Weil du ein Segen bist

„Weil du ein Segen bist“ – fröhlich zeigte Pröpstin Annegret Wegner-Braun den Synodalen der Kirchenkreis-Synode die Taufschale, die von der Nordstrander Töpferei eigens für den Kirchenkreis angefertigt wurde: Am 24./25. Juni finden in den Gemeinden zahlreiche Tauffeste an besonderen Orten statt. Die Pröpstin nutzte die Gelegenheit, dazu einzuladen und machte gleichzeitig das Motto zur Überschrift über ihren Bericht aus dem Kirchenkreis-Rat, der die Geschicke des Kirchenkreises zwischen den Synodal-Tagungen lenkt.

Zunächst blickte sie zurück auf die Kirchenwahlen, die am 1. Advent 2022 stattgefunden hatten. Mit großem Verwaltungsaufwand seien die neuen Kirchengemeinderäte gewählt worden, ein Aufwand, der auch Kritik an der Verhältnismäßigkeit hervorgerufen hatte. „Aber“, so betonte sie, „alle Getauften waren zur Wahl aufgerufen. Und die Gewählten sind ein Segen für die Kirche.“ Ein weiterer wichtiger Punkt sei der Klimaschutz gewesen. Manches sei komplizierter als erwartet, gab sie zu, aber man sei auf einem guten Weg für konkrete Beschlüsse, um das Ziel, bis 2031 klimaneutral zu werden, umzusetzen – Segen für die Schöpfung zu werden, sei die Aufgabe aller. Daran beteiligten sich auch die unselbständigen Werke des Kirchenkreises: das Kitawerk, das Friedhofswerk und die Husumer Horizonte. Letztere zum Beispiel sind eine Gemeinwohl-Ökonomie zertifizierte Einrichtung, das Evangelische Kinder- und Jugendbüro sowie die Verwaltung tragen das Siegel öko-fair.

Propst Jürgen Jessen-Thiesen berichtete ausführlich über den Baufortschritt an den Eiderstedter Kirchen. „Es brummt momentan“, sagte er. Jetzt im Sommer gehen die Arbeiten gut voran, die Kirche in Osterhever wurde bereits wieder eingeweiht. Tönning, Oldenswort, Garding und Welt werden noch in diesem Jahr fertig werden. Gleichwohl fehlen durch die Kostensteigerungen im Bausektor 10 Millionen Euro. Weil das Gesamtpaket budgetiert sei, bemühe sich der Kirchenkreis intensiv um weitere Mittel. Die Kirchen sollen aber in Zukunft nicht allein für Gottesdienste genutzt werden: Eine Projektpfarrstelle wurde eingerichtet, um mit anderen zu überlegen, wie die Gotteshäuser möglichst vielen Menschen dienlich sein können. Besonders stolz berichtete er von der neuen Nutzung der Friedenskirche Husum als Diakoniekirche. „Hinter der Idee steckt ein Spirit:“, sagte er, „Kirchengemeinde und Diakonie wollen gemeinsam für die Menschen da sein.“

Die Synodalen beschlossen ferner, dass die Pfarrstellen auf Amrum und Pellworm „gesetzt“ bleiben, das heißt, dass sie – in Ergänzung zum Pfarrstellenplan – zu 100 Prozent wiederbesetzt werden, weil eine Teilzeitbesetzung angesichts der Insellage einfach nicht realistisch sei. Hans Pahl-Christiansen, der viele Jahre die Husumer Horizonte geleitet hat, ist nunmehr Fördermittelmanager im Evangelischen Regionalzentrum Westküste. Abschließend stellte Pastorin Daniela Konrädi vom Zentrum für Mission und Ökumene (ZMÖ) ihr Konzept zum Thema „Racism Awareness“ vor. Ihr Ziel ist es, eine offene Kirche zu schaffen, in der jeder willkommen ist. „Die Strukturen in unserer Kirche sind immer noch sehr weiß. Es kostet Menschen, die nicht weiß sind, viel Mut, hier mitarbeiten zu wollen.“