Husum – Die Husumer Horizonte, unsere Wohn-Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, machen ernst: Schon im November 2019 erhielten sie ihr Zertifikat für Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ), nun wurden sie darüber hinaus auch als ökofaire Einrichtung ausgezeichnet. Die Initiative dazu ging von Verwaltungsmitarbeiterin Alexandra Wohlgemuth und Anna-Lena Hansen, stellv. Hauswirtschaftsleitung, aus.
„Wir sind durch die GWÖ-Zertifizierung eh im Prozess“, sagt Alexandra Wohlgemuth, „da wollten wir uns um das Öko-Fair-Siegel auch gerne bewerben.“ Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein alternatives Wirtschaftsmodell, das nicht auf maximalen Gewinn aus ist, sondern auf maximales Gemeinwohl. Dabei spielen Partizipation, Menschenwürde, Nachhaltigkeit, Lieferketten und Finanzpartner eine Rolle. Für die Öko-Fair-Zertifizierung mussten Alexandra Wohlgemuth und Anna-Lena Hansen ins Detail gehen. 30 Punkte untersuchten sie gemeinsam mit Klimaschutz-Manager Matthias Marx und Ökumene-Referent Karsten Wolff. Dabei ging es um Veranstaltungen und Bewirtung, um Reinigungsmittel und Textilien, Büro-Ausstattung, Energie und vieles mehr. „Manches hatten wir schon realisiert, in anderen Punkten sind wir einen Schritt weitergekommen“, so Wohlgemuth. So werden zum Beispiel zertifizierte Büro-Artikel nicht mehr übers Internet bezogen, sondern vor Ort gekauft. Bettwäsche und Berufskleidung bezieht die Einrichtung von einem der anerkannten Label. Außerdem nehmen die Husumer Horizonte am Flottenaustausch-Programm des Bundes teil und stellen ihre Fahrzeuge auf E-Mobilität um.
Bei den Reinigungsmitteln achtet Anna-Lena Hansen darauf, dass sie das ECO-Label führen. Im Einkauf bemüht sie sich um regionale und saisonale Produkte und behält dabei gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit im Blick. „Man muss sich schon damit beschäftigen“, sagt sie, „wobei es in der Zusammenarbeit auch Spaß macht.“ Kaffee wird Faire Trade gekauft und Tee in Bio-Qualität beschafft.
Zur Verleihung war auch Propst Jürgen Jessen-Thiesen gekommen. „Die Husumer Horizonte haben eine Vorbildfunktion innerhalb und außerhalb der Kirche“, sagt er. „Ihr Beispiel wird Schule machen und ein positives Signal in die Gesellschaft senden.“ Es gehe darum, nicht nur zu reden, sondern sich aktiv für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit einzusetzen. „Wir sind sehr stolz, dass es diese Einrichtung gibt.“ Auch Einrichtungsleiter Hans Pahl-Christiansen freute sich über die Auszeichnung: „Die Öko-Fair-Zertifizierung ist ein Instrument, mit dem man echt anpacken und konkret werden kann.“