Pastor Ingo Pohl verabschiedet sich aus der Gemeinde Morsum auf Sylt, Pastorin Catherine Heckert nimmt Ihren Dienst auf Pellworm auf.
Fast zehn Jahre war Ingo Pohl Pastor auf Sylt, zunächst in Keitum, dann in Morsum. „Zeit für mich weiterzuziehen. Die Kirche Jesu Christi ist eine Bewegung, das bedeutet für mich, selbst in Bewegung, im Aufbruch zu bleiben“, erklärt Pastor Ingo Pohl seinen Entschluss, dem Ruf des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf zu folgen und seinen Dienst in der Gemeinde Wilster anzutreten. Seine Zeit auf der Insel habe er genossen, vor allem den Himmel und das stetig wechselnde Licht. „Allerdings haben sich die Gäste auf Sylt in den vergangenen Jahren sehr verändert“, so Pastor Ingo Pohl weiter. Teilweise sei es unfreundlicher geworden, habe die Kirche mehr und mehr als Dienstleister für besondere Anlässe wahrgenommen, teilweise aber auch offener für die Botschaft der Kirche: „Touristen kommen zu uns mit Zeit und einer gewissen Offenheit, die können und die sollten wir nutzen, aber Sylt hat eben auch ein besonderes Reizklima entwickelt“.
Die Gemeinde Morsum verlässt Ingo Pohl gut aufgestellt.
Seine Gemeinde Morsum habe er für den Abschied gut aufgestellt. „Morsum ist eine sehr lebendige Gemeinde, der Kirchengemeinderat kann sich selbst verwalten und ein Liturgiekreis bereitet regelmäßig eigene Gottesdienste vor“, erzählt er weiter. Zudem müssten auch die Gemeinden auf Sylt wie überall lernen, von der Pastoren-zentrierten Kirche abzugehen. „Wir müssen das Priestertum der Gläubigen ernster nehmen. Gemeinden können durchaus aus sich selbst heraus bestehen“, ist sich Pastor Ingo Pohl sicher. Mit etwas mehr Sorge betrachtet er seine Stelle als Notfallseelsorger, die dann auf der Insel nicht mehr nachbesetzt wird. Ingo Pohl: „Mir war es immer wichtig, da zu sein, wenn Menschen in Not waren“.
Warmer Empfang auf Pellworm für die neue Pastorin
Pellworm hat es Pastorin Catherine Heckert und ihrem Mann Markus von Beginn an leicht gemacht, sich wohlzufühlen. „So viel Gastfreundschaft ist uns selten begegnet“, erzählt Catherine Heckert nach ihrer ersten Woche auf der Insel. Alle Nachbarn hätten mit angepackt, als sie aus dem fernen Thüringer Wald ans Meer gezogen seien und das Umzugsteam mit Mahlzeiten versorgt. „Das war überwältigend“, so Pastorin Catherine Heckert weiter. Sie und ihr Mann hatten die deutschlandweite Anzeige für die Pfarrstelle auf Pellworm genau zum richtigen Zeitpunkt gesehen. „Ich habe auf meiner alten Stelle in Thüringen zwei Pfarrstellen auf einmal betreut und wollte mich einfach mal wieder auf einen Punkt konzentrieren können. Zudem war mein Mann, ebenfalls Pastor, in den Ruhestand gegangene und alle vier Kinder waren aus dem Haus. „Wir waren einfach reif für die Insel“, lacht Pastorin Catherine Heckert.
Lebendige Gemeinde auf Pellworm
Auf Pellworm traf die Pastorin auf eine sehr lebendige und liebevoll geführte Kirche: „Hier sind eine Menge toller Projekte angeschoben worden und alle Gemeindemitglieder scheinen sehr engagiert, mehr kann man sich auf einer neuen Pfarrstelle nicht wünsche“. Nun ist sie gespannt, wenn die Urlaubssaison beginnt und Touristinnen und Touristen auf die Insel kommen. „Urlauberkirche zu gestalten, ist eine Herausforderung für mich. Ich freue mich drauf“, sagt Pastorin Catherine Heckert.