Tetenbüll – Ein Landpfarramt ist in mancherlei Hinsicht herausfordernd: Da liegt in der Regel viel Verantwortung auf dem Rücken des Pfarrstellen-Inhabers. So ist das auch in Tetenbüll-Katharinenheerd, und Jörg Reglinski weiß, dass er sich mit vielen Fragen beschäftigen muss, die für ihn neu sein werden. Aber er freut sich unbändig auf die neue Aufgabe. „Landpastor ist der schönste Beruf“, sagt er. „Ich bin ja dafür angetreten, Gemeindepastor zu sein“, ergänzt er. „Genau das möchte ich machen.“
Der Vater war Bergmann
Und wenn er das sagt, dann hat das Hand und Fuß. Der 48-Jährige ist ein erfahrener Pastor. Seine Wurzeln liegen am Niederrhein, in Wuppertal und Bonn hat er Theologie mit Schwerpunkt auf ethischen Fragestellungen studiert, in Windeck-Rosbach bei Köln versorgte er seine erste Pfarrstelle. Der Vater war Bergmann, und Jörg Reglinski begann sein Berufsleben mit einer Ausbildung zum Mess- und Regelmechaniker.
Das Militärpfarramt ist dem Dorfpfarramt gar nicht so unähnlich
Viele Nordfriesen kennen Reglinski als Militärpfarrer. Seit 2010 war er Seelsorger für die Standorte Husum und damals noch Stadum, und dass er für dieses Pfarramt in den Norden wechseln konnte, war ihm sehr recht, denn seine Frau kommt aus Tönning. Auslandseinsätze in Mali, Afghanistan oder der Türkei haben ihn geprägt, er erzählt, das sei ein bisschen wie ein Dorfpfarramt gewesen. Im Dorf, das weiß er, ist es wichtig, herauszugehen, zu den Menschen zu gehen und jedem ohne Vorbehalte zu begegnen. So habe er das damals gehalten.
Er sucht die Nähe zu den Menschen
Für seine neue Aufgabe, die auch einen Dienstauftrag für die Kirchengemeinde Welt-Vollerwiek beinhaltet, hat er sich genau dies vorgenommen: „Ich versuche, jeden zum Geburtstag zu besuchen, möglichst noch am selben Tag“, sagt er und meint dabei die Senioren, die ihre runden und besonders festlichen Jubeltage feiern. Auch die Verbände, die Kreise der Kirchengemeinden, die Schule und ganz besonders der Kindergarten liegen ihm am Herzen. Er weiß, dass sie alle die Gemeinschaft tragen. Am 1. August war der Dienstantritt, und schon wurde er herzlich begrüßt. „Die Menschen freuen sich, dass wieder ein Pastor da ist“, sagt er.
Einführung am 22. September
Das Pastorat im Süderenn bewohnt er äußerst gerne. Auch die drei Kinder haben sich schon eingelebt und füllen das Haus mit Leben. „Ich bin gerne Vater“, sagt er nachdenklich nach seinen Hobbys befragt. Er kocht und backt gerne, begleitet die Kinder gerne zu ihren Unternehmungen, er macht auch gerne Sport. Motorradfahrer ist er allerdings – entgegen der bereits umlaufenden Gerüchten nicht: Die große Maschine, die in den ersten Tagen nach dem Umzug vor dem Pastorat stand, gehört einem sehr guten Freund. Die feierliche Einführung ist für Sonntag, 22. September geplant. Der Gottesdienst beginnt um 14 Uhr in St. Anna. „Ich habe wenig Ängste“, sagt Jörg Reglinski, „ich habe immer viel Gottvertrauen gehabt. Was kann den schon passieren?“