Breklum – Mit großer Mehrheit wählte die Synode des Kirchenkreises Nordfriesland am Wochenende Jürgen Jessen-Thiesen erneut zum Propst. Turnusmäßig stand seine Wiederwahl nach zehn Jahren auf der Tagesordnung, er hatte am 1. Februar 2009 seinen Dienst in Nordfriesland bei den damals noch drei Kirchenkreisen Husum-Bredstedt, Südtondern und Eiderstedt angetreten.
„Jürgen Jessen-Thiesen hat das Gesicht des Kirchenkreises Nordfriesland maßgeblich geprägt“, betonte Professor Dr. Stefan Krüger in seiner Einbringung als stellvertretender Vorsitzender des Kirchenkreisrates und hob die Sachlichkeit, die Strukturiertheit und die hohe Kommunikationskompetenz des 60-Jährigen hervor. Der Propst selber blickte in seiner Vorstellung zurück auf die vergangenen Jahre. „Leitungsarbeit ist Beziehungsarbeit“, sagte er. Ihm habe immer an einer Kultur konstruktiven Miteinanders gelegen. Probleme seien normal, sie gemeinsam zu lösen, Aufgaben zu verteilen und Kompetenzen zu stärken habe er als seine Aufgabe gesehen.
Mit dem Herzen bei den Diensten und Werken
Ein besonderer Schwerpunkt lag in seinem Arbeitsbereich bei den Diensten und Werken. „Ich bin ein bisschen stolz“, sagte er mit Blick auf Kita- und Friedhofswerk, auf die Husumer Horizonte, die Diakonischen Werke, der Pflegediakonie und das Evangelische Regionalzentrum Westküste. Die Zusammenarbeit mit so vielen kompetenten und engagierten Menschen sei segensreich gewesen und habe den Kirchenkreis vorangebracht. Er vergaß auch nicht den Dank an all die, die in direkt in seiner Arbeit unterstützen und seine engsten Mitarbeitenden und Kollegen sind. Dazu gehören neben Ralf Pehmöller als Referenten der Pröpste die beiden Assistentinnen Alexandra Wohlgemuth und Gabriele Carstens sowie Holger Asmussen als stellvertretender Propst für den Bezirk Nord nach dem Weggang von Dr. Kay-Ulrich Bronk im September 2017.
Bischof Magaard gratuliert
„Mit Jürgen Jessen-Thiesen hat der Kirchenkreis Nordfriesland einen erfahrenen, engagierten und in der Region fest verwurzelten Theologen als Propst, den ich sehr schätze“, sagte Gothart Magaard, Bischof für den Sprengel Schleswig und Holstein. „Ich freue mich daher sehr über seine Wiederwahl und wünsche ihm für seinen Dienst, dass es ihm auch künftig gelingt, bewährte Wege weiter zu beschreiten und zugleich Neues zu wagen. Gottes Segen stärke ihn in seinem Dienst!“
Wahlen nahmen einen breiten Raum in der Kirchenkreis-Synode ein. In der sich neu konstituierenden Landessynode der Nordkirche werden aus dem Bereich der Gemeindesynodalen Andreas Tietze, Heinke Mahrt, Finja Belusa und Stefan Klocker vertreten sein, aus der Pastorenschaft wurden Friedemann Magaard und Andreas Hamann gewählt, Volker Schümann wird als Mitarbeitender auf der Nordkirchenebene engagiert sein.
Weitere Themen
Ein weiteres Thema der Synodaltagung war die Pfarrstellen-Situation im Kirchenkreis. Abzusehen sei, so Jürgen Jessen-Thiesen in seinem Bericht aus dem Kirchenkreisrat (KKR), dass von derzeit 67 Pfarrstellen im Jahr 2030 nur noch etwa 42 besetzt sein werden. Grund dafür ist vor allem die bevorstehende Pensionierungswelle, die übrigens auch andere kirchliche Arbeitsbereiche betrifft. Das hat, weil in Zukunft nicht mehr alle Pastorate besetzt werden können, Folgen auch für das Gebäudemanagement und für die gemeindlichen Strukturen. Die Synode beschloss die Einrichtung von jeweils halben Pfarrstellen für Personal- und Organisationsentwicklung, für diakonische Profilentwicklung und für Vertretungen in der Region Süd. Außerdem standen der Jahresabschluss 2017 und die Finanzverteilung an die Kirchengemeinden auf der Tagesordnung. Der neu konstituierte synodale Ausschuss für Frauenarbeit gab einen Zwischenbericht.
BU: Im Amt bestätigt: Synodenpräses Carl-Heinrich Feddersen gratuliert Propst Jürgen Jessen-Thiesen zur Wiederwahl.