Workshop „Aktiv gegen „hate speech“ – schlagfertig argumentieren, gelassen bleiben“

Im Netz, auf Social-Media-Plattformen, auf der Straße und selbst bei privaten Treffen im Freundeskreis – der Ton wird rauer. Fast jede und jeder kennt Situationen, nach denen das ungute Gefühl zurückbleibt, bestimmte Aussagen hätten so nicht stehen bleiben dürfen. Doch was hätte man sagen können? Mögliche Antworten gibt der Workshop „hate speech – schlagfertig argumentieren, gelassen bleiben“, den Karsten Wolff, Referent für Ökumene im Kirchenkreis Nordfriesland, Leif Mennrich, Referent für christliches Profil im Kirchenkreis, und Friedemann Magaard, Pastor der Kirchengemeinde Husum für Mitarbeitende des Kirchenkreises Nordfriesland, seiner Gemeinden und seiner Dienste und Werke anbieten. „Wir wollen unseren Teilnehmenden Strategien und Material an die Hand geben, um sicherer im Umgang mit hate speech zu werden und ihr Wissen vielleicht sogar in der Familie oder an Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben“, erklärt Pastor Friedemann Magaard. 

Die Teilnahmelisten waren schon nach kurzer Zeit voll 

Vier Seminare sind bis April dieses Jahres geplant, zwei haben bereits stattgefunden. Die Teilnahmelisten waren kurz nach dem Angebot der Workshops voll. „Wir haben da einen Nerv getroffen, alle merken in ihrem Umfeld, wie sich Ton und Inhalte verändern“, so Friedemann Magaard weiter. An einem der ersten Workshops nahm auch Inken Wöhlbrand, Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland, teil. „Ich komme mit sehr vielen Menschen in sehr unterschiedlichen Situationen zusammen. Da ist es wichtig, mich so gut wie möglich auf einen solchen Ton und populistische Parolen vorzubereiten“, beschreibt sie ihre Motivation. Zusammen mit ihr saßen 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Jugendeinrichtungen, Diakonischen Werken, Schulen und Kindertagesstätten. Sie alle berichteten von eigenen Erfahrungen und wie wichtig es ist, selbst den richtigen Ton zu treffen. 

In zwei Stunden hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, an vier verschiedenen Fallbeispielen unterschiedlichste Antwort-Strategien auszuprobieren. Insgesamt 14 gaben ihnen die Seminarleiter an die Hand, sie trugen Überschriften wie „Auf einem Thema bestehen“, „Konkrete Beispiele einfordern“, „Perspektivwechsel anregen und Empathie einfordern“ oder „Positive Leitbegriffe und Visionen einbringen“. Immer wieder gab es Gelegenheit zur Reflektion und Diskussion. Am Ende erhielten alle zudem zwei Handouts mit den Strategien und Links zu mehr Informationen über Rechtspopulismus. 

Erst der Anfang

Am Ende des zweistündigen Workshops waren sich alle einig: Das war sehr lehrreich, aber erst der Anfang. Alle wollen ihr Wissen unbedingt in weiteren Workshops vertiefen. Einig waren sie sich jedoch auch, dass es gut war, mit so vielen Gleichgesinnten über schwierige Situationen und mögliche Antworten sprechen zu können. „Es ist gut zu sehen, dass wir so viele sind und dass wir alle für Toleranz, Vielfalt und einen offenen, demokratischen Umgang miteinander einstehen wollen“, fasst es eine Teilnehmerin zusammen. Ob und wann weitere Workshops geplant sind, wird der Kirchenkreis Nordfriesland rechtzeitig bekannt geben.  

Mit all diesen Veranstaltungen unterstützen der Kirchenkreis Nordfriesland, seine Gemeinden, seine Einrichtungen und seine Dienste und Werke die Haltung der Nordkirche und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Überall in Deutschland zeigen derzeit ihre Vertreterinnen und Vertreter Gesicht und Haltung für Demokratie und Vielfalt. Mehr Informationen, Statements und Hinweise auf Veranstaltungen in ganz Deutschland sind auf den Webseiten der Evangelischen Kirche Deutschland unter www.ekd.de und der Nordkirche unter www.nordkirche.de zu finden.