„Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses.“

Emmelsbüll – Der Erntealtar der Rimbertikirche war wunderschön geschmückt: mit Brot und Möhren, Kohl und Kartoffeln, Lauch und Zwiebeln, Kraut und Rüben. Aber dabei blieb es nicht: Es gab so viel zu danken in diesem Gottesdienst: Empore und Treppe wurden eingeweiht, die „Hühnerleiter“ nach oben gehört der Vergangenheit an. Und es wurde dem gedankt, der sich seit vielen Jahren unermüdlich für die Kirchengemeinde einsetzt: Rolf Wiegandt legte nach 25 Jahren den Vorsitz des Kirchengemeinderats nieder und wurde für diesen Dienst mit Standing Ovations bedacht.

„Es war mir ein Bedürfnis, mich einzubringen, wo ich es konnte“, erzählt der 78-Jährige im Gespräch. Geboren ist er in Flensburg, aufwachsen in Bonn. Er lernte zunächst Werkzeugmacher und schulte dann um auf elektronische Datenverarbeitung. Die Jahre im Außendienst verschlugen ihn in den Norden, und so wurde er 1967 mit seiner Frau Marianne sesshaft in Galmsbüll.

Mit der Kirche habe er zunächst gefremdelt, erzählt er. Im Elternhaus galt Kirche nicht viel, den Konfirmandenunterricht hatte er in schlechter Erinnerung. Aber dann kam das Dorf, und dann kam der Chor und die Gemeinschaft – und so wuchs er in die Gemeinde hinein und in die vielen Ämter, die dem folgen sollten. Er übernahm den Vorsitz der Kirchengemeinde Neugalmsbüll und leitete sie umsichtig durch viele Jahre der Vakanz. Er begleitete die Fusion mit der Kirchengemeinde Emmelsbüll und schloss die Rimbertikirche genauso in sein Herz wie St. Gallus. Die neue Empore, die neue Treppe – sie entstanden unter seiner Federführung. Jetzt ist, nachdem auch Friedhof und Pastorat gut in Schuss sind, in Emmelsbüll ist alles fein.

Viele Jahre war Rolf Wiegand Synodaler des Kirchenkreises: zunächst in Südtondern, später dann im fusionierten Kirchenkreis Nordfriesland. Er leitete Finanz- und Bauausschuss mit großer Fachlichkeit und menschlicher Kompetenz, gemeinsam mit anderen erstellte er einen detaillierten Pfarrstellenplan, der bis heute Grundlage der Überlegungen ist, und besuchte dafür fast jede Gemeinde Nordfrieslands. Mit der Fusion der Kirchenkreise erfolgte eine Reform der Finanzsatzung – und immer erwies sich bei diesen komplexen Entscheidungen die Wiegandsche Gründlichkeit als Segen. Immer war er jemand, der über den eigenen Tellerrand hinaussehen konnte, der gut zuzuhören verstand, dem es wichtig war, Lösungen zu finden, die allen dienten.

„Ich sehe fröhlich auf diese Zeit zurück“, sagt Rolf Wiegand. Besonders die letzten zehn Jahre seien erfüllend gewesen, mit Pastor Gerald Rohrmann nimmt die Gemeinde noch einmal Fahrt auf, und die Fusion mit Emmelsbüll hat die Arbeit bereichert. Er ist dankbar für die Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen im Kirchengemeinderat, „ein Gremium, das man für alles begeistern kann.“ Und er weiß, dass ihm mit Anke Schütt als Vorsitzender sowie Sigrid Brandenburg und Volquard Petersen ein Team nachfolgt, dass die Gemeinde sicher auch durch unruhige Fahrwasser bringen wird.

Die Rimbertikirche war gut gefüllt, schöne Musik gab es vom Blockflöten-Ensemble Emmelsbüll-Neugalmsbüll unter Leitung von Birgit Deussing, an der Orgel spielten Jorge Sendler und Malte Wienhuus. „Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses“, in seiner Abschiedsrede zitierte Rolf Wiegand den 26. Psalm. Und dann schloss er seine andere große Liebe, seine Frau Marianne, in die Arme. Mit ihr will er mehr Zeit verbringen und mit seinen Kindern und Enkeln, die ihn mit Stolz und großer Freude erfüllen.

Wohnen und leben mittendrin

Husum – „Teilhabe statt bloßer Fürsorge“ – so könnte man das Bundesteilhabegesetz von 2016 zusammenfassen. Es geht darum, Menschen mit Behinderungen als Teil der Gesellschaft zu verstehen und ihnen möglichst umfassende Selbstbestimmungsrechte zu garantieren. Auf diesem Hintergrund bauten die Husumer Horizonte, eine Einrichtung des Kirchenkreises Nordfriesland, im Husumer Heckenweg ein neues Haus für gemeinschaftliches Wohnen. Und besonders wichtig war dabei die zentrale Lage in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt.

„Wir sind stolz, dass wir dieses Gebäude errichten konnten, in dem Bewohnerinnen und Bewohner stadtnah leben können“, sagte Propst Jürgen Jessen-Thiesen bei der Einweihung und dankte den Architekten der Firma Jebens Schoof, den Hausmeistern und den Mitarbeitenden für ihren großen Einsatz. Es sei wichtig, dass Menschen mit Behinderungen in der Mitte des gesellschaftlichen Lebens wohnen, dass sie ein sichtbarer Teil derselben sind, dass sie sich zugehörig fühlen und nicht an den Rand gedrängt würden. „Die Würde des Menschen ist unteilbar“, ergänzte Hans Pahl-Christiansen, Leiter der Husumer Horizonte. Das neue Haus liegt direkt neben der Gemeinschaftsschule Husum-Nord, auf der anderen Straßenseite ist das Amtsgericht, im Erichsenweg finden sich Ärzte und das Krankenhaus. Zur Innenstadt sind es grade mal 500 Meter. Auch Pahl-Christiansen betonte die Bedeutung der zentralen Lage. Und auch Christian Grelck, Leiter des Fachbereiches Arbeit und Soziales im Kreis Nordfriesland, sagte: „Der Standort ist gelebte Inklusion.“

Die allerdings war für die Architekten herausfordernd. Das zu bebauende Grundstück war lang und schmal, es gab kaum Platz für die benötigten Gerätschaften und Materialien. Umso größer ist die Freude bei allen Beteiligten: Die Räume sind groß genug und lichtdurchflutet, schön und doch funktional. Auf zwei Stockwerken gibt es – verbunden durch einen Lichtschacht – jeweils Wohn- und Gemeinschaftsräume, die insgesamt 18 neuen Bewohner und Bewohnerinnen Heimat geben werden. Eine große Terrasse lädt zum Verweilen ein. Es lägen viele Bewerbungen von Angehörigen, die in Not sind, vor, so Hans Pahl-Christiansen, das Haus in der Theodor-Storm-Straße sei zu klein geworden.

Dass Inklusion bei den Husumer Horizonten nicht nur ein Wort ist, machte Ines Peters als Vorsitzende des Bewohnerbeirats deutlich: Selbstbewusst stand sie inmitten der Vertreter von Kirche und Politik. „Ich wünsche euch Glück und gute Zusammenarbeit“, sagte sie und griff damit die Segensworte von Propst Jessen-Thiesen auf. „Es kommt darauf an, dass dieses Haus nicht nur äußere Stabilität, sondern auch einen guten Geist hat“, hatte er gesagt. „Möge das Leben in diesem Haus gesegnet sein.“

„Wir wollen Menschen, die aufgrund einer wesentlichen Behinderung nur eingeschränkte Möglichkeiten der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft haben, aus dem bisherigen „Fürsorgesystem“ herausführen und die Eingliederungshilfe zu einem modernen Teilhaberecht weiterentwickeln. Die Leistungen sollen sich am persönlichen Bedarf orientieren und entsprechend eines bundeseinheitlichen Verfahrens personenbezogen ermittelt werden. Leistungen sollen nicht länger institutionszentriert, sondern personenzentriert bereitgestellt werden. Wir werden das Wunsch- und Wahlrecht von Menschen mit Behinderung im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention berücksichtigen. Menschen mit Behinderung und ihre Verbände werden von Anfang an und kontinuierlich am Gesetzgebungsprozess beteiligt. Im Interesse von Kindern mit Behinderung und ihren Eltern sollen die Schnittstellen in den Leistungssystemen so überwunden werden, dass Leistungen möglichst aus einer Hand erfolgen können.“ (Koalitionsvertrag der 18. Bundesregierung, Quelle: Wikipedia)

Ein Hauch von Glamour

Tönning – Ein Hauch von Glamour und Glitzer wehte am Wochenende durch die Eiderstadt: Bei der traditionellen Modenschau zum Hausfest der Diakonie gaben Mitarbeitende und Ehrenamtliche ihr letztes Hemd und tauschten es gegen Kleidung aus der „Bunten Vielfalt“, dem hauseigenen Laden für gebrauchte Textilien. Und siehe da: Gebrauchtes ist nicht nur nachhaltig und günstig, es kann schick und sogar richtig glamourös sein.

Einmal im Jahr öffnet das Haus seine Türen zu einem fröhlichen Fest, und es präsentieren sich die verschiedenen Fachgebiete, die hier unter dem Dach des Diakonischen Werks Husum Hilfe anbieten. Da gibt es neben der Bunten Vielfalt die Migrations- und die Suchtberatung, die Tönninger Tafel, Möbel und Mehr und das psychologische Beratungszentrum. Auch das Projekt „Land auf Schwung“ ist hier angesiedelt. Beim Hausfest konnten Interessierte alle Räume besichtigen, stärkten sich bei Kaffee und Kuchen, und auch die Freiwillige Feuerwehr Tönning war dabei und bot Gegrilltes für den Hunger auf Deftiges an. Adelheit Marcinczyk, Leiterin des Geschäftsbereichs „Arbeit und Soziales“ beim Diakonischen Werk, führte fröhlich durch den Tag, an dem neben der Modenschau auch noch eine Trommelgruppe, die Mädchentanzgruppe des Jugendzentrums und eine Zirkusvorführung zu erleben waren.

„Hier treffen sich viele verschiedene Charaktere und viele verschiedene Kulturen“, sagte sie in ihrer Begrüßung, „und das ist gut so.“ Das zeigte sich übrigens auch in der Modenschau: Die Models kamen aus Deutschland, Polen, Kasachstan und Tansania. Sie präsentierten bei launiger Musik Feines und Fröhliches zu den Motti Oktoberfest, Winter und Sylvester und wurden dafür mit großem Beifall gelobt.

Seenotrettung als Theaterstück

Die „Mittelmeer-Monologe“ – das ist ein dokumentarisches Theaterstück basierend auf realen Interviews, das Fälle von Seenotrettung im Mittelmeer rekonstruiert. Am Sonntag, 19. September, gastiert das Ensemble „Wort und Herzschlag“ mit dem Stück ab 19 Uhr in der Hermann-Tast-Schule Husum

Die Mittelmeer-Monologe erzählen von Menschen, die den riskanten Weg über das Mittelmeer auf sich nehmen, in der Hoffnung, in Europa in Sicherheit leben zu können – von libyschen Küstenwachen, italienischen Seenotrettungsstellen und deutschen Behörden, die dies verhindern und von Aktivisten und Aktivistinnen, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegen setzen und mit dem „Alarm Phone“ auf Menschen in Not aufmerksam machen.

Weltweit sind über 80 Millionen Menschen auf der Flucht. Die meisten Menschen müssen vor Gewalt und Rechtlosigkeit in Diktaturen sowie vor gewaltsamen Konflikten fliehen. Aber auch der menschengemachte Klimawandel schaftt Fluchtgründe. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Interkulturellen Woche statt. Um den geltenden Coronaregeln entsprechen zu können, ist eine Anmeldung unter migration-husum@dw-husum.de oder 04841/8038453 erforderlich. Es gilt die 3-G-Regel. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch statt.

Schirmherr: Kapitän Stefan Schmidt, Landesbeauftragter für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen Schleswig-Holstein

Veranstaltet von: Fremde brauchen Freunde e.V., Diakonisches Werk Husum, Kirchenkreis Nordfriesland und dem Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche

Gefördert von: Ev. Akademie der Nordkirche

Neue Pastorin für Mildstedt

Mildstedt – Die Kirchengemeinde Mildstedt hat eine neue Pastorin: Marlene Freese (29) hat am 1. September ihren Dienst angetreten, am Sonntag (5.) wird sie sich mit einem Gottesdienst vorstellen. Es ist die erste Pfarrstelle für die Theologin, ein langer Ausbildungsweg ist nun zu Ende, ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

„Ich bin in einem Pfarrhaushalt aufgewachsen“, erzählt sie, „mich hat die Vielfalt dieses Berufs begeistert.“ Ihr Vater ist Pastor in Nordhackstedt, und spannend ist für beide, dass er in wenigen Wochen in den Ruhestand geht, während sie jetzt ihre erste Stelle antritt. „Das ist so etwas wie eine Staffelübergabe“, sagt sie nachdenklich. Ihr Abitur machte sie in Flensburg. Dort war eine Religionslehrerin prägend für ihre Entscheidung für das Theologiestudium, das sie dann in Hamburg antrat.

Und tatsächlich hat das Studium ihr wirklich gefallen. Sie liebte die alten Sprachen Hebräisch und Altgriechisch. Besonders intensiv beschäftigte sie sich mit der Systematischen Theologie, das ist die philosophische Auseinandersetzung mit den religiösen Themen. „Es geht in der Theologie um das Existentielle, um das, was den Menschen angeht“, sagt sie. Ihr Vikariat absolvierte sie schließlich in der Kirchengemeinde Haseldorf und Hetlingen. Es fiel ihr leicht, die Großstadt zu verlassen und auf dem Dorf zu leben. Mehr noch: Es begeisterte sie. „Kirche auf dem Dorf ist Teil des Ortes, sie ist mit Vereinen und Institutionen verbunden, sie gehört einfach dazu – das finde ich total schön“, erzählt sie. Der Kontakt untereinander sei intensiver und zugleich selbstverständlicher als in der Stadt. Und wieder ist es die Vielfalt, die ihr Freude macht: Kita-Arbeit, Konfirmanden, Trauungen, Taufen und auch Beerdigungen. Die Feiern an den Wendepunkten des Lebens würdig zu gestalten und zu begleiten, das ist ihr wichtig.

Marlene Freese beschreibt sich als sehr naturverbunden. Sie mag Tiere allgemein und ganz besonders ihre beiden Katzen, die nunmehr mit ihr gemeinsam das Pastorat im Schulweg bewohnen. Zu ihr gehört außerdem Ehemann Hartwig, der ebenfalls Pastor ist und seine erste Stelle in Hollingstedt antritt. Sie wird für den Bezirk Mildstedt-Süd zuständig sein, während ihre Kollegin Jutta Jessen-Thiesen den Nordbereich versorgt.

Auf die erste Pfarrstelle wird man in der Nordkirche „geschickt“: Ihre Bewerbungsfähigkeit erlangt Marlene Freese erst nach drei Jahren im Probedienst. Und auch die Gemeinde hat die junge Pastorin nicht richtig wählen dürfen, sie wurde ihr zugewiesen. Dennoch ist die Freude auf beiden Seiten groß: „Ich freu mich auf die Zusammenarbeit im Team und darauf, hier in Mildstedt zu leben“, sagt Freese. Und auch die Gemeinde freut sich ohne Vorbehalte und empfing ihre neue Seelsorgerin schon zum Dienstbeginn mit Blumen und kleinen Geschenken.

Offizielle Begrüßung ist nun am Sonntag um 10 Uhr in der Mildstedter Lamberti-Kirche. Dann predigt Marlene Freese zum ersten Mal in der Lamberti-Kirche, die sie jetzt schon „ihre“ Kirche nennt. Propst Jessen-Thiesen wird dabei sein und ihr den Segen zusprechen. Im Gottesdienst gelten die aktuellen Corona-Regeln, eine Anmeldung ist nicht nötig.

Neue Lieder zum Mitsingen

Husum – Neue Musik in der Kirche – die Kirchentage haben die Sehnsucht danach geweckt, und die Nordkirche hat schon vor vielen Jahren darauf reagiert, indem sie den Fachbereich Popularmusik ins Leben rief, der Musikerinnen und Musiker aus- und fortbildet, die neue Musik in den Gottesdienst bringen möchten. Seit 2017 gibt es das Projekt „Monatslied“: Jeden Monat gibt der Fachbereich einen neuen Song heraus, stellt Noten und Material bereit. Am 10. September werden in der Versöhnungskirche die schönsten Monatslieder vorgestellt und laden zum Mitsingen ein. „Das Leben ist ein Geschenk“ ist der Titel dieses besonderen Konzerts.

„Inzwischen sind 60 Lieder entstanden“, erzählt Jan Simowitsch, Leiter des Fachbereichs, nicht ohne Stolz. Sie wurden alle professionell aufgearbeitet und als Video-Clips auf Youtube bereitgestellt. Ein Spagat sei das Projekt, erzählt der studierte Pianist, man wolle einerseits radiotaugliche Musik erstellen, die auch Kirchenferne erreiche, aber andererseits müssen sowohl Musik als auch Texte in Kirchengemeinden und in Gottesdiensten funktionieren, das heißt: mitsingbar und spielbar sein. Und dass das gelingt, davon können sich die Besucher des Mitsingkonzerts am 10. September überzeugen.

Initiatoren des Konzerts sind Pastor Friedemann Magaard und Oksana Ginder. Letztere ist Musikerin in den beiden Kirchengemeinden Husum und Rödemis und hat vor zwei Jahren ihre Ausbildung zur C-Musikerin für Popularmusik abgeschlossen. Im Rödemis ist Popularmusik schon lange ein Teil des Gottesdienstes, und für Pastorin Gesche Schaar ist Musik Verkündigung genau wie die Predigt oder die Gebete. „Ich möchte gerne, dass in Husum moderne Kirchenmusik weiterentwickelt wird“, sagt Oksana Ginder und hat für das Konzert in der Versöhnungskirche Jan Simowitsch selbst und seine Kollegin Annika Schiffer gewinnen können. Auch Gesche Schaar ist mit dabei, die schon 2005 die Ausbildung zur C-Musikerin für Popularmusik abschloss. Es soll ein lockeres, fröhliches Miteinander sein, Alte und Junge sind eingeladen, die neuen Lieder kennenzulernen.

„Das Leben ist ein Geschenk“ – so lautet der Titel eines Monatslieds aus dem Jahr 2018. Dieses und noch viele andere Lieder wird zu hören sein. Beginn ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln.

Klimaschutz: Förderungsangebote nutzen

Für mehr Klimaschutz: Online Förder.Weg.Weiser unterstützt bei der Suche nach passenden Förderprogrammen

Die Nordkirche hat einen Förder.Weg.Weiser für die Suche nach Klimaschutz-Fördermitteln auf ihrer Webseite Kirche-für-Klima veröffentlicht. Der Förder.Weg.Weiser kann ab sofort von allen Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen in der Nordkirche genutzt werden. Die Nordkirche möchte damit Gemeinden und Einrichtungen unterstützen, Klimaschutzschutzmaßnahmen zu planen und umzusetzen, und ihnen einen umfassenden Überblick über die verschiedenen verfügbaren Fördermitteln verschaffen.

Die Online-Datenbank umfasst sowohl öffentliche Mittel des Bundes und der Länder als auch die eigenen Förderprogramme in der Nordkirche. Sie werden über die Suchfunktion der Datenbank in maßnahmenspezifischen Ergebnislisten aufgezeigt. Der Schwerpunkt liegt bei Programmen für Bau- und Sanierungsvorhaben und für Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Aber auch Programme für den Bereich Mobilität und andere gemeindliche Klimaschutzprojekte werden aufgelistet.

Der Förder.Weg.Weiser ist ein Gemeinschaftsprojekt des Klimaschutzbüros der Nordkirche und der Klimaschutzmanager der Kirchenkreise mit dem bundesweiten Netzwerk Energie & Kirche. Es wird für die kommenden drei Jahre aus Mitteln der Landeskirche finanziert. Die Nutzung ist jederzeit kostenfrei möglich unter www.kirche-fuer-klima.de/foerderwegweiser

Hilfe in Sicht

Nordfriesland – Das war eine harte Zeit für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige: Während des Lockdowns blieben die viele Therapie- und Beschäftigungs-Einrichtungen geschlossen, Besuch war nicht erlaubt, Unterstützung auf das Notwendigste beschränkt. Auf diesem Hintergrund entstand das Projekt „Hilfe in Sicht“, das jetzt in Nordfriesland in seine Pilotphase gegangen ist. Projektleiterin ist Martina Carstensen. „Auf dem Hintergrund der Pandemie wollen wir kontaktarme, wohnortnahe Hilfe bieten“, sagt sie und sucht dafür Mitarbeitende im ehrenamtlichen Dienst.

Angesiedelt ist das Projekt bei der Pflegediakonie Nordfriesland. Die hat hautnah erlebt, wie schwierig die Situation für die Angehörigen war: Da waren Kinder im Homeschooling, die Betreuenden im Homeoffice und dann die Pflegebedürftigen mit ihren Bedürfnissen – das war herausfordernd und manchmal kaum zu bewältigen. „Es braucht einfach Entlastung: Mal ein Gespräch, mal ein guter Rat– das kann auch am Telefon gehen, und das hilft schon viel.“ Die Ehrenamtlichen sollten möglichst aus den pflegenden Berufen kommen oder Pflege-Erfahrung haben. Erfahrung ist wichtig, weil nur wer das erlebt hat weiß, wie schwierig Pflege manchmal sein kann. Was zu tun ist, wird individuell vereinbart. „Manchmal kann schon helfen, dass jemand zum Geburtstag anruft“, sagt sie. „Man kann auch am Telefon miteinander Rätsel raten oder Vokabeln lernen. Wenn die Situation es zulässt, kann es auch zu einer Begegnung im Garten kommen.“ Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet: Ziel ist, es langfristig auf andere Regionen zu übertragen. Finanziert wird es durch eine Großspende der Hamburg Commercial Bank, entwickelt wurde die Idee vom Sozialministerium gemeinsam mit dem Diakonischen Werk Schleswig-Holstein.

In einem ersten Schritt hat Martina Carstensen alle 33 Sozialstationen in Nordfriesland besucht und für die Idee geworben. Das ist wichtig, denn sie werden Ansprechpartnerinnen für die Ehrenamtlichen sein. Carstensen führt die Erstgespräche mit den Interessierten und lädt zu einer Schulung ein. Eine Ehrenamts-Vereinbarung hilft dabei, dass sich niemand überfordert oder ausgenutzt fühlen muss, klärt Versicherungs- und Datenschutzfragen, regelt die Verschwiegenheitspflicht, die auch für das Ehrenamt gilt.

Martina Carstensen hat befristet auf zwei Jahre eine halbe Stelle für das Projekt. Die 51-Jährige ist gelernte Krankenschwester, war viele Jahre als Pflegedienstleitung beschäftigt und hat zuletzt im Medizinischen Dienst gearbeitet. Darüber hinaus ist sie selbst pflegende Angehörige. „Wir freuen uns auf unsere neuen Ehrenamtlichen“, sagt Martina Carstensen. Sie ist telefonisch erreichbar unter 0176/18388488 oder per E- Mail an martina.carstensen-hilfeinsicht@web.de

Info: Die Hamburg Commercial Bank hat bereits im vergangenen Jahr einen Beitrag für Menschen geleistet, die während der Pandemie dringend Hilfe benötigten. Dafür brachte sie ein umfangreiches Spendenpaket für eine Reihe gemeinnütziger Organisationen im Norden auf den Weg. Insgesamt erhielten rund ein Dutzend Vereine, Gesellschaften und Stiftungen aus Hamburg und Schleswig-Holstein zwischen 70.000 Euro und 150.000 Euro für ihre wertvolle Arbeit. Die Träger haben unterschiedliche Schwerpunkte und engagieren sich für bedürftige Ältere, Kinder in Not oder aus sozial benachteiligten Verhältnissen, Wohnungslose sowie behinderte Menschen und ihre Familien.

Landesbischöfin im Garten der Sinne

Breklum – Ob die Landesbischöfin nicht Teil der Gottesperle werden und eine Pflanze aus ihrem Garten in den Perlen des Glaubens Garten setzen möge? „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, dachte sich Claudia Hansen von der Evangelischen Frauenarbeit im Kirchenkreis Nordfriesland, die wusste, dass Kristina Kühnbaum-Schmidt dieser Tage in Breklum sein würde. „Mit Garten kriegen Sie mich immer“, antwortete diese. Und tatsächlich: Die Landesbischöfin brachte einen Frauenmantel mit und gab ihm mit sichtlichem Vergnügen eine neue Heimat in Nordfriesland.

Eigentlich war Kristina Kühnbaum-Schmidt im Christian Jensen Kolleg (CJK) unterwegs. Dort hatte sie einige Aufgaben, unter anderem die Leitung der Vollversammlung des Zentrums für Mission und Ökumene. Aber zwischendurch ließ sie es sich nicht nehmen, sich den neuen Garten der Sinne – ein Teil von ihm ist der Perlen-des-Glaubens-Garten – zeigen zu lassen und ihn feierlich einzuweihen. „Es ist mir eine große Ehre“, sagte sie und stellte das Breklumer Naturprojekt in den großen Zusammenhang von globalen Zusammenhängen und internationalen Kontexten.

Der Garten der Sinne befindet sich hinter dem Martineum und ist öffentlich zugänglich. Hier wachsen Möhren und Tomaten, Mangold, Spitzkohl und Kartoffeln. Eine Streuobstwiese ist umgeben von bunten Wiesenblumen, dazwischen immer wieder „Haufen“, denn die sind, so erklärte Umweltpädagogin Runa Brunk, Super-Lebensräume. Eine Photovoltaik-Anlage wird das CJK mit Strom versorgen, das Regenwasser des Bildungszentrums wird in einer Zisterne für die Bewässerung des Gartens aufgefangen. Schulklassen, Konfirmandengruppen und natürlich Besucherinnen und Besucher des CJK können hier lustwandeln und sich über naturnahes Gärtnern informieren. Mit Lotterie-Mitteln, Fördergeldern aus der Aktivregion und viel Ehrenamt, zum Beispiel von der Mittwochsrunde, wurde hier eine kleine Oase geschaffen. Und die Bischöfin: Die hörte aufmerksam zu, nickte und freute sich. Und freute sich noch ein bisschen mehr, als sie zum Schluss selber einen Apfelbaum pflanzen durfte – fachkundig begleitet von Gärtner William Flor.

Der Perlen des Glaubens Garten ist 10 mal 10 Meter groß. Aus der Mitte heraus führen kleine Wege zu den einzelnen Perlen und ihren spirituellen Anregungen. „Wir wollten Natur-Aspekte mit Spiritualität verbinden“, sagt Claudia Hansen. Der Frauenmantel der Landesbischöfin ist eine von vielen Pflanzen aus vielen Gärten und wird kleiner Teil des großen Ganzen sein – so ist es gewünscht und gewollt.

Ausstellung: Hallig-Zyklus in Husum

Husum – Schon im vergangenen Jahr hätte das Gemeindehaus Norderstraße 2 nach dem An- und Umbau eingeweiht werden sollen, doch dann kam Corona. Nun endlich fand die erste, öffentliche Veranstaltung in den neuen Räumen statt: eine Vernissage mit Bildern von Michael Zimmermann. „Das ist ein besonderer Tag“, freute sich Pastor Friedemann Magaard. Propst i. R. Dietrich Heyde führte in die Ausstellung „Naturerleben in Nordfriesland“ ein.

Dabei fühlte sich mancher an die „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz erinnert: Zimmermann war von Januar bis März 1985 auf der Hooger Kirchwarft zu Gast, Heyde war damals Pastor auf dem Eiland. Oft habe er am Abend mit dem Maler zusammengesessen, die Bilder des Tages betrachtet und über Gott und die Welt gesprochen.

Es waren besondere Tage auf der Hallig. Der Eiswinter hatte die Nordsee im Griff, meterhohe Eisschollen türmten sich am Meeres-Saum. Zimmermann war täglich auf der Hallig unterwegs und sog Farben und Formen in sich auf. „Er malte aus der Farbe“, so beschreibt Dietrich Heyde den Stil des 1946 in Sonthofen geborenen Künstlers.

Wie Nolde war auch Zimmermann unter anderem auf Bali und setzte die Eindrücke seiner Reisen in Bilder um. Im Gemeindehaus Norderstraße sind 15 Kunstwerke aus dem Hooge-Zyklus zu sehen, die aus dem persönlichen Besitz Dietrich Heydes stammen. Die Begegnung mit dem Künstler war prägend für den emeritierten Pastor, ihm war die Freude anzumerken, dieses Erleben nunmehr mit anderen teilen zu können.

Initiiert wurde die Ausstellung vom Förderverein Begegnungsstätte St. Marien Husum e. V., deren Vorsitzende Frigga Kamper ist. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, das neue Haus mit Leben zu füllen. Nachdem sich der „Klönschnack mit Überraschungsgästen“ schon gut etabliert hat, ist die Ausstellung mit Bildern von Michael Zimmermann ein weiteres Angebot, miteinander und mit der Kunst ins Gespräch und in den Dialog zu kommen. Der Eintritt ist frei, das Haus ist geöffnet montags 14.30 bis 16.30 Uhr, dienstags 9 bis 11.30 Uhr, donnerstags 9 bis 17 Uhr und freitags 9 bis 11 Uhr. Vertiefend liest Dietrich Heyde aus seinem Buch „Eine Handvoll Erde im Meer“ am Sonnabend, 18. September, 19 Uhr, Geschichten vom Halligleben, begleitet wird er dabei von Mirko March am Klavier. Zwei weitere Bilder von Michael Zimmermann sind im Raum der Stille in der Marienkirche zu sehen.