Kirche lebt von Gemeinschaft und Begegnung. Fast täglich treffen sich Menschen in Gemeinde- und Gotteshäusern oder zu Sitzungen und in Gremien. Schon früh hat die Nordkirche mit einer Handreichung an Kirchenkreise, Einrichtungen und Kirchengemeinden auf die zunehmende Ausbreitung des Corona-Virus reagiert und Maßnahmen empfohlen. Entsprechend verhalten sich jetzt auch der Kirchenkreis Nordfriesland und das Präsidium der Synode: Das kirchliche Parlament hätte am Sonnabend (14.) stattfinden sollen. Die Sitzung wurde nun vertagt.
Pröpstin: „Wir nehmen das Thema ernst“
„Wir nehmen das Thema ernst“, sagt Pröpstin Annegret Wegner-Braun. Ihr ist daran gelegen, kirchlicherseits die staatlichen und kommunalen Bemühungen zu unterstützen, die Infektionsketten zu unterbrechen und die Verbreitung des Virus zeitlich zu verzögern. Gottesdienste sollen wo es möglich und verantwortbar ist weiter stattfinden, sagt sie. „Unsere Gotteshäuser bieten in der Regel genug Platz, so dass Menschen nicht näher beieinander sitzen müssen als sie möchten. Allerdings hat sie die Pastorinnen und Pastoren gebeten, auf den Handschlag am Ein- und Ausgang zu verzichten. Und auch wenn es schon lange und ausreichende hygienische Bestimmungen für die Feier des Abendmahls gibt, rät sie, auf das Sakrament eine Weile zu verzichten. Beerdigungen und Trauungen sollen verlässlich stattfinden, Veranstaltungen, Reisen, Gruppentreffen oder Freizeiten dagegen auf das Allernötigste beschränkt werden. „Wir nehmen das Thema ernst, aber wir geraten nicht in Panik“, sagt sie. Sie wirbt dafür, das Vertrauen nicht aufzugeben, auch wenn die Situation noch ernster werden sollte. „Ich glaube fest, dass wir die Kraft bekommen werden, die wir brauchen.“
Die Synode wird vertagt
Dass die Synode vertagt wurde, ist eine Vorsichtsmaßnahme und ein Akt der Solidarität. „Wir sehen uns in der Verantwortung nicht nur unseren Mitgliedern, sondern auch der Gesellschaft gegenüber“, sagt dazu Andreas Raabe, stellvertretender Präses der Kirchenkreis-Synode. Die Synode besteht aus 99 Mitgliedern, dazu kommen Gäste und Referenten. Der Saal des Christian Jensen Kollegs ist dann schnell mal mit 120 Menschen gefüllt, die dicht beieinander sitzen. Die Synode soll am 30. Mai nachgeholt werden.
Kirchen geöffnet für Gebet und Stille
In Krisensituationen wächst das Bedürfnis nach Trost und Geborgenheit. „Unsere Kirchen stehen allen Menschen auch unabhängig vom Gottesdienst für das persönliche Gebet zur Verfügung“, heißt es in der Handreichung der Nordkirche. Die Pröpstin verstärkt das: „Viele Kirchen in Nordfriesland sind tagsüber geöffnet“, sagt sie. „Vielerorts können Besucherinnen und Besucher Kerzen entzünden und ihre Sorge und Fürbitte damit vor Gott bringen.“
Aktuelle Info: Nordkirche empfiehlt Absage von Gottesdiensten und Veranstaltungen
An dieser Stelle teilen wir Ihnen mit, wie die Gemeinden damit umgehen.