Nordfriesland – Einen etwas anderen Urlaub erlebten sieben Nordfriesen im Oktober: Sie ließen sich von Susanne Kunsmann vom Evangelischen Kinder- und Jugendbüro in das ostafrikanische Tanzania entführen und lernten die Konde Diözese, die Partnerkirche des Kirchenkreises Nordfriesland, kennen. Dreieinhalb Wochen waren sie unterwegs, und sie zeigten sich tief beeindruckt vom Land und von den Menschen.
Vorurteile wurden abgebaut
„Mich hat berührt wie die Menschen in Tansania leben“, sagt zum Beispiel Birgit Groth (24) aus Bredstedt. „Sie besitzen nicht viel und sind doch glücklich und zufrieden. Sie nutzen was die Natur einen schenkt und leben in Harmonie zusammen.“ Gemeinsam spürte die Gruppe den so ganz anderen Lebensumständen nach, verglichen das dortige Werteverständnis mit dem eigenen und überlegten, wie hier wie dort ein Bewusstsein für das Miteinander verschiedener Kulturen, für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung geschaffen werden könnte. „Ziel der Reise ist“, so Susanne Kunsmann, dass die Teilnehmenden in ihrem jeweiligen Heimatkontext nicht nur schwarz und weiß, arm und reich, Geber und Nehmer sehen, sondern den Menschen als Menschen wahrnehmen.“ Nur so könnten Vorurteile abgebaut und zur internationalen Völkerverständigung beigetragen werden.
Vertrauen wagen
Alexandra Wohlgemuth (46) aus Husum hatte sich lange auf die Reise gefreut. „Die Freundlichkeit und der Lebensmut der Tanzania besticht immer wieder“, sagt sie. Überrascht sei sie gewesen von den überfüllten Klassenräumen in großen Schulen, von den vollgestopften Bussen und dem fürs deutsche Gemüt gewöhnungsbedürftigen Umgang mit der Pünktlichkeit, selbst bei öffentlichen Verkehrsmitteln. Es habe eine Weile gebraucht, bis sie den Mut gefunden habe, auch einmal alleine loszugehen, dann aber sei sie zum Beispiel einer Marktfrau begegnet, die ihr in einer Nebenstraße etwas Schönes zeigen wollte, und das Vertrauen habe sich gelohnt. „Das war schön“, sagt sie.