Husum wird Fair-Trade-Town

Husum wird Fair-Trade-Town, und das Projekt nimmt nun langsam Fahrt auf. Im September vergangenen Jahres hatte der Stadtrat beschlossen, sich auf den Weg der Zertifizierung zu machen und nach der Auftaktveranstaltung hat sich – so fordern es die Statuten – eine Steuerungsgruppe gebildet. Und die hatte heute (25. September) ihren ersten öffentlichen Auftritt: Vor der Marienkirche lud sie zu einem Fair-Trade-Dinner ein. Knapp 40 Interessierte ließen es sich am fein gedeckten Tisch gut gehen.

Fünf Kriterien müssen erfüllt werden
„Der nächste Schritt ist die Erfüllung der Kriterien“, sagte Esther Jacobi, Geschäftsführerin des Weltladens in Husum und Mitglied des Steuerungsteams. Fünf Geschäfte und fünf Gastronomie-Betriebe müssen sich darauf einlassen, mindestens zwei Produkte aus fairem Handel in ihrem Angebot vorzuhalten. Fair gehandelter Kaffee und Tee bei Sitzungen und im Bürgermeister-Büro sind schon lange Standard, auch die Hermann-Tast-Schule ist unterwegs, sich als Fair-Trade-Schule zertifizieren zu lassen.

Im Frühjahr 2019 ist es hoffentlich soweit
Auf dem Husumer Marktplatz gab es Wein und Saft sowie Kaffee und Tee aus dem Weltladen. Die Steuerungsgruppe hatte außerdem für selbstgebackenen Kuchen und frisches Bio-Vollkornbrot gesorgt – alle wurden satt, auch wenn der Platz knapp wurde und Küster Sven Jensen noch Teller nachholen musste. Mit dabei war auch Karsten Wolff, Ökumene-Referent des Kirchenkreises Nordfriesland und ebenfalls Mitglied der Steuerungsgruppe. „Das ist doch ein guter Beginn“, sagte er. „Wir rechnen damit, dass wir im Frühjahr 2019 soweit sind“, so Esther Jacobi.

Wald-Detektive spüren Müll auf

Leck – Früh übt sich, wer die Welt verbessern will – Rita Schroeder und Lena Ingwersen vom Evangelischen Waldkindergarten Vier Jahreszeiten in Leck sind sicher, dass Umweltbewusstsein schon im Kindesalter gelernt wird Bei ihrer Aktion zur Nachhaltigkeit ging es darum, Abfall zu erkennen, zu sortieren und spielerisch zu entdecken, was man damit machen und wie man ihn vermeiden kann. „Die Kinder gestalteten das Projekt durch ihr Wissen, ihre Erfahrungen, ihre Fragen und Anregungen mit“, so Rita Schroeder.

Wald-Detektive auf Spurensuche
Es begann damit, die eigenen Brotdosen zu inspizieren, die nicht-essbaren Verpackungen zu sammeln und gemeinsam zu überlegen, was für ein Material das eigentlich ist und was aus dem Müll eigentlich wird. „Wir wollten ein Bewusstsein für Müllvermeidung wecken und stärken“, ergänzt Lena Ingwersen. Schnell entwickelten die Kinder Freude am Thema. Aus Käseverpackungen bastelten sie bunte Brillen, und als selbsternannte „Wald-Detektive“ blieb kein Stück Plastik vor ihren wachsamen Augen verborgen. Ein eigens angelegter Kompostplatz wurde zum Forschungsobjekt, an dem sie beobachteten, wie lange die Zersetzung ihres Biomülls braucht.

Die Kinder wollten selbst etwas ändern
Das Konzept ging auf: Schon bald waren die meisten Brotdosen müllfrei. „Uns war es wichtig, bei den Angeboten ohne Druck und Schuldzuweisungen zu arbeiten“, so die beiden Pädagoginnen. Und das sei gelungen: Die Kinder verspürten aus sich heraus den Wunsch, etwas zu ändern und konnten trotzdem respektieren, wenn sich doch auch Plastik oder Alu bei anderen in der Brotdose fand.

Das Projekt stand im Zusammenhang mit dem Jahresthema des Kirchenkreises „Guten Morgen! Aufgeweckt die Schöpfung gestalten“ – für Nachhaltigkeit und zum Schutz der Umwelt.

Sei die du bist

„Wir waren ja das erste Mal dabei, und meine Bedenken, das könnte irgendwie steif und spießig werden, haben sich mitnichten bewahrheitet, im Gegenteil! Ich freue mich schon sehr auf das nächste Ma(h)l“ meldete eine Teilnehmerin per Mail zurück um sich persönlich zu bedanken.

In einem schönen Ambiente würde nicht nur vegetarisches und saisonales Essen serviert, sondern Vortragskunst vom Feinsten. Annette Güldenring, Meike Hansen, Pastorin Susanne Sengstock und Jennifer Timrott- an diesem Abend ging es um das Thema : Sei, die Du bist- Frauen gehen ihren Weg. Ob Ermutigung sich in der Gesellschaft zu engagieren, seine wahre Identität zu leben oder ein Blick auf Berufswege von Frauen- vier engagierte Rednerinnen lösten reichlich Redebedarf in den anschließenden Gesprächsrunden aus.

Musikalisch wurde der Abend von dem Duo Monadreen begleitet. Am Ende des Abends stand lange niemand auf, weil die Frauen auch nach 3 ½ Stunden noch nicht genug hatten. „ Ich hätte nicht gedacht dass man sowas schaffen kann, aber das zweite Frauenmahl war sogar noch besser als das erste“, resümierte eine Besucherin.
Text und Bild: Claudia Hansen

Ganz schön künstlich

Oldenswort – Die schrecklichen Bilder von Plastikmüll in den Ozeanen sind das Eine, und sie ermahnen uns, niemals, wirklich niemals Plastikflaschen oder Plastiktüten einfach ins Meer zu werfen. Das Andere aber ist, und das weiß nicht jeder: Mit jedem Haarewaschen, mit jedem Peeling und bei jeder Dusche spülen wir Mikroplastik in den Abfluss, Teilchen, die so klein sind, das sie in den Kläranlagen nicht erfasst werden. Sie machen Meer und Mensch krank. Anna Ihme und ihr Team veranstalten dazu einen Info- und Ausprobier-Abend am Donnerstag, 27. September.

Pflege ohne Plastik
„Man kann Pflegeprodukte sehr einfach selber herstellen“, verrät Anna Ihme und baut vor sich auf dem Tisch die Ingredienzien auf, die dafür benötigt werden: ätherische Öle für den Duft, Sheabutter und Kokosöl, Bienenwachs und Natron. „Natron ist klasse als Deodorant“, sagt sie. „Mit ein bisschen Wasser vermengt neutralisiert es den Schweiß. Das funktioniert zuverlässig und kostet fast nichts.“

Neues ausprobieren
Ann-Kathrein Gräning ist ebenfalls dabei. Sie liebt es, dem Rad der Umweltverschmutzung in die Speichen zu fallen, und sie liebt es auch, neue Mixturen auszuprobieren. „Man muss sich mal die Inhaltsangaben auf den Kosmetika durchlesen“, sagt sie. Die Stoffe mit der Vorsilbe „Poly“ weisen auf Mikroplastik hin. Sie werden als Füllstoffe, Bindemittel, Schleifmittel oder Filmbildner verwendet und sind oftmals für den Effekt schlichtweg überflüssig.
Am 27. September laden die beiden ein, alternative Kosmetik auszuprobieren und selbst zu mixen. „Wir haben viele Grundstoffe und viele Rezepte da“, sagt Anna Ihme. Am Anfang wird sie ein wenig über Mikroplastik erzählen, wie man es erkennt, was es anrichtet und wie man es vermeiden kann. Sogar ein kleines Experiment zum Nachweis ist eingeplant.

Dem Plastik auf den Zahn fühlen
„Wir fühlen dem Plastik auf den Zahn“, sagt sie. Im Rahmen des Jahresthemas des Kirchenkreises „Guten Morgen! Aufgeweckt die Schöpfung gestalten“ hat sie die Reihe „Machs mit, machs nach, machs nachhaltig“ ins Leben gerufen. Beginn ist um 18 Uhr im Gemeindehaus Oldenswort, der Abend dauert ungefähr drei Stunden und kostet 10 Euro. Anmeldungen nimmt Christine Wauer unter sekretariat@erw-breklum.de entgegen.

Partnerschaftsgottesdienst in Husum

Die evangelische Kirche in Nordfriesland ist über ökumenische Partnerschaften mit vielen anderen Kirchen weltweit verbunden. Nordfriesische Gemeinden haben lebendige Beziehungen zu Christen in Indien, Indonesien, Tansania, Estland und weiteren Ländern. Der Kirchenkreis Nordfriesland unterhält eine Partnerschaft mit der Kirche in Santa Catarina im Süden Brasiliens, der „Sinodo Vale de Itajai“. regelmäßige gegenseitige Besuche beleben die Freundschaft, und seit 2017 gibt es einen offiziellen Vertrag zwischen den beiden Kirchen.

Zum Thema „Wasser“ feiern beide Kirchen am Sonntag, 23. September, einen Partnerschaftsgottesdienst. Während um 11 Uhr in der Husumer Marienkirche ein „Brasilien-Gottesdienst“ beginnt, feiert am selben Tag zeitversetzt die brasilianische Gemeinde Timbo einen „Nordfriesland-Gottesdienst“. „Wasser hat sowohl eine spirituelle als auch politische Dimension“, sagt Karsten Wolff, Ökumene-Referent im Kirchenkreis Nordfriesland. Wasserknappheit, Wasserverschwendung und Wasserverschmutzung sind weltweit wichtige Themen, die auch im Gottesdienst eine Rolle spielen werden.

Friede sei ihr erst Geläute

Nordfriesland – Am kommenden Freitag (21. September) werden ab 18 Uhr in nahezu ganz Nordfriesland die Kirchenglocken läuten. Zahlreiche Gemeinden im Kirchenkreis beteiligen sich mit einem Aufruf zum Friedensgebet an der europaweiten Aktion zum Internationalen Friedenstag, einige laden zu Andachten ein. Hintergrund ist das Europäische Kulturerbe-Jahr „Sharing Heritage“, in dessen Rahmen erstmals in der Geschichte europaweit kirchliche und säkulare Glocken gleichzeitig läuten sollen – unter dem Motto „Friede sei ihr erst Geläute“.

Nicht nur in Kirchtürmen, sondern auch an Rathäusern, auf Friedhöfen und an Gedenkorten sollen Glocken am 21. September ein hör- und sichtbares Zeichen sein. Der „Internationale Tag des Friedens“ wurde im Jahr 1981 von der UNO ausgerufen, „um die Idee des Friedens sowohl innerhalb der Länder und Völker als auch zwischen ihnen zu beobachten und zu stärken“, wie es in der UN-Resolution 36/76 heißt. Anlass für diese besondere Aktion ist die Erinnerung an das Ende des Ersten Weltkriegs 1918 sowie das Ende des 30-jährigen Krieges 1648.
Das Glockenläuten dauert 15 Minuten. In einigen Gemeinden wie zum Beispiel in Husum-Rödemis oder in Süderlügum Michaeliskirche gibt es im Anschluss eine kurze Friedensandacht. Vor der Kapelle des Christian Jensen Kollegs in Breklum beginnt um 18 Uhr eine Andacht in englischer Sprache.

Freya im Freiwilligendienst

Eigentlich kennt Freya Harksen das Ev. Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland richtig gut und die Mitarbeiterinnen sie auch. Sie war als Teilnehmerin bei mehreren Kanufreizeiten, KlimaSail-Freizeiten und auch bei Jugendbegegnung Lettland dabei. Sie hat den Jugendgruppenleiterkurs absolviert und war als Ehrenamtliche in vielen Projekten tätig. Und doch ist alles neu: Seit dem 1. September arbeitet die 18-jährige als Mitarbeiterin im Bundesfreiwilligendienst (BFD) im EKJB. „In den nächsten 12 Monaten wird Freya eine neue Perspektive auf das EKJB bekommen.

Quasi einen Blick hinter die Kulissen“, sagt ihre Anleiterin Anna Ihme. „Es ist interessant zu sehen, was im Hintergrund alles passiert, wenn eine Freizeit geplant wird und sich jemand dazu anmeldet“, sagt Freya Harksen. Aber nicht nur die Verwaltung wird sie kennenlernen und bei pädagogischen Projekten mitarbeiten. Ihre Hauptaufgabe liegt bei der Materialverwaltung. „Wir haben jede Menge Material, wie Großspielgeräte, Beamer und Kleinbusse, die wir verleihen. Alles was dazu gehört, wie Anfragen annehmen, Termine koordinieren, Ausgaben und Annahme und Wartung, liegt jetzt in ihrer Hand“, erklärt Anna Ihme. „Ich muss alles gut im Blick haben und mich selber gut organisieren. Das habe ich gleich in den ersten Tagen gemerkt“, ergänzt Freya lächelnd.

„Ich freu mich auf die Herausforderungen und die anderen Perspektive auf das EKJB.“ „Es macht es an der einen oder anderen Stellen einfacher, dass wir beide uns schon kennen. Die ‚Du-oder-Sie-Frage‘ war z.B. sofort geklärt und auch kennt Freya Räumlichkeiten und Spielgeräte schon“, Schmunzelt Anna Ihme. „Wir freuen uns auf das Jahr“, stimmen beide Frauen abschließend ein.

Es ist noch eine Ruhe vorhanden

Amrum – Auf der Nordseeinsel hat das große Reinemachen begonnen: Der Namenlosenfriedhof in Nebel auf Amrum wird hergerichtet. Auf diesem Friedhof werden die sterblichen Überreste derer bestattet, die das Meer antrieb und deren Namen und Identität nicht geklärt werden konnte. Die Kreuze mit den Auffindedaten sind abtransportiert worden. Sie werden auf Metall-Anker befestigt, damit sie standfest bleiben.
In den nächsten Wochen wird die Bepflanzung entfernt. Auch das Tor mit der Aufschrift „Es ist noch eine Ruhe vorhanden“ muss entfernt und ausgebessert werden. Die Kirchengemeinde bepflanzt die Gräber zum Ende der Maßnahme nur, die Ruhe- und Gedenkstätte erscheint nach der Aktion wieder sauber und würdevoll und erinnert still an die, die im Meer umkamen.

Der allergrößte Teil der Arbeiten wird durch eine private Spende ermöglicht. Hinzu kommen die Spenden, die Besuchende in das Spendenschiff am Ausgang gegeben haben.
Sie können das Projekt gerne zusätzlich unterstützen:
Konto: Kirchenkreis Nordfriesland – IBAN 14 5206 0410 4906 4028 28 – Zweck: Amrum – Namenlosenfriedhof

Ein bisschen verrückt ist ganz normal

Nordfriesland – Normal kann jeder, ein bisschen verrückt aber kann nur, wer Zeit und Spielraum hat, um Neues zu denken. Und den hatten die 129 Kinder- und Jugendlichen, die in diesem Sommer mit dem Evangelischen Kinder- und Jugendbüro (EKJB) unterwegs waren. „Uns ist das wichtig, dass nicht die ganze Zeit verplant ist“, erklärt Susanne Kunsmann vom EKJB. Immer dauere es ein paar Tage, bis die jungen Menschen den Freiraum für Kreativität und Gemeinschaft zu nutzen verstünden, dafür müsse – genau wie bei Erwachsenen – erst einmal der Alltag und mit ihm Handys, Tablets und Fernseher in den Hintergrund treten.

Inklusiv, mehrsprachig und bunt
Insgesamt war das EKJB 67 Tage in acht Gruppen unterwegs. Die vier Kinderfreizeiten fanden wieder im dänischen Skovby auf dem Campingplatz statt. „Ich finde, Kinder müssen auch mal zelten“, sagt Susanne Kunsmann. Draußen leben mit allem, was dazu gehört: nasse Füße, Verzicht auf Komfort – das eröffnet neue Möglichkeiten.
Nun war das in diesem Sommer ja auch besonders gut machbar: Das Team aus drei Hauptamtlichen und 27 Ehrenamtlichen musste in diesem Jahr nicht spontan umdisponieren, sondern konnte die Ferien mit den Kindern genießen, einerlei ob auf der Ostsee bei der Klima-Sail, in Lettland bei der Jugendbegegnung, in Skovby oder beim Kanu-Fahren. Es gab auch wieder eine Zirkus-Freizeit, sie fand in der Bredstedter Gemeinschaftsschule statt und damit absichtlich in einheimischen Gefilden. „Das ist wichtig für Menschen mit Migrationshintergrund“, sagte Susanne Kunsmann. Für viele von ihnen seien Reisen ins Ausland gar nicht möglich, andere hätten einfach Scheu davor. „Es war inklusiv, interkulturell, mehrsprachig und vor allem: bunt!“, freut sich EKJB-Mitarbeiter Toby Möller. Bei „Watt‘n Zirkus“ hätten die 14 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren eine Woche „voller Spielereien, roter Nasen und toller Ausflüge erlebt“.
Inklusion ist Trumpf im EKJB. Alle Freizeiten werden so geplant, dass auch Kinder mit Assistenzbedarf daran teilnehmen können. Das ist gut für alle, Verschiedenheit lehrt Toleranz, und die Unterschiedlichkeit der Möglichkeiten lehrt gegenseitige Rücksichtnahme.

Ehrenamt? Läuft im EKJB
Nach Ehrenamtlichen müssen die Pädagoginnen übrigens nicht wie anderswo verzweifelt suchen: Aus Kindern werden Jugendliche, aus Jugendlichen werden Erwachsene. Wer einmal mit war, möchte wieder mit, und so werden aus Teilnehmenden im Laufe der Zeit Teamer, die mehr und mehr Verantwortung übernehmen und sogar als Erwachsene mit pädagogischer Qualifikation Freizeiten ohne hauptamtliche Begleitung eigenständig leiten. „Nur wegen unserer tollen Ehrenamtlichen ist die Vielfalt des Angebots möglich“, sagt Susanne Kunsmann dankbar.

BU: Ein bisschen verrückt: Leonie, Laureen, Milana und Janina verhelfen ihren Freunden Luca und Matthis mit Filzstiften zu einem „interessantem“ Look.

Ein neuer Pastor für Leck

Leck – Der Beruf eines Pastors ist sehr vielfältig: Neben den Gottesdiensten am Sonntag gibt es auch die zu fröhlichen oder traurigen Anlässen, die gleichermaßen viel Einfühlungsvermögen brauchen. Da sind die jungen Menschen im Konfirmandenunterricht, die Orientierung aber auch Zuspruch brauchen. Da gibt es die Verantwortung für Mitarbeitenden, Gebäude und Liegenschaften, die ein gewisses Organisationstalent aber auch eine Affinität zu Verwaltungstätigkeiten erfordert. Da gibt es die Sorge um das liebe Geld, das bei Kirchens irgendwie immer fehlt. Simon Ulrich ist der neue Pastor für die Kirchengemeinde Leck, und er bringt viele Begabungen und Interessen mit.

Mehr verstehen als Worte sagen
Geboren ist Simon Ulrich in Hamburg. In Bethel, Leipzig und Kiel studierte er Theologie, die Fächer Systematik und Kirchengeschichten hätten ihm besonders gelegen, erzählt er, er liebe es, Themen zu durchdringen und zu durchdenken, hinter das bloße Faktum zu schauen – in der Seelsorge begegne ihm das wieder als der Wunsch, mehr zu verstehen als Worte sagen können.
Nach dem Vikariat in Garding zog die Familie Anfang Juli nach Leck, am 1. September ist der offizielle Dienstbeginn. Simon Ulrich tritt die Nachfolge von Stefan Möbius an, er wird neben Leck besonders für Achtrup und Sprakebüll zuständig sein. Nun will er erst einmal gucken und kennenlernen, erspüren, wo die Bedarfe sind, erproben, wo die Spielräume sind. „Irgendwann einmal ein Blues-Gottesdienst, das wär toll“, sagt Simon Ulrich, der begeistert selbst E-Gitarre spielt. Denn der Blues setze die felsenfeste Hoffnung, dass alles gut wird, musikalisch um. Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen der Gemeinde zu stärken – wenn das gelingen könnte, würde er sich freuen.

Offizielle Begrüßung am 9. September
Nun ist er offiziell ein „PiP“ – ein Pastor im Probedienst. Nach dem langen Studium und zweieinhalb Jahren Vikariat ist das ein wichtiges Etappenziel, bevor dann nach drei Jahren die Verbeamtung und die offizielle Einführung erfolgen kann. Der Gemeinde wird der Theologe im ökumenischen Familiengottesdienst am 9. September im Augarten vorgestellt, Beginn ist um 10 Uhr. „Das ist ein schöner Anfang“, findet der Theologe.