„Kirche in der Nachbarschaft“ heißt die Aktion der Kirchengemeinde Breklum: Bis zum Herbst gibt es jeweils am Freitag um 17 Uhr irgendwo in der Kirchengemeinde eine Andacht unter freiem Himmel. Dieses Mal war das Projekt im Christian Jensen Kolleg (CJK) zu Gast. Und das öffnete seinen großen Parkplatz, um mit der Kirchengemeinde einen feinen Gottesdienst zu feiern, bei dem die Besucherinnen und Besucher in ihren Autos blieben. „So halten wir Abstand und sind doch zusammen“, sagte Pastorin Nora Steen, theologische Leitung des CJK, bei ihrer Begrüßung. Gemeinsam mit Simon Frömming, dem Pastor der Kirchengemeinde Breklum, leitete sie den „Auto-Kino-Gottesdienst“.
Gut 60 Menschen hatten sich versammelt, Pfadfinder halfen bei der Organisation und verteilten Liederzettel, der Posaunenchor sorgte für die Musik. Unter den Teilnehmenden waren auch sicher einige, die sich ein bisschen nostalgisch an die großen Zeiten des Auto-Kinos erinnerten, als Romantik noch einen anderen Stellenwert hatte als im digitalen Zeitalter. „So was wird einem ja nicht immer geboten“, sagte eine alte Dame verschmitzt. Etwas so aufregendes ließ sich selbst die Katze der Steens nicht entgehen. „Wir können ihr einfach nicht abgewöhnen, immer da aufzukreuzen, wo was los ist“, kommentierte Nora Steen auf Facebook. Das Tier setzte sich mit seinen weichen Pfoten auf ein Autodach und beargwöhnte in katzentypischer Weise kritisch das Geschehen.
Aber dann feierte die Gemeinde einen festlichen Gottesdienst. Den Psalm sprachen Männer und Frauen im Wechsel, und unter den Blechdächern krochen im Wechsel dunkle und helle Stimmen hervor. Auch die Predigt hielten Nora Steen und Simon Frömming im Wechsel, es ging – passend zum bevorstehenden Sonntag Rogate – um das Beten. Weil der Muttertag in diesem Jahr auf den Sonntag Rogate fällt, gabs zum Abschied noch für jede ein Blümchen, und die Evangelische Frauenarbeit verteilte auf dem Parkplatz ihre Gutscheinheftchen mit der Einladung, einander Gutes zu tun.