Von Sonja Wenzel
Gemeinsame Feste, an denen alle Menschen teilnehmen können, ohne Beachtung von Hautfarbe, Herkunft oder äußerem Erscheinungsbild, sind ein Friedensdienst, der die Gesellschaft zusammenhält. Um diesen Dienst im Namen des Friedens mit Leben zu füllen, hatte das Diakonische Werk Husum in die Friedenskirche und auf dem dazugehörigen Gelände kürzlich zu einem Gemeindefest eingeladen. Gleichzeitig bekam das Haus, das seit einiger Zeit „Diakoniekirche“ mit verschiedenen Einrichtungen und trotzdem immer noch Gotteshaus ist, seinen Namen: Das Diakonische Werk Husum und die Kirchengemeinde Husum befinden sich hier für alle Menschen sichtbar auf Augenhöhe.
„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir!“ Auf das Buch Jesaja, Kapitel 43 der Bibel bezog sich Pastor Andreas Raabe in seiner Andacht: „Gott kennt meinen Namen, also bin ich ihm wichtig. Dies ist eine Beziehung, da ist keine Distanz.“ Einprägsam und einfach: „Altes Pastorat“ – so lautet jetzt der Name, unter dem mehrere Beratungsstellen und die Tafel des Diakonischen Werks Husum in der Friedenskirche zusammengefasst sind. Der Namensvorschlag stammt von Susanne Baum, Geschäftsbereichsleiterin „Beratung und Therapie“. Die neue Bezeichnung weise unter anderem darauf hin, dass hier viele Jahrzehnte Pastoren und ihre Ehefrauen zum Wohle der Menschen gewirkt haben.
„Hier arbeiten unterschiedliche Menschen mit vielfältigen Professionen. Dennoch finden hier weiterhin Gottesdienste statt. Ich wünsche allen, die hierherkommen, stets einen guten Umgang miteinander, gleichgültig welchen Glauben oder welche Geschichte sie haben. Ich wünsche uns, dass wir uns beim Namen nennen“, so Pastor Raabe weiter. Nicht immer sei es leicht, „einladend“ zu sein, doch der Zuspruch „fürchte dich nicht“ spreche Mut und Vertrauen zu und zeige, dass eine göttliche Macht hinter jedem Menschen stehe. Auch sei es wichtig, vor diesem Hintergrund einzuschreiten, wenn anderen Menschen Unrecht geschehe und die Würde abgesprochen werde. Pastor Raabe dankte allen Helfenden. Auch Geschäftsführer Volker Schümann zollte allen Beteiligten große Anerkennung, erst recht den vielen Ehrenamtlichen, die den Mut hatten, sich auf etwas Neues, Gemeinsames einzulassen. „Die Umbauten und Umzüge sind jetzt weitestgehend abgeschlossen. Er dankte auch Pastor Raabe für dessen „feinfühliges Engagement“.
Das Gemeindefest wurde auf dem Kirchenvorplatz eingeleitet von Musik, die der Posaunenchor Husum spielte. Die Husum Gospel Singers unter der Leitung von Igor Vlassov, der Ukrainische Chor und die Gruppe „Cantabile“ gaben sich die Ehre und verliehen der Veranstaltung einen leichten, beschwingten Rahmen. Viele Beteiligte hatten sich ins Zeug gelegt und ehrenamtlich Kuchen und Torten gebacken. Siegfried Birkelbach, Charly Häuber und Volker Schümann hielten die gut besuchte Grillstation „am Laufen“. Es gab Spaß und Unterhaltung für die allerkleinsten Besucher und Besucherinnen, verschiedene, neu in das Gebäude eingezogene Stellen, wie der „Stromspar-Check“ präsentierten sich und gaben Einblicke in ihre Arbeit. Bei Führungen durch das Haus hatten alle Interessierten die Gelegenheit, die neuen Räume zu besichtigen.