Neue Synode wählt ihr Präsidium

Professor Dr. Stefan Krüger ist neuer Präses der Kirchenkreissynode Nordfriesland. Er und seine beiden Stellvertreterinnen, Pastorin Dr. Christine Weide und Heinke Mahrt, wurden einstimmig von den 69 Delegierten der neuen Synode des Kirchenkreises gewählt. „Ein solches Ergebnis ist alles andere als selbstverständlich in diesen Zeiten und gibt uns Rückenwind für den Start in eine neue Legislaturperiode“, freut sich Dr. Stefan Krüger, Professor für Tiergesundheit an der Fachhochschule in Kiel.

In seiner Rede zu seiner Kandidatur gab er den Delegierten einen Ausblick, wie er die Synode zukünftig gestalten würde: „Ich möchte eine Kultur der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts fördern, in der jede Stimme und jede Meinung gehört wird und konstruktiv diskutiert werden kann“. Es gelte, auf die komplexen Fragen unserer Zeit überzeugende Antworten zu finden und nicht sprachlos zu sein. Professor Dr. Stefan Krüger wirkte schon in der vergangenen Legislatur als stellvertretender Leiter des Kirchenrates in der Synode. Seine neu gewählten Stellvertreterinnen waren ebenfalls schon vorher aktiv, Heinke Mahrt als ehrenamtliches Mitglied des Kirchenkreisrates und als Vertreterin des Kirchenkreises in der Landessynode der Nordkirche.

Die Wahlen des Präsidiums, des Kirchenkreisrates und der synodalen Ausschüsse standen im Mittelpunkt der konstituierenden Sitzung der 3. Synode des Kirchenkreises Nordfriesland am vergangenen Wochenende. Die Gewählten werden gemeinsam mit den Delegierten, mehrheitlich Ehrenamtliche, in den kommenden sechs Jahren die Geschicke des Kirchenkreises lenken, über Haushalts- und Stellenpläne entscheiden und inhaltliche Akzente setzen.

Das neugewählte Präsidium des Kirchenkreises Nordfriesland, v. li. nach re.: Heinke Mahrt (2. Vize-Präses), Prof. Dr. Stefan Krüger (Präses), Pastorin Dr. Christine Weide (1. Vize-Präses)

Prävention gegen Missbrauch

Sexualisierte Gewalt in unserer Kirche geht uns alle an. Das haben die Ergebnisse der Studie des Forschungsverbund „ForuM – Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland“, die am 25. Januar präsentiert worden sind, noch einmal unterstrichen. „Das Leid, das Betroffenen in unserer Kirche, in unseren Räumen angetan worden ist, macht mich sprachlos und unendlich traurig. Gemeinsam müssen wir dafür Sorge tragen, dass alle unsere Räume zu Schutzräumen werden und es auch bleiben“, erklärt Pröpstin Annegret Wegner-Braun, verantwortlich für die Verfahren zu sexualisierter Gewalt im Kirchenkreis Nordfriesland.

Schon 2018 hat deshalb die Nordkirche alle kirchlichen Trägerschaften durch das Präventionsgesetz verpflichtet, Risikoanalysen für ihre Einrichtungen durchzuführen und verbindliche Schutzkonzepte zu erstellen. Der Kirchenkreis Nordfriesland begleitet und unterstützt seine Träger dabei aktiv. „Sexualisierter Gewalt treten wir in unseren Einrichtungen und Trägerschaften energisch entgegen. Es existieren bei uns klare Verantwortlichkeiten und für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine explizite Meldepflicht“, so Pröpstin Annegret Wegner-Braun weiter.

Im Kirchenkreis gibt es dazu auch einen Handlungsplan, in dem präzise abgebildet ist, was bei Anhaltspunkten oder einer Kenntnis über sexualisierte Gewalt zu tun ist. „Zunächst ist unsere Meldebeauftragte, Pastorin Katrin Hansen zu informieren, die wiederum den Fall der Verfahrensleitung unseres Kirchenkreises meldet. Innerhalb von 48 Stunden muss dann gemeinsam mit der Leitung der jeweiligen Einrichtung beziehungsweise Gemeinden eine Ersteinschätzung getroffen werden“, berichtet Oliver Nitsch, Präventionsbeauftragter des Kirchenkreises. Von dieser Ersteinschätzung hängen die weiteren Schritte ab.  

Der Kirchenkreis hat zudem Leitlinien für die Risikoanalyse und das Schutzkonzept für seine Einrichtungen und Gemeinden erarbeitet. Wichtige Bausteine sind unter anderem eine präzise Risikoanalyse, die Festschreibung und Kommunikation der Präventionsverantwortung, Sensibilisierung und Fortbildung von haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden und die Festlegung zu Führungszeugnissen aller Mitarbeitenden. Oliver Nitsch: „Diese Schritte dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir alle aufmerksamer werden müssen. Sexualisierte Gewalt ist eine Kulturfrage in unserer Gesellschaft und damit auch in unserer Kirche. Wir brauchen einen Kulturwandel, um ihr entschlossen entgegen zu treten“. Weitere Informationen und den Handlungsplan finden Sie unter www.kirche-nf.de, die Ergebnisse der ForuM-Studie unter www.forum-studie.de.

Menschen, die sexuelle Übergriffe oder Grenzverletzungen erlebt oder davon erfahren haben, können sich wenden an:

Die Meldebeauftragte des Kirchenkreises Nordfriesland, Pastorin Katrin Hansen, Tel: 0151/74233940, meldebeauftragte@kirche-nf.de.

UNA Unabhängige Ansprechstelle: montags von 9–11 Uhr und mittwochs von 15–17 Uhr unter 0800 – 0220099 (kostenfrei) oder una@wendepunkt-ev.de

Ein Ansgarkreuz für Lilo Lenhard

Wann das eigentlich genau angefangen hat, kann kaum mehr jemand sagen. Lilo Lenhard rechnet nach: 40 Jahre sind es bestimmt, die sie sich ehrenamtlich in der Kirchengemeinde engagiert. Und wie viel es in Stunden nun wirklich exakt ist, vermag auch niemand zu ermessen: Sie singt in zwei Chören, engagiert sich im Kirchengemeinderat, übernimmt Küsterdienste, leitet das Wort zur Woche, deckt Tische, kocht Kaffee, kauft ein, hilft bei der Kinderkirche, organisiert das Frauenfrühstück und ist natürlich beim Gemeindefest unverzichtbar. Sie ist einfach da, wo sie gebraucht wird. Und sie tut es nie mürrisch oder auf Anerkennung bedacht, sondern steckt alle mit ihrer Fröhlichkeit, ihrer Zuversicht aus dem Glauben und der Musikalität ihres Herzens an. Dankbar überreichte ihr am vergangenen Sonntag Propst Jürgen Jessen-Thiesen das Ansgarkreuz der Nordkirche als Anerkennung für ihren vielfältigen Dienst.

Mit der Versöhnungskirche fing alles an – das war vor vielen Jahren, als noch niemand an eine Fusion der Husumer Kirchengemeinden dachte. In der Versöhnungskirche fand darum auch der feierliche Gottesdienst statt, den Kreiskantor Kai Krakenberg gemeinsam mit der Stadtkantorei musikalisch begleitete. Die Predigt hielt Pastorin Katja Kretschmar. „Du gehört zur Versöhnungskirche wie das Inventar“, sagte sie lachend. Aber mehr noch: Lilo Lenhard bringt sich nun unter den veränderten Umständen nach der Fusion ebenso in die anderen Kirchen ein, ist mit den anderen PastorInnen der Kirchengemeinde ebenso vertraut und hat erheblich zum Zusammenwachsen der Gemeinden beigetragen. „Du bringst die ganze Kirchengemeinde zum Leuchten“, so Katja Kretschmar.

Als Pastorin eingeführt: Katja Kretschmar

Husum – Es ist ein langer Weg, bis eine Pastorin, ein Pastor endlich fest angestellt ist: Da ist das Studium mit mindestens zehn Semestern, dann das Vikariat und schließlich die Probezeit, die bei Kirchens dreieinhalb Jahre dauert. Für Katja Kretschmar war der Weg noch ein bisschen länger: Vom Dienstantritt in Husum bis zu ihrer feierlichen Einführung gestern in der Versöhnungskirche dauerte es fast fünf Jahre. Drei Mal war das Fest wegen Corona verschoben worden, um so schöner und fröhlicher wurde es dann aber schlussendlich. Zahlreiche Menschen waren gekommen, die ihre Pastorin schätzen und gern haben, viele von ihnen blieben, um anschließend im Pastoratsgarten beim Gemeindefest noch ein wenig zusammenzubleiben.

Dies sei ein Tag, der für 1000 andere stehe, sagte Propst Jürgen Jessen-Thiesen in seiner Ansprache. Er erinnerte an den Beginn ihrer Dienstzeit, da war gerade das Reformationsjubiliäum groß gefeiert worden, und das war wie ein Auftakt für die kommenden Jahre gewesen. Seitdem habe sich viel geändert: Die Kirchengemeinde Husum entstand und Katja Kretschmar wurde Teil eines gut funktionierenden Pfarrteams. Im Zusammenhang mit der Pandemie entstanden digitale Formate, und die Pastorin entwickelte einen digitalen Adventskalender. Besonders am Herzen liegen ihr die Konfirmanden der Rungholtschule und die Andachten in den Husumer Werkstätten. Kinder- und Familienarbeit gehört zu ihren Schwerpunkten. Für den Valentinstag etablierte sie einen Gottesdienst in der Versöhnungskirche für Verliebte. „Wir freuen uns, dass Sie da sind“, sagte der Propst. „Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie, dass Sie sich weiterhin in Husum wohlfühlen.“ Der Chor Cantabile begleitete den Gottesdienst musikalisch, die Orgel spielte Dr. Jan Christoph Hadenfeld, ein Schwager der Pastorin.

Bei strahlendem Sonnenschein ging das Fest draußen weiter. Bürgervorsteher Martin Kindle ließ es sich nicht nehmen, der Pastorin die Glückwünsche der Stadt zu überbringen, und auch der Gemischte Chor Husum brachte ein Ständchen. Viele Kinder tobten in der Hüpfburg und mit den Riesenbällen, die das Evangelische Kinder- und Jugendbüro zur Verfügung gestellt hatte. Ehrenamtliche hatten Kuchen gebacken und sorgten dafür, dass alles reibungslos lief. „Das war ganz großartig, weil auch ganz viele Hände mitgeholfen haben“, schrieb Katja Kretschmar am Abend bei Facebook. „Vielen Dank dafür!“

Soll ich dir das mal zeigen?

Endlich wieder auf Fahrt gehen! Endlich wieder in Zelten schlafen, am Feuer sitzen und singen mit vielen anderen Pfadfinderinnen und Pfadfindern! – Voller Freude und Dankbarkeit trafen sich mehr als 230 junge Leute aus acht nordfriesischen Stämmen zum Pfingstlager am Ratzeburger See, das schon lange Tradition in der Nordkirche hat, aber wegen Corona zwei Mal hintereinander ausgefallen war. So erlebten viele das große Treffen zum ersten Mal, und so mancher Handgriff musste neu gelernt werden. Dabei half jede jedem, oft eingeleitet mit der Frage: „Soll ich dir das mal zeigen?“

Insgesamt trafen sich in Ratzeburg rund 1100 junge Menschen aus über 75 evangelischen Pfadfinderstämmen der Nordkirche. Sie feierten Gottesdienst, bastelten, werkelten und veranstalteten kleine Wettkämpfe. So viele unterschiedliche Menschen verbunden in einem Geist – das Pfingstwunder auf pfadfinderisch. „Allzeit bereit!“ ist das Motto der Pfadfinder – und so blieben viele bis zum Pfingstmontag und halfen bei den Jubiläumsfeierlichkeiten der Nordkirche, die sich vor zehn Jahren gegründet hatte.

Frischer Wind zu Pfingsten

Ein ordentlich frischer Wind wehte am Pfingstmontag in Dagebüll am Deichtorplatz. Das schreckte aber die sturmerprobten Nordfriesen nicht ab: 125 Menschen besuchten den Open-Air-Gottesdienst der Region IV, der zugleich Abschlussgottesdienst der Visitationswoche mit Pröpstin Annegret Wegner-Braun war.

„Die Visitation ist Ausdruck der Gemeinschaft und der Einheit der Kirche in der Gesamtheit
ihrer Lebensäußerungen“, heißt es im Visitationsgesetz der Nordkirche. „Sie soll helfen, den Auftrag der Kirche in Gottesdienst, Sakramentsverwaltung, Amtshandlungen, Seelsorge und Unterweisung zu erfüllen.“ – In diesem Sinne war die Pröpstin in der Region unterwegs, zu der die Kirchengemeinden Langeneß, Oland und Gröde, Dagebüll und Fahretoft, Enge, Stedesand, Risum-Lindholm, Leck, Ladelund und Karlum gehören. Sie traf sich mit den Mitarbeitenden und besuchte Kindergärten, nahm am Konfirmandenunterricht teil und begegnete vielen Bürgermeistern und Kirchengemeinderäten. „Ich habe die Liebe gespürt, mit der Sie sich für Ihre Gemeinden und den Glauben engagieren“, sagte sie in ihrer Predigt, die sich um Mose und die Berufung der 70 Ältesten drehte. „Keiner kann alles, und keiner kann alles alleine“, sagte sie und wies auf die Kirchenwahl am 1. Advent und die Möglichkeit, sich im Kirchengemeinderat zu engagieren, hin.

Ein großer Posaunenchor aus mehreren Gemeinden unterstützte den Gesang, auch wenn der Wind immer mal wieder die Notenblätter von den Ständern blies. Zahlreiche Ehrenamtliche gestalteten den Gottesdienst mit.

Digitale Kunst in St. Magnus Tating

Die großen Fenster sind mit schwarzen Tüchern verhängt. Im Gang ein weißes Segel, auf dem bunte Farben flackern. Am Altar bewegen sich Bilder, helle Flügel und ein überdimensionales Auge, das wachsam nach unten blickt. Monitore in der Apsis zeigen grellbunte Szenen, in den Fenstern des ehemaligen Beichstuhls dreht sich Dreidimensionales, im Gewölbebogen wandeln sich Bilder von Heiligen ineinander – es ist eine besondere Ausstellung, die im Rahmen von „Kunst in der Kirche“ in diesem Jahr in St. Magnus in Tating zu sehen ist. Sie zeigt digitale Kunst, und das ist Kunst in Bewegung.

„Wir wollen ein bisschen provozieren und zwei Welten zusammenbringen“, erklärt Kuratorin Kasia Kohl im Interview mit dem NDR. Sie hat die Ausstellung organisiert und dafür ganz unterschiedliche Künstler und Kunstwerke gewinnen können. Der Kontrast könnte größer nicht sein: Die altehrwürdige St.-Magnus-Kirche, die seit 1104 fest in Tating gegründet ist, und für Tradition und Beständigkeit steht, füllt sich mit Bildmaterial des 21. Jahrhunderts, das den beständigen Wandel repräsentiert. Der Betrachter kann sich dem kaum entziehen, wird mit hineingenommen, verharrt im Schauen und versteht im Erleben.

Das ist durchaus provokant. „Was ist Wahrheit“, fragte dann auch Michael Goltz in seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst. Und dabei ging es auch um die Frage, was denn erlaubt ist in einer Kirche. „Es gibt nicht die eine, unumstößliche Wahrheit“, sagte der Pastor, „und ich freue mich, wenn wir ins Gespräch kommen.“ Und auch Kasia Kohl betont: „Wir freuen uns sehr, wenn da Kommunikation entsteht.“

Die Ausstellung ist noch bis Oktober 2022 zu sehen, die Kirche ist geöffnet von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Mehr Info unter www.kirche-spot.de

Leitungswechsel im Kinderschutz-Zentrum

Im Kinderschutz-Zentrum Westküste des Diakonischen Werks Husum ist eine Ära zu Ende gegangen. Dessen langjährige Leiterin Ursula Funk übergab ihre Aufgaben an ihre Nachfolgerin Franziska Probst. Gleichwohl wird sie weiterhin im Arbeitsprozess bleiben und  im Standort  Niebüll stundenweise tätig sein.

Ursula Funk sei „die Ressourcenorientierung in Person gewesen, krisenfest, schnell und entscheidungsstark, hochkompetent und enorm kenntnisreich.“ Sie habe stets den Überblick auch in verzwickten Situationen behalten und sei dem großen Arbeitsaufkommen immer gewachsen gewesen“, so die Ressortleiterin Susanne Baum in ihrer Laudatio. Im Jahre 1994 kam Ursula Funk aus Hamburg nach Husum in die damalige Beratungsstelle – mit einem reichen Erfahrungsschatz in der Kinderschutzarbeit, den sie sich unter anderem im Mädchenhaus Hamburg erworben hatte. Vier Jahre später gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des Kinderschutz-Zentrums Westküste, das im folgenden Jahrzehnt von Marketta Wessler geleitet wurde. Als diese im Jahre 2008 in Ruhestand ging, übernahm Ursula Funk deren Aufgaben. „Hochqualifiziert und immer am Ball“ ließ Ursula Funk nie die eigenen Zügel locker und bildete sich laufend fort, organisierte selbst Seminare und war aktiv in verschiedenen Landes- und Bundesgremien.

„Es waren interessante und wunderbare Jahre“, erklärte Ursula Funk rückblickend. Das Team habe sich im Laufe der Zeit vergrößert, die Aufgaben seien facettenreicher geworden, und ein riesiges Bündel an Themen sei hinzugekommen. „Wir haben stets die Impulse der Zeit aufgegriffen“, sagte sie – und als Dank an ihr innovatives Team: „Ihr habt mich getragen – ohne euch hätte ich das nicht geschafft. Nur zusammen konnten wir etwas erreichen.“ Sie dankte den Mitarbeitenden des Diakonischen Werks Husum, besonders der Sekretärin Unna Bork sowie dem Team der Verwaltung, außerdem den Mitarbeitenden aus den Kreisen Nordfriesland und Dithmarschen, speziell den Jugendamtsleitungen und den Vernetzungspartnern und –partnerinnen für die Kooperation und die vielen großartigen Begegnungen, freilich auch den zuständigen Stellen des Landes Schleswig-Holstein. Wichtig sei ihr stets gewesen, dass der Kinderschutz auch auf Kirchenebene sichtbar war. Sie lobte die jahrelange intensive Zusammenarbeit mit Susanne Baum. DW-Geschäftsführer Volker Schümann honorierte das geduldige Warten auf die passgenaue „Ablösung“ in der Leitung: Denn eigentlich hatte Ursula Funk schon eher die Aufgaben in andere Hände übergeben wollen. Einen „Funkenregen“ mit vielen guten Wünschen und gehaltvollen Dankesworten hatte sich das Team der Mitarbeitenden ausgedacht, und von den Kooperationspartnern und –partnerinnen kamen ebenfalls viele lobende Worte: „Ein Schwergewicht an Fachlichkeit und Professionalität“ sei die scheidende Leiterin gewesen, eine erstklassige Unterstützung auch über Kreisgrenzen hinweg, mit großem Herzen, loyaler Haltung und klaren Standpunkten, nie „verbissen und verbohrt“ und stets verlässlich.

Ihre Nachfolge wird Franziska Probst (43) antreten: „Mit Energie und Fachlichkeit den Schatz des Kinderschutz-Zentrums bewahren und weiterbringen“, führte sie aus. Sie bringt Erfahrungen aus der Leitung des Regionalen Sozialen Dienstes Mitte des Jugendamts im Kreis Dithmarschen mit. „Ich habe schon jetzt in meinem neuen Wirkungskreis viele gute Gespräche geführt“, sagte sie. Das Diakonische Werk Husum hat meine Ankunft gut vorbereitet, es war für mich ein herzliches, warmes Gefühl. Es gibt viel zu tun und ich freue mich darauf.“

Auch der Aufsichtsratsvorsitzende des Diakonischen Werks Husum, Professor Dr. Stefan Krüger dankte Ursula Funk: „Sie haben dem Kinderschutz-Zentrum Ihren Stempel aufgedrückt und viel Gutes für die Kinder geleistet.“ Er wünschte ihrer Nachfolgerin alles Gute für einen gelungenen Anfang. „Wir stehen an der Schwelle zu einem Wechsel“, formulierte es Pastorin Heike Braren in ihrer Andacht: „Wir danken Ursula Funk für das Licht in der Dunkelheit, das sie Kindern in Gewaltsituationen mitgegeben hat.“

Text und Bild: Sonja Wenzel

Friedensgebete in Nordfriesland

Betroffen reagieren Christinnen und Christen auf die Angriffe Russlands auf die Ukraine. „Die Katastrophe, die viele befürchtet haben und die viele verhindern wollten, ist nun doch eingetreten“, sagt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt zu Beginn der Synodentagung in Travemünde. „Das ist ein furchtbarer Tag für die Menschen in der Ukraine und für den Frieden in Europa.“

In Nordfriesland rufen viele Kirchengemeinden zu Friedensgebeten auf. Sie werden hier aufgelistet und laufend aktualisiert.

Amrum, St. Clemens, Nebel, donnerstags, 18 Uhr

Bredstedt, Nikolai-Kirche: freitags, 12 Uhr. Täglich läuten um 12 Uhr die Glocken, in der Kirche liegen Gebete zur persönlichen Andacht aus.

Breklum, Kapelle im CJK: immer freitags, 19 Uhr (Veranstalter: Kirchengemeinde, Kirchenkreis und CJK)

Eiderstedter Kirchen tagsüber zur Einkehr und Gebet geöffnet

Friedrichstadt, St. Christophorus-Kirche, täglich von 18 bis 18:30 Uhr

Hattstedt, St. Marien-Kirche, mittwochs um 18 Uhr

Husum, Marienkirche, freitags um 18.30 Uhr

Joldelund, St. Dionysius, dienstags und donnerstags, 18:30 Uhr

Langenhorn, St. Laurentius: Bis Ostern wird die Langenhorner Kirche jeweils mittwochs von 16.30 bis 17.30 Uhr geöffnet sein. In dieser Stunde werden die Organistinnen zugegen sein. Material zum stillen Gebet liegt aus, Friedenslichter können entzündet werden.

Leck, St. Willehad-Kirche, Fr. 8. April um 18 Uhr

Niebüll, Christuskirche, täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet zur Einkehr und Gebet

Mildstedt, Lamberti-Kirche, freitags um 18 Uhr

Schobüll, Kirchlein am Meer, werktags zwischen 10 und 16 Uhr sowie sonntags nach dem Gottesdienst bis 16 Uhr zur Einkehr und Gebet geöffnet

Schwabstedt, St. Jacobi, mittwochs um 18 Uhr

St. Peter-Ording, mittwochs 18 Uhr, St. Peter-Kirche im Dorf

Sylt, Keitum, St. Severin, samstags um 16 Uhr mit anschließendem Gespräch

Sylt, Norddörfer, Friesenkapelle, sonntags ab 10:45 Uhr (nach dem Gottesdienst)

Viöl, Kirche, freitags um 19 Uhr

Wyk auf Föhr, St. Nicolai, täglich von 10 bis 17 Uhr zur Einkehr und Gebet geöffnet (Friedenslicht, Handzettel mit Friedensgebeten)

Klimafasten – Mein CO2-Fußabdruck

Viöl/Nordfriesland – Am Aschermittwoch (2. März) beginnt die Fastenzeit. Zeit, in der viele Christinnen und Christen ihre Gewohnheiten auf den Prüfstand stellen und sieben Wochen lang versuchen, auf Liebgewordenes zu verzichten. Aus der Kirchengemeinde Viöl kommt in diesem Jahr der Impuls des „Klimafastens“: Unter Begleitung von Pastorin Dr. Christine Weide ermitteln Teilnehmende ihren individuellen CO2-Abdruck und versuchen, ihn zu minimieren. Eine kleine Challenge gibt es zum Thema Mobilität: Wie oft ist es möglich, das Auto auch mal stehenzulassen? Wie verändert das den Alltag? Hat das Einfluss auf die Gesundheit, die Psyche, das Sozialverhalten? Bei einer Familien-Fahrradtour am Karsamstag (16. April) kann das alles ausgewertet werden.

Eine Auftaktveranstaltung findet am Donnerstag, 3. März, um 19.30 Uhr online statt. Der Zoom-Link wird nach der Anmeldung im Viöler Kirchenbüro bei Frau Petersen, petersen@kirchengemeinde-vioel.de, verschickt. Mit dabei ist auch Klimaschutz-Manager Matthias Marx vom Kirchenkreis Nordfriesland.