Kraft und Liebe und Besonnenheit

Westerland – 38 Jahre im Dienst der Kirche: Das ist schon eine Hausnummer, eine wirklich lange Zeit. Für Christoph Bornemann geht nach 38 Jahren diese Zeit zu Ende. Bereits Anfang Juni wurde er im Gottesdienst durch Pröpstin Annegret Wegner-Braun feierlich entpflichtet, jetzt am 30. Juni hält er seinen letzten Gottesdienst als Pastor der Kirchengemeinde Westerland.

Fleißig und zugewandt

Als „fleißigen, den Menschen zugewandten Pastor“ beschrieb die Pröpstin den Theologen in ihrer Ansprache. Vor 32 Jahren war er als sehr junger Seelsorger mit seiner Frau auf die Insel gezogen, vorangegangen waren dem einige Jahre Krankenhaus-Seelsorge in Großhansdorf und Lütjensee, auf den Tag genau vor 31 Jahren sei er offiziell in das Amt eingeführt worden, erzählte Annegret Wegner-Braun und freute sich über diesen Zufall, der Anfang und Ende umschließt.

Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit

All die Jahre hat für Christoph Bornemann ein Schwerpunkt auf der Kinder- und Jugendarbeit gelegen. Das ist nicht leicht über einen so langen Zeitraum, denn immer zeigt sich der gesellschaftliche Wandel am stärksten bei jungen Menschen, nicht selten sind sie der Seismograph, der ihn deutlich macht, manchmal sind sie auch der Motor, der ihn forciert. Für den scheidenden Pastor war es stets eine Berufung, diesen Wandel wahrzunehmen, ihn zu begleiten, ihm Raum zu geben und sich zugleich selbst von ihm verändern zu lassen. Zahlreiche Musik-, Kleinkunst- und Theaterprojekte rief er ins Leben, immer auf der Suche nach neuen Sprachformen für die alte, gleichbleibende Botschaft von Gottes Liebe in einer sich ständig verändernden Welt.

Darüberhinaus lobte die Pröpstin auch das übergemeindliche Engagement des Theologen: Er war viele Jahre Synodaler und als solcher auch im Kirchenkreis-Jugendausschuss. Bis 2017 war er sogar im Finanzausschuss der Synode, was deutlich mache, dass er gut rechnen und haushalten könne.

Ein fröhliches, liebevolles Fest

Die Feierlichkeiten zu seiner Entpflichtung seien bewegend gewesen, erzählt Christoph Bornemann. Mitarbeiterschaft und KGR hätten sich mit viel Liebe daran gemacht, ein richtig schönes, fröhliches Fest auf die Beine zu stellen. „Ich habe darin ganz große Wertschätzung und von vielen Menschen ganz viel Zuwendung, Anerkennung und Dank erfahren. Dafür bin ich meinerseits sehr dankbar und werde all das als Wegzehrung mit in die kommende Zeit nehmen.“

Es gibt noch so viel zu sagen

Jetzt geht der 64-Jährige in den wohlverdienten Ruhestand und hat seinen „Altersitz“ in Husum bereits bezogen. „Es gibt so viel zu sagen auf dieser Welt“, erklärte er dem shz. Es gebe soviele soziale Ungerechtigkeit, nicht nur weltweit, sondern auch auf der Insel und in Nordfriesland. Christoph Bornemann nahm kein Blatt vor den Mund, wenn es darum ging, diese Ungerechtigkeiten aufzuzeigen. Er war – er ist! – ein streitbarer Theologe mit klaren Positionen, ohne jedoch jemals dogmatisch oder rechthaberisch zu sein.

Letzter Gottesdienst am 30. Juni in der Musikmuschel

Seinen letzten Gottesdienst in Westerland hält Pastor Bornemann jetzt am Sonntag, 30. Juni ab 11.30 Uhr beim Gottesdienst in der Musikmuschel – ein schöner Ort, um Abschied von der Insel zu nehmen. Dass dies nicht sein letzter Gottesdienst überhaupt sein wird, bleibt zu hoffen. Denn es gibt noch viel zu sagen, und die Festlandskollegen werden sich über den kompetenten Gast auf ihren Kanzeln freuen. „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben“ – das ist das biblische Motto, unter das Christoph Bornemann seinen neuen Lebensabschnitt stellt. „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit (1. Timotheus 1, 7).“ So sei es – nichts anderes bedeutet Amen.

„Samerfäst“ im Brääklem Hüs

Ein paar unbeschwerte Stunden im Sonnenschein des Frühsommers genießen – mit ausgiebigem Klönschnack, ein paar kurzweiligen Spielen sowie Kaffee und Kuchen: das ist jedes Jahr das so einfache wie wohltuende Motto beim „Samerfäst“ im Brääklem Hüs, der Jugendhilfe-Einrichtung des Diakonischen Werks Husum in Breklum. „Da wir einen friesischen Namen für unser Haus gewählt haben, spinnen wir den roten Faden auch bei unserem traditionellen Sommerfest weiter und geben der Veranstaltung alljährlich ebenfalls die friesische Bezeichnung“, betonte Einrichtungsleiter Michael Leschek. Der Einladung gefolgt waren Nachbarn, Eltern, Vormünder sowie amtliche Vertreterinnen und Vertreter, die gern kamen und die angenehme Atmosphäre des weitläufigen Gartengeländes genossen. Die Andacht hielt Pastor Sven Rehbein aus Ostenfeld. Die Kirchengemeinde ist Partnerin bei verschiedenen Tandemprojekten: „So lernen wir einander besser kennen“, so Leschek, der sich freute, Pastor Rehbein mit zu den Gästen zählen zu können. Rehbein nahm in seiner Andacht Bezug auf das bevorstehende Pfingstfest und sprach vom Kommen des Heiligen Geistes, dessen zu Pfingsten gedacht wird und der alle Gläubigen erfüllt und verbindet. „Ich sehe euch“ bedeute im positiven Sinne: „Ich verliere euch nie aus den Augen und lasse euch nicht als hilflose Waisen zurück. Weil ich lebe, werdet auch ihr leben“, interpretierte Pastor Rehbein die Botschaft Jesu.

Die Jugend vergnügte sich bei Wikingerschach und Riesenmikado oder genoss das gefahrlose Umherpurzeln in luftgefüllten „Bigballs“. Die Älteren kosteten die Gemeinschaft aus – und das reichhaltige Kuchenbuffet: Jeder der Mitarbeitenden des Hauses hatte einen oder mehrere der süßen Schlemmereien gebacken und mitgebracht. Ein Highlight beim diesjährigen „Samerfäst“ war sicherlich der eigene Kaffee: Als Partnerin fungiert dabei die kleine Kaffeerösterei „de koffiemann“ aus dem Bremer Umland. „Das Unternehmen fördert verschiedene soziale Projekte in Ländern mit Kaffeeanbau“, sagte Geschäftsführerin Cornelia Dotschat. Nun freue sie sich, dass als weiteres Projekt der Rösterei die Kooperation mit dem Brääklem Hüs zustande gekommen sei: „Pro verkauftem Kaffeepäckchen wird ein Betrag an diese Einrichtung gespendet.“ Die Bohnen werden bei niedriger Temperatur langsam geröstet. Feine Zungen konnten das Aroma nach Nuss, Schokolade und einem Hauch Brombeere herausschmecken.

Text und Bild: Sonja Wenzel

Einsatz für die Schwachen

„Besonders Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft und ohne Anerkennung leben, brauchen das Kümmern und den respektvollen Umgang, um emotional stabil existieren zu können“, formulierte es der Präsident der Husumer Rotarier, Ulrich Hartge. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde zeichneten die Rotarier Jens Kiesbye, langjähriger Mitarbeiter des Diakonischen Werks Husum, für seine besonderen Leistungen und sein Engagement für jene Menschen aus, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens wandeln. „Sie sind hervorragend in Ihrer Arbeit“, so Hartge. Nicht nur ehrenamtliches Engagement solle honoriert werden, sondern auch eine Leistung im Rahmen des Berufs und persönlicher Einsatz weit über das übliche Maß hinaus. „Sie zeigen durchgängig wohlwollendes Interesse an Menschen in persönlichen Schwierigkeiten, ohne Ansehen der jeweiligen Vorgeschichte. Diese Fähigkeit macht Sie so erfolgreich“, führte Hartge aus. Kiesbye erhielt von den Rotariern eine finanzielle Zuwendung und – als besonderes Geschenk – einen Kübel mit Tomatenpflanzen, die mit ein wenig gärtnerischem Kümmern durchaus schöne Früchte tragen müssten.

Jens Kiesbye nimmt Menschen wertschätzend bei der Hand

Monika Weiß-Menke, Leiterin der Beratungs- und Behandlungsstelle für Suchtkranke beim Diakonischen Werk Husum, fasste kurz den Werdegang Kiesbyes zusammen, der vor knapp zwei Jahrzehnten als Koch im damaligen „Café de Ville“ in der Nähe des Bahnhofs arbeitete. Doch sein Herz habe von jeher „für die Suchtprävention geschlagen“ – er begleite seit 15 Jahren eine Selbsthilfegruppe für Suchtkranke sowie die Cannabis-Sprechstunde, sei durch die jahrelange Streetwork ein bekanntes Gesicht in der Stadt Husum geworden und sei seit einem Jahr in der Suchtberatung tätig: „Jens Kiesbye nimmt die Menschen wertschätzend an die Hand“, formulierte es Monika Weiß-Menke.

Die Kunst des Lebens

„Gute Arbeit funktioniert nur im Netzwerk“, so Kiesbye, der nach eigenem Bekunden nicht darauf versessen sei im Rampenlicht zu stehen. Er dankte für die lobenden Worte der Redenden und für die Geschenke der Rotarier. „Die Kunst des Lebens ist es, auch links und rechts des Weges zu schauen“, ist Kiesbyes Lebensphilosophie. Und: „Umwege erhöhen die Ortskenntnis.“ Ein besonderer Dank galt seiner Lebensgefährtin Sandra und seiner Mutter Maria Kiesbye. Letztere fand bewegende Worte: „Ich bin stolz auf dich, und dein Vater wäre es auch gewesen, hätte er diese Auszeichnung miterlebt. Ich danke dem Herrgott, der meine Kinder immer behütet hat. Ich werde ihn im Gebet um seine Obhut bitten, solange ich lebe.“

Text und Bild: Sonja Wenzel

Fusionsfest in Husum


Fusionsfest am Pfingstsonntag

Kirche in Husum: Miteinander!

Dass die vier Innenstadtgemeinden in Husum sich verbunden haben, weiß schon fast jedes Kind. Nun soll es auch gefeiert werden. Alle Husumerinnen und Husumer, alle Gäste in der Stadt, sind zum Fusionsfest auf den Husumer Marktplatz eingeladen. Am Sonntag, dem 09. Juni, wird es bunt rund um den Tinebrunnen.

Um 14 Uhr geht es mit einem Festgottesdienst auf der Open-Air-Bühne an der Tine los. Bischof Magaard aus Schleswig ist dabei, eine Band aus Berlin, ein buntes Team der Husumer Kirchengemeinde.

Von 15-19 Uhr gibt es dann ein buntes Markttreiben, zu dem zahlreiche Stände Interessantes, Lustiges, Leckeres und viel zum Mitmachen anbieten. Und ab 17 Uhr spielen Sarah Kaiser und Band aus Berlin ein Konzert auf der Bühne, mit lässigen lockeren Klängen, die durchaus ins Bein gehen…

20 Jahre Gospelchor Olderup

Olderup – Ein Gospelchor für Olderup? Dass das funktionieren könnte, konnte sich Anke Steensbeck kaum vorstellen, als sie am 18. Januar 1999 zu einem ersten, unverbindlichen Informationstreffen ins Gemeindehaus einlud. Umso überraschter war sie: Schon bei diesem ersten Treffen erschienen 30 Interssierte, und sie kamen tatsächlich überwiegend aus Olderup und Umgebung. Und plötzlich hatte die nur gut 600 Seelen große Gemeinde einen großen Chor, der mit den Jahren auch überregional berühmt wurde.

20 Jahre – ein Grund zu feiern

Ein Grund zu feiern, fand die lebendige Chorgemeinschaft. 20 Jahre – das ist schon etwas. Mit einem großen Konzert in der kleinen Kirche sollte es sein, es gab Gospelmusik vom Feinsten. Gründungsmitglieder und Ehemalige waren gekommen. Und nicht ohne Stolz blickten die Musikerinnen und Musiker auf die bewegte Geschichte des Chores zurück.

Großer Dank an Anke Steensbeck

„Wir hatten Auftritte in Berlin, Düsseldorf und Hamburg sowie auf den Inseln und Halligen. Sogar bis nach Helgoland sind wir gekommen,“ erzählte Esther Jacobi, die von Anfang an dabei war und gekonnt den Abend moderierte. Besonders freute sie sich, dass Anke Steensbeck, die die Leitung 2013 abgegebenhatte, ebenfalls gekommen war. Die ehemalige Chorleiterin wurde auch von der Gemeinde mit sehr herzlichem Applaus bedacht, und vielleicht war sie selbst auch ein bisschen gerührt.

Igor Vlassov leitet den Gospelchor Olderup

Inzwischen liegt das musikalische Geschick des Chores in den Händen von Igor Vlassov. Der professionelle Musiker begleitete an diesem Abend virtuos den Chor am Klavier, dirigierte gleichzeitig mit Augen und knappen Gesten und trat doch bescheiden jederzeit hinter die Sänger und Solisten zurück.

Die frohe Botschaft in Wort und Musik

„Wäre doch schade gewesen, wenn man das verpasst hätte“, seufzte eine Dame am Ende des eineinhalbstündigen Konzerts. Und auch Ralf Pehmöller, Pastor der Kirchengemeinde Olderup, bedankte sich beim Chor sehr herzlich für die Verkündigung der „good News“, der frohen Botschaft in Wort und Musik.

23 Jahre Ehrenamt auf höchstem Niveau

Garding – Es ist ein Kreuz mit dem Ansgarkreuz, irgendwie will das niemand verdient haben. „Ich weiß gar nicht, wofür ich das bekomme“, sagt Karin Hartwig, „für mich ist das eigentlich selbstverständlich, was ich tue.“ Sie knurrt ein bisschen, erzählt von „dem bisschen“ Gemeindearbeit und dass sie dafür Lohn und Anerkennung nicht brauche oder erwarte und der ganze Rummel und überhaupt………Wir meinen: ein Grund mehr, sie endlich auszuzeichnen für jahrelangen, ehrenamtlichen Dienst an der Kirche und am Nächsten.

Wie alles begann
Die 62-Jährige ist in Bad Bevensen geboren, die Liebe verschlug sie nach Eiderstedt. Hier fand sie sich als Frau eines Landwirts wieder mit vielen Aufgaben im und am Hof. Sie machte ihren Meister in ländlicher Hauswirtschaft und leitete gemeinsam mit ihrem Mann den Betrieb. Zur Kirchengemeinde kam sie durch eine Bekannte: Beim Einkaufen im örtlichen Supermarkt wurde sie gefragt, ob sie nicht Lust habe, für den Kirchenvorstand zu kandidieren. Das war 1996. Und so begann das alles.
Karin Hartwig erzählt von der wechselhaften Geschichte der Kirchengemeinde. Damals war Garding noch Propsteisitz des Kirchenkreises Eiderstedt, der Pastor der Gemeinde war zugleich Propst, und nicht selten verschwammen die Grenzen zwischen den Aufgaben. Sie erzählt von großen Personalbewegungen zu Beginn ihrer Amtszeit und von der schwierigen Entscheidung, die Diakonie nach Kropp abzugeben. Von Anfang an war sie im Land- und Pachtausschuss, sie kümmert sich bis heute um die Grundstücke der Kirchengemeinde. Karin Hartwig war seit 2003 außerdem im Präsidium der Synode und gestaltete die Fusion der Kirchenkreise mit. Seit 2009 steht sie sogar der großen Synode des jungen Kirchenkreises Nordfriesland vor, das bedeutet: unzählige Sitzungen, Vorbereitungstreffen, Nachbereitungstreffen und oft auch repräsentative Aufgaben. Über die Frage, wie viele Stunden sie in der Woche für die Kirche aufbringe, geht sie lächelnd hinweg.

Manchmal ist die Haut auch dünn
Karin Hartwig identifiziert sich mit ihrer Kirchengemeinde. Sie zieht da keine Grenzen zwischen privat und Dienst und Ehrenamt. Das ist an und für sich schön. Aber es macht sie auch verletzlich. Immer ist sie das Gesicht der Gemeinde: beim Einkauf, als Nachbarin, in der Stadt und bei Grundstücksverhandlungen. Und wenn es mal schwierig wird und die Wogen hochgehen, dann geht ihr das zu Herzen. Dann ist die Haut vielleicht ein bisschen zu dünn.

Sie braucht sie nicht, aber verdient hat sie sie allemal
Nö, aber sonst sei da nichts, was sie für die Kirchengemeinde tue. Außer diesen 23 Jahren Kirchengemeinderat und den 16 Jahren Synode mache sie eigentlich nicht viel. Sagt sie. Achja, Essen in Gemeinschaft, das verantwortet sie auch seit sieben Jahren. Und den Konfirmandenunterricht gestaltet sie mit, wie lange schon, weiß sie gar nicht mehr. Wenn mal Not am Mann war, versorgte sie auch den Büro- und den Küsterdienst. Damit rückt sie erst raus, als das Gespräch eigentlich schon zu Ende ist. „Wenn was ist, kümmere ich mich halt“, sagt sie und guckt wieder ein bisschen knurrig, als ob ihr eben erst bewusst wird, dass sie diese Auszeichnung sehr wohl verdient hat.
Der Gottesdienst zur Ansgarkreuz-Verleihung beginnt am Sonntag, 16. Juni, um 17 Uhr in der St.-Christian-Kirche Garding. Propst Jürgen Jessen-Thiesen lässt es sich nicht nehmen, „seiner“ stellvertretenden Synodenpräses persönlich die kleine Anstecknadel zu überreichen. Pastor Ralf-Thomas Knippenberg, ihre Mitstreiter vom Kirchengemeinderat, der Chor und natürlich die Familie werden da sein und gratulieren. Mag sein, dass sie die Auszeichnung nicht braucht. Aber verdient hat sie sie allemal.

Mitsparen – dabei gewinnt jeder

Das Jahr ist um, und Susanne Kunsmann und ihre jungen Mitstreiter vom Evangelischen Kinder- und Jugendbüro (EKJB) ziehen Bilanz. „Werde Mitsparer“ lautete die Überschrift, ein Jahr lang haben Jugendliche und junge Erwachsene fleißig Punkte gesammelt und so das Thema Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung vorangebracht. Am 31. Mai endet das Projekt.
„Der Anfang war ein bisschen holperig“, erinnert sich Susanne Kunsmann. Gemeinsam mit Nils Andresen (22) aus Hattstedt tüftelte sie an der Idee, Menschen zusammenzubringen und Fahrgemeinschaften zu fördern. Eigentlich hatten die beiden an etwas Digitales wie eine Handy-App gedacht. Aber das scheiterte letztlich an der Zielgruppe, die App wurde überraschenderweise nur wenig geladen und noch weniger genutzt. „Dann sind wir auf die etwas old-fashioned Bonuskarte gekommen“, erzählt Susanne Kunsmann und lacht. „Und plötzlich funktionierte es.“

Kleben und Gewinnen
Femke Möller aus Wester-Ohrstedt zum Beispiel ist 23 Jahre alt und hat einen Führerschein. Sie holte oft die 17jährige Alina Jacobs aus Ostenfeld ab und fuhr mit ihr gemeinsam zu EKJB-Veranstaltungen. Am Ende einer solchen Fahrt durfte eine der anderen einen Punkt auf die Mitsparkarte kleben. Wären es zwei Mitsparer gewesen, hätte Femke zwei Klebepunkte bekommen und jeweils einen vergeben. Für fünf Punkte gab es eine kleine Überraschung, mehr als fünf Punkte brauchte es für ein EKJB-T-Shirt und für mehr als zwölf Punkte spendierte das EKJB einen Hoodie.

Mitsparen ist eine gute Sachen
„Ich bin über diese Aktion auf eine andere Mitfahr-App gestoßen, mit der ich jetzt meine Fahrten nach Kiel organisiere“, erzählt Alina. „Das spart viel Geld und ist gut für die Umwelt. „Beim Mitsparen gewinnt jeder“, ergänzt Femke. Sie hat einfach keine Lust, alleine Auto zu fahren, die Touren mit Alina haben ihr Spaß gemacht, Mitsparen ist eine gute Sache, findet sie. Und auch Nils ist zufrieden mit dem Projekt. „Ich organisiere einfach öfter als vorher Fahrgemeinschaften“, sagt Nils, der selber ein Auto hat und gern andere mitnimmt.

Bewusstein sein Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung
„Das Mitsparer-Projekt hatte zum Ziel, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die Bewahrung der Schöpfung zu schaffen“, sagt Susanne Kunsmann. Bei jeder gemeinsamen Fahrt wurde nicht nur CO2 eingespart, es reduzierten sich auch Sprit-Kosten und Verwaltungsaufwände, denn Ehrenamtliche bekommen im EKJB selbstverständlich ihre Fahrkosten erstattet. „Die Menschen redeten plötzlich über Fahrgemeinschaftten, und viele junge Leute haben nicht mehr so ganz junge Leute zum Mitsparen überredet.“

Mitsparen – dabei gewinnt jeder

Das Jahr ist um, und Susanne Kunsmann und ihre jungen Mitstreiter vom Evangelischen Kinder- und Jugendbüro (EKJB) ziehen Bilanz. „Werde Mitsparer“ lautete die Überschrift, ein Jahr lang haben Jugendliche und junge Erwachsene fleißig Punkte gesammelt und so das Thema Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung vorangebracht. Am 31. Mai endet das Projekt.
„Der Anfang war ein bisschen holperig“, erinnert sich Susanne Kunsmann. Gemeinsam mit Nils Andresen (22) aus Hattstedt tüftelte sie an der Idee, Menschen zusammenzubringen und Fahrgemeinschaften zu fördern. Eigentlich hatten die beiden an etwas Digitales wie eine Handy-App gedacht. Aber das scheiterte letztlich an der Zielgruppe, die App wurde überraschenderweise nur wenig geladen und noch weniger genutzt. „Dann sind wir auf die etwas old-fashioned Bonuskarte gekommen“, erzählt Susanne Kunsmann und lacht. „Und plötzlich funktionierte es.“

Kleben und Gewinnen
Femke Möller aus Wester-Ohrstedt zum Beispiel ist 23 Jahre alt und hat einen Führerschein. Sie holte oft die 17jährige Alina Jacobs aus Ostenfeld ab und fuhr mit ihr gemeinsam zu EKJB-Veranstaltungen. Am Ende einer solchen Fahrt durfte eine der anderen einen Punkt auf die Mitsparkarte kleben. Wären es zwei Mitsparer gewesen, hätte Femke zwei Klebepunkte bekommen und jeweils einen vergeben. Für fünf Punkte gab es eine kleine Überraschung, mehr als fünf Punkte brauchte es für ein EKJB-T-Shirt und für mehr als zwölf Punkte spendierte das EKJB einen Hoodie.

Mitsparen ist eine gute Sachen
„Ich bin über diese Aktion auf eine andere Mitfahr-App gestoßen, mit der ich jetzt meine Fahrten nach Kiel organisiere“, erzählt Alina. „Das spart viel Geld und ist gut für die Umwelt. „Beim Mitsparen gewinnt jeder“, ergänzt Femke. Sie hat einfach keine Lust, alleine Auto zu fahren, die Touren mit Alina haben ihr Spaß gemacht, Mitsparen ist eine gute Sache, findet sie. Und auch Nils ist zufrieden mit dem Projekt. „Ich organisiere einfach öfter als vorher Fahrgemeinschaften“, sagt Nils, der selber ein Auto hat und gern andere mitnimmt.

Bewusstein sein Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung
„Das Mitsparer-Projekt hatte zum Ziel, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die Bewahrung der Schöpfung zu schaffen“, sagt Susanne Kunsmann. Bei jeder gemeinsamen Fahrt wurde nicht nur CO2 eingespart, es reduzierten sich auch Sprit-Kosten und Verwaltungsaufwände, denn Ehrenamtliche bekommen im EKJB selbstverständlich ihre Fahrkosten erstattet. „Die Menschen redeten plötzlich über Fahrgemeinschaftten, und viele junge Leute haben nicht mehr so ganz junge Leute zum Mitsparen überredet.“

Mit dem Bischof by bike

Es ist schon Tradition, dass Bischof Gothart Magaard sich am Himmelfahrtstag mit seinem Fahrrad auf den Weg durch Gemeinden im Sprengel Schleswig und Holstein macht. Mit dabei ist immer der adfc – der Allgemeine Deutsche Fahrradclub. In diesem Jahr plant er, am 30. Mai nach Oldenswort zu kommen. Um 11.00 Uhr beginnt der zentrale Himmelsfahrtsgottesdienst für Eiderstedt. Er wird Open Air auf dem Gelände am Karkenhuus stattfinden, die Predigt wird Bischof Magaard halten. Musikalisch begleitet wird der Gottesdienst von den Eiderstedter Posaunenchören. Anschließend gibt es ein gemeinsames Mittagessen. Als Rahmenprogramm ist ein kleiner Markt der Möglichkeiten zum Thema Nachhaltigkeit geplant, passend zur Jahreslosung des Kirchenkreises Anders handeln. Gegen 13.00 Uhr ist dann Gelegenheit, mit Bischof Magaard eine Fahrradtour zu unternehmen. Sie soll etwa zwei Stunden dauern.

Wie Puppen lebendig werden

Husum – Sie niest, sie staunt, sie erschrickt, sie zögert, sie seufzt. Wenn Olaf Möller sich die große Puppe über die Hand streift, wird sie lebendig, und alle Augen folgen ihr gebannt. Spätestens als sie mit ihm zu schimpfen beginnt, vergessen auch Erwachsene, dass sie nur eine Puppe ist. „Olaf, du spuckst!“, sagt sie und schaut empört zum ihm hoch. „Tschuldigung“, sagt er und wischt sich über den Mund. Am Wochenende führte er in Husum in die Kunst des Puppenspiels ein.

Handpuppen für die pädagogische Arbeit

„Jedes Mal, wenn ich ins Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) komme, sitzen da 40 Puppen und sagen: Spiel mit mir!“, so erklärte Susanne Kunsmann vom EKJB ihre Initiative, den Sozial- und Theaterpädogen aus Niedersachsen mal zu einem Workshop einzuladen. Im Flur des EKJB hocken sie neben alle nebeneinander im Regal, die großen Handpuppen, und warten drauf, dass jemand sie ausleiht. Die Pastoren Wiltraud Schuchard aus Bredstedt und Thomas Knippenberg aus Garding organisierten den Termin mit ihr gemeinsam, wissend, wie wertvoll die lebendigen Puppen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sein können. Insgesamt waren es 14 Teilnehmende aus verschiedenen kirchlichen Bereichen, die am Ende über Olaf Möller staunten und von ihm lernten. Einer kam sogar aus der Altenpflege. Er wollte wissen, ob und wie das Puppenspiel bei der Arbeit mit dem Demenzkranken nützlich sein könne.

Den Puppen Persönlichkeit geben

„Living Puppets“ – so werden die bis zu 65 Zentimeter großen Puppen genannt. Sie haben ein sogenanntes „Klappmaul“, in das der Spieler seine Hand einführt. Mit der zweiten Hand schlüpft er meist in einen Ärmel und bewegt so die Puppenhand. Olaf Möller gab viele praktische Tipps, und die Teilnehmenden lernten schnell, entwickelten sichtlich Spaß und identifizierten sich im Laufe des Tages zunehmend mit ihren zotteligen Partnern. „Wenn ihr ins Spiel geht, ist das eine Verwandlung, ein besonders verletzlicher Moment“, sagte er. Und er lud dazu ein, der Puppe Persönlichkeit und damit ein Stück von sich selbst zu geben. Er spiele zum Beispiel gerne mit den Kinderpuppen, erklärte er. Das innere Kind bleibe ja ein Teil von ihm. Und es mache ihm besonderen Spaß, die Puppe Nein sagen zu lassen. „Warum muss ich eigentlich die ganze Trotzphase den Kindern überlassen?“, sagte und lachte. Aber er möge es auch, in die Konfrontation zu gehen. Und beim ersten Handyklingeln ließ er eine etwas grimmig aussehende Figur mit tiefer Stimme über Handys in Workshop grollen, ohne dass irgendwer ihm hätte böse sein können.

Olaf Möller zauberte und verzauberte

Olaf Möller ist Sozial- und Theaterpädagoge, seit 1999 leitet der 52jährige national und international Fortbildungen und Workshops zum spielpädagogischen Einsatz großer Handpuppen. „Gebt den Puppen Emotionen“, riet er und zeigte den Teilnehmenden wie es geht: Neugierig reckten sich die Puppenhälse nach vorne, guckten forsch und frech in die Runde, senkten bedrückt ihre Köpfe, öffneten staunend ihre Münder und fuhren erschrocken zurück. Olaf Möller zauberte und ließ zaubern. Und irgendwie verzauberte er auch sich selbst, veränderte sich im Spiel und offenbarte den Teilnehmenden einen Blick in die vielen Möglichkeiten, die sich in jedem einzelnen verbergen und die in Living Puppets zum Leben erwachen.