Wechsel in der Geschäftsführung des Diakonischen Werkes Husum

Sonja Wenzel

Der „Kapitän“ geht von Bord. Volker Schümann, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Husum seit mehr als 31 Jahren, übergibt das Steuer an seinen Nachfolger Jens Grehm. „Die Weichen wurden schon vor längerer Zeit gestellt und ich kann nun selbstbestimmt alle Aufgaben in jüngere Hände legen“, so Schümann, der im April 66 Jahre alt geworden ist. 

„Die finale Entscheidung, dass die Geschäftsführung erst im Oktober dieses Jahres neu besetzt werden sollte, fiel kurz vor Ende des Jahres 2023. Es war für mich aber keine Last, gewissermaßen ‚bis zum letzten Tag‘ durchzuarbeiten, sondern ich hatte die Kraft dazu und bin mit Lust, Spaß und Freude bei der Sache gewesen. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Volker Schümann. Ein besonderer Dank gebührt den Mitgliedern des Aufsichtsrats des Diakonischen Werks Husum, allen voran Professor Dr. Stefan Krüger: „Dieses Gremium hat schwer gearbeitet und die Entscheidung mit Sorgfalt, hohem Verantwortungsbewusstsein und Augenmaß gefällt. Zusätzlich zu den alltäglichen Aufgaben wurde im Vorfeld viel geleistet, auch, um den Menschen in der Region in aller Offenheit mitzuteilen, was hier geschieht.“

Jens Grehm hat die Dienstgeschäfte offiziell seit dem 1. Oktober 2024 übernommen. Der 33-Jährige kommt ursprünglich von der Halbinsel Eiderstedt. Er absolvierte das Abitur in Sankt Peter-Ording und schloss eine Bankausbildung bei der VR Bank Westküste an, studierte berufsbegleitend und arbeitete bei verschiedenen Volksbanken in der Region in verantwortlichen Positionen. Er habe sich im Laufe der Zeit jedoch eine bessere direkte Verbindung zu den Menschen gewünscht, die bei seiner Banktätigkeit immer schwerer darzustellen sei. So habe der zweifache Familienvater überlegt, welche Richtung seine berufliche Karriere nehmen könnte und sei in dieser Phase auf eine Stellenanzeige in der örtlichen Presse gestoßen, die die Nachfolge in der Geschäftsführung des Diakonischen Werks Husum suchte. „Ich hatte bei der Vorstellung sofort das Gefühl, dass es passen könnte und dass hier die Mitmenschlichkeit im Vordergrund steht“, erklärt Jens Grehm. Besonders schätzt er an seiner neuen Wirkungsstätte den kultivierten Umgangston, die Wertschätzung, die jeder Person entgegengebracht wird und die Kommunikation auf Augenhöhe. Im Moment ist er noch dabei, die Mitarbeitenden aus Verwaltung, Politik und Unternehmen kennenzulernen. Dies lasse er „in Ruhe“ angehen. 

Jens Grehm habe einen „Sprung ins kalte Wasser“ machen müssen, denn eine „strukturierte Einarbeitung“ sei nach Volker Schümanns Worten „nur bedingt möglich gewesen“. Zunächst sei es aber wichtig, komplexe Zusammenhänge zu verinnerlichen. „Mein Nachfolger hat die Gabe, unaufgeregt, klar und strategisch zu arbeiten.“ So ganz in den Ruhestand verabschiedet Herr Schümann sich allerdings noch nicht, denn er hat übergangsweise die Geschäftsführung im Diakonischen Werk Südtondern übernommen, bis dort die Nachfolge geregelt ist.