Lichterfest im Haus am Park

Husum – Ein Licht anzünden in dunkler Zeit, das tun Kinder und Mitarbeitende im Haus am Park mit ihrem jährlichen Lichterfest. Sie trotzen damit dem November und der allgemeinen Vereinsamung. So war es auch diesmal: Eltern, Geschwister, Kollegen und Förderer der Einrichtung kamen in die Theodor-Storm-Straße, Kinder und Mitarbeitende hatten Zelte und den großen Grill aufgebaut. Es gab Kaffee, selbstgebackenen Kuchen und Zeit für Begegnung und Gemeinschaft.

Im Haus am Park leben insgesamt 28 Kinder- und Jugendliche: Im Haupthaus wohnen 16 Kinder, es wird von Timo Wolski geleitet, und im Haus für Betreutes Jugendwohnen, dem Olaf Ley vorsteht, haben 12 Jugendliche ihr Zuhause und werden dort auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereitet. Seit 27 Jahren gibt es diese Einrichtung unter dem Dach der Kirche. „Wir hoffen, dass wir unseren Kindern hier eine gute Zeit bieten können“, sagt Catrin Lenius, die die Gesamtleitung der stationären Einrichtungen des Diakonischen Werks innehat. Die jungen Bewohner kommen zumeist aus prekären Verhältnissen, die Zeit in Husum hilft Eltern und Kindern, sich zu stabilisieren und neue Wege miteinander zu finden. „Unsere Grundhaltung ist: Kinder gehören zu ihren Eltern. Was wir dazu beitragen können, das tun wir“, so die Pädagogin. Und so bemüht sie sich gemeinsam mit ihren Kollegen, begleitet und behutsam eine Rückführung ins Elternhaus möglich zu machen.

Das Lichterfest ist immer ein Highlight im gemeinschaftlichen Leben, und so war es auch dieses Mal. Die Kinder hatten ein kleines Theaterstück vorbereitet, Anneke (14) und Aya (13) begrüßten die Gäste, und Anneke spielte sogar ein Solo-Stück auf dem Cello. Es sollte schön sein, es war ihr Fest, sie zeigten der Welt, wie viel sie auf dem Kasten haben. „Ihr seid das Licht der Welt“, sagte Pastor Andreas Raabe, der das Haus seelsorgerlich begleitet, in seiner Andacht. Ihm, den Mitarbeitenden und auch den Gästen war anzusehen, wie stolz sie auf „ihre“ Kinder sind und wie gern sie sie haben. Einer der Höhepunkte war einmal mehr das „Grußwort“ des Jugendamtes: Statt langer Reden gaben Daniel Thomsen und Peter Raben ein kleines Mini-Spontan-Konzert. Eltern und Geschwister, die zu jeder Zeit im Haus willkommen sind und sich gerne einbringen dürfen, erlebten sich einmal mehr als Teil einer großen Familie, die füreinander da ist und sich kümmert.