hinter sich zu lassen, sich auf den Weg zu machen und im Grenzgebiet zwischen Eider und Vidå zu pilgern. Eine Broschüre mit umfangreichem Informations- und Kartenmaterial steht zur Verfügung, die  die spirituell Reisenden begleitet. Am Himmelfahrtstag (13. Mai 2021) wird die Strecke mit einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht, und erste Pilgernde erhalten einen Segen für die Reise. Bischof Gothart Magaard wird die Predigt halten, Pröpstin Annegret Wegner-Braun leitet den Gottesdienst.

Die Route führt auf schönen, einsamen Wegen am Meer entlang, durch Heide und Wald, durch die weite Marsch in den Kögen oder durch die Knicklandschaft am Geestrand. Sechs Tage braucht es, die gesamte Strecke von etwa 140 km von Grenze zu Grenze durchqueren. Wer sich mehr Zeit nehmen möchte, kann auf Extratouren die Kirchenlandschaft Eiderstedt entdecken, mit dem Fahrrad von Breklum zur Hamburger Hallig fahren oder auf historischen Spuren von Leck nach Ladelund zur KZ-Gedenkstätte zu gehen. Auf dem Weg sind viele bezaubernde Dorfkirchen geöffnet, die zur Andacht oder zum stillen Gebet einladen.

Die Broschüre kostet 4,95 € und kann bald in Buchhandlungen und Tourismuszentralen, in den Quartieren oder in Kirchengemeinden erworben werden. Schon jetzt sind Bestellungen über Pastorin Inke Thomsen-Krüger, oldenswort@kirche-eiderstedt.de, möglich. Aktuelle Informationen werden auf www.pilgern-an-der-nordsee.de veröffentlicht.

„Pilgern ist die Einladung, einen Weg ins Innere zu gehen, zu mir selbst und zu Gott“, so  Bischof Magaard in seinem Geleitwort zur Broschüre. „Pilgern ist eine Haltung und Pilgerwege zeigen mir, dass der Weg ins Innere mitten durch unsere Welt hindurchführt.“ Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr in Leck bei den Fischteichen.

Was macht eigentlich…..?

….. Karsten Wolff? Das ist schon eine interessante Frage in Corona-Zeiten. Denn Karsten Wolff ist Ökumene-Referent des Kirchenkreises und hat in seiner Funktion einen globalen Blick und globale Aufgaben. Wie geht das in der Pandemie?

Die Welt nach Nordfriesland tragen

„Mein Leitbild ist der konziliare Prozess“, erklärt der studierte Geograf und Agrarwissenschaftler. Unter dem konziliaren Prozess versteht man den  gemeinsamen Lernweg christlicher Kirchen zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Und das ist eine gute Beschreibung für das, was er tut.

Dazu gehört sehr viel Bildungsarbeit in Schulen, Gemeinden und Konfirmandengruppen, aber auch der politische Einsatz zum Beispiel für das Lieferkettengesetz, den fairen Handel oder Nachhaltigkeitsthemen. „Ökumene bedeutet: Welterfahrung sichtbar zu machen“, erklärt er im Gespräch. „Ich möchte die Welt nach Nordfriesland tragen.“

Welt verbessern? Natürlich!

Und seine Arbeit fällt durchaus auf fruchtbaren Boden. In Nordfriesland existiert eine vielfältige Partnerschaftsarbeit auf Augenhöhe mit Kirchen in Brasilien, Tansania oder Indien. Die begleitet Karsten Wolff auch gerne, aber das ist keineswegs Schwerpunkt seiner Arbeit. Er sieht die großen Zusammenhänge, die zum Beispiel im Problem der Lieferkette sichtbar werden. Es ist nicht allein das billig gekaufte T-Shirt, das in Pakistan unter schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt wurde. Es geht auch um die Baumwollplantagen, die anderen buchstäblich das Wasser abgraben, um Kinderarbeit in gefährlichen Rohstoff-Minen, um Bildungsgerechtigkeit für die Entwicklungsländer und um den Klimawandel, der von der westlichen Welt ausgehend die ärmeren Länder des Südens immer härter und deutlicher betrifft. Für all das ein Bewusstsein zu schaffen, das ist die Aufgabe von Karsten Wolff. Dafür vernetzt er sich mit vielen anderen, arbeitet in der Steuerungsgruppe zum Lieferkettengesetz in Schleswig-Holstein mit, spricht mit Politikern und bietet immer wieder Informationsveranstaltungen an. Und ja, gibt er zu, klar will er die Welt verbessern. „Dafür bin ich doch da“, sagt er nachdenklich.

Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.

Dazu gehört auch sein Einsatz für die zivile Seenotrettung und das von dem Bündnis „United4Rescue“ bereitgestellte Schiff, das die evangelische Kirche ins Mittelmeer geschickt hat. Die Probleme sind ihm sehr deutlich, und er findet es auch in Ordnung, dass das Thema kontrovers diskutiert wird. „Das Schiff ist nicht die Lösung des Flüchtlingsproblems“, weiß er. „Aber man lässt nun mal keine Menschen ertrinken. Punkt.“ Im Moment setzt er sich für Sportbälle aus dem fairen Handel ein und sucht dafür Kontakt zu Schulen und Vereinen. „Das finde ich noch mal spannend“, sagt er, „damit trete ich aus der kirchlichen Filterblase heraus in den Alltag der Menschen.“ Er arbeitet mit Kirchengemeinden, die das Siegel „Ökofaire Gemeinde“ begehren, und ist Mitglied im Bündnis gegen rechte Tendenzen im ländlichen Raum. Die Aufarbeitung des Kolonialismus und Gemeinwohl-Ökonomie sind weitere Themen, die er voranbringt. Corona hat seinen Alltag verändert: Er gibt jetzt zahlreiche Webinare, die auch überregional wahrgenommen werden, und vernetzt sich digital mit Kooperationspartnern innerhalb und außerhalb der Nordkirche.

Jenseits der Deiche ist Leben

Seit fast sechs Jahren ist er nun schon Ökumene-Referent des Kirchenkreises. Vorher hat er lange Zeit in Malaysia und Indien gearbeitet, er bereiste den ganzen asiatischen Raum. Karsten Wolff hat die Welt gesehen und sich trotzdem für Nordfriesland entschieden. „Wenn ich am Deich stehe und da grade die jungen Lämmer toben sehe, dann ist das pures Glück“, sagt er. Aber die große, weite Welt hat er nicht aus dem Blick verloren und auch nicht aus dem Herzen. Mit seiner Arbeit bringt er sie an die Westküste und öffnet Nordfriesen den Blick dafür, dass es jenseits der Deiche noch Leben gibt, das ebenfalls geschützt und bewahrt werden will.

Was macht eigentlich…..?

….. Karsten Wolff? Das ist schon eine interessante Frage in Corona-Zeiten. Denn Karsten Wolff ist Ökumene-Referent des Kirchenkreises und hat in seiner Funktion einen globalen Blick und globale Aufgaben. Wie geht das in der Pandemie?

Die Welt nach Nordfriesland tragen

„Mein Leitbild ist der konziliare Prozess“, erklärt der studierte Geograf und Agrarwissenschaftler. Unter dem konziliaren Prozess versteht man den  gemeinsamen Lernweg christlicher Kirchen zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Und das ist eine gute Beschreibung für das, was er tut.

Dazu gehört sehr viel Bildungsarbeit in Schulen, Gemeinden und Konfirmandengruppen, aber auch der politische Einsatz zum Beispiel für das Lieferkettengesetz, den fairen Handel oder Nachhaltigkeitsthemen. „Ökumene bedeutet: Welterfahrung sichtbar zu machen“, erklärt er im Gespräch. „Ich möchte die Welt nach Nordfriesland tragen.“

Welt verbessern? Natürlich!

Und seine Arbeit fällt durchaus auf fruchtbaren Boden. In Nordfriesland existiert eine vielfältige Partnerschaftsarbeit auf Augenhöhe mit Kirchen in Brasilien, Tansania oder Indien. Die begleitet Karsten Wolff auch gerne, aber das ist keineswegs Schwerpunkt seiner Arbeit. Er sieht die großen Zusammenhänge, die zum Beispiel im Problem der Lieferkette sichtbar werden. Es ist nicht allein das billig gekaufte T-Shirt, das in Pakistan unter schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt wurde. Es geht auch um die Baumwollplantagen, die anderen buchstäblich das Wasser abgraben, um Kinderarbeit in gefährlichen Rohstoff-Minen, um Bildungsgerechtigkeit für die Entwicklungsländer und um den Klimawandel, der von der westlichen Welt ausgehend die ärmeren Länder des Südens immer härter und deutlicher betrifft. Für all das ein Bewusstsein zu schaffen, das ist die Aufgabe von Karsten Wolff. Dafür vernetzt er sich mit vielen anderen, arbeitet in der Steuerungsgruppe zum Lieferkettengesetz in Schleswig-Holstein mit, spricht mit Politikern und bietet immer wieder Informationsveranstaltungen an. Und ja, gibt er zu, klar will er die Welt verbessern. „Dafür bin ich doch da“, sagt er nachdenklich.

Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.

Dazu gehört auch sein Einsatz für die zivile Seenotrettung und das von dem Bündnis „United4Rescue“ bereitgestellte Schiff, das die evangelische Kirche ins Mittelmeer geschickt hat. Die Probleme sind ihm sehr deutlich, und er findet es auch in Ordnung, dass das Thema kontrovers diskutiert wird. „Das Schiff ist nicht die Lösung des Flüchtlingsproblems“, weiß er. „Aber man lässt nun mal keine Menschen ertrinken. Punkt.“ Im Moment setzt er sich für Sportbälle aus dem fairen Handel ein und sucht dafür Kontakt zu Schulen und Vereinen. „Das finde ich noch mal spannend“, sagt er, „damit trete ich aus der kirchlichen Filterblase heraus in den Alltag der Menschen.“ Er arbeitet mit Kirchengemeinden, die das Siegel „Ökofaire Gemeinde“ begehren, und ist Mitglied im Bündnis gegen rechte Tendenzen im ländlichen Raum. Die Aufarbeitung des Kolonialismus und Gemeinwohl-Ökonomie sind weitere Themen, die er voranbringt. Corona hat seinen Alltag verändert: Er gibt jetzt zahlreiche Webinare, die auch überregional wahrgenommen werden, und vernetzt sich digital mit Kooperationspartnern innerhalb und außerhalb der Nordkirche.

Jenseits der Deiche ist Leben

Seit fast sechs Jahren ist er nun schon Ökumene-Referent des Kirchenkreises. Vorher hat er lange Zeit in Malaysia und Indien gearbeitet, er bereiste den ganzen asiatischen Raum. Karsten Wolff hat die Welt gesehen und sich trotzdem für Nordfriesland entschieden. „Wenn ich am Deich stehe und da grade die jungen Lämmer toben sehe, dann ist das pures Glück“, sagt er. Aber die große, weite Welt hat er nicht aus dem Blick verloren und auch nicht aus dem Herzen. Mit seiner Arbeit bringt er sie an die Westküste und öffnet Nordfriesen den Blick dafür, dass es jenseits der Deiche noch Leben gibt, das ebenfalls geschützt und bewahrt werden will.

Konfirmation in Zeiten von Corona

Leck – An manchen Tagen fragt man sich: Warum konnten wir uns vor Corona so etwas nicht vorstellen? Im Lecker Augarten wurden heute vier junge Menschen konfirmiert. Auf den festlichen Einzug in die randvolle Kirche bei brausender Orgelmusik mussten sie zwar verzichten. Aber sonst fehlte es dieser Feier an nichts, ganz im Gegenteil: Da war Ernsthaftigkeit, da war Fröhlichkeit, da war Gemeinschaft, da war Sinn. Dazu schien die Sonne, als wäre sie Botschafterin des Segens.

Pastor Peter Janke leitete durch den Gottesdienst, Thomas Hansen-Hoffmann sorgte für die Musik. Freundliche Kirchengemeinderäte nahmen am Eingang die Daten auf, und die Gemeinde – zu jedem Zeitpunkt vorbildlich – sang unter den Masken kräftig mit. Das ist bei Konfirmationen nicht immer so. Die Jugendlichen hatten sich schick gemacht, und ihnen war es gelungen, selbst den Mund-Nasen-Schutz zu einem modischen Assesscoire werden zu lassen.

„Stellt euer Licht nicht unter den Scheffel“, gab Peter Janke den jungen Menschen mit. „Lasst euer Licht leuchten, denn ihr seid das Licht der Welt.“ Als Geschenk der Kirchengemeinde nahmen die Jugendlichen einen Kerzenhalter für ihre großen Konfirmationskerzen mit, auf den eine Keramikkkünstlerin den Namen eingebrannt hatte. Eine schöne Geste, eine bleibende Erinnerung.


Info: Zum zweiten Mal in Folge können die Konfirmationen in den Kirchengemeinden wegen der Pandemie nicht wie gewohnt stattfinden. Gemeinsam mit Eltern und Jugendlichen entwickeln die Kirchengemeinden unterschiedliche Lösungen: In kleinen Gruppen unter freiem Himmel wie hier in Leck, im Garten zuhause oder auch in der Kirche unter strenger Beachtung der Hygienevorschriften. In manchen Gemeinden werden die Konfirmationen auch in den Herbst verschoben. Zu den Regeln gehört, dass in der Kirche 50 Teilnehmende mit Mund-Nasen-Schutz feiern dürfen. Draußen sind 100 Teilnehmende erlaubt, und es darf unter der Maske gesungen werden, was drinnen nicht geht. Immer sorgen Küster und Ehrenamtliche dafür, dass jeder Gottesdienstbesucher seine Daten hinterlegt.

Ehrenamtlich für die Nächstenliebe

Viele Menschen wünschen sich eine sinnvolle Betätigung für die freie Zeit, gerne „im Dienst am Nächsten“. Dazu bietet das Diakonische Werk Husum viele Möglichkeiten. In freundlichen Teams werden Ehrenamtliche gern und warm empfangen, und ihnen wird reichlich Gelegenheit gegeben, sich ganz nach ihrem eigenen Tempo – mit Unterstützung durch die „alten Hasen“ in die neue Aufgabe hineinzufinden.

Die Husumer Tafel sucht Fahrer

So sucht beispielsweise die Husumer Tafel, die gemeinsam vom Diakonischen Werk Husum und von der AWO betrieben wird, noch weitere ehrenamtliche Fahrer oder Fahrerinnen. „Wir würden uns freuen, wenn wir einen Pool aus Fahrern und Fahrerinnen bilden können“, sagt der Chef der Tafel, Charly Häuber. Interessierte müssen den Führerschein und ausreichend Fahrpraxis haben. Gefahren wird jeden Tag eine bestimmte Tour. „Ein wenig körperliche Betätigung ist schon dabei“, so Häuber. Doch man fülle ein wichtiges Ehrenamt aus, denn: „Ohne unsere Fahrer geht gar nichts, sie sind die Grundfesten der Tafel“, sagt er und zeigt damit die Wichtigkeit dieser Aufgabe auf. „Wir möchten Planungssicherheit bei der Erstellung des Wochenplans haben“, aber: Auf jeden Fall wird Rücksicht auf die persönliche Lage der Ehrenamtler genommen. Wer sich dafür interessiert die Tafel als Fahrer oder Fahrerin zu unterstützen, kann unter info@husumer-tafel.de eine E-Mail schreiben. Kurze Nachfragen sind unter der Telefon-Nummer 0151-27168705 möglich.

Bunte Vielfalt in Tönning und Husum

Auch die „Bunte Vielfalt“ bei „Möbel & Mehr“ sucht, schwerpunktmäßig für die Zweigstelle in Tönning, aber auch für Husum, neue ehrenamtlich Tätige. Petra Müller, die die „Bunte Vielfalt“ leitet, sagt dazu: „Man muss Freude am Umgang mit Menschen und mit schöner Bekleidung haben sowie das Gespür und den Blick dafür haben, um zu beurteilen, was zu wem passt.“ Die Öffnungszeiten der Bunten Vielfalt sind in Husum montags bis freitags von 9:30 bis 16:00 Uhr, in Tönning montags, dienstags und freitags von 9:30 bis 14:00 Uhr. Petra Müller freut sich auf Interessierte, die sich diese Aufgabe vorstellen können. Sehr wichtig ist ihr der Hinweis: „Auf die Belange der Ehrenamtlichen wird Rücksicht genommen – wir richten uns nach ihren zeitlichen Möglichkeiten.“ Anfragen sind möglich unter der Telefon-Nummer 01525-7843988.

Bahnhofsmission

Auch in der Bahnhofsmission sind Ehrenamtliche herzlich willkommen, und der Förderverein sucht neue Mitglieder. Mehr Info gibt es unter 04841-2539.

Text und Bilder: Sonja Wenzel

Im finsteren Tal der Pandemie

Olderup – Es ist der Sonntag des guten Hirten, der Sonntag Miserikordias Domini. Es sei ihm gar nicht so leicht gefallen, die Corona-Pandemie mit der Rede vom guten Hirten zusammenzubringen, erzählte Pastor Jörn Jebsen beim Open-Air-Gottesdienst zum Gedenken an die Menschen, die an und mit Covid-19 gestorben sind. Die Pandemie sei wie ein finsteres Tal, nicht nur für die Erkrankten, Angehörigen und Sterbenden, sondern für alle.

Dabei lesen sich die Zahlen für Nordfriesland vergleichsweise harmlos. 80000 hätten sich im Laufe des Corona-Jahres infiziert, „nur“ 75 Menschen seien an oder mit Corona gestorben. „Aber jeder einzelne wird betrauert und vermisst“, sagte Jörn Jebsen und erzählte das Beispiel einer alten Dame, die in Krankheit und Sterben von ihren Angehörigen nicht besucht werden konnte. „Wir klagen Gott dieses Leid“, so der Pastor.

Aber er nahm auch die Familien in den Blick, die zwischen Home-Office und Home-Schooling ihren Altag zu meistern haben, die Gaststätten, die während des Lockdowns ohne Arbeit und Einnahmen sind, die Alten, die auf ihre geliebten Kartenspielrunden mit Freunden verzichten mussten. „Jetzt haben wir zwar die Tests und die ersten Impfungen, das entspannt schon manches“, so der Pastor. „Aber von Normalität ist doch kein Spur.“

Der Posaunenchor hatte zu dieser Gedenkfeier angeregt und begleitete auch den kleinen Gottesdienst auf dem Olderuper Friedhof. Auch auf Bundesebene wird heute der Toten gedacht: Bundespräsident Frank Walter Steinmeier setzt in Berlin bei einer zentralen Gedenkfeier gemeinsam mit Hinterbliebenen und den Spitzen der Verfassungsorgane ein Zeichen, „dass wir als Gesellschaft der Menschen gedenken, die in dieser Zeit gestorben sind.“

„Die Pandemie hat uns gelehrt, was wichtig ist“, so Jörn Jebsen. „Und wir schaffen auch dieses dunkle Tal, weil wir einen guten Hirten haben“. Der Auferstandene, der selbst den Tod durchlitt, gebe Hoffnung in dunklen Tagen und sogar über den Tod hinaus. „Und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“

Vor einem Altar überreicht eine Frau einen Gutschein

Gutscheine für geschenkte Zeit

„Was brauchst du?“ lautet das Jahresmotto des Kirchenkreises Nordfriesland, und es fordert mit Blick auf die Corona-Krise auf, genau hinzusehen und aufeinander achtzugeben – trotz und gerade wegen der geforderten physischen Distanz. Um das zu unterstützen, hat das Team der Evangelischen Frauenarbeit ein kleines Gutscheinheft entwickelt, das sie nun in den Gemeinden verteilen möchte.

„Uns ist wichtig, den Menschen etwas an die Hand zu geben, womit sie selber etwas machen können“, sagt dazu Claudia Hansen, Referentin der Evangelischen Frauenarbeit. Neun farbenfrohe Gutscheine zum Verschenken sind es geworden, grade mal so groß, dass sie in jede Hand- oder Hosentasche passen. Egal, ob es nun ein langes Telefonat mit der Freundin, ein Abendessen mit der Kollegin am Deich, ein Spaziergang mit den Kindern im Wald oder ein gemeinsamer Gottesdienstbesuch mit dem Nachbarn ist – es gibt viele Möglichkeiten, Corona konform etwas miteinander zu unternehmen, Einsamkeit, Isolation oder auch Trägheit zu durchbrechen. Es sind Vorschläge, die da von der Evangelischen Frauenarbeit unterbreitet werden, sie können durch eigene Ideen ergänzt werden.

Die Kirchengemeinden können nun das Team der Frauenarbeit über c.hansen@erw-breklum.de  anfordern. Gerne verteilen diese nach den Gottesdiensten die freundlichen Gutscheinblöcke in der Hoffnung, dass davon reichlich Gebrauch gemacht werde. „Es geht um unser Gegenüber“, ergänzt Susanne Jordan, Vorsitzende des synodalen Frauenausschuss, die die Idee gemeinsam mit Claudia Hansen entwickelte. „Es geht darum, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren. Wer einen dieser Gutscheine verschenkt, verschenkt Freude und Gemeinschaft.“