Jacob Lissowsky ist Sieger des Kurzfilmwettbewerbs

Husum – Kino einmal anders: Ein freundlich lächelnder Luther empfängt das Publikum im Foyer, das Popcorn steht bereits auf den Tischen, viele, junge Menschen strömen in das Lichtspielhaus, sie begrüßen sich, viele kennen sich offenbar. Es wird viel geschnackt, die Stimmung ist wohltuend aufgeregt. Spannung liegt in der Luft. Gleich ist es soweit.

Und dann geht es los: Anna Ihme vom Evangelische Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) und Pastor Peter Janke führen in das Thema ein: An diesem Abend werden die eingereichten Filme des Kurzfilmwettbewerbs zur Reformation uraufgeführt. 14 waren es insgesamt, elf von ihnen waren in die Wertung eingegangen, drei würden am Ende als strahlende Sieger gekürt. Ein aufregender Kinoabend beginnt.

Und dann kommen die Zuschauer aus dem Staunen nicht heraus: welch eine Kreativität, welch eine Sorgfalt, welch ein umfassendes Verständnis für Film und Darstellung! Zwei Gruppen haben einen Legofilm gemacht – aus mehreren hundert Fotos wird die Bewegung animiert. Eine andere spielt mit Barbiepuppen, zwei ganz junge Künstler haben einen Zeichentrickfilm hergestellt, ein Musikvideo ist dabei, ein Dokumentarfilm – eine unglaubliche Fülle an Formen und Ideen, die Schauspieler Enno Kardisch, der auch Mitglied der Jury war, locker moderiert, im Anschluss bittet er jeweils die jungen Künstler zum Interview nach vorne.

Der dritte Preis geht an die Gruppe Aufstehn von der TSS-Husum. Sie haben in ihrem Film den AFD-Erfolg der Bundestagswahl zum Thema gemacht. „Steh auf“, ist der Titel, und er macht Mut, zu eigenen Überzeugungen zu stehen und sie zu vertreten. Den zweiten Preis holt sich die Gruppe Klimasail mit ihrem Streifen „Trashbusters“, der humorvoll und gekonnt das Thema Meeresverschmutzung aufgreift. Sieger ist Jacob Lissowsky mit seinem bewegenden Film über zwei Mädchen, die sich lieben und die miteinander lernen, dazu zu stehen, auch wenn es nicht immer leicht ist.

„Ich steh zu dem, woran ich glaube“ ist das Motto – anknüpfend an Martin Luther, der auf dem Reichstag zu Worms erklärt hatte „Hier stehe ich, ich kann nicht anders.“ Es ist ein gut reformatorisches Projekt, dass das EKJB da auf die Beine gestellt hat. Junge Menschen machten sich Gedanken über die Reformation. Aber sie blieben nicht bei der dokumentarischen Nacherzählung stehen, sondern machten sich Gedanken, was die Geschehnisse von vor 500 Jahren für das jetzt und hier bedeuten können. Überaus witzig bauten sie die Vorgaben ein: Es musste vorkommen ein Geschenk, die Bibel, Luther und die Zahl 1517. Die war mal Telefonnummer oder auch eine Uhrzeit. Möglich machen das Projekt übrigens Sponsoren: Die Stiftung Gertrud, die Nospa-Stiftung und der Kirchenkreis Nordfriesland fördern das Vorhaben finanziell.