Breklum – Ein Anfang ist gemacht: Noch vor dem Weihnachtsfest wurde die Kirchenkreis-Verwaltung in Breklum als erste ökofaire Verwaltung der Nordkirche ausgezeichnet. Vorangegangen war eine intensive Dokumentation, die Frank Lutterloh erstellt hat. Büromöbel, Beschaffung, Mobilität und Energieversorgung wurden dabei auf den Prüfstand gestellt, und es wurden Pflöcke eingeschlagen für eine nachhaltige Zukunft.
„Damit sind Sie sehr weit vorne“, lobte Thorsten Nolte vom Diakonischen Werk Schleswig-Holstein. Anhang einer Matrix ging er mit den Beteiligten die Punkte durch, die schon abgehakt werden konnten und fragte nach, wo es noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Für die erste Auszeichnung müssen dabei 30 Prozent erfüllt werden – die Kirchenkreis-Verwaltung liegt mit knapp 50 Prozent deutlich darüber. Einiges war leicht zu erfüllen: Kaffee und Tee gibt es schon längst aus Fairem Handel, Mehrweggeschirr ist für alle selbstverständlich und durch die enge Zusammenarbeit dem Gemeinwohlzertifiziertem Christian Jensen Kolleg (CJK) als Catherer ist die nachhaltige Bewirtung bei größeren Anlässen gewährleistet. Schwieriger war es bei den Büromöbeln, erzählt Abteilungsleiterin Frauke Groth. Es galt, einen Anbieter zu finden, der die Kriterien erfüllt, in der Branche ist das Thema noch kaum angekommen. Aber auch das ist gelungen: Neuanschaffungen tragen jetzt das Siegel des Blauen Engels.
Bei Putzmitteln und Hygiene-Artikeln ist noch Luft nach oben. Das liegt vor allem daran, dass noch sehr reichlich Vorräte da sind. In prophetischer Voraussicht wurde noch vor der Corona-Hamsterei so viel Toilettenpapier angeschafft, dass es noch für Jahre reichen wird. „Aber man muss ja auch noch Ziele haben“, lacht Frauke Groth. In zwei Jahren steht die Rezertifizierung an, da wird man schon etwas weiter sein. Ihr ist es besonders wichtig, den Kirchenshop voranzubringen. Denn dort werden die Artikel schon vorab geprüft, Kirchenleute können da ohne Bedenken einkaufen, das spart letztlich auch eigene Recherchen. Auch am Thema Mobilität bleibt sie dran: Bis jetzt sind zwei von vier Fahrzeugen Elektro-Mobile, aber ihr schwebt Wasserstoff als Antriebsform der Zukunft vor. Da will sie dran bleiben und die Entwicklung gut im Auge behalten.
Für die Auszeichnung „Ökofaire Einrichtung“ werden Kriterien aus zehn verschiedenen Bereichen abgefragt. Unter ökofair wird dabei die konsequente Berücksichtigung ökologischer und sozialer Auswirkungen wirtschaftlichen Handelns verstanden. Zahlreiche Kirchengemeinden und mehrere Einrichtungen sind bereits zertifiziert.