Ganz schön künstlich

Oldenswort – Die schrecklichen Bilder von Plastikmüll in den Ozeanen sind das Eine, und sie ermahnen uns, niemals, wirklich niemals Plastikflaschen oder Plastiktüten einfach ins Meer zu werfen. Das Andere aber ist, und das weiß nicht jeder: Mit jedem Haarewaschen, mit jedem Peeling und bei jeder Dusche spülen wir Mikroplastik in den Abfluss, Teilchen, die so klein sind, das sie in den Kläranlagen nicht erfasst werden. Sie machen Meer und Mensch krank. Anna Ihme und ihr Team veranstalten dazu einen Info- und Ausprobier-Abend am Donnerstag, 27. September.

Pflege ohne Plastik
„Man kann Pflegeprodukte sehr einfach selber herstellen“, verrät Anna Ihme und baut vor sich auf dem Tisch die Ingredienzien auf, die dafür benötigt werden: ätherische Öle für den Duft, Sheabutter und Kokosöl, Bienenwachs und Natron. „Natron ist klasse als Deodorant“, sagt sie. „Mit ein bisschen Wasser vermengt neutralisiert es den Schweiß. Das funktioniert zuverlässig und kostet fast nichts.“

Neues ausprobieren
Ann-Kathrein Gräning ist ebenfalls dabei. Sie liebt es, dem Rad der Umweltverschmutzung in die Speichen zu fallen, und sie liebt es auch, neue Mixturen auszuprobieren. „Man muss sich mal die Inhaltsangaben auf den Kosmetika durchlesen“, sagt sie. Die Stoffe mit der Vorsilbe „Poly“ weisen auf Mikroplastik hin. Sie werden als Füllstoffe, Bindemittel, Schleifmittel oder Filmbildner verwendet und sind oftmals für den Effekt schlichtweg überflüssig.
Am 27. September laden die beiden ein, alternative Kosmetik auszuprobieren und selbst zu mixen. „Wir haben viele Grundstoffe und viele Rezepte da“, sagt Anna Ihme. Am Anfang wird sie ein wenig über Mikroplastik erzählen, wie man es erkennt, was es anrichtet und wie man es vermeiden kann. Sogar ein kleines Experiment zum Nachweis ist eingeplant.

Dem Plastik auf den Zahn fühlen
„Wir fühlen dem Plastik auf den Zahn“, sagt sie. Im Rahmen des Jahresthemas des Kirchenkreises „Guten Morgen! Aufgeweckt die Schöpfung gestalten“ hat sie die Reihe „Machs mit, machs nach, machs nachhaltig“ ins Leben gerufen. Beginn ist um 18 Uhr im Gemeindehaus Oldenswort, der Abend dauert ungefähr drei Stunden und kostet 10 Euro. Anmeldungen nimmt Christine Wauer unter sekretariat@erw-breklum.de entgegen.