Enge-Sande – Der Kirchengemeinderat (KGR) lenkt die Geschicke der Gemeinde. Hier wird alles beraten und entschieden, was von Bedeutung ist. Er verantwortet den Gottesdienst, wählt den Pastor, die Pastorin, kümmert sich um das Personal, die Gebäude und die Liegenschaften. Seine Mitglieder sind „Vorbilder in der Kirchengemeinde und prägen das Bild von Kirche in der Öffentlichkeit“, wie es in der Gemeindeordnung der Nordkirche heißt. Andreas Paulsen hat diese große, ehrenamtliche Verantwortung 37 Jahre lang getragen. Dafür wurde er nun von Pröpstin Annegret Wegner-Braun mit dem Ansgarkreuz der Nordkirche geehrt.
„Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten“, so zitierte die Pröpstin aus der Bibel. Das sei Aufgabe und Berufung für alle Christinnen und Christen. Andreas Paulsen habe das besonders gelebt: Von den 37 Jahren im KGR habe er 31 Jahre lang den stellvertretenden Vorsitz innegehabt. „Sie haben die Kirchengemeinde durch viele Phasen begleitet“, sagte sie. Andreas Paulsen sei ein guter Ratgeber gewesen, habe oft auch praktisch mit angepackt, war treu und zuverlässig über viele Jahre. Er habe anderen Menschen Raum gegeben, war immer um Dialog bemüht gewesen, ein guter Zuhörer und ein Vorbild für viele. „Danke für alles, was Sie in diesen Jahren für die Kirchengemeinde gewesen sind.“
Andreas Paulsen selbst blickt zufrieden auf die Zeit zurück. „Wir hatten immer ein gutes Miteinander“, sagt er. Zwölf Jahre hat er mit Pastor Werner Stümke zusammengearbeitet, seit 1996 ist Anja Nickelsen-Reimers Pastorin in Enge, und ihr Mann Thomas Reimers ist ebenfalls Pastor und in der Gemeinde engagiert. Die Zeit des Wechsels war ein bisschen aufregend, erinnert er sich. In der Vakanz-Zeit hatte er den Vorsitz und kümmerte sich unter anderem um die Renovierung des Pastorats. Er war Mitglied des Bau- und des Friedhofsausschuss, und ihm als Landwirt lagen besonders die Ländereien der Gemeinde am Herzen. „Da muss man sich ja ein bisschen mit auskennen“, sagt er, „die liegen ja weit verstreut.“
Zur Verleihung des Ansgarkreuzes wurde auch seine Frau Annegret mit einem Blumenstrauß geehrt, die ihn über die Jahre oft hat entbehren müssen. Bei der nächsten Kirchengemeinderatswahl wird der heute 77-Jährige aber nicht mehr kandidieren. „Da können jetzt auch mal Jüngere ran“, sagt er. „Ich bin guter Dinge, dass es jetzt auch gut weitergeht.“