Breklum – Es ist ein besonderer Blick auf Themen, den die Evangelische Frauenarbeit im Kirchenkreis Nordfriesland mitbringt. Gesellschaftspolitisch nimmt sie Fragen der Geschlechtergerechtigkeit auf, und weltpolitisch fragt sie nach den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen in anderen Ländern. Aber sie sieht auch nach innen, sucht nach neuen Formen der Spiritualität und arbeitet mit persönlichen Biografien. Britta Jordan hat diesen Blick sieben Jahre lang als Referentin für Frauenarbeit mitgeprägt. Nun zieht sie mit ihrer Familie nach Eckernförde. Am Donnerstag, 30. August, wird sie im Evangelischen Regionalzentrum Westküste (ERW) verabschiedet.
Die Gesellschaft immer im Blick
„Wir haben in der Frauenarbeit die Gesellschaft immer im Blick“, sagt die 50-Jährige, die in Freiburg Religionspädagogik und Gemeindediakonie studiert hat. Als Referentin für Frauenarbeit hat sie sich oft mit Engagierten aus anderen politischen und religiösen Zusammenhängen getroffen, um Themen voranzubringen. „Die Pflegearbeit zum Beispiel“, sagt Britta Jordan, „wird immer noch überwiegend von Frauen – ehrenamtlich oder beruflich – geleistet.“ Das habe nicht nur Einfluss auf die Erwerbsbiografie und später auch auf die Rente, das werde auch immer noch nicht angemessen bezahlt. „Erst seit auch Männer in diesen Berufen tätig sind, langsam findet die Forderung danach Gehör“, sagt sie nachdenklich. Im weltweiten Kontext ist das Thema Geschlechtergerechtigkeit noch drängender: In den Textilfabriken arbeiten überwiegend Frauen, Frauen in Kriegsgebieten sind in besonderer Weise belastet und gefährdet, Frauen weltweit haben viel zu oft noch keinen Zugang zu Bildung und Gleichberechtigung – ihnen bessere Bedingungen zu schaffen, ist das Ziel internationaler Frauensolidarität.
Spiritualität und Bildungsarbeit
„Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel sich bewegt und wie viel wir bewegen“, sagt Britta Jordan. In enger Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen, mit der Kollegin Claudia Hansen und dem Frauenwerk der Nordkirche entwickelte sie Formate und Ideen, Veranstaltungen und Konzepte, die interessant und anregend für viele sind. Besonders am Herzen lagen ihr die Frauengottesdienste, die sie mehrmals im Jahr mit einem Team vorbereitete und dann in der Kapelle des Christian Jensen Kollegs (CJK) in Breklum feierte. Pilgerwege, Frauenkirchentage, das Frauenmahl – das waren Highlights, die sie gerne begleitete und voran brachte. Ökumenische Themen und Veranstaltungen, an denen Frauen und Männer gemeinsam teilnehmen, prägten ihren Arbeitsalltag. „Es waren reiche Jahre“, sagt sie dankbar.
Abschied am 30. August in der Kapelle des CJK
Aus familiären Gründen zieht Britta Jordan nun nach Eckernförde. Was sie dort erwartet und wie ihr Berufsweg an der Ostseeküste weiter geht, weiß sie noch nicht. Aber sie ist zuversichtlich und guten Mutes. Mit Segen zieht sie weiter: Der Abschied von Britta Jordan beginnt am 30. August um 18 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kapelle des CJK, Kirchenstraße 4. Anschließend gibt es noch ein gemütliches Beisammensein, Anmeldungen sind unter sekretariat@erw-breklum.de bis zum 27. August möglich.