Abschluss einer langen Legislaturperiode

Breklum/Nordfriesland – Wenn auch die Propstwahl bei der jüngsten Synode scheiterte, gab es dennoch viel Grund zur Dankbarkeit. Immerhin war dies die letzte Synode der Legislaturperiode. Diese sei außergewöhnlich lang gewesen, so Präses Carl-Heinrich Feddersen, fast neun statt der „normalen“ sechs Jahre hatten die gewählten Vertreterinnen und Vertreter dem höchsten Gremium des Kirchenkreises angehört. Durch die Fusion der Nordkirche und damit verbundene Gesetzesänderungen waren die Synodalen gebeten worden, länger als verabredet Dienst zu tun.

Kirchenkreis-Anteil für übergemeindliche Aufgabe
Dem Dank war eine lebhafte Synode vorausgegangen: Propst Jürgen Jessen-Thiesen hatte die Jahresrechnung 2016 vorgestellt. In jenem Jahr habe es 506 000 Euro Mehreinnahmen gegeben. Weitere 500 000 konnten eingespart werden, so dass insgesamt mehr als 1 Million Euro an Überschüssen zu verzeichnen seien. Die Hälfte davon ging, so hatte die Synode vordem schon beschlossen, an die Allgemeine Ausgleichsrücklage, die andere Hälfte würde, wie das im Kirchenkreis üblich und geregelt ist im Verhältnis 70-30 an Kirchengemeinden und Kirchenkreis verteilt. Aus dem Kirchenkreis-Anteil in Höhe von 30 Prozent des nach dem Vorwegabzug verbliebenen Geldes werden die Dienste und Werke, insbesondere das Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) und die Urlauberseelsorge, aber auch Öffentlichkeitsarbeit und die Ökumene finanziert.

Gemeinschaftsanteil dient der Gemeinschaft
Wie das das mit dem Gemeinschafts-Anteil – auch Vorwegabzug genannt – sei, erklärte der Propst ausführlich beim Haushaltsplan für 2018. Auch der sehe von den Einnahmen her nicht schlecht aus, so Jessen-Thiesen, allerdings sei es trotzdem ein Meisterstück gewesen, die Zuweisung für die Gemeinden nicht absenken zu müssen. Aus dem Gemeinschafts-Anteil finanzieren sich die Pfarrbesoldung, der Kita-Bereich (Fachberatung, Kitawerk und Kita-Zuschüsse) und das Friedhofswesen sowie die Verwaltung und das Sanierungsprojekt der Eiderstedter Kirchen. „Leider steigen die Kosten in diesem Bereich“, erklärte der Propst, „dadurch verringern sich Kirchenkreis- und Gemeinde-Anteil. „Wir müssen an dieser Schraube drehen“, sagt er. So müssten zum Beispiel die Kosten für das Kita-Werk auf die Kitas umgelegt werden, das treffe am Ende die Kommunen, mit denen man bereits im Gespräch sei. „Wir fühlen uns den Kirchengemeinden verpflichtet“, so der Propst, „sie sollen lebens- und handlungsfähig bleiben.“ Darum dürfe der Vorweg-Abzug nicht weiter steigen.

Friedhofswerk bringt Synergie-Effekte
Das neu gegründete Friedhofswerk stellte sich mit Nutzungs- und Gebührensatzung vor. Es wurde eingerichtet, um der allgemeinen finanziellen Schräglage auf den kirchlichen Friedhöfen besser begegnen zu können. Durch die Veränderung der Bestattungskultur gibt es bundesweit auf allen Friedhöfen größer werdende Freiflächen, die nicht mehr durch Gebühren zu deckende Kosten verursachen. „Eigentlich müssten wir das Doppelte an Gebühren nehmen“, hatte Roger Bodin, Geschäftsführer des Friedhofswerks dem shz erklärt. Das Friedhofswerk hoffe, durch eine professionelle Geschäftsführung sowie Synergien beim Einsatz von Personal und Geräten Geld zu sparen. Das Friedhofswesen ist eine hoheitliche Aufgabe. Es ist gesetzlich geregelt, dass Defizite nicht durch Kirchensteuern ausgeglichen werden dürfen. Für die Verhandlungen mit den Kommunen sei es aber eine wichtige Voraussetzung, dass der Kirchenkreis die bereits entstandenen Defizite ausgleiche.

Rosen zum Dank
Am Ende gab es Blumen: Für die treuen Protokollanten Silke Domeyer und Matthias Krämer, für die Assistentinnen Alexandra Wohlgemuth und Gabriele Carstens, für das Präsidium Carl-Heinrich Feddersen, Andreas Raabe und Karin Hartwig. Und die Synodalen durften sich zum Dank eine Martin-Luther-Rose mit nach Hause nehmen – ein Projekt der Evangelischen Kirche in Deutschland: Für jede verkaufte Rose geht 1 Euro an die German Church-School in Addis Abeba/Äthiopien.

Homepage Präsentation Haushalt 2018 für die Kirchenkreissynode am 25-11-17

Homepage Jahresabschluss 2016 für die Kirchenkreissynode am 25-11-17