„Dieter Paulsen war engagiert an vielen Orten – immer dort, wo Menschen Hilfe brauchten. Er steht fest auf dem christlichen Fundament. Wenn es um die Armen in unserer Gesellschaft geht, bezieht er eindeutig Stellung.“ Dies sagte Volker Schümann, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Husum, anlässlich der Verabschiedung des langjährigen Leiters der Bredstedter Tafel. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes am Sonntag Judika wurde Paulsen offiziell von seinem Amt entbunden.
Judika, so Pastor Peter Schuchardt, spiegele sich wider im Psalm 43 und bedeute „Gott, schaffe mir Recht!“ – passend zu einer Persönlichkeit wie Dieter Paulsen, der seit dem Jahre 2008 gemeinsam mit seinem Team das „Gesicht“ der Bredstedter Tafel darstellte und, so Schümann, „jeden Mittwoch das tägliche Brot“ an jene ausgab, die mit einem eng begrenzten Haushaltsbudget auskommen müssen. Der Pädagoge im Ruhestand, der im Jahre 2012 das Ansgar-Kreuz erhielt, hat sich stets intensiv um Geflüchtete gekümmert und sein ehemaliges Lehrerkollegium dazu ermutigt, diese Menschen Deutsch zu lehren. „Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit sind die Säulen einer sozialen Demokratie, wobei die Gerechtigkeit die wichtigste Eigenschaft ist, die ein Volk erhöht“, sagte Paulsen in seiner Ansprache. Die Tafel stehe für aktives, helfendes Handeln, sei auf der anderen Seite aber auch eine Anklage gegen die Ungerechtigkeit in einem reichen Land. Er dankte für die langjährige, Frucht bringende Kooperation mit dem Diakonischen Werk Husum und der AWO, die die Tafeln gemeinsam unterhalten, ganz besonders aber seinen Bredstedter Team-Mitgliedern: „Es war eine Freude mit Euch zu arbeiten. Meine Aufgabe hat mein Leben bereichert und die Entwicklung von Freundschaften gefördert, die auch in den Privatbereich hineinreichen.“ In „Zeiten emotionaler Verarmung“ dankte Paulsen abschließend mit dem muslimischen Friedensgruß: Eine leichte Verbeugung und „Hand aufs Herz“.
Pastor Schuchardt segnete Dieter Paulsen und seine Nachfolgerin Sylke Pietsch, die seit Oktober 2020 die Leitungsaufgaben übernommen hat. „Ich wurde gefragt, ob ich die Nachfolge antreten möchte und habe einfach ja gesagt“, führte sie aus. Die Aufgabe sei zwar eine große Herausforderung, sei aber bereichernd und sinnstiftend: „Es tut einfach gut, Menschen zu helfen, die nichts haben.“ Das Diakonische Werk erfülle im Dienste der Gerechtigkeit wichtige Aufgaben, so Pastor Schuchardt. „Dieter Paulsen hat das Leben gerechter gemacht und den Menschen ihre Würde wiedergegeben.“