Vorläufer sein: Familiengottesdienst im Multimar

Tönning – Hoher Besuch im Multimar Wattforum: Johannes der Täufer hatte sich auf den Weg an die Eider gemacht, um im Interview Mechthild am Mittag seine Botschaft vom kommenden Messias zu erklären. Die hatte allerdings mit dem bärbeißigen Propheten ihre liebe Mühe.

Der Johannistag als Zeitenwende im Kirchenjahr
Hintergrund dieses Ereignisses war ein Familiengottesdienst am 24. Juni der Kirchengemeinde Tönning. Schon zum 17. Mal war die Gemeinde ins Multimar eingeladen und feierte dort zwischen Aquarien und Infotafeln. Das besondere Datum legte das Thema nahe: Der 24. Juni gilt als Geburtstag Johannes des Täufers, der Johannis-Tag markiert eine Zeitenwende im Jahreslauf der Kirche: Nun ist es noch ein halbes Jahr bis zur Geburt Jesu Christ, auf dessen Kommen Johannes mit seiner Predigt vorbereitete.

Kompromisslos: Johannes der Täufer
Diese Predigt hatte es allerdings in sich – damals wie heute. „Ich hab doch heute schon keine Plastiktüte beim Supermarkt genommen!“ – rechtfertigte sich Mechthild am Mittag alias Pastorin Gisela Mester-Römmer und wurde nicht müde zu betonen, dass doch auch kleine Schritte ein guter Anfang seien. Aber da war sie beim Propheten falsch gewickelt. „Ihr sollt umkehren, das ist alles falsch, was ihr macht!“, wetterte dieser.

Zwei Seiten einer Medaille
„Vorläufer sein“, sang dazu der Kinderchor. Denn darum geht es bei Johannes dem Täufer. Er bereitet dem Herrn den Weg, ist Vorläufer Christi, stellt sich selbst in den Hintergrund für den verheißenen und erhofften Messias. Und dessen Predigt war von Liebe und Toleranz geprägt. So sind Johannes und Jesus wie zwei Seiten einer Medaille, verschieden und doch zusammengehörig.

Mit Kinderchor und Kindtaufe
Mehr als 100 Menschen waren der Einladung der Kirchengemeinde gefolgt. Im Mittelpunkt stand die Taufe der kleinen Leah, die von Pastorin Mester-Römmer der Gemeinde liebevoll als „kleine Schwester im Glauben“ vorgestellt wurde. Kantor Christian Hoffmann hatte mit dem Kinderchor die musikalische Gestaltung vorbereitet. Claus von Hörschelmann öffnete die Tore vom Multimar Wattforum für Gemeinde gern: An diesem Tag war der Eintritt für die Gottesdienst-Besucher frei.