Landpastor mit Leidenschaft

Risum-Lindholm – Die Kirchengemeinde Risum-Lindholm freut sich: Am Sonntag, 8. September, wird Andreas Schulz-Schönfeld in sein Amt als Pastor der Gemeinde eingeführt. Sie kennt ihn bereits seit September des vergangenen Jahres, nun wissen beide, dass sie gut zusammenpassen.

Vom nordkirchlichen Referenten zum Landpastor

Auch für den 54-jährigen Seelsorger kehrt damit Ruhe in seine Lebensplanung ein: Zehn Jahre war er Referent für ökumenisch-missionarische Bildungsarbeit im Nordelbischen Missionszentrum, das später zum Zentrum für Mission und Ökumene (ZMÖ) wurde. Sein Dienstsitz war Breklum, sein Wohnsitz und sein Zuhause in Bredstedt, wo auch seine Frau und seine drei Kinder heimisch wurden. Solche übergemeindlichen Stellen sind gesetzlich begrenzt auf fünf Jahre und können nur einmal um weitere fünf Jahre verlängert werden – die waren jetzt um.

„Wir haben nach einer Stelle gesucht, bei der die Kinder eine weiterführende Schule in der Nähe haben“, so Andreas Schulz-Schönfeld. „Da fiel Risum-Lindholm zunächst nicht ins Raster.“ Aber dann ergab es sich, dass er zunächst eine halbe Stelle dort als Dienstauftrag annahm, um mit der anderen Hälfte noch wichtige Arbeiten im ZMÖ zu Ende zu bringen. Seit Dezember 2018 arbeitet er mit ganzer Stelle für die Landgemeinde. „Das macht mir sehr viel Freude“, sagt er und lobt den aufgeschlossenen Kirchengemeinderat und die vielen engagierten Ehrenamtlichen.

Wertvolle Zeit in Israel

Geboren und aufgewachsen ist der Theologe in Hamburg. Er hat dann in Hamburg, Wien, Heidelberg und Jerusalem Theologie studiert, besonders die Zeit in Israel prägte den Seelsorger nachhaltig. So war es stimmig, dass er nach den Gemeindepfarrämtern in Hamburg-Bergstedt und Hamburg-Eidelstedt als Referent in die ökumenische Bildungsarbeit ging. Fortan organisierte er Seminare und Vorträge und beschäftigte sich mit dem Christentum weltweit, aber auch mit dem Verhältnis der Religionen untereinander zum Beispiel bei der Veranstaltung „Abrahams Zelt“. Er gestaltete die Eine-Welt-Ausstellung in Breklum um, trug zur Vernetzung der ökumenischen Aktivitäten auf Nordkirchen-Ebene bei und zur Digitalisierung des Archivs.

Einführung am 8. September in Risum

Risum-Lindholm ist eine wachsende Gemeinde, das gefällt dem Pastor gut. Er hat viele Taufen und viele Trauungen, mehr als Beerdigungen – das klingt mancherorts anders. Die Gemeinde hält die ganze Bandbreite vor: zwei Friedhöfe, zwei Kitas, zwei Kirchgebäude und sogar zwei Gemeindehäuser – es gibt viel zu tun, aber das schreckt ihn nicht. „Hier wird noch viel Wert auf dörfliche Strukturen gelegt“, sagt er, und er weiß das zu schätzen. Seine Familie wird wegen der besseren Anbindung an die Schulen in Bredstedt bleiben, Andreas Schulz-Schönfeld nimmt wegen der Residenzpflicht seinen Wohnsitz im Pastorat. Am Sonntag, 8. September, führt Pröpstin Annegret Wegner-Braun ihn in seinen Dienst als Pastor der Kirchengemeinde ein, das wird ein feierlicher Gottesdienst in der St. Sebast-Kirche zu Risum. Beginn ist um 10 Uhr. Im Anschluss gibt es noch einen Empfang im Gemeindehaus in Risum.

Bischofsbesuch aus Tansania

Eine kleine Delegation unserer Partner aus der Konde Diocece im Süden Tansanias besuchte für drei Tage den Kirchenkreis:  Bischof Dr. Edward Johnson Mwaikali, Pastorin Felister Namkonda, Superintendentin im Mwakaleli Church District und Pastor Nsajigwa Mwasonya, Stellvertr. Direktor der Matema Bible School ließen sich auf Land und Leute ein und zeigten sich interessiert und freundlich.

Kleine Reise durch den Kirchenkreis

Am Montag begrüßte Propst Jessen-Thiesen die Gäste, zeigte ihnen die Verwaltung und unterhielt sich mit ihnen über Fragen der Partnerschaft. Am Dienstag führte Susanne Kunsmann vom Evangelischen Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) die Besucher. Sie zeigte ihnen die St. Marien-Kirche in Husum, die Husumer Horizonte – eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen – und informierte sie über die Situation von und Herausforderungen für Jugendliche in Deutschland sowie die Arbeit des EKJB. Höhepunkt war dann der Besuch des Sommerempfangs der Landeskirche in Kiel, wo die Gäste auch der neuen Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt begegneten. Abschließend erlebten die Gäste mit Pastorin Sylvia Goltz den Alltag einer nordfriesischen Landgemeinde.

Kennenlernen der deutschen Partner

Bischof Dr. Edward Johnson Mwaikali wurde 2018 in sein Amt gewählt. Er möchte bei seinem Besuch die verschiedenen Partner in Deutschland kennenlernen. Dazu gehören unter anderem das Zentrum für Mission und Ökumene und die Kirchengemeinde Glinde.

Geschichte ist ihre Leidenschaft

Ladelund – Die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund hat ein neues Gesicht: Zum 1. Februar hat Katja Happe die Leitung übernommen, am 1. September wird sie in ihr Amt eingeführt. Sie ist Historikerin, und die Stelle ist wie für sie gemacht. Oder umgekehrt. „Ich hab die Ausschreibung gesehen und dachte gleich: Meins!“, sagt die 48-Jährige. Geradezu perfekt passt das Anforderungsprofil auf sie, die in Siegen und im holländischen Groningen Geschichtswissenschaften studiert hat. „Da brenne ich für“, sagt sie, „Geschichte ist meine Leidenschaft.“

Ihre Liebe gilt den Niederlanden
Und das ist spürbar, wenn sie erzählt: von ihrem Auslandssemester in den Niederlanden, von der Geschichte des Nationalsozialismus und der Judenverfolgung, von den „Moffenmeiden“, den nach dem Krieg gebrandmarkten jungen Frauen, die sich mit deutschen Soldaten eingelassen hatten. Ihr Wissen über diese Zeit ist umfangreich: Sie hat an einem 16-bändigen Editionsprojekt zur Judenverfolgen mitgearbeitet und ein Buch herausgebracht über die Geschichte der Judenverfolgung in den Niederlanden. „Putten taucht immer wieder auf als prägendes und schockierendes Ereignis für die Niederlande“, erzählt sie. 1944 hatten die Nationalsozialisten als Rache für einen Anschlag auf deutsche Soldaten alle wehrfähigen Männer des Ortes deportiert. 600 Menschen wurden verschleppt, im KZ Ladelund, einer Außenstelle des KZ Neuengamme verstarben 300 Männer aus ingesamt 12 Nationen – 170 von ihnen kamen aus Putten.

Fügung oder Schicksal?
Seltsam glücklich fügen sich für die promovierte Historikerin jetzt viele Dinge: Sie hat eine kleine Wohnung in Ladelund gefunden, in der sie sich sehr wohl fühlt. Ihren Wohnsitz in Berlin behält sie aber – sie hat in Ladelund eine 75-Prozent-Stelle und will sich mit der verbleibenden Zeit gerne eigenen Forschungsprojekten widmen. Die neue Ausstellung findet sie großartig und zollt Angelika Königseder, einer Kollegin, die sie auch privat kennt, und ihrem Vorgänger Raimo Alsen höchsten Respekt. Auf die Begegnungen mit den Puttenern freut sie sich, auch, weil sie dann endlich mal wieder holländisch sprechen kann. „Das klingt fast so, als hätte ich einen Plan gehabt“, sagt sie und lacht. „Dem war aber nicht so.“

Am Anfang steht das Kennenlernen
Am Anfang steht für sie das Kennenlernen von Menschen und Strukturen. Denn die Gedenk- und Begegnungsstätte liegt in der Trägerschaft der Kirchengemeinde, das gibt es bundesweit nur ein weiteres Mal. Gleichzeitig ist sie die älteste Gedenkstätte, bereits 1946 nahm der damalige Pastor Johannes Meyer Konakt mit den Puttenern auf, Versöhnung über den Gräbern begann. Katja Happe nimmt Kontakt zu den anderen Playern der Gedenkstättenarbeit auf, aber auch zu Bildungsträgern vor Ort. „Ich finde es spannend, wie man eine Ausstellung in den Köpfen verankern und die Fragestellung auf heute übertragen kann“, sagt sie. Die neue Ausstellung mit ihrem stark biografisch orientiertem Ansatz bietet dafür gute Voraussetzungen.

Der Gottesdienst zur Einführung beginnt am 1. Sepember um 10 Uhr in der St. Petri-Kirche Ladelund. Anschließend findet ein kleiner Empfang in der Gedenkstätte statt. Anmeldeinformationen können Sie anhängender Karte entnehmen.

Im Gotteshaus zuhause

Husum – Wenn er die Husumer Marienkirche betritt, tut er es meistens mit einem eigenen Schlüssel. Sein erster Blick geht selten nach oben zu den gold-blinkenden Sternen an der Decke des imposanten Gotteshauses, und er muss auch nicht eine Weile in der Mitte stehen, um den Raum auf sich wirken zu lassen. Sein Blick geht eher prüfend durch den Raum: Ist noch alles in Ordnung oder blättert vielleicht irgendwo der Putz? Volker Articus geht seit 40 hier ein und aus – als Kirchengemeinderat, als Gottesdienstbesucher, als Mensch, der seine Kirche liebt. Am 1. September wird er für seinen langjährigen, ehrenamtlichen Dienst mit dem Ansgarkreuz der Nordkirche ausgezeichnet.

Articus wollte mitbestimmen

„Ich hab 1977 die Schwan-Apotheke von meinem Vater übernommen“, erzählt der heute 76-Jährige. Und dann lacht er ein bisschen: Denn mit der wirtschaftlichen Verantwortung für das Unternehmen wurde ihm auch die Höhe der Kirchensteuer bewusst, und er versuchte einen Deal mit dem damaligen Propst Alsen, um das Geld zweckbestimmt allein der Kirchengemeinde zukommen lassen zu können. Er habe schlicht wissen wollen, wo das Geld bleibt, erzählt Articus. Und Alsen habe ihm dann zu einer Kandidatur für den Kirchenvorstand geraten. Das war 1979. So kam das.

Kontinuität und Verlässlichkeit

Der Kirchengemeinderat (KGR) von St. Marien trug über die Jahre große Verantwortung: Er führte anfangs noch eine eigene Diakoniestation, kümmerte sich um die Bahnhofsmission, leitete die Altenbegegnungsstätte (ABS) und sorgte für hochwertige Kirchenmusik mit nordfrieslandweiter Strahlkraft. „Da kamen wir in wirtschaftliche Not“, erzählt Articus, „das hat die Gemeinde und die Arbeit geprägt.“ Er gründete einen Förderverein für die ABS, dem er bis heute vorsteht, und gehörte mit seiner Apotheke immer wieder zu den verlässlichen Sponsoren für besondere Unternehmungen. In den Jahren, als die Kirchengemeinde ohne Gemeindehaus war, kam das Kirchenbüro in seinem Haus unter, und sogar der Konfirmandenunterricht und die Kirchengemeinderatssitzungen fanden hier statt. „Er ist ein Mann großer Freundlichkeit und Klarheit“, heißt es im Antragsschreiben des KGR and den Kirchenkreisrat. „Volker Articus verkörpert Kontinuität und Verlässlichkeit, gepaart mit großer Einsatzbereitschaft. Sein Wirken umfasst die Dienstzeit mehrerer Pastoren der Gemeinde. Er hat in turbulenten Zeiten viel zum Frieden in der Gemeinde und der Stadt beigetragen.“ „Ohja“, sagt Articus und lächelt, „es hat manchmal heftige Dispute gegeben.“

Manches ändert sich

In diesen 40 Jahren lag ihm auch die Marienkirche sehr am Herzen. In den 1980er-Jahren gab die Kirchengemeinde eine große Renovierung in Auftrag. Damals wurde der Mittelgang wiederhergestellt, der heute so prägend für den Raumeindruck ist. Die Säulen wurden granitfarben angestrichen – eine Entscheidung, die vor wenigen Jahren revidiert wurde. Auch strukturell ändert sich vieles: St. Marien ist jetzt Teil der großen Kirchengemeinde Husum, vieles ist in Bewegung gekommen und in Schwung geraten. Und Volker Articus trägt das gerne mit.

Ehrung und Abschied

Über die Auszeichnung freut er sich, sagt der Senior. Propst Jessen-Thiesen überreicht ihm im Gottesdienst, der um 11 Uhr beginnt, persönlich das Ansgarkreuz, und die Gemeinde gibt ein kleines Fest, um seine Dienste zu würdigen. Gleichzeitig ist die Ehrung auch ein Abschied: Gesundheitliche Probleme zwingen den Rentner, kürzer zu treten. Er legt sein Amt als Kirchengemeinderat nieder. Auch Gernot Kress wird verabschiedet, er ist an einen anderen Ort gezogen.

„Diese Kirche ist mein Zuhause“

Und war irgendetwas besonders schön in diesen vielen Jahren? Jetzt blickt Volker Articus hoch, sieht sich die Marienkirche noch einmal an wie ein Fremder sie sich ansehen würde. „Diese Kirche“, sagt er nachdenklich, „ist mein Zuhause geworden. Das ist schön.“

Jeder Tag ein Segen

Nieblum/Föhr – Philipp Busch ist Pastor und ist – das bringt der Berufsstand so mit sich – selten um Worte verlegen. Er ist aber ein Wort-Künstler, ein Poet vor dem Herrn, jemand der mit Wenigem viel sagen kann, einer, bei dem Worte Gedanken in Buchstaben sind. Es ist um Philipp Busch etwas Stilles, ein aus Lebensbrüchen gewordener Tiefgang. Er findet Worte, wo sie anderen im Halse stecken bleiben.

Von West nach Ost

Anders handeln, das ergab sich vielfach irgendwie. Ein Studierenden-Austausch während seines Theologie-Studiums in Mainz führte ihn 1991 an die Universität Greifswald. Das war unmittelbar nach der Wende, „drüben“ war so vieles so anders. Es war nicht nur das Klo auf dem Hinterhof, das er sich „mit drei fetten Spinnen“ teilte: Die Stadt roch nach Braunkohle und Zwei-Takt-Motoren, die Mentalität der Menschen war anders und vor allem die Theologie: Wer sich damals für Theologie und Kirche entschied, der entschied sich für überaus mühsame Lebensumstände. Die Christen und Christinnen der DDR wurden beäugt vom Staat, sie wurden beruflich behindert und waren gesellschaftlich schräg angesehen. Sie lebten ihr Christsein in Enklaven, anders als der Westen, und Philipp Busch fügte sich nicht aus Bequemlichkeit in diese anderen Umstände, er entschied sich dafür und sie prägten sein Leben. Er verliebte sich in den Osten und in seine Kirsten – ebenfalls Theologin und liebste Kollegin bis heute.

Auf Umwegen zum Traumberuf

Noch während des Studiums wechselte er in die mecklenburgische Landeskirche und machte machte sein Diplom in Rostock. Aber dann kamen unruhige Jahre auf das Ehepaar zu, und Philipp Busch konnte sich eine Zeitlang nicht vorstellen, in der Kirche Dienst zu tun. Er machte ein Praktikum bei der Ostseezeitung und wäre fast Volontär geworden, hätte man ihm nicht die Begleitung eines Studienreform-Projekts in Rostock angeboten. Das machte er sechs Jahre lang, Kirsten wurde inzwischen Pastorin, und gerne, sehr gerne gestaltete das Ehepaar zusammen Gottesdienste. „Gottesdienst und Predigt fand ich eine tolle Sache – deswegen wollte ich Pastor werden“, erinnerte er sich. So kam er dann auf Umwegen zu seinem Traumberuf.

Steinkohle und Braunkohle

Die Spannung zwischen Ost und West prägte ihn. „Ich vergleiche das gern mit Braunkohle und Steinkohle“, erzählt der Pastor. Das Christentum im Westen sei eher wie Braunkohle flächendeckend angelegt, im Osten gleiche es eher der Steinkohle: Klar abgegrenzt, dafür aber in die Tiefe gehend. In den Westen zu gehen konnten sich beide eigentlich nicht vorstellen. Aber dann kam die Ausschreibung für St. Johannis auf Föhr , und auf einmal passte irgendwie alles. Seit 2013 lebt das Pastorenehepaar, das inzwischen drei Kinder hat, auf der Insel. „Meine Kinder sprechen friesisch“, sagt Philipp Busch. „Für sie ist das hier das Paradies.“

Gesegnet bist du, Gott, der meinen Tag segnet

Anders handeln – die Geschichte erhellt sich rückblickend: Seit Februar diesen Jahres gibt es täglich einen Post des Inselpastors auf Facebook und Twitter mit dem Hashtag #jedertageinsegen. Seitdem geht er jeden Tag auf Spurensuche, entdeckt die leuchtenden Momente. „Es ist mir eine liebgewonnene Übung geworden, den Augenblick festzuhalten“, sagt er. Die, die ihn kennen, lesen diese Posts auf ihrem besonderen Hintergrund: Philipp Busch ist krebskrank, im August 2018 erhielt er die Diagnose, im Februar war die zweite große OP. Jetzt hofft er, dass er das Schlimmste überstanden hat. Erschöpft war er immer wieder. Aber er sagt: „Nein, Angst habe ich nie gehabt.“ Je schlimmer es kam, desto ruhiger wurde er. Sein Vertrauen in Gott wurde nicht erschüttert, im Gegenteil. „Gesegnet bist du, Gott, der meinen Tag segnet“ – so beginnt jeder Post, dann folgt ein kleiner Lichtblick, ein kurzer Tagesmoment, der Hashtag und ganz zum Schluss #dnkgtt: Danke, Gott. „Segen muss im Fluss bleiben“, sagt der Pastor, „er kommt von Gott und geht zu Gott zurück“, das habe er in der „Theologie des Segens“ von Magdalene Frettlöh gelernt – ein dickes, theologisches Buch, das zu lesen er in den vielen Krankheitstagen Zeit hatte. „Wie danke ich, wenn es eigentlich nichts zu danken gibt?“, diese Frage stellt sich jeder Seelsorger irgendwann. Und Philipp Busch hat Antworten gefunden.

Weil immer was geht

Er findet Worte, wo sie anderen im Hals stecken bleiben. Er findet einen Umgang mit schwerer Krankheit, der anderen hilft. „Reduziert mich nicht auf meinen Krebs“, sagt er. Das kann er nicht leiden. Er bleibt ja der, der er war, bleibt ja Familienvater, Seelsorger, Freund und Ehemann, bleibt mit vielen Fragen und Sehnsüchten wie jeder andere auch. Jeder Tag ein Segen – auch das bleibt, es gibt immer etwas zu danken. Und wer das gelernt hat, dem kann es besser gehen. „Guckt auf das, was gut war“, sagt Philipp Busch und will da gerne Vorbild sein. Dann nämlich geht auch Andershandeln, weil immer was geht.

Coole Gemeinschaft im Lutherhof

Breklum – So etwas gibt es auch: Der Jugendhauskreis platzte aus allen Nähten. Hatte man sich anfangs noch gut privat treffen können, wurde das mit 15 Teilnehmenden zunehmend schwierig. Jetzt haben die jungen Menschen aus Breklum und Umgebung im Lutherhof einen Ort gefunden, an dem sie miteinander diskutieren, beten, singen und die monatlichen Jugendgottesdienste vorbereiten können.

Jugendliche planten alles bis ins Detail

„Wir treffen uns einmal in der Woche“, erzählt Lena Nickels. Die l7-Jährige ist Sprecherin des Kreises, der sich selbst organisiert und jederzeit hauptamtliche Unterstützung durch Diakon Bernd Hansen und Pastor Simon Frömming haben kann, sie aber nur selten braucht. Mit langem Atem, großer Umsicht und Sorgfalt haben die Jugendlichen sich um diesen Raum bemüht: Zuerst sondierten sie die Lage im Lutherhof, prüften, welcher in Frage kommen könnte und mit wem sie sich sinnvoll diesen Treffpunkt teilen könnten. Dann gingen sie mit ihrer Idee in den Kirchengemeinderat, hatten sogar schon die Finanzierung für ein bisschen Mobiliar im Kopf und überzeugten das Gremium sehr schnell.

Danke für die Unterstützung!

Dann ging es an die Arbeit. Es sollte ja auch schön werden. Bernd Hansen half bei der Renovierung, die  Stiftung St. Gertrud, die VR Bank Niebüll Stiftung und das Evangelische Kinder- und Jugendbüro des Kirchenkreises Nordfriesland (EKJB) halfen bei der Finanzierung. Außerdem flossen Landesprojektmittel Schleswig Holstein, so dass insgesamt Zuschüsse in Höhe von etwa 3000 Euro requiriert wurden. Dazu kamen gut. 700 Euro Spenden von Privatpersonen und aus einer Gottesdienstkollekte. Eine gemütliche Sitzecke, ein einfacher Tisch aus Palettenholz und ein paar Sitzsäcke konnten davon angeschafft werden.

Ein Raum für coole Gemeinschaft

„Sie sind den offiziellen Weg über die Kirchengemeinde gegangen, das beeindruckt mich sehr“, sagte Pastor Simon Frömming bei der Einweihung. Lena Nickels und ihre Freunde freuen sich auf den neuen Raum. „Da können wir nett zusammensitzen und coole Gemeinschaft haben“, sagt sie.

Husum kann’s!?!

Husum – Er weigert sich, die Spendendose auch nur anzufassen: Peter Harry Carstensen macht böse Miene zum guten Spiel. Er ist es, der die Stadt und Kirchengemeinde Husum herausfordert. Niemals schafft ihr es, sagt er, innerhalb von sechs Wochen pro Bürger 1 Euro für eure neue Orgel einzuwerben! Aber inständig hofft er, dass es ihnen gelingen möge. Denn der ehemalige Landesvater findet die Sache großartig: Die Husumer Marienkirche, die prominenteste Kirche am Markt, braucht eine neue Orgel. Und das soll nicht irgendeine Orgel sein, nicht eine irgendwie für billig auf dem Schnäppchenmarkt geschossene, das soll eine besondere Orgel sein, die dem Namen der Stadt noch einmal einen besonderen Klang verleihen wird: eine Klais-Orgel.

Wettschulden sind Ehrenschulden 😉

Die Orgelbauer-Firma aus Bonn hat einen exzellenten Ruf. Sie baute für Peking, Singapur und für den Kölner Dom. Auch bei uns wurde sie berühmt durch den Bau der Orgel in der Elbphilharmonie Hamburg. Sie unterbreitete nicht nur das beste, sondern auch das günstigste Angebot. Und sie wird eine Orgel bauen, so verspricht es Friedemann Magaard, die Generationen überdauert, die Künstler aus aller Welt anlocken wird, und mit ihnen, so sieht es auch Bürgermeister Uwe Schmitz, wird sie viele, viele Gäste in die Storm-Stadt bringen. Die Kirchengemeinde und die Stadt Husum nehmen die Wette an: „Wir schaffen das!“, sagen sie und mobilisieren gemeinsam ihre Kräfte. 80 Spendendosen werden in der Stadt verteilt, Schulen, Kindergärten und Chöre organisieren Spendenaktionen, und am 1. Oktober ist Kassensturz in der Marienkirche, dann kommt der spannende Moment, denn falls die Spendensummer von 22222 Euro erreicht ist, verdoppelt ein privater Sponsor den Betrag. Wenn nicht, dann heißt es „Klinkenputzen“ für den Pastor und den Bürgermeister: Mit Eimer und Wischlappen werden sie durch die Innenstadt gehen, mal ordentlich sauber machen und dabei vielleicht auch noch den ein oder anderen Euro für die gute Sache abstauben. Peter Harry Carstensen dagegen wird – falls er verliert – einen Nachmittag im Liette-Eller-Haus verbringen und dort vorlesen oder sich mit den Bewohnern unterhalten. Insgeheim aber, das verriet er im Gespräch, wünscht er sich von Herzen, dass Husum gewinnt. „St. Marien ist meine Schulkirche gewesen“ verriet der gebürtige Nordstrander, der sein Abitur an der Hermann-Tast-Schule absolvierte. „Marien braucht eine ordentliche Orgel.“

Info: Der Husumer Orgelneubau ist ein herausragendes Projekt. Der Bonner Orgelbauer Philipp Klais baut Orgel für Kirchen und Konzertsäle, etwa die Elbphilharmonie in Hamburg oder Säle in Moskau, Peking und Oman. Weit über 1 Million ist bereits eingesammelt, darunter 430 000 aus EU-Mitteln. Von der Gesamtsumme in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro (Orgel und Treppenhaus) fehlen allerdings noch knapp 300 000 Euro. Die neue Orgel wird zum Advent 2021 erstmals erklingen. Mehr Info unter www.herzenssache-orgelretten.de

Husum kann’s!?!

Husum – Er weigert sich, die Spendendose auch nur anzufassen: Peter Harry Carstensen macht böse Miene zum guten Spiel. Er ist es, der die Stadt und Kirchengemeinde Husum herausfordert. Niemals schafft ihr es, sagt er, innerhalb von sechs Wochen pro Bürger 1 Euro für eure neue Orgel einzuwerben! Aber inständig hofft er, dass es ihnen gelingen möge. Denn der ehemalige Landesvater findet die Sache großartig: Die Husumer Marienkirche, die prominenteste Kirche am Markt, braucht eine neue Orgel. Und das soll nicht irgendeine Orgel sein, nicht eine irgendwie für billig auf dem Schnäppchenmarkt geschossene, das soll eine besondere Orgel sein, die dem Namen der Stadt noch einmal einen besonderen Klang verleihen wird: eine Klais-Orgel.

Wettschulden sind Ehrenschulden 😉

Die Orgelbauer-Firma aus Bonn hat einen exzellenten Ruf. Sie baute für Peking, Singapur und für den Kölner Dom. Auch bei uns wurde sie berühmt durch den Bau der Orgel in der Elbphilharmonie Hamburg. Sie unterbreitete nicht nur das beste, sondern auch das günstigste Angebot. Und sie wird eine Orgel bauen, so verspricht es Friedemann Magaard, die Generationen überdauert, die Künstler aus aller Welt anlocken wird, und mit ihnen, so sieht es auch Bürgermeister Uwe Schmitz, wird sie viele, viele Gäste in die Storm-Stadt bringen. Die Kirchengemeinde und die Stadt Husum nehmen die Wette an: „Wir schaffen das!“, sagen sie und mobilisieren gemeinsam ihre Kräfte. 80 Spendendosen werden in der Stadt verteilt, Schulen, Kindergärten und Chöre organisieren Spendenaktionen, und am 1. Oktober ist Kassensturz in der Marienkirche, dann kommt der spannende Moment, denn falls die Spendensummer von 22222 Euro erreicht ist, verdoppelt ein privater Sponsor den Betrag. Wenn nicht, dann heißt es „Klinkenputzen“ für den Pastor und den Bürgermeister: Mit Eimer und Wischlappen werden sie durch die Innenstadt gehen, mal ordentlich sauber machen und dabei vielleicht auch noch den ein oder anderen Euro für die gute Sache abstauben. Peter Harry Carstensen dagegen wird – falls er verliert – einen Nachmittag im Liette-Eller-Haus verbringen und dort vorlesen oder sich mit den Bewohnern unterhalten. Insgeheim aber, das verriet er im Gespräch, wünscht er sich von Herzen, dass Husum gewinnt. „St. Marien ist meine Schulkirche gewesen“ verriet der gebürtige Nordstrander, der sein Abitur an der Hermann-Tast-Schule absolvierte. „Marien braucht eine ordentliche Orgel.“

Info: Der Husumer Orgelneubau ist ein herausragendes Projekt. Der Bonner Orgelbauer Philipp Klais baut Orgel für Kirchen und Konzertsäle, etwa die Elbphilharmonie in Hamburg oder Säle in Moskau, Peking und Oman. Weit über 1 Million ist bereits eingesammelt, darunter 430 000 aus EU-Mitteln. Von der Gesamtsumme in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro (Orgel und Treppenhaus) fehlen allerdings noch knapp 300 000 Euro. Die neue Orgel wird zum Advent 2021 erstmals erklingen. Mehr Info unter www.herzenssache-orgelretten.de

Propst Jessen-Thiesen: Anders handeln

„Anders handeln“ – so lautet das Jahresthema des Kirchenkreises Nordfriesland für 2019. In unseren 62 Kirchengemeinden, in unserer Diakonischen Arbeit und unseren Bildungseinrichtungen in Nordfriesland stellen wir uns der Frage: „Wo wollen wir, wo müssen wir anders handeln?“

Zunächst: Das Thema liegt in der Luft. Die Europawahl im Mai 2019 hat gezeigt, dass sich etwas ändern muss. Die alten Parteien wurden abgewatscht, die neuen, die anderes Handeln fordern, haben an Stimmen gewonnen. Immer mehr Menschen in Europa wollen, das anders gehandelt wird. Weiter so wie bisher geht nicht mehr. Anders handeln ja, aber wie anders? Und in welche Richtung?

Die Alternative ist keine Alternative

Anders handeln wie es die „Alternative für Deutschland“ und die anderen Rechten in Europa fordern? Indem jeder für sich selbst sorgt? Indem Menschen sich verschließen, auf sich selbst konzentrieren, „our land first“? Durch Ausgrenzung und Abschottung? Protektionismus und Zölle? Mauern und Festung Europa? Oder besser doch durch Öffnung, im Zusammenspiel aller Nationen, durch die Wahrnehmung der gemeinsamen Verantwortung aller Nationen und gesellschaftlichen Akteure? Nicht indem wir uns verschließen vor den großen gesellschaftlichen Herausforderungen, sondern indem wir unsere Augen aufmachen, die Aufgaben wach und scharf in den Blick nehmen und Lösungen suchen – auch wenn es keine einfachen Lösungen gibt!

Leben in der Spannung

Ich denke, als wache Zeitgenossen und Christen kommen wir um diese Grundsatzfrage nicht herum. Christsein heißt auch politisch zu sein. Vor allem verantwortlich zu handeln, anders zu handeln. Mit den Entscheidungen, die wir täglich treffen müssen, liegen wir mitten drin in den Spannungsfeldern und Herausforderungen unserer Gesellschaft. In der Spannung von Ökonomie und Ökologie, von Eigenwohl und Gemeinwohl, von gewinnorientiertem Wirtschaften und sozialem Handeln, von Tradition und Innovation, von regionalen und globalen Entwicklungen. Ich habe dazu keine fertigen Antworten, aber die Fragen lassen mich nicht los: Welche Kleidung kaufe ich? Wie wurde sie hergestellt? Wie gestalte ich meinen Urlaub? Benutze ich das Flugzeug, das Auto oder das Fahrrad? Wofür engagiere ich mich?

Ja, wir müssen anders handeln

Mit unserem Jahresthema sagen wir: Ja, wir müssen anders handeln. Zum einen, weil dieses Thema in der Luft liegt. Und zum anderen, weil das „anders handeln“ ein Grundanliegen unseres christlichen Glaubens ist. „Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe!“, sagte Jesus zu Beginn seines Wirkens (Matthäus 3,2). Immer wieder setzte er mit seinem Handeln Zeichen, dass anderes Handeln möglich ist. Gegen die verbreitete Haltung der Alternativlosigkeit setzte er die Haltung des Glaubens, dass bei Gott „alle Dinge möglich sind“ (Matthäus 19,26), weil sich Glaubende nicht an die Realität des Faktischen binden, sondern die Vision einer besseren Zukunft, der Zukunft Gottes, vor Augen haben.

Resignation ist der Christen Sache nicht

Darum meine ich, dass Resignation nicht unsere Sache ist. Ein naiver Weltverbesserungsoptimismus auch nicht. Sondern: Ich will Zeichen setzen für meinen Glauben an eine bessere Zukunft. Jeder Schritt zählt. Manchmal gelingt es mir, mich meiner eigenen Zukunftshoffnung entsprechend zu verhalten, oft handle ich im Widerspruch zu ihr. So ist das – in diesem Sinne bin ich ganz realistisch. Und darum ist mir noch ein weiterer Aspekt meines Glaubens wichtig, auf den ich durch den Soziologen Hartmut Rosa aufmerksam geworden bin[1]: Das Wechselspiel von Verfügbarkeit und Unverfügbarkeit.

An Gottes Segen ist alles gelegen

Für eine bessere Zukunft müssen wir einerseits alles Menschen Mögliche tun, anders handeln, die Schöpfung bewahren und auf das Wohl aller bedacht sein. Aber gleichzeitig wissen wir um die Unverfügbarkeit und Grenzen des Machbaren. Wir sagen: „An Gottes Segen ist alles gelegen.“ Nein, das verstehe ich nicht nur als Spruch oder Ausrede für meine eigene Unzulänglichkeit. Ich will damit auch nicht dem Fatalismus oder der „alles-egal-Einstellung“ das Wort reden. Im Gegenteil: Das Wissen um das Wechselspiel von Verfügbarkeit und Unverfügbarkeit ist für mich die Voraussetzung, anders zu handeln. Denn wenn Menschen sich alles verfügbar machen wollen, alles wissen, alles erreichen, alles erobern, alles beherrschen und alles zu nutzen machen wollen, zerstören sie, was das Leben reich macht. Wenn alles machbar und berechenbar ist, gibt es keine Überraschungen mehr, kein Staunen. Wenn alles in der eigenen Hand liegt, wird nichts mehr als Geschenk wahrgenommen. Wenn Menschen im Machbarkeitswahn nur noch sagen: ich kann, ich will, ich mach – wird jeder Rückschlag zur existentiellen Krise. Wenn nur Erfolg zählt, bleibt Freude an dem, was da ist, auf der Strecke. „Eine Welt, die vollständig gewusst, geplant und beherrscht wäre, ist eine tote Welt“ (H. Rosa), eine unbewegliche Welt, in der kein anderes Handeln möglich ist.

Das Leben vollzieht sich als Wechselspiel

Doch das Leben vollzieht sich als Wechselspiel zwischen dem, was uns verfügbar ist, und dem, was uns unverfügbar bleibt. Es ist das Wechselspiel zwischen eigenem Tun und Geschehen-Lassen, zupacken und loslassen, Erfahrung von gelingen und nicht gelingen. Wer diesem Wechselspiel vertraut, kann anders handeln. Er sieht Entwicklungsmöglichkeiten, wo andere nur Lähmung, Mangel und Stillstand sehen. Wer nicht nur das Verfügbare, sondern auch das Unverfügbare im Blick hat, nicht nur auf sein eigenes, sondern auch auf Gottes Wirken vertraut, nimmt wahr, was geworden ist und lebt gleichzeitig in der Hoffnung, was werden kann.

Auch in diesem Sinne möchte ich anders handeln, indem ich zupacke und meine Verantwortung in die Hand nehme. Und gleichzeitig meine Hände öffne für das, was mir das Leben schenkt.

Jürgen Jessen-Thiesen


[1] Hartmut Rosa, Unverfügbarkeit, Residenz-Verlag, 2. Auflage 2018

Kirche unterwegs

Dass Kirche unbeweglich, starr und humorlos sei, wurde heute auf dem Horstedter Ehrenamtsfest eindrücklich widerlegt: Die Pastoren Ralf Pehmöller (Kirchengemeinde Olderup) und Jörn Jebsen (Kirchengemeinde Hattstedt) verließen kurzerhand ihre Gotteshäuser und feierten mit den Horstedtern und dem Posaunenchor im Zelt auf dem Schulplatz. Die nämlich hatten alle für das Dorf wichtigen Verbände eingeladen, und selbstverständlich gehört die Kirchengemeinde dazu.

Auf dem Land geht es Hand in Hand

Um die 20 Vereine sind im Ort aktiv, erzählte zu Beginn Bürgermeister Michael Hansen, sie alle zu präsentieren, das Ehrenamt zu ehren und zu fördern sei Ursprung der Idee für den Ehrenamtstag „Horstedt hat was“ gewesen. Ralf Pehmöller und Jörn Jebsen griffen die Idee gerne auf, versteht sich doch Kirche auf dem Land als Teil des Gemeinwesens. Auf dem Land geht noch vieles Hand und Hand.

Glück ist mehr

Anhand der Geschichte der Kinder von Büllerbü predigten sie gemeinsam sehr klug und überaus unterhaltsam über das Glück. „Der Mensch ist eigentlich nicht zum Glücklichsein da“, erklärte Ralf Pehmöller. Evolutionstheoretisch seien die Glückshormone, die Endorphine, eher als Leckerli nach gelungener Jagd zu verstehen und als Antriebshilfe. Es ist mit dem Glück komplizierter als es scheint, machte Pastor Jebsen deutlich: Ein vierblättriges Kleeblatt auf dem Weg sei etwas besonders und würde gerne als Glückssymbol verstanden. Eine ganze Wiese von vierblättrigem Klee in der Nähe eines Atomkraftwerks dagegen sollte besser zu denken geben.

Glück kommt selten allein

Gemeinsam zeigten sie viele Facetten des Glücks auf, mahnten, nicht dem Glück hinterherzurennen, sondern mit Christus das Kreuz tragen zu lernen, aber auch des eigenen Glückes Schmied zu sein. „Das Glück kommt selten allein“, zitierte Pehmöller den berühmten Kabarettisten Eckhart von Hirschhausen. Es finde sich in der Gemeinschaft, im Engagement für andere – und damit ganz sicher auch im Ehrenamt.