Viöl – Im Pastorat wirbelt noch der Maler, und der neue Pastor wirbelt schon im Garten: Seit dem 1. Juni ist Paul Timmermann Seelsorger in Viöl, und nicht mehr lange, dann kann er mit seiner Familie einziehen. Es ist seine erste Stelle, ein langer Ausbildungsweg ist zu Ende. Im Gespräch erzählt er von seinem Werdegang:
„Ich habe eigentlich einen freikirchlichen Hintergrund“, sagt Paul Timmermann. Der Theologe ist in einer Baptistengemeinde aufgewachsen und wollte eigentlich auch in der Freikirche Pastor werden. Aber an der Universität Hamburg kam er mit Themen in Berührung, die ihn begeisterten: Alte Kirche, Origenes, Thomas von Aquin und vor allem die Liturgie. Letztere berührte ihn so sehr, dass er sogar an der liturgischen Priesterausbildung im Erzbistum Hamburg teilnahm und schließlich evangelisch-lutherischer Pastor wurde. „Ich habe festgestellt, dass nach unserem Gottesdienst-Buch eigentlich die komplette Liturgie möglich ist“, sagt er. Sein Erstes Theologisches Examen absolvierte er in Kiel und ging dann zum Vikariat nach Bordesholm.
Die ersten Kontakte in der Kirchengemeinde Viöl sind geknüpft, und manches ist noch neu für den 28-Jährigen. Zum ersten Mal zum Beispiel hat er kürzlich mit Kindergartenkindern gearbeitet. Und auch die Pfadfinder lernt er in Viöl erst kennen. „Das ist wie Jugendgruppe mit Arbeiten“, sagt er und lacht. Grundsätzlich geht er optimistisch an die Herausforderungen heran. „Da ist eine neue Aufgabe, und die füll ich aus“, sagt er.
Zurzeit lebt Paul Timmermann noch mit seiner Frau, ehemals Profifußballerin, in Grevenkrug bei Rendsburg, im September erwartet das Paar sein erstes Kind. Beide freuen sich auf den großen Pastoratsgarten. Und während der Seelsorger noch mit dem Vertikutierer zu Gang ist, sieht er in Gedanken schon seine kleine Hühnerherde über den Rasen stakeln. „Das Ländliche reizt mich“, sagt der Pastor, „ich möchte nicht mehr in die Stadt zurück.“