Verantwortung leben

Mit der Verantwortung ist das so eine Sache: Manchem fällt sie ungewollt zu, ein anderer übernimmt sie freiwillig, wieder andere drücken sich hartnäckig so gut es geht. Verantwortung ist oft eine Bürde, manchmal auch eine schöne Aufgabe. Immer ist sie etwas, was wir schultern und stemmen, sie zu tragen bedarf gewisser Kraft. Patricia Schmidt-Knäbel hat diese Kraft, das weiß sie. Sie weiß auch, woher sie die Kraft nimmt, weiß, wo sie auftanken kann. Sie trägt Verantwortung, ist aber eigentlich nie in Sorge. Und das ist auf ihrem Hintergrund wirklich hohe Lebenskunst.


Standleitung zu Gott


„Ich hatte schon als Jugendliche eine Standleitung zu Gott“, erzählt sie. Dabei lacht sie fröhlich, als sie hört, was sie da sagt. Beten sei das eigentlich nicht gewesen, Händefalten und stillsitzen habe sie dafür nicht gebraucht. Es war eher ein Reden mit Gott, das für sie genauso wichtig war wie das Gespräch mit ihren Freundinnen. Geboren ist die 52-Jährige in Hessen, sie hat dann als Kind in Namibia gelebt, bis sie zwölf war. Ihr Vater leitete dort ein Internat. Die Rückkehr in das enge, graue Deutschland fiel ihr nicht ganz leicht.


Viel zu früh trug sie viel zu viel Verantwortung, heute schüttelt sie nachdenklich darüber den Kopf. Die Mutter wurde krank, die Schwester zog zu Patricia, als die Eltern sich scheiden ließen – und plötzlich sah sie sich 19jährig in der Verantwortung für die Familie. Sie fing an, Theologie zu studieren, „bis Altgriechisch uns trennte“, sagt sie. Aber in Wirklichkeit, das weiß sie heute, hatte sie den Kopf gar nicht frei für so ein großes Projekt. Sie diagnostiziert sich selbst ein „extremes Helfersyndrom“ – das ist, was aus Verantwortungsbewusstsein werden kann, wenn da niemand ist, der einen schützt. Es ist nicht leicht, Grenzen zu ziehen. Es fällt ihr immer noch ein bisschen schwer.


Wer kann, der muss


Das mag an ihrer Herkunft liegen, über die sie nicht ungefragt spricht. Patricia Schmidt-Knäbel stammt aus einem alten deutschen Adelsgeschlecht. „Ich komme aus einer Familie, die immer Verantwortung getragen hat“, sagt sie nachdenklich. „Das bringt die Verantwortung mit sich, es auch weiter zu tun.“ Standesdünkel liegt ihr fern, manche Erwartungshaltung an sie als „Adlige“ und Vorurteile von Generationen sind ihr eine Last. Und trotzdem: Sie kann das nicht einfach ablegen wie einen Mantel, der nicht mehr passt. „Mehr Sein als Schein“, gab ihr der Großvater mit auf den Weg, das prägte sie. Wer kann, der muss, sagt man bei uns im Norden. Patricia Schmidt-Knäbel kann, und sie tut.


Zur Kirchengemeinde kam sie als Elternvertreterin über den Kindergartenbeirat. Sie hatte vorher eine Ausbildung zur Fremdsprachlichen Wirtschaftsassistentin mit den Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch  absolviert, war aber der Liebe wegen nach Husum gezogen. Über den Beirat rutschte sie in den Kirchengemeinderat, über den Kirchengemeinderat in die Synode, über die Synode in den Kirchenkreisrat. Und jetzt leitet sie den Gesamt-Ausschuss der frisch-fusionierten Kirchengemeinde Husum. „Wer sollte es denn sonst tun?“, fragt sie. Sie riss sich nicht um die Verantwortung, die fiel ihr zu. Aber dann zögerte sie auch nicht, setzte sich ein, erhob ihre Stimme, verschenkte ihr Engagement, auch dann noch als sie krank wurde.


Leben auf Messers Schneide


2008 erhielt sie die Diagnose: idiopatische Lungenfibrose. Idiopatisch meint, dass die Ursache für die Erkrankung unbekannt ist, Lungenfibrose bedeutet einen autoimmunen Entzündungsprozess des Lungengewebes, die zur Vernarbung desselben führt und immer weiter fortschreitende Atemnot mit sich bringt. Die Krankheit sei lethal, sagte der Arzt, todbringend. Das zu begreifen, habe lange gedauert, erzählt Patricia Schmidt-Knäbel. Jede Erkältung, jeder Infekt brachte ihr einen neuen Schub ein. Puls-Oximeter und bald auch das Sauerstoffgerät gehörten zu ihrem Alltag. Der Radius verengte sich, die Zeit verrann und wurde kostbar, so kostbar. Ihre Aufgaben bei der Kirche nahm sie trotzdem weiter wahr, so gut sie konnte. Verantwortung war auch in dieser Lebensphase ein Thema. „Ich habe versucht, alles so zu regeln, dass es ohne mich gut weitergehen kann“, sagt sie. Dazu gehörte, ihren Mann für den Fall ihres Todes freizugeben für neue Beziehungen und das auch mit den Kindern zu besprechen.


Eine Lungentransplantation rettete ihr das Leben, schenkte ihr neuen Atem. 2014 war das, seitdem feiert sie jedes Jahr ihren „Lungengeburtstag“, dankt dem unbekannten Spender und betet für seine Familie, die an eben diesem Tag traurig seiner gedenkt. „Ich fühle mich verantwortlich für dieses geschenkte Organ“, sagt sie. Und da ist sie wieder, die Verantwortung, diesmal von Liebe und Dankbarkeit getragen. Seitdem lebt sie noch bewusster, freut sich über jeden Tag. Geht den Weg mit ihren Kindern, erlebt ihre Schulabschlüsse, sieht, dass sie ihren Weg ins Leben finden, sich für Berufe entscheiden, Beziehungen eingehen. So vieles wäre ihr entgangen, so vieles hätte sie versäumt, wenn dieses Wunder nicht in ihr Leben getreten wäre. Ein Wunder, vielleicht geliehen auf Zeit. Denn immer noch treten Komplikationen auf, immer noch muss sie achtgeben, manchmal Mundschutz tragen, verunreinigte Räume meiden.

Verantwortlich vor Gott, den Menschen und sich selbst


Anders handeln – vielleicht sieht das in ihrem Fall anders aus. Nach der Operation ließ sie sich zur Prädikantin ausbilden. Prädikantin wurde sie nicht, um Lückenbüßer im dünner werdenden Pastorennetz der Nordkirche zu sein. Diese Ausbildung – das wollte sie schon immer, das wollte sie für sich. Sie freut sich über das gewonnene theologische Basiswissen und darüber, dass Altgriechisch ihr nicht noch einmal im Weg stehen konnte. Sie predigt gerne, und sie predigt gut. Themen wie Tod und Sterben spart sie nicht aus, sie begleiten sie ja im Leben, das ist spürbar. „Es kommt mir zugute, dass ich weiß wovon ich rede, wenn ich vom Leid spreche“, sagt sie. Sie legt mit Leidenschaft und aus Berufung das Wort aus, so wie sie es gelernt hat und wie es zu ihr passt, verantwortlich vor Gott und den Menschen – und vor sich selbst.

Most-Ernte in der Kita

So schön und eindrucksvoll kann das Erntefest gefeiert werden, wenn viele Hände die Gaben der Natur einsammeln. So geschehen in Bordelum.

Die Gemeinde Bordelum hat in Zusammenarbeit mit dem Verein Natur- und Kultur im Mittleren Nordfriesland  in den vergangenen zwei Jahren im Lernort Natur eine Obstwiese angelegt, die im Sinne der Arche das  Genpool regionaler Obstsorten aus dem Kreis Nordfriesland rettet und somit für die nächsten Generationen sichert.

Es wurde geplant, gerechnet, geredet, eine Finanzierung sichergestellt und dann wurde gegraben, gepflanzt, gewässert und geerntet. Große und kleine Helfer haben an der Umsetzung des Projektes mitgewirkt. Das Ergebnis ist eindrucksvoll. Ein Besuch im Lernort Natur lohnt sich.

Im September war dann Apfelernte. Diese Aufgabe übernahmen die Kinder der Naturgruppe des Vereins Natur- und Kultur und die Kinder der Naturgruppe der evangelischen Kindertagesstätte Bordelum. Die gesammelten Gaben wurden ins Dorf transportiert.

Auf dem Schulhof hatte sich dann das Most-Mobil von Malin Nissen angemeldet und dort wurden die Äpfel von Kindern der Schule und der Kita sortiert, gewaschen und in die Apfelpresse gegeben. Tatsächlich kam am Ende Apfelsaft dabei raus 😉

Die Kinder begeisterte die Technik des Most-Mobiles. Mich hat die Begeisterung der Kinder erfreut. Sie waren mit viel Eifer und Interesse bei der „Arbeit“ und wissen jetzt, wie der Apfelsaft in die Packung oder Flasche kommt. Außerdem war der Duft der Äpfel wahrzunehmen und der Geschmack des Saftes war ein ganz besonderer.

Das war eine schöne Aktion und wird sicherlich wiederholt. Denn in den nächsten Jahren wachsen hoffentlich noch viele Äpfel auf der Obstbaumwiese.

Text und Bild: Bärbel Becker

Große Kunst auf kleinen Bühnen

Oldenswort – Mit Erzählkunst und Harfenklängen ging es zu Ende, das erste Festival der Kleinen Künste auf Eiderstedt mit dem Namen „Zwischentöne“. Es sei viel mehr ein Festival der großen Künste auf kleinen Bühnen gewesen, sagte Pastorin Inke Thomsen-Krüger in ihrer Begrüßung: Zehn wunderbare und ganz verschiedene Veranstaltungen hätten Einheimische und Gäste begeistert und miteinander in Kontakt gebracht.

Neue Wege, Menschen zu erreichen

Gemeinsam mit Claudia Süssenbach von der Fachstelle Kirche & Tourismus der Nordkirche hat sie das Projekt auf den Weg gebracht. „Viele Kirchengemeinden gehen neue Wege, um Menschen gerade in der Urlaubszeit anzusprechen“, so Süssenbach. „Das wollen wir als Nordkirche unterstützen und die Verantwortlichen in den häufig kleinen Gemeinden entlasten. Das Festival-Format hilft dabei, Ideen und Ressourcen zu bündeln.“

Gute Resonanz auf die „Zwischentöne“

Die Veranstaltungen auf Eiderstedt waren unterschiedlich gut besucht: 30 bis 80 Menschen kamen jeweils zusammen, besonders gut sei die die Trommelreise mit Markus Hoffmeister in Witzwort gelaufen. Auch Inke Thomsen-Krüger ist zufrieden mit der Resonanz. Sie selbst hatte einen poetisch-musikalischen Spaziergang im Hochdorfer Garten angeboten, es sei lausekalt gewesen, erzählt sie lächelnd, und trotzdem waren viele gekommen und hätten den Nachmittag genossen. Manche habe sie bei den Veranstaltungen mehrfach getroffen, und einige hätten sogar an jedem Event teilgenommen.

Ausstellung in der Oldensworter Kirche

Der Abschluss in Oldenswort war zugleich ein Auftakt, nämlich die Vernissage der Ausstellung „Anders“. 22 Kunstwerke, die sich an das Jahresthema des Kirchenkreises Nordfriesland „Anders handeln“ anlehnen, sind zu sehen und zum Teil zu erwerben. Bei der Vernissage waren viele Künstler zugegen und standen den Besuchern zum Gespräch zur Verfügung. Claudia Süssenbach, die selbst Erzählkünstlerin ist, entführte die Gäste mit Worten in andere Welten, Nicole Bölke tat dasselbe mit Tönen auf der keltischen Harfe.

Das ZwischenTöne-Festival findet im jährlichen Wechsel an der Nord- und Ostsee statt. Es wurde auf Eiderstedt gefördert von der Nospa-Stiftung, dem Verein Andere Zeiten, dem Kirchenkreis Nordfriesland und den Gemeinden vor Ort. Die Ausstellung „Anders“ ist noch bis zum 8. November in der Oldensworter Kirche zu sehen.

Escape: Spielspaß für Konfis

Nordfriesland – Es sollte doch für eine erfahrene pädagogische Fachkraft eine Kleinigkeit sein, ein wenig Material zum Jahresthema „Anders handeln“ für die Konfirmandenarbeit bereitzustellen. Das hat sich zumindest Anna Lena Ihme vom EKJB gedacht, als sie sich an die Arbeit machte. Aber dann wurde sie doch glatt von der eigenen Kreativität und der ihrer ehrenamtlichen Mitarbeitenden Joshua Lehmann und Bernadette Otto überrollt. Herausgekommen ist das Spiel „Escape“, das jetzt in 64-facher Ausfertigung für 13 Kirchengemeinden bereitliegt.

Kluges Kombinieren ist gefragt

„Die Idee war zu gut, um sie nicht umzusetzen“, erzählt Anna Lena Ihme. Im Februar hat das Team mit der Arbeit begonnen, jetzt im September gingen die Kartons mit den Umschlägen raus, in jedem Kuvert ist ein anderes Spiel, das jeweils für zwei bis fünf Konfis ausgelegt ist. Dabei grübeln sich die Jugendlichen durch Bibelgeschichten, in denen Menschen anders handeln. Sie erhalten eine Sammlung von Rätseln, Puzzeln und Fragen und nähern sich durch gemeinsames Kombinieren, Um-die-Ecke-denken und Organisieren  den Lösungswörtern am Ende. Jedes Spiel kann nur einmal gespielt werden, da die Konfis ausschneiden, falten und ausfüllen müssen. Die Kirchengemeinden können jedoch Anleitungen beziehungsweise Nachfüllmaterial nachbestellen „Mega-gut ist es geworden,“ sagt Bernadette Otto begeistert. „Wir wollen nicht zu viel verraten: Aber wir brauchten unter anderem Legosteine, Teelichte, Wäscheklammern, Schrauben und Muttern und Papier als Material“, sagt Anna Ihme und grinst geheimnisvoll. Spielspaß ist – so wie sie guckt – in jedem Fall dabei.

Wie geht das nochmal mit dem Frieden?

Sylt – „Wie geht das nochmal mit dem Frieden?“ – dieser Frage gingen beim 1. Sylter Konfi-Tag 75 Konfirmandinnen und Konfirmanden in Westerland nach. Alle sechs Sylter Kirchengemeinden beteiligten sich an dem Projekt, das gemeinsam mit dem Evangelischen Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) geplant und vorbereitet wurde.

„Aus der Perspektive der Konfis ist Frieden kein genuines Lebensthema“, so Susanne Kunsmann vom EKJB. Umso wichtiger sei es, so die Pädagogin, das, was heutige Jugendliche zum Glück nur aus Film und Fernsehen kennen, mit ihrer eigenen Lebenswelt zu verknüpfen: Mobbing, Ausgrenzung und verbale Gewalt in den sozialen Netzwerken, Konflikte in Beziehungen und auf dem Schulhof – all das erleben Jugendliche, und sie sind gefordert, sich damit auseinanderzusetzen. Am biblischen Beispiel von Kain und Abel, unter Zuhilfenahme von Wikipedia und Youtube oder auch in der Beschäftigung mit Facebook-Profilen beschäftigten sich die Jugendlichen einen Tag lang auf vielfältige, kreative und trotz des ernsten Themas fröhliche Weise mit dem Thema Frieden und mit Konflikten, die zu Unfrieden führen.

Begleitet wurden sie dabei von ehrenamtlichen Teamern und ihren Gemeindepastoren. „Alle Sylter Konfis an einem Ort und mit einem Thema – das war schon etwas Besonderes“, sagt die Westerländer Pastorin Anja Lochner rückblickend. Für Teamerin Sina Korff (21) ist die Arbeit mit Jugendlichen einer der wichtigsten Bestandteile des Gemeindelebens. Auch sie freute sich über das gelungene Insel-Projekt und die erlebte Gemeinschaft. „Meiner Meinung nach war dies ein Tag, der gerne Tradition werden darf“, sagte sie. „Es war schön zu sehen, dass sich die Konfirmanden auch außerhalb ihrer gewohnten Gruppen eingebracht haben und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiteten.“

Spiritualität hat viele Gesichter

Breklum. Unter dem Motto „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“ stand der Frauenkirchentag im Christian-Jensen-Kolleg in der Kirchenstraße in Breklum. Die Referentin für Frauenarbeit, Claudia Hansen, konnte über 80 Frauen begrüßen, die gemeinsam, losgelöst von der eigenen Konfession, spirituelle Impulse in Workshops und Referaten erhalten wollten. Nach dem Eröffnungsvortrag von Autorin, Rednerin und Filmemacherin Christa Spannbauer zum Thema „Das Wunderbare erfahren – auf der Suche nach einer zeitgemäßen Religiosität“ konnten die Teilnehmerinnen selbst aktiv werden. Dafür standen die Workshops „Höher. Schneller. Weiter. Muss denn immer alles besser werden, um gut zu sein?“ mit Anna Ihme, Sarah Otto und Alina Jacobs, „Was uns alle eint – Mitgefühl als Grundlage einer universalen Spiritualität“ mit Christa Spannbauer, „Spirituelle Lieder aus aller Welt“ mit Carola Schlageter, „Jahreszeitenfeste“ mit Anne Riecke sowie „Achtsamkeitstraining und Einführung in das Herzensgebet“ mit Jutta Jessen-Thiesen zur Auswahl. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es noch Gelegenheit, gemeinsam das Erlebte zu besprechen und die Eindrücke des Tages zur Musik des Duos Monadreen mit dem Klang von Flöte, Akkordeon und Violine und der Stimmen von Beate Baltzer und Karin Grunwald zu „verarbeiten“. Claudia Hansen stellte fest: „Wir haben das Thema Spiritualität gewählt, weil der Begriff überall in der Welt verwendet wird, aber immer weniger mit Kirche in Verbindung gebracht wird. Ich sehe heute viele Frauen, die regelmäßig dabei sind, aber auch sehr viele neue Gesichter. Der Frauenkirchentag ist ein voller Erfolg. Ich denke, wir haben einen Nerv getroffen.“ So empfanden es auch die Teilnehmerinnen, die fröhlich, aber auch emotional bewegt, den Tag erlebt haben. So sagte Adelheid Kunert: „Mein Körper ist ‚rund‘, voller Gesang, voller Töne und voller Begegnung.“ Petra Wiese ergänzte: „Es ist die Begegnung und das Sprechen, das gemeinsame Essen und die Stille. Es ist eine besondere Form der Gemeinschaft.“

Zum Abschluss dankte Claudia Hansen ihren ehrenamtlichen Helferinnen, ohne die solch eine Veranstaltung gar nicht möglich wäre. Für alle Teilnehmerinnen gab es als Abschiedsgeschenk einen Kompass mit auf den Weg. „Manchmal muss man sich selbst neu ausrichten“, sagte Hansen als Begründung für die Auswahl. Der nächste Frauenkirchentag wird 2021 stattfinden. Darauf freuen sich die Organisatorinnen und die Gäste schon jetzt.

Text und Bild: Petra Blume

Horst&Hoof spielen für Familien in Not

Nordfriesland – Für die Stiftung „Familien in Not“ des Kirchenkreises Nordfriesland gibt es am Freitag, 4. Oktober, auf Nordstrand ein Benezfizkonzert der NDR 1 Welle Nord mit der „Horst & Hoof Band“. Die NDR-Moderatoren Horst Hoof und seine Kollegen Dennis Brandau und Jan Röschmann spielen Oldies, Hits und Evergreens für die gute Sache. Beginn ist um 18 Uhr in der Scheune auf Hof Meyer, Osterkoogstraße 71. Die Stiftung hilft Familien, die unverschuldet in eine wirtschaftliche Notlage geraten sind. Jürgen Jessen-Thiesen, Propst des Kirchenkreises, verfügt damit über die Möglichkeit, einmalig und unbürokratisch bis zu 500 Euro auszuzahlen.

„Das Projekt Familien in Not wurde bereits 1995 vom damaligen Propst Manfred Kamper und mir gegründet“, teilt dazu Rainer Bruns mit, der das Konzert initiiert und organisiert. „In den vergangenen 24 Jahren wurden regelmäßig Erlöse der Hallenfußballturniere des NF-Oldie-Star-Teams mit großem Erfolg für diesen guten Zweck eingesetzt. Bisher hat die Mannschaft mehr als 115 000 Euro zusammengekickt und an gemeinnützige Zwecke verteilt.“ Veranstalter ist das NF-Oldie-Star-Team. Der Eintritt ist frei, aber es wird um eine Spende für die Aktion „Familien in Not“ gebeten. Für ausreichende und gute Verpflegung wird gesorgt. Einlass ist bereits ab 17 Uhr.

Foto: Björn Schaller | NDR

Und hier geht es zum Spendenkonto

Horst&Hoof spielen für Familien in Not

Nordfriesland – Für die Stiftung „Familien in Not“ des Kirchenkreises Nordfriesland gibt es am Freitag, 4. Oktober, auf Nordstrand ein Benezfizkonzert der NDR 1 Welle Nord mit der „Horst & Hoof Band“. Die NDR-Moderatoren Horst Hoof und seine Kollegen Dennis Brandau und Jan Röschmann spielen Oldies, Hits und Evergreens für die gute Sache. Beginn ist um 18 Uhr in der Scheune auf Hof Meyer, Osterkoogstraße 71. Die Stiftung hilft Familien, die unverschuldet in eine wirtschaftliche Notlage geraten sind. Jürgen Jessen-Thiesen, Propst des Kirchenkreises, verfügt damit über die Möglichkeit, einmalig und unbürokratisch bis zu 500 Euro auszuzahlen.

„Das Projekt Familien in Not wurde bereits 1995 vom damaligen Propst Manfred Kamper und mir gegründet“, teilt dazu Rainer Bruns mit, der das Konzert initiiert und organisiert. „In den vergangenen 24 Jahren wurden regelmäßig Erlöse der Hallenfußballturniere des NF-Oldie-Star-Teams mit großem Erfolg für diesen guten Zweck eingesetzt. Bisher hat die Mannschaft mehr als 115 000 Euro zusammengekickt und an gemeinnützige Zwecke verteilt.“ Veranstalter ist das NF-Oldie-Star-Team. Der Eintritt ist frei, aber es wird um eine Spende für die Aktion „Familien in Not“ gebeten. Für ausreichende und gute Verpflegung wird gesorgt. Einlass ist bereits ab 17 Uhr.

Foto: Björn Schaller | NDR

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Regine Boysen geht nach Flensburg

St. Peter-Ording – 23 Jahre war Regine Boysen Pastorin in St. Peter-Ording. Nun wagt sie noch einmal den Sprung: Zum 1. November wechselt sie nach Flensburg, „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, wie sie sagt. Sie hat die Gemeinde geprägt. Und die Gemeinde hat sie geprägt. Nun beginnt noch einmal etwas ganz Neues.

Theologie und Pfarramt hängen für sie zusammen

Dabei ist sie eigentlich Flensburgerin: Hier kam sie 1962 zur Welt, erlebte christliche Jugendfahrten nach Skandinavien mit dem Nordelbischen Gemeindedienst und genoss in der Oberstufe des Gymnasiums einen Religionsunterricht, der ihr Interesse weckte und ihre Fragen ernst nahm. Die Entscheidung, ob sie Theologie studieren wolle, verband sie immer mit der Frage, ob sie auch Pastorin sein wolle. Für diese Klärung brauchte sie ein bisschen Zeit, so erzählt sie. Im Studium war sie fasziniert von der Theologie als Wissenschaft und hatte ein besonderes Interesse am interreligiösen Dialog. Durch ein ökumenisch-missionarisches Stipendium des Nordelbischen Missionszentrums hielt sie sich nach dem ersten theologischen Examen in Indien und Nepal auf und kam dort intensiv mit dem Buddhismus in Berührung. Nach dem Vikariat in der Domgemeinde Schleswig trat sie die erste Pfarrstelle in Hamburg-Langenhorn an.

Viele Veränderungen hat sie mitgestaltet

1996 kam sie nach St. Peter-Ording. „Damals waren wir noch zu dritt in der Gemeinde“, sagt sie nachdenklich. Sie hatte Pastor Hans-Peter Honecker als direkten Kollegen in St. Peter. Und in den Kliniken war ebenfalls ein Theologe mit ganzer Stelle beschäftigt. Ihre beiden Kinder Anne-Sophie und Anselm kamen zur Welt und wurden hier groß. Viele Veränderungen kamen auf die Theologin zu: Die zweite Pfarrstelle wurde, nachdem Hans-Peter Honecker in den Ruhestand eintrat, nur noch zu 50 % besetzt. Die Kirchengemeinden St. Peter-Ording und Tating fusionierten und müssen sich jetzt 1,5 Stellen teilen. Es ist viel Verwaltungsarbeit geworden.

Mit der Kirchengemeinde St. Gertrud hat sie sich bewusst für eine Einzelpfarrstelle mit regionaler Zusammenarbeit entschieden. Sie freut sich auf diese neue Herausforderung, die noch mal eine andere Akzentsetzung ermöglicht. Dass ihr Sohn Anselm, der das Down-Syndrom hat, in Flensburg gut gefördert wird und neue Freunde findet, hofft sie von ganzem Herzen. Anne-Sophie wird erst einmal in St. Peter-Ording bleiben und ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren.

Die Gottesdienste waren das Highlight

Die Arbeit in St. Peter war interessant und vielfältig, erzählt die Theologin. Mit manchem Gast habe sie Freundschaft geschlossen. Sicher werde sie dem Kurort verbunden bleiben. „Ich liebe die Landschaft hier“, sagt sie, „und die Gottesdienste.“ Jeden Sonntag vor voller Kirche predigen zu dürfen, ist wirklich ein Geschenk und eine geistliche Bereicherung.

Am Sonntag, 29. September, heißt es nun Abschied nehmen. „Wir wollen ihr für ihr segensreiches Wirken danken“, schreibt der Kirchengemeinderat in der Einladung. Beginn ist um 14 Uhr in der Kirche St. Peter in St. Peter-Ording Dorf. Anschließend gibt es einen kleinen Empfang im Gemeindehaus. Die Gemeinde freut sich über Anmeldungen bis zum 20. September unter 04863/2260 oder 04863/95145 oder per Mail ev.kirchen-st.peter-ording@t-online.de.

Festival der Kleinen Künste

Breklum/Tönning. Vom 28. September bis 12. Oktober findet auf der Halbinsel Eiderstedt zum ersten Mal das kirchliche Kleinkunst-Festival „ZwischenTöne“ statt. Die evangelischen Kirchengemeinden laden ein zu Erzählkunst, Puppentheater und Pantomime, aber auch zu Multi-Media-Orgelkonzerten und poetisch-musikalischen Spaziergängen. Insgesamt zehn Veranstaltungen in und um die historischen Kirchen der Halbinsel sind geplant. Den Auftakt in der St.-Christians-Kirche in Garding macht am 28. September um 19.30 Uhr die Erzählkünstlerin Katharina Götz zusammen mit den „Baltic Scotts“ mit schottischen Märchen und frischem Highlandbeat. In den zwei Wochen danach folgen vielfältige Veranstaltungen, in denen ganz unterschiedliche „ZwischenTöne“ zu hören sein werden. Eher leise wird es beim Pantomime-Abend am 8. Oktober in Tönning zugehen. Etwas lauter wird es dagegen am 9. Oktober bei „Rhythm & Spirit“ mit Trommelerzähler Markus Hoffmeister und 400 afrikanischen Trommeln in der Kirche in Witzwort. Einen besonderen Farbton setzt eine Ausstellung Eiderstedter Künstlerinnen und Künstler in der Oldensworter Kirche. Unter der Überschrift „Anders“ werden dort bis zum 8. November Bilder, Collagen, Fotografien und Skulpturen ausgestellt. Die Vernissage der Ausstellung am 12. Oktober um 18 Uhr mit Erzählkunst und Harfenklängen bildet gleichzeitig den Abschluss des Kleinkunst-Festivals.

Stabpuppen und Trommelreise

Besondere Höhepunkte für Familien mit Kindern sind die Puppenspiele „Matti und der kleine Sternenbär“ im Poppenspäler-Wagen in Tönning, der Kleinkunsttag in St. Peter-Ording mit Stabpuppentheater und Geschichten sowie die Trommelreise zum Mitmachen in der Witzworter Kirche.

Für Gäste und Einheimische gleichermaßen

Mit dem neuen Format wollen die Kirchengemeinden Gäste und Einheimische gleichermaßen ansprechen. „Die Eiderstedter Kulturlandschaft ist geprägt von 18 historischen Kirchen und einer vielfältigen Kunst- und Kulturszene. Wo Kunst und Kirche einander begegnen, entsteht ein Gespräch, das den großen und kleinen Fragen des Lebens Raum gibt und in dem Platz für Zwischentöne ist“, hofft Propst Jürgen Jessen-Thiesen. Die Oldensworter Pastorin Inke Thomsen-Krüger verantwortet seit vielen Jahren die Pilgerangebote auf Eiderstedt und weiß: „Unsere historischen Kirchen sind Schätze, die es zu entdecken lohnt – auch für Menschen, die nicht so viel Bezug zu den klassischen kirchlichen Angeboten haben.“

Neue Wege, Menschen anzusprechen

Das ZwischenTöne-Festival findet im jährlichen Wechsel an der Nord- und Ostsee statt. Die Planung und Koordination des Festivals wird begleitet von der Fachstelle Kirche & Tourismus der Nordkirche. Projekt-Leiterin Claudia Süssenbach ist es ein Anliegen die Kirchengemeinden vor Ort zu unterstützen: „Viele Kirchengemeinden gehen neue Wege, um Menschen gerade in der Urlaubszeit anzusprechen. Das wollen wir als Nordkirche unterstützen und die Verantwortlichen in den häufig kleinen Gemeinden entlasten. Das Festival-Format hilft dabei, Ideen und Ressourcen zu bündeln.“