Der Ball ist rund, und ein Spiel dauert 90 Minuten

Nordstrand-Odenbüll – Ein leises Stöhnen geht durch den Pastoratsgarten, als die Schweden in der 32. Minute ihr Tor gegen die bundesdeutsche Mannschaft schießen. Kein Aufschrei, keine Verzweiflung, keine Besserwisserei und keine Rufe nach einem Trainerwechsel – man sieht schlicht die Felle davonschwimmen, so ist das manchmal im Fußball, davon geht die Welt nicht unter.

In Gemeinschaft sieht man besser
„Bis zu 150 Menschen kommen zum Public Viewing“, erzählt Pastor Thorsten Wiese, der seinen Garten gern zur Verfügung stellt und sich darum kümmert, dass mit der Technik alles gut klappt. Und das tut es: Ein Rückprojektionsbeamer steht hinter der großen Leinwand, ein improvisiertes Zelt aus schwarzer Folie schützt vor Regen und Streulicht, der Ton ist gut, das Bild perfekt.

Der Kirchbauverein wirbelt für die gute Sache
Diesmal sind es nur gut 50 Menschen, die sich auf den Strohballen niederlassen – kein Wunder bei 12 Grad und stürmischem, kalten Wind, der gern auch mal ein paar Tropfen mitbringt. Maren Hansen vom Kirchbauverein begrüßt sie. Es gibt Bier und Grillwurst, wer mag, bekommt auch einen heißen Tee – der Reinerlös kommt der St.-Vinzenzkirche zugute, erklärt sie. „Vun binnen warrn wi licht warm“, sagt sie, „und gegen dat Wedder kann man sik antreken.“ Seit 2006 organisiert der Kirchbauverein immer zu den deutschen Spielen bei Europa- und Weltmeisterschaft das Public-Viewing. 200 bis 300 Euro Einnahmen bringen die Abende jeweils. Große Dinge hat der Verein schon mit dem Geld für die Nordstrander Kirche bewegen können, und an der alten Lady gibt es immer wieder etwas zu tun. „Es ist ein Angebot für die Kirchengemeinde und für die Urlauber“, sagt sie. Inzwischen hat das Team vom Kirchbau-Verein Schlag drauf und weiß genau, wie es sich organisieren muss, damit alles reibungslos läuft und flott von der Hand geht. „Alle packen am Ende mit an“, sagt Maren Hansen, „in 15 Minuten ist der Garten wieder schier.“

Ende ist erst, wenn der Schiedsrichter pfeift
Der Ball ist rund, und ein Spiel dauert 90 Minuten – selten war das so wahr wie im Spiel Deutschland – Schweden: In der allerletzten Minute schießt Tony Kroos das 2:1. Es sieht so aus, als ob die deutsche Mannschaft es doch wieder in die nächste Runde schafft. „Am Ende mögen wir dann meist auch keine Grillwurst mehr sehen“, sagt Maren Hansen und lacht. Aber bis dahin rollt das Leder weiter über den Rasen – und die Nordstrander sind live dabei.

Gemeinsame Themen Schöpfung und Inklusion

Risum-Lindholm – Seit nunmehr fast 20 Jahren pflegt die Kirchengemeinde Risum-Lindholm eine Partnerschaft zur United Christian Interior Ministries (UCIM) in Visakhapatnam/Indien. Gegenseitige Besuche und Verantwortung füreinander sind seitdem tragende Elemente. In diesem Jahr kommt Bischof Dr. K. R. Singh mit einer Delegation nach Nordfriesland.

Reise durch den Kirchenkreis
Inhaltliche Schwerpunkte der Begegnung sind die Verantwortung für die Schöpfung und das Thema Inklusion. Vom 30. Juni bis zum 20. Juli sind die Gäste im Kirchenkreis unterwegs. Sie besuchen in diesen Tagen die Schutzstation Wattenmeer auf Hooge und die Mürwiker Werkstätten, aber auch das Evangelische Regionalzentrum Westküste (ERW) und das Behindertenwohnheim in Husum stehen auf dem Programm. Am Sonntag, 1. Juli, feiert die Kirchengemeinde mit ihren Partnern einen Begrüßungsgottesdienst in der Lindholmer Kirche, Beginn ist um 10 Uhr. Am Mittwoch, 4. Juli, beginnt um 19 Uhr eine Info-Veranstaltung im Andersen Haus in Klockries. Bischof Singh berichtet über aktuelle Projekte der Partnerschaftsarbeit, die Teilnehmenden singen gemeinsam mit den Gästen und sehen Tänze aus dem fernen Land. Die Insel Sylt besuchen die Inder am Sonntag, 8. Juli. Sie feiern dort gemeinsam mit den Keitumern Gottesdienst ab 10 Uhr in der St. Severin-Kirche. Die Hallig Hooge erwartet die Gäste am Sonntag, 15. Juli, und wird mit ihnen einen Gottesdienst in der Hallig-Kirche feiern. Das Indienteam der Kirchengemeinde hat das Programm vorbereitet.

20 Jahre Partnerschaft
„Durch diesen Besuch soll die Partnerschaft weiter gestärkt und das Wissen umeinander vertieft werden“, sagt dazu Pastor Hans-Peter Spießwinkel aus Risum-Lindholm. Im nächsten Jahr werde es dann zum 20jährigen Bestehen der Freundschaft eine Jubiläumsveranstaltung in Visakhapatnam geben.

Bewegung ist die Wurzel, die Halt gibt

Bordelum – Bewegung und Körper-Erfahrung sind für Kinder unerlässlich, um die Welt und sich selbst zu verstehen. „Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper“ – das wussten schon die alten Römer. Um Kinder in Bewegung zu bringen, haben die Evangelische Kindertagesstätte und die Grundschule Bordelum jetzt ein großes Kooperationsprojekt ins Leben gerufen: Gemeinsam mit vielen sportlichen Partnern vor Ort organisierten sie eine Projektwoche mit sage und schreibe 17 Sportangeboten zum Ausprobieren.

Bewegung ist wichtig für die Entwicklung
„Bewegung ist für die Kinder ein Grundbedürfnis“, sagt Kitaleiterin Bärbel Becker. Sie freut sich, dass so viele Ehrenamtliche aus den unterschiedlichsten Sparten mitmachen. Darunter sind Hand-, Fuß- und Faustball-Spieler, es wird aber auch Schwimmen und Reiten, Wandern, Tanzen, Tischtennis und vieles mehr angeboten. Sogar Golfspielen ist dabei, und der bekannte Triathlet Björn Nahnsen vom TSV Enge-Sande bringt den jungen Sportlern das Laufen nahe. Besonders stolz sind Schule und Kita auf das Rhönrad-Angebot von Verena Botte. Über die Tage liefen hier 30 Kinder von vier bis zehn Jahren im Rad. „Die Kinder waren sehr motiviert bei der Sache“, so Verena Botte, die im TSB-Flensburg Trainerin für die ungewöhnliche Sportart ist. „Es ist gut, so früh damit anzufangen. Je älter die Kinder sind, desto ängstlicher sind sie oft.“ Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Elegant rollen die Jungen und Mädchen durch die BGS-Sporthalle. Es sieht kinderleicht aus. Aber wer sich einmal in so ein Rad stellt, weiß den Mut der Kinder zu würdigen.

Kita und Schule gemeinsam
Weil die Kinder gerne Mehreres ausprobieren sollten und die Angebote an verschiedenen Orten stattfanden, war der logistische Aufwand groß. Aber es hat sich gelohnt. „Die Kinder waren begeistert dabei“, erzählt Bärbel Becker, „und auch die Mitarbeitenden, Lehrenden und Ehrenamtlichen hatten viel Freude.“ Die Evangelische Kita Bordelum betreut zurzeit inklusive der Hortgruppe 94 Kinder, gut 60 besuchen die Grundschule. Schule und Kita möchten mit der Projektwoche Mut zu Sport und Bewegung machen, denn das, davon sind die Pädagogen überzeugt, tut den Kindern auch beim Lernen gut.

Info: Die Evangelische Kindertagesstätte und die Grundschule Bordelum danken den Mitarbeitenden, den Lehrkräften und besonders den Ehrenamtlichen. Dank gilt aber auch der Spendengemeinschaft „Neue Energien Bordelum“ und dem Windpark Reußenköge.

Ein kreativer Geist geht in den Un-Ruhestand

Olderup – Sie ist eine Pionierin der Kindertagesstätten-Arbeit in Olderup: Vor 22 Jahren übernahm Elke Krause die Leitung – da gab es die Kita noch gar nicht. Sie begleitete die letzten Umbau-Arbeiten und suchte die ersten Möbel aus. Und endlich konnte sie die ersten Kinder im Evangelischen Kindergarten Olderup begrüßen. Jetzt geht die erfahrene Pädagogin in den Ruhestand. Und zum Abschied säumten hunderte von Ehemaligen ihren Weg von der Kirche zur Kita.

Wertschätzung als Leitmotiv
„Danke für diese guten Jahre“, sang sie während des Gottesdienstes zu ihrer Verabschiedung solo für die Gemeinde. Sie fasste auf diese Weise noch einmal zusammen, was sie über die Jahre als Kindergartenleitung ausgezeichnet hatte: ihre grundsätzlich wertschätzende Haltung gegenüber Kindern, Eltern und Mitarbeitenden, ihre ehrliche und authentische Frömmigkeit, ihre Kreativität und ihre hohe Musikalität, die sie so großzügig mit anderen teilte.

Musik und Plattdeutsch
Gospelchor und Posaunenchor ließen es sich darum nicht nehmen, Elke Krause musikalisch zu danken. Pastorin Heike Braren fand herzliche Worte, denn die Erzieherin war nicht nur Kita-Leiterin gewesen, sie war auch Mitglied des Kirchengemeinderats, gestaltete gemeinsam mit Elfriede Görtzen viele Jahre den Kindergottesdienst und war immer auch eine aktive Gottesdienstbesucherin, die jederzeit für neue Ideen zu haben war und außerdem die plattdeutsche Sprache in den Gremien sowie in der Kita pflegte.

Und immer dabei: die kommunalen Partner
Ihr innovativer Geist sei auch manchmal herausfordernd gewesen, sagte Bürgermeister Thomas Carstensen in seiner Laudatio. Manchmal hätten sich die Kommunalvertreter schwer damit getan, zwischen Notwendigem und „Nice-to-have“ zu unterscheiden, aber die Kita-Leiterin habe immer wieder überzeugen können. „Wir können unser Geld nicht besser anlegen als in die Bildung unserer Kinder“, sagte Carstensen. Gekommen waren neben dem Kirchengemeinderat auch Elternvertreter sowie ehemalige Wegbegleiter wie die Bürgermeister Andreas Petersen (Arlewatt) und Gerd Martens (Olderup) und Pastorin Inke Raabe.

Ein Spalier der mit Gott groß gewordenen
Eine besondere Überraschung hatten Mitarbeitende und Eltern mit großem Aufwand organisiert: Nach dem Gottesdienst standen ehemalige Kita-Kinder Spalier und überreichten der scheidenden Pädagogin ein Blümchen. Der Weg von der Kirche bis zur Kita war gesäumt mit Menschen, die Elke Krause Respekt und Dank erwiesen. „Das war so schön“, sagte diese gerührt. „Vielen, herzlichen Dank!“

Das etwas andere Fußball-Turnier

Niebüll – Deutschland ist im Fußballfieber: Es ist doch zu schön, die Spieler aus vielen Ländern zu beobachten, wie sie elegant dribbeln, weit abschlagen oder sauber ihre Pässe spielen. Aber ausgerechnet wenn die Fußball-Weltmeisterschaft in ihre heiße Phase geht, die Kämpfe härter und die Fouls schlimmer werden, plant das Evangelische Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) ein etwas anderes Fußballturnier.

Fair-Play mit Spaß
„Wir veranstalten am 7. Juli ein Bigball-Fußballturnier in Niebüll“, sagt Synja Brodersen, die zurzeit im Bundesfreiwilligendienst (BfD) im EKJB ist. Wie das läuft, demonstriert sie sogleich mit Teamerin Levke Schuchardt: Beide klettern in die Schultergurte der großen Luftbälle und fangen sogleich mit der Rangelei an. Dabei prallen sie sanft gefedert voneinander ab und liegen bald prustend auf dem Boden wie Käfer auf dem Rücken. Nach wenigen Sekunden sind sie wieder auf den Beinen, und das fröhliche Gekabbele beginnt von vorne. „Man muss die Bewegungen anders koordinieren“, erklärt Levke Schuchardt. Die Bigballs machen nun mal im wahrsten Sinne des Wortes unförmig, die Arme sind fixiert und können nicht durch ihr Schwingen die Balance ausgleichen. Die Füße sind gefühlt irgendwie weiter unten als sonst. „Beim Bigball-Turnier geht es um Fair-Play“, sagt Synja Brodersen. „Foul-Spiel ist fast unmöglich, weil man ja an die Füße des anderen gar nicht richtig rankommt.“

Manchmal geht der Ball sogar ins Tor
16 Teams mit jeweils vier jugendlichen Spielern (12 bis 16 Jahre) sollen es werden, das Turnier beginnt am Sonnabend, 7. Juli, um 9 Uhr morgens und wird etwa bis 17 Uhr dauern. Weil die Bewegung in den Bällen zwar lustig aussieht, aber körperlich sehr anstrengend ist, dauert jedes Spiel nur fünf Minuten. Der Sportplatz der Alwin-Lensch-Schule, der am Haus der Jugend liegt, ist reserviert, auf einem Extra-Feld können auch Turnier-Gäste mal in den Ball steigen und sich ausprobieren. „Im Vordergrund stehen der Spaß und die Gemeinschaft“, sagt Synja Brodersen und lacht. „Wenn der Ball auch mal ins Tor geht, kann man wirklich von Glück sprechen.“ Das Startgeld beträgt 5 Euro pro Team, Anmeldungen nimmt das EKJB unter 04661/1462 oder per Email an info@ev-kinderundjugend-nf.de entgegen.

Kita Nordstrand ist klimafreundlich unterwegs

Nordstrand – „Der Mond is aufdedangen“ – das sind ungewöhnliche Klänge morgens um 9 Uhr. Nicht weniger ungewöhnlich ist das Gefährt, dem sie sich entschwingen: Ein elektromobiles Lastenfahrrad ist unterwegs von der Evangelischen Kita Nordstrand zum Badestrand Fuhlehörn. Drin sitzen fünf Krippenkinder – professionell ausgerüstet mit Anschnallgurten und Fahrradhelmen – und die zweieinhalbjährige Tilda hat bald die ganze Gruppe angesteckt mit ihrem Lied vom Mond am Morgen.

Ziel: Klimaneutral bis 2050
Hintergrund ist die Aktion „Kirche für Klima“ der Nordkirche: In der Kita sind zurzeit zwei Räder als Leihgabe des Projekts stationiert. Die Nordkirche will bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden und geht diesem Ziel auf verschiedensten Wegen entgegen. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Mobilität. „Mit den Lastenfahrrädern wollen wir den Kindern Spaß am Fahrradfahren vermitteln und den Eltern zeigen, dass sich Ausflüge mit Kindern und Fahrrad leicht kombinieren lassen“, sagt Klaudia Morkramer, Klimaschutzmanagerin für Mobilität der Nordkirche in einem Pressetext.

Sonne und Fahrtwind
Und Spaß haben die Kinder, das ist offensichtlich. Sie genießen den Fahrtwind, das schöne Wetter und die Zeit, den blankgeputzten Himmel nach Mondresten und Mini-Wölkchen abzusuchen. An den Lenkern sitzen Sabine Kob und Ute Lange-Carstensen. Letztere wundert sich zuerst ein bisschen über das Lied vom Mond, bis auch sie ihn entdeckt, der, zwar blass aber deutlich, „nur halb zu sehen“ ist. Die Pädagoginnen müssen sich ein bisschen konzentrieren, die Räder sind breiter als gewöhnliche, bei abschüssigen Wegstrecken ist Achtsamkeit angesagt, und manchmal weichen sie auf die Straße aus, weil die Radwege nicht für diese Breite ausgelegt sind. Aber beide sind absolut begeistert: „Durch die Lastenfahrräder können wir auch mit den Krippenkindern die Insel entdecken und sind nicht mehr so an den Kindergarten angebunden“, sagt Gruppenleiterin Ute Lange-Carstensen. Mühelos erklimmt sie mithilfe des starken Elektro-Motors den Deich: Die Räder sind für 80 Kilo ausgelegt, das wäre mit reiner Pedalkraft kaum zu bewältigen.

Wertschätzender Umgang mit der Schöpfung
Auch Gesa Petersen, Leiterin der Evangelischen Kita Nordstrand, gefällt die Idee. Ihr ist es gelungen, die Räder zeitgleich zu den „Deichwochen“ der Kita nach Nordstrand zu holen. Da sind die größeren Kinder eh unterwegs, um spielend das Wattenmeer und die Nordsee zu entdecken. Jetzt können die Kleinen dazukommen und schon mal mitstaunen. Umweltschutz ist in der Kita immer wieder Thema. „Wir haben einen Schatz, mit dem wir sorgsam umgehen wollen“, sagt Gesa Petersen. Darum lernen die Kinder früh, zum Beispiel Müll zu vermeiden und der Schöpfung wertschätzend zu begegnen.

E-motorisierte Lastenfahrräder – das wär schon was
14 Tage lang bleiben die beiden Räder auf der Insel, dann wird eines in die Evangelische Kita nach Bordelum gebracht, das andere geht nach Hamburg, um dort an einer Fahrradstern-Fahrt teilzunehmen. Ute Lange-Carstensen ist auf den Geschmack gekommen. „Wir sind viel beweglicher mit den Rädern“, sagt sie. „Gerade hier auf Nordstrand könnten wir sie gut gebrauchen.“

Die Himmelsradler starten für den Kirchenkreis

Die Himmelsradler – das sind jetzt schon mehr als 30 Aktive, die das Radfahren lieben. Sie haben sich beim „Stadtradeln“ angemeldet, ein bundesweiter Wettbewerb „für mehr Lebensqualität, Radförderung und Klimaschutz“: Der Landkreis Nordfriesland ist vom 16. Juni bis 6. Juli dabei, die Himmelsradler sind das bisher größte von zwölf eingetragenen Teams. Sie werden im genannten Zeitraum ihre gefahrenen Radkilometer in die Webseite eintragen und damit ihren Beitrag zum Klimaschutz dokumentieren.

Und so funktioniert es: Unter diesem Link registrieren sich Interessierte. Sie erhalten dann ein eigenes Login und einen eigenen Bereich, um die gefahrenen Kilometer einzutragen. Es kommt nicht auf die Menge an, dabei sein ist alles. Auch E-Bikes sind willkommen. Dass dabei nicht geschummelt wird, ist eine Frage der Ehre.

Die Himmelsradler treffen sich am 15. Juni, 12 Uhr in Breklum vor der Kirchenkreis-Verwaltung. Die Auftakt-Touren der Initiative starten am 16. Juni jeweils um 9.30 Uhr in Husum und Niebüll. Sie treffen sich dann gegen 13 Uhr am Naturzentrum Bredstedt.

„Willkommen ist jeder, der aufrecht im Sattel sitzen kann“, witzelt Initiatorin Pastorin Inke Raabe. Sie hat bei der Aktion schon einmal mitgemacht und weiß, wie motivierend das Fahren im Team ist. „Es macht einfach Spaß“, sagt sie, „und darauf kommt es an.“ Mehr Info gibt es bei Inke Raabe unter raabe@erw-breklum.de

Mit allen Wassern gewaschen

Hamburger Hallig – Buchstäblich mit allen Wassern gewaschen wurden Hanna, Tamme und Henry heute morgen auf der Hamburger Hallig. Die Kirchengemeinde Bredstedt und ihre Familien hatten sich auf ein wunderschönes Tauffest direkt am Meer gefreut, aber es goss aus Kübeln. In wenigen Minuten waren Kind und Kegel platschnass.

Das Ende von vier Wochen Hitze und Dürre
„Wir haben so auf Regen gehofft“, sagte Pastorin Wiltraud Schuchardt und lachte, „aber doch nicht heute!“ Dabei versuchte sie, ihre Predigtmappe trockenzuwischen und zu retten, was zu retten war. Die Gemeinde flüchtete sich hoch zum Hallig-Krog und fand dort Unterschlupf unter den großen Sonnenzelten.
Und siehe da: Mit dem ersten Lied hörte auch der Regen auf, die Stimmung besserte sich und alsbald war da bei den Schafen eine fröhliche Taufgesellschaft aus jungen Familien, alteingesessenen Gemeindegliedern, helfenden Händen und einem riesigen Bernhardiner, an dem sich niemand störte.

Und siehe: Es war sehr gut.
„Gottes weiter Himmel ist nirgends so weit wie hier in Nordfriesland“, sagte Wiltraud Schuchardt in ihrer Predigt. Durch die Taufe, erklärte sie, gehören alle zur großen Gemeinschaft der Gottesfamilie dazu. So taufte sie die drei Kleinen schließlich mit Nordseewasser, gemeinsam mit Eltern und Paten bis zu den Knien umspült. Und Gott sah an, was sie da taten, und siehe, es war sehr gut.

Taufgottesdienst auf der Hamburger Hallig

Die Synode hat gewählt

Breklum – Heute wählte die Synode des Kirchenkreises in Breklum Pastorin Annegret Wegner-Braun zur neuen Pröpstin für den Nordbezirk. Die 59-Jährige Theologin ist zurzeit Seelsorgerin für die Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck. Annegret Wegner-Braun bringt langjährige Berufserfahrung als Gemeindepastorin mit. Sechs Jahre hat sie als Studienleiterin im Pastoralkolleg Ratzeburg gewirkt, seit 2013 ist sie tätig als Pastorin der Kirchengemeinde St. Marien zu Lübeck. Sie hat Zusatzqualifikationen als Systemische Supervisorin, Erfahrung in Spiel- und Theaterpädagogik sowie in Klinischer Seelsorge. Die Entstehung der Nordkirche begleitete sie geschäftsführend und koordinierend und kann daher mit guten Kenntnissen nordkirchlicher Strukturen aufwarten. „Ich würde Sie gerne in Ihrer Arbeit stärken und stützen“, sagte sie in ihrer Vorstellung vor der Synode. Wahrzunehmen, was die Bedürfnisse, die Sorgen und Nöte der Kirchengemeinden sowie der Dienste und Werke sind, sei ihr ein besonderes Anliegen.

Mit sichtlicher Freude nahm Annegret Wegner-Braun das Wahlergebnis zur Kenntnis. Sie erhielt 65 von 91 gültigen Stimmen. Als erste gratulierte ihr Gegenkandidatin Katrin Hansen. Eine lange Reihe von Gratulanten schloss sich ihr an, unter ihnen Bischof Gothart Magaard, der das Wahlverfahren begleitet hatte. „Ich gratuliere Pastorin Wegner-Braun herzlich zur Wahl als neue Pröpstin für den Kirchenkreis Nordfriesland und wünsche ihr Gottes Segen für ihr künftiges Wirken“, sagte er. „Mein Dank gilt der zweiten Kandidatin, Pastorin Katrin Hansen, für ihre Bereitschaft, in unserer Kirche an entscheidender Stelle Verantwortung zu übernehmen.“

„Ich danke Ihnen für das Vertrauen“, sagte Annegret Wegner-Braun schlicht. Für sie steht jetzt der Umzug nach Niebüll an, ihr Mann, Gymnasiallehrer für Deutsch und Geschichte wird sie begleiten. Ihre Einführung ist für den Herbst geplant.

Juni-Synode

Ganz und gar angekommen

Viöl – Es fühlte sich ein bisschen wie Happy ohne End an: Gestern wurde Dr. Christine Weide in ihr Amt als Pastorin für die Kirchengemeinde Viöl eingeführt. Kirche und Kaffeetafel waren voll mit fröhlichen und dankbaren Menschen. Sie zollten ihrer Seelsorgerin Ehre, die bereits seit 2014 Pastorin zur Anstellung in der großen Landgemeinde ist.

Eine Landgemeinde mit vielfältigen Aufgaben
Wie vielfältig diese Aufgaben sind, betonte Propst Jürgen Jessen-Thiesen in seiner Ansprache: Neben Gottesdiensten, Amtshandlungen und dem vielfältigen Konfirmandenunterricht hält die Seelsorgerin den Kontakt zur Schule, betreut die Kita—Kinder in Viöl und Löwenstedt, begleitet Seniorenheim und Tagespflege. Sie hat eine Lektorenschulung angeboten, ist Mitglied im Kirchengemeinderat, im Posaunenchor, der Synode und seit Kurzem auch stellvertretendes Mitglied des Kirchenkreis-Rates. „Sie sind ganz und gar in der Kirchengemeinde angekommen“, sagte der Propst.

Typisch nordfriesisch
Und das war deutlich zu spüren: Nach dem lebendigen Gottesdienst in der St. Christophorus-Kirche ging es rüber zur Kaffeetafel ins Gallehuus. Ein typisch nordfriesisches Kuchenbuffet wartete dort – gefühlte 50 Torten, liebevoll von Gemeindegliedern selbstgemacht, eine schöner als die andere – und daneben für die Lütten und manch Kindgebliebenen große Bonbon-Dosen mit Naschies. Das führte sie – man konnte es den Kinderaugen ansehen – unmittelbar an die Pforten des Paradieses.

Professor Schilling als Überraschungsgast
Kollegen, Pfadfinder, der Kirchengemeinderat und Mitarbeitende, aber auch Landfrauen und die Kommune brachten ihre Wertschätzung zum Ausdruck, teilweise auf plattdeutsch und längst schon beim Du angekommen, hoben sie die Freundlichkeit und Zuverlässigkeit der Pastorin hervor, die keine Berührungsängste kennt und offen auf die Menschen in ihren verschiedenen Lebenslagen zugeht. Überraschungsgast war Professor Johannes Schilling aus Kiel, der Doktorvater von Christine Weide, der in der Tat mit väterlichem Stolz über die Theologin sprach und die Gemeinde herzlich bat, doch gut zu „seinem“ Doktorkind zu sein.

Endlich Beamtin
Für Dr. Christine Weide endet mit ihrer Einführung ein langer Ausbildungsweg. Geboren 1980 in Kiel studierte sie ebendort und in Heidelberg Theologie. Nach dem Examen 2005 begann sie ihre Doktorarbeit über Georg Spalatin, einen Freund Martin Luthers. Nach zweieinhalb Jahren Vikariat in Suchsdorf trat sie dann 2014 in der Kirchengemeinde Viöl ihre erste Pfarrstelle an. Ihre Festanstellung als Kirchenbeamtin erhält die dreifache Mutter aber erst jetzt mit der Einführung.