Es war ein großes, eng beschriebenes Banner, das die Kirchengemeinderäte aus Oldenswort beim Verabschiedungsgottesdienst ihrer Pastorin Inke Thomsen-Krüger im Altarraum der St. Pankratiuskirche in Oldenswort ausrollten. Mit gebrochenen Stimmen lasen die Mitglieder alle Funktionen, Aktionen, Dienste, Projekte und Initiativen vor, die Inke Thomsen-Krüger während ihrer Zeit ausgefüllt, geleistet und vorangetrieben hat. Neben all den Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten, Beerdigungen und feierlichen Gottesdiensten standen auch die Seelsorge während der Corona-Zeit, das Kümmern um die Kirchen und Gebäude, der Religionsunterricht in den Schulen und die Fürsorge für die Gemeindemitglieder ganz oben auf der Liste. Inke Thomsen-Krüger sei nicht nur ihre Pastorin gewesen, sie sei ihnen zu einer Freundin geworden, auf deren Hilfe und Unterstützung man immer zählen konnte, erklärten die Kirchengemeinderäte einhellig.
Kluger Einsatz für wichtige Themen
Nun aber verlässt die gebürtige Nordfriesin die Westküste, wird Leiterin des Hauptbereiches Generationen und Geschlechter im Kirchenamt in Kiel – und geht mit einem weinenden und einem lachenden Auge, wie sie sagt: „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und bin gleichzeitig dankbar, dass ich als Gemeindepastorin so nah bei den Menschen sein durfte“. Dabei reichte ihr Engagement weit über die Grenzen ihrer drei Gemeinden hinaus, die sie zeitgleich betreut hat. Inke Thomsen-Krüger war unter anderem stellvertretende Pröpstin im Südbereich des Kirchenkreises, Mitglied der Kirchenkreissynode, Aufsichtsratsmitglied des Diakonischen Werkes Husum, Mitglied der Gesellschafterversammlung St. Christian. prägendes Mitglied in den Arbeitsgemeinschaften Gebäude und Klimaschutz und Vorsitzende des Ortskulturrings. Propst Mathias Lenz betonte deshalb in seiner Laudation neben ihrem Einsatz für die Gemeinden und ihre Menschen vor allem ihren klugen Einsatz für wichtige Themen: „In den Monaten, in denen ich Dich in der Arbeit und Zusammenarbeit erleben durfte, war es die reine Freude. Vielen Dank dafür“.
Der Deich bleibt ihre Heimat
In die Wiege gelegt war der Nordfriesin Inke Thomsen-Krüger der Pastorenberuf nicht. Doch der Konfirmandenunterricht, die anschließende Jugendarbeit und ein sehr guter Religionsunterricht weckten ihre Neugier an religiösen Themen, in Kiel und Göttingen studierte sie schließlich Theologie. „Im Glauben mit Menschen zu arbeiten und Projekte anstoßen zu können, hat mich immer sehr erfüllt“, erklärt Inke Thomsen-Krüger. Ähnliches erwartetet sie auch von ihrer neuen Position als Leiterin des Hauptbereiches, die sie am 1. September antreten wird. „Die Themen Generationen und Geschlechter sind brandaktuell und ich freue mich, sie mit einem starken Team aus theologischer Sicht bearbeiten zu dürfen“, erklärt Inke Thomsen-Krüger. Ihren Wohnsitz in Uelvesbüll wird sie trotz des Wechsels an die Ostküste aber behalten: „Der Deich ist nun mal meine Heimat“.