Dass Kirche unbeweglich, starr und humorlos sei, wurde heute auf dem Horstedter Ehrenamtsfest eindrücklich widerlegt: Die Pastoren Ralf Pehmöller (Kirchengemeinde Olderup) und Jörn Jebsen (Kirchengemeinde Hattstedt) verließen kurzerhand ihre Gotteshäuser und feierten mit den Horstedtern und dem Posaunenchor im Zelt auf dem Schulplatz. Die nämlich hatten alle für das Dorf wichtigen Verbände eingeladen, und selbstverständlich gehört die Kirchengemeinde dazu.
Auf dem Land geht es Hand in Hand
Um die 20 Vereine sind im Ort aktiv, erzählte zu Beginn Bürgermeister Michael Hansen, sie alle zu präsentieren, das Ehrenamt zu ehren und zu fördern sei Ursprung der Idee für den Ehrenamtstag „Horstedt hat was“ gewesen. Ralf Pehmöller und Jörn Jebsen griffen die Idee gerne auf, versteht sich doch Kirche auf dem Land als Teil des Gemeinwesens. Auf dem Land geht noch vieles Hand und Hand.
Glück ist mehr
Anhand der Geschichte der Kinder von Büllerbü predigten sie gemeinsam sehr klug und überaus unterhaltsam über das Glück. „Der Mensch ist eigentlich nicht zum Glücklichsein da“, erklärte Ralf Pehmöller. Evolutionstheoretisch seien die Glückshormone, die Endorphine, eher als Leckerli nach gelungener Jagd zu verstehen und als Antriebshilfe. Es ist mit dem Glück komplizierter als es scheint, machte Pastor Jebsen deutlich: Ein vierblättriges Kleeblatt auf dem Weg sei etwas besonders und würde gerne als Glückssymbol verstanden. Eine ganze Wiese von vierblättrigem Klee in der Nähe eines Atomkraftwerks dagegen sollte besser zu denken geben.
Glück kommt selten allein
Gemeinsam zeigten sie viele Facetten des Glücks auf, mahnten, nicht dem Glück hinterherzurennen, sondern mit Christus das Kreuz tragen zu lernen, aber auch des eigenen Glückes Schmied zu sein. „Das Glück kommt selten allein“, zitierte Pehmöller den berühmten Kabarettisten Eckhart von Hirschhausen. Es finde sich in der Gemeinschaft, im Engagement für andere – und damit ganz sicher auch im Ehrenamt.