Abschied mit Zimbelstern

Neukirchen-Aventoft-Rodenäs – Mit ihm geht eine Ära zu Ende: 28 Jahre lang war Jochen Seeger Organist für die drei Kirchengemeinden, 26 Jahre war er im Kirchengemeinderat, 22 Jahre lang außerdem Küster für Neukirchen. Jetzt wagt der 55-Jährige noch einmal einen beruflichen Neuanfang. Mit großem Dank nahmen die Kirchengemeinden Abschied von dem engagierten Mitarbeiter.

Am 1. April 1994 habe Jochen Seeger in Neukirchen angefangen, erzählte Swen Hansen vom Kirchengemeinderat Neukirchen. 1998 schloss er die C-Prüfung ab und seit 2000 war außerdem Küster in Neukirchen, und das sei „ein Geschenk für die Gemeinde“ gewesen, weil Jochen Seeger seinen Beruf immer als Berufung angesehen habe. Zuletzt habe er in fünf Kirchengemeinden den Orgeldienst versehen, ein großer logistischer Aufwand, der durch den scheidenden Mitarbeiter perfekt organisiert gewesen sei und im Kirchenkreis zum Vorzeigeprojekt wurde.

Ihm zu Ehren hatte sich auch Kirchenkreiskantor Kai Krakenberg auf den Weg gemacht und übernahm die Orgelbegleitung nach der Entpflichtung, die Pastor Ernst Wagner durchführte. Der hatte, gemeinsam mit seiner Frau Pastorin Meike Meves-Wagner viele Jahre mit Jochen Seeger eng zusammengearbeitet. Maike Mewes-Wagner hielt die Predigt und sprach anrührende und anerkennende Worte zum Abschied. „Danke für deine Treue, dein Engagement und deine Zuverlässigkeit“, sagte sie. In ihren Dank bezog sie auch Ehemann Christoph Marschner ein, der unzählige Male mitangepackt hatte, wenn zwei Küsterhände nicht ausreichten.

Musikalisch wurden zum Abschied noch mal alle Register gezogen. Sogar der Zimbelstern kam unter dem Raunen der Gemeinde zum Einsatz: Er wird nur bei sehr festlichen Anlässen bespielt. Auch der Flötenkreis ließ es sich nicht nehmen, den scheidenden Musiker zu ehren. Jochen Seeger geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. In Zukunft wird er im Kirchenkreis Nordfriesland für das Archivwesen zuständig sein, und der Kirchengemeinde Süderlügum-Humptrup bleibt er als Organist erhalten. „Ich habe mich immer schon fürs Archiv interessiert“, erzählt er. Er freue sich auf die neue Aufgabe. Auf der anderen Seite endet eine sehr intensive Zeit, in der er viel bewegen und bewahren konnte.

Abschied Jochen Seeger