Die Synode des Kirchenkreises Nordfriesland hat am Wochenende der Finanzierung zweier Pilotprojekte und der Entwicklung neuer Projekte des zukünftigen Liegenschaftswerkes für den Kirchenkreis Nordfriesland zugestimmt. Damit geht der Kirchenkreis Nordfriesland in dem Umgang mit Kirchen und kirchlich genutzten Gebäuden völlig neue Wege. „Unsere Kirchen und die kirchlich genutzten Gebäude sind besondere Orte, Orte des Glaubens und Gebetes, voller Geschichten und Gefühlen. Außerdem sind sie hier in Nordfriesland auch kulturelle Denkmäler und sehenswerte touristische Anlaufpunkte. Gleichzeitig müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass der Sanierungsstau wächst und wir mehr Gebäude haben, als wir eigentlich brauchen“, erklärt Propst Mathias Lenz auf der Synode in Breklum.
Kirche braucht zeitgemäße Gebäude
Was die Kirche nun braucht, seien zeitgemäße, flexibel nutzbare, barrierefreie und energieeffiziente Gebäude, die sich auch für soziale Projekte oder Dritte öffnen würden. „Deshalb ist die Gründung unseres Liegenschaftswerkes, das eine Gebäudestrukturplan entwickelt und innovative Projekte entwirft, so ein richtiger und wichtiger Schritt in dieser Zeit“, so Propst Mathias Lenz weiter. Wie solche Projekte konkret aussehen könnten, skizzierte der Leiter des Liegenschaftswerkes, Pieter Martijn Dubbeldam, an zwei Pilotprojekten. Zum einen den Umbau und die Sanierung des Gemeindehauses in Witzwort zu einem Wohnobjekt mit drei ebenerdigen, barrierearmen Wohnungen mit Wärmepumpe, Fußbodenheizung und modernen Grundrissen. „So entsteht sozial verträglicher Wohnraum mitten im Dorfkern, wo die Infrastruktur vorhanden ist: Einkauf, Schule, Bahnhof, alles in der Nähe.
Und wir geben einem kirchlichen Gebäude eine neue Zukunft, wirtschaftlich tragfähig, architektonisch vertretbar und sozial sinnvoll“, erklärt Pieter Martijn Dubbeldam den Synodalen.
Neues Wohngebäude als Pilotprojekt auf Amrum
Das zweite Projekt ist der Abriss des Kurpredigerhauses in Wittdün auf Amrum und der Bau eines neuen, dreistöckigen Wohnhauses mit acht Wohnungen. „Das bestehende Gebäude war energetisch, statisch und technisch überholt und stand seit Jahren leer. Mit dem Neubau schaffen wir bezahlbaren Wohnraum für Menschen, die auf der Insel arbeiten. Denn für sie fehlen schon lange Mietwohnungen in erreichbarer Lage“, erläutert Pieter Martijn Dubbeldam das Projekt. Die gemeinsamen Ziele beider Projekte sind, sie sowohl baulich als auch wirtschaftlich genau zu durchdenke und nachhaltig zu durchdenken und zu gestalten. Ziele und Vorstellungen, an denen der Kirchenkreis Nordfriesland mit Hilfe seines Liegenschaftswerkes zukünftig alle seine Gebäude messen wird.