Ein Fonds für das Klima

Mit großer Mehrheit hat die Synode des Kirchenkreises Nordfriesland auf ihrer jüngsten Sitzung die Einrichtung eines Klima-Fonds beschlossen: 150000 Euro sollen bis auf weiteres jährlich den Gemeinden und Einrichtungen für umweltfreundliche Heizungsanlagen zur Verfügung gestellt werden.

Klimafreundliche Alternative attraktiv machen

Den Antrag brachte Matthias Krämer für den Bau- und Klimaausschuss ein und stellte das Konzept vor, dass Matthias Marx als Klimaschutzmanager des Kirchenkreises entwickelt hatte. „Bereits 2012 wurde das Integrierte Klimaschutzkonzept für die Nordkirche veröffentlicht“, erklärte er. Seit 2015 gebe es ein Klimaschutzgesetz, das eine Absenkung der Treibhaus-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf Null festsetze. Das zu erreichen sei nur möglich, wenn man den CO2-Ausstoß kirchlicher Gebäude senke, die noch zumeist mit Gas oder Öl beheizt werden. Das sei auch wirtschaftlich eine gute Entscheidung, so Krämer, weil so in den nächsten 30 Jahre bis zu 1,7 Millionen an CO2-Steuer eingespart werden könnten, die Investitionen würden sich schon zehn Jahre früher amortisiert haben. Nach dem Willen der Kirchenkreis-Synode können nun Gemeinden oder Einrichtungen, die eh gerade eine neue Heizungsanlage brauchen, dafür Gelder und Darlehen beantragen. Das soll ihnen die Entscheidung für klimafreundliche Alternativen leichter machen.

Vorausschauende Finanzplanung

Ein weiterer Punkt der Synodal-Tagung, die zum ersten Mal in digitaler Form stattfand, war der Jahresabschluss 2019. Insgesamt blieb der Kirchenkreis mit knapp 1,4 Millionen Euro unter der im Haushaltsplan veranschlagten Summe. Mit Blick auf die Pandemie-geplagte Konjunktur, die voraussichtlich zu erheblichen Mindereinnahmen im Jahr 2020 führen wird, wurde dieses Geld in die Ausgleichsrücklage verschoben. „Wir wissen noch nicht wirklich, wie es kommen wird“, so Pröpstin Annegret Wegner-Braun, die sowohl Jahresabschluss als auch den Haushaltsplan für 2021 einbrachte, „und damit gilt es umzugehen.“ Nach den Prognosen sei in den nächsten Jahren mit Mindereinnahmen von fast zwei Millionen Euro jährlich zu rechnen.

Die Propstei im Norden

In ihrem Bericht lenkte die Pröpstin den Blick der Synodalen auf den Nordbereich des Kirchenkreises, für den sie zuständig ist. „Das ist ein kulturell, historisch und landschaftlich interessanter Lebensraum“, sagte sie. Als Grenzregion spiele hier die Nähe zu den dänischen Nachbarn eine besondere Rolle, auf den Inseln und Halligen präge der Tourismus den Lebensrhythmus, und sie warb eindrücklich um Verständnis für die besondere Situation der Gemeinden, die sich daraus, insbesondere auf Sylt, ergebe. „Das Nebeneinander von Festlands- und Inselgemeinden in unserem Kirchenkreis ist nicht immer spannungsfrei“, sagte sie. „Wir müssen einander wahrnehmen lernen“, so die Pröpstin, „Verschiedenheit ist nicht trennend, sondern bereichernd.“

1. Digitalsynode: Großer Dank an alle Mitwirkenden

Weitere Themen waren der Bericht aus dem Ausschuss für Frauenarbeit sowie ein Bericht aus der Landessynode. Neue stellvertretende Mitglieder im Bau- und Klima-Ausschuss sind Hartmut Jessen und Karin Penno-Burmeister, in den Nominierungsausschuss wurden Kerrin Ingwersen-Lentfer und Hardy Hansen gewählt. Birgit Watter wurde von der Synode zum stellvertretenden Mitglied des Finanzausschusses bestimmt.

Die digitale Synode dauerte insgesamt mehr als fünf Stunden. Das war herausfordernd, aber machbar. „Wir bedanken uns bei allen fürs Mitmachen und für Ihre Geduld“, so Präses Jürgen Kolk. Ein besonderer Dank ging an die Mitarbeitenden der IT und an die Gremienassistentin Gabriele Carstens, die im Hintergrund dafür gesorgt hatten, dass alles gut funktionierte.